Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.der Eltern in Ansehung ihrer Kinder. ner Gnade die Welt überwindest, wie ersie überwunden hat; Joh. 5, 4. Offenb. 3, 21. O ja, du theures junges Blut! du hast wohl Ur- sach, zu dem HErrn JEsu zu beten, und seiner Lieb-vollen Begierde nach jungen Leuten die Sa- che einfältig vorzutragen, mithin etwa zu sagen: "Mein lieber frommer Heyland, du treuer" Kinder-Freund! Es muß dir ja viel an mir ge-" legen seyn, daß du deine liebe Jünger beschol-" ten hast, da sie meyneten, man solle dir nicht" Mühe machen, mit den armen Kinderlein: Eben" darum fasse ich auch guten Muth zu deiner Kin-" der-liebenden Gütigkeit und Gelindigkeit, und" bitte dich, du wollest mich doch auch gnädiglich" sammlen zu deiner Heerde, und mich vollberei-" ten, stärcken, weiden, bewahren und behüten, wie" zuvorderst vor meinem eigenen bösen und unbe-" ständigen Hertzen und wanckelbaren Willen, also" auch vor denen mancherley Gefahren, so meiner" armen Seelen sonderlich iin Ansehung meiner" Eltern obschweben, welche sie leider eben so we-" nig als ich verstehen." Ach du weissest nicht, wie unsäglich viel daran gelegen ist, daß JESUS, der großmächtige Gärtner dem Unkraut wehre und den leidigen Absichten deiner von GOttes Liebe noch abgewandten Eltern widerstehe, die dich allen Fleis- ses in den Welt-Sinn einmodeln und zu einem unseligen Burger Babylons machen wollen; wo- durch dir aber der Weg in das allergröste Unglück, in die Sclaverey der Sünden, deren Sold der ewi- ge Tod ist, gebahnet wird. Jch bitte dich dann, so viel ich kan, du theuer-geliebtes Kind! Ruffe zu JEsu,
der Eltern in Anſehung ihrer Kinder. ner Gnade die Welt uͤberwindeſt, wie erſie uͤberwunden hat; Joh. 5, 4. Offenb. 3, 21. O ja, du theures junges Blut! du haſt wohl Ur- ſach, zu dem HErrn JEſu zu beten, und ſeiner Lieb-vollen Begierde nach jungen Leuten die Sa- che einfaͤltig vorzutragen, mithin etwa zu ſagen: „Mein lieber frommer Heyland, du treuer“ Kinder-Freund! Es muß dir ja viel an mir ge-“ legen ſeyn, daß du deine liebe Juͤnger beſchol-“ ten haſt, da ſie meyneten, man ſolle dir nicht“ Muͤhe machen, mit den armen Kinderlein: Eben“ darum faſſe ich auch guten Muth zu deiner Kin-“ der-liebenden Guͤtigkeit und Gelindigkeit, und“ bitte dich, du wolleſt mich doch auch gnaͤdiglich“ ſammlen zu deiner Heerde, und mich vollberei-“ ten, ſtaͤrcken, weiden, bewahren und behuͤten, wie“ zuvorderſt vor meinem eigenen boͤſen und unbe-“ ſtaͤndigen Hertzen und wanckelbaren Willen, alſo“ auch vor denen mancherley Gefahren, ſo meiner“ armen Seelen ſonderlich iin Anſehung meiner“ Eltern obſchweben, welche ſie leider eben ſo we-“ nig als ich verſtehen.‟ Ach du weiſſeſt nicht, wie unſaͤglich viel daran gelegen iſt, daß JESUS, der großmaͤchtige Gaͤrtner dem Unkraut wehre und den leidigen Abſichten deiner von GOttes Liebe noch abgewandten Eltern widerſtehe, die dich allen Fleiſ- ſes in den Welt-Sinn einmodeln und zu einem unſeligen Burger Babylons machen wollen; wo- durch dir aber der Weg in das allergroͤſte Ungluͤck, in die Sclaverey der Suͤnden, deren Sold der ewi- ge Tod iſt, gebahnet wird. Jch bitte dich dann, ſo viel ich kan, du theuer-geliebtes Kind! Ruffe zu JEſu,
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der Eltern in Anſehung ihrer Kinder.
ner Gnade die Welt uͤberwindeſt, wie er
ſie uͤberwunden hat; Joh. 5, 4. Offenb. 3, 21.
O ja, du theures junges Blut! du haſt wohl Ur-
ſach, zu dem HErrn JEſu zu beten, und ſeiner
Lieb-vollen Begierde nach jungen Leuten die Sa-
che einfaͤltig vorzutragen, mithin etwa zu ſagen:
„Mein lieber frommer Heyland, du treuer“
Kinder-Freund! Es muß dir ja viel an mir ge-“
legen ſeyn, daß du deine liebe Juͤnger beſchol-“
ten haſt, da ſie meyneten, man ſolle dir nicht“
Muͤhe machen, mit den armen Kinderlein: Eben“
darum faſſe ich auch guten Muth zu deiner Kin-“
der-liebenden Guͤtigkeit und Gelindigkeit, und“
bitte dich, du wolleſt mich doch auch gnaͤdiglich“
ſammlen zu deiner Heerde, und mich vollberei-“
ten, ſtaͤrcken, weiden, bewahren und behuͤten, wie“
zuvorderſt vor meinem eigenen boͤſen und unbe-“
ſtaͤndigen Hertzen und wanckelbaren Willen, alſo“
auch vor denen mancherley Gefahren, ſo meiner“
armen Seelen ſonderlich iin Anſehung meiner“
Eltern obſchweben, welche ſie leider eben ſo we-“
nig als ich verſtehen.‟ Ach du weiſſeſt nicht, wie
unſaͤglich viel daran gelegen iſt, daß JESUS,
der großmaͤchtige Gaͤrtner dem Unkraut wehre und
den leidigen Abſichten deiner von GOttes Liebe noch
abgewandten Eltern widerſtehe, die dich allen Fleiſ-
ſes in den Welt-Sinn einmodeln und zu einem
unſeligen Burger Babylons machen wollen; wo-
durch dir aber der Weg in das allergroͤſte Ungluͤck,
in die Sclaverey der Suͤnden, deren Sold der ewi-
ge Tod iſt, gebahnet wird. Jch bitte dich dann,
ſo viel ich kan, du theuer-geliebtes Kind! Ruffe zu
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