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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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Der unter den Stech-Disteln

Sey dann mit dem zu frieden, was ihme zu diesem Zweck zu ge-
brauchen beliebet; auf den zeitlichen Nachtheil folget ein ewiger
Vortheil.

Er
braucht
sie damit:
sich die
Krafft
JEsu und
des Heil.
Geistes an
ihnen um
so herrli-
cher zeige,

§. 11. Je grösser der Leuten Boßheit, je herber und schmertzli-
cher das angethane Hertzenleyd ist, je herrlicher offenbahret sich die
Krafft des Blutes und Heiligen Geistes JESU in dir, wann du
alles mit Liebe und Sanfftmuth überwindest, und den Ruhm Gött-
licher Gerechtigkeit allem dem deinen vorziehest, dich selbst und deine
Ehre hassest, nur damit GOTT sein Recht habe; und also in
äusserster Noth und Schmach nicht ablassest GOTT und Men-
schen zu lieben, und zwar diejenigen am allermeisten, die an dei-
nem Unglück schuld tragen. Du gehest zwar zu grund vor den Au-
gen der Welt; aber in GOTTES und der heiligen Englen Au-
gen, bist du theur und werth a, und hält dir dein JESUS die
Hand unter, daß du nicht ins Verzagen sinckest, Er wird auch sei-
nen Sieg in dir an dem grossen Gerichts-Tag offenbahrlich crönen.

Laetius est, quoties magno sibi constat, honestum.

Je mehr es kosten muß,
Recht tugendhafft zu seyn;
Je grössre Freude bringts,
Je heller strahlt der Schein.
auch die
Sünde
bey ihnen
auszufe-
gen.

§. 12. GOTT braucht der Leuten Grimm, die Sünd in dir aus-
zufegen; nun ist die Sünd dein ärgster Feind, nichts ist dir so sehr
zuwider; lieber Tod und Höll als Sünd und Beleydigung JESU.
Du wagst ja gern Ehr, Gesundheit und alles daran, wann nur die
Sünd zernichtet wird; weil der Geist alsdann mächtig empor
kommt: Du bittest ja einbrünstiglich:

Brenn aus den Rost der alten Haut,
Daß wir werden dein neue Braut;
Jrrt nichts, obschon dem Fleisch drab graut.
Man
a Luc. XXIII. 43.
Der unter den Stech-Diſteln

Sey dann mit dem zu frieden, was ihme zu dieſem Zweck zu ge-
brauchen beliebet; auf den zeitlichen Nachtheil folget ein ewiger
Vortheil.

Er
braucht
ſie damit:
ſich die
Krafft
JEſu und
des Heil.
Geiſtes an
ihnen um
ſo herrli-
cher zeige,

§. 11. Je groͤſſer der Leuten Boßheit, je herber und ſchmertzli-
cher das angethane Hertzenleyd iſt, je herrlicher offenbahret ſich die
Krafft des Blutes und Heiligen Geiſtes JESU in dir, wann du
alles mit Liebe und Sanfftmuth uͤberwindeſt, und den Ruhm Goͤtt-
licher Gerechtigkeit allem dem deinen vorzieheſt, dich ſelbſt und deine
Ehre haſſeſt, nur damit GOTT ſein Recht habe; und alſo in
aͤuſſerſter Noth und Schmach nicht ablaſſeſt GOTT und Men-
ſchen zu lieben, und zwar diejenigen am allermeiſten, die an dei-
nem Ungluͤck ſchuld tragen. Du geheſt zwar zu grund vor den Au-
gen der Welt; aber in GOTTES und der heiligen Englen Au-
gen, biſt du theur und werth a, und haͤlt dir dein JESUS die
Hand unter, daß du nicht ins Verzagen ſinckeſt, Er wird auch ſei-
nen Sieg in dir an dem groſſen Gerichts-Tag offenbahrlich croͤnen.

Lætius eſt, quoties magno ſibi conſtat, honeſtum.

Je mehr es koſten muß,
Recht tugendhafft zu ſeyn;
Je groͤſſre Freude bringts,
Je heller ſtrahlt der Schein.
auch die
Suͤnde
bey ihnen
auszufe-
gen.

§. 12. GOTT braucht der Leuten Grimm, die Suͤnd in dir aus-
zufegen; nun iſt die Suͤnd dein aͤrgſter Feind, nichts iſt dir ſo ſehr
zuwider; lieber Tod und Hoͤll als Suͤnd und Beleydigung JESU.
Du wagſt ja gern Ehr, Geſundheit und alles daran, wann nur die
Suͤnd zernichtet wird; weil der Geiſt alsdann maͤchtig empor
kommt: Du bitteſt ja einbruͤnſtiglich:

Brenn aus den Roſt der alten Haut,
Daß wir werden dein neue Braut;
Jrrt nichts, obſchon dem Fleiſch drab graut.
Man
a Luc. XXIII. 43.
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[732/0828] Der unter den Stech-Diſteln Sey dann mit dem zu frieden, was ihme zu dieſem Zweck zu ge- brauchen beliebet; auf den zeitlichen Nachtheil folget ein ewiger Vortheil. §. 11. Je groͤſſer der Leuten Boßheit, je herber und ſchmertzli- cher das angethane Hertzenleyd iſt, je herrlicher offenbahret ſich die Krafft des Blutes und Heiligen Geiſtes JESU in dir, wann du alles mit Liebe und Sanfftmuth uͤberwindeſt, und den Ruhm Goͤtt- licher Gerechtigkeit allem dem deinen vorzieheſt, dich ſelbſt und deine Ehre haſſeſt, nur damit GOTT ſein Recht habe; und alſo in aͤuſſerſter Noth und Schmach nicht ablaſſeſt GOTT und Men- ſchen zu lieben, und zwar diejenigen am allermeiſten, die an dei- nem Ungluͤck ſchuld tragen. Du geheſt zwar zu grund vor den Au- gen der Welt; aber in GOTTES und der heiligen Englen Au- gen, biſt du theur und werth a, und haͤlt dir dein JESUS die Hand unter, daß du nicht ins Verzagen ſinckeſt, Er wird auch ſei- nen Sieg in dir an dem groſſen Gerichts-Tag offenbahrlich croͤnen. Lætius eſt, quoties magno ſibi conſtat, honeſtum. Je mehr es koſten muß, Recht tugendhafft zu ſeyn; Je groͤſſre Freude bringts, Je heller ſtrahlt der Schein. §. 12. GOTT braucht der Leuten Grimm, die Suͤnd in dir aus- zufegen; nun iſt die Suͤnd dein aͤrgſter Feind, nichts iſt dir ſo ſehr zuwider; lieber Tod und Hoͤll als Suͤnd und Beleydigung JESU. Du wagſt ja gern Ehr, Geſundheit und alles daran, wann nur die Suͤnd zernichtet wird; weil der Geiſt alsdann maͤchtig empor kommt: Du bitteſt ja einbruͤnſtiglich: Brenn aus den Roſt der alten Haut, Daß wir werden dein neue Braut; Jrrt nichts, obſchon dem Fleiſch drab graut. Man a Luc. XXIII. 43.

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 732. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/828>, abgerufen am 22.11.2024.