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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.

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Cap. 3. Die dritte Quelle

5) Siehe/ der Richter ist vor der
Thür.
Jac. 5, 9. Er stehet hinter unse-
rer Wand/ und siehet durchs Fenster/

Hohel. 2, 9. Der HERR und seine Diener,
JEsus und seine Engel sind da in unsichtbarer
Gloria, und hören dir zu: Dann siehe/ es
ist kein Wort auf deiner Zunge/ daß
der HErr nicht alles wisse/
Ps. 139, 4.
Er schreibt auch alles auf, und wird es vor sein
Gericht bringen, wo alles ein gantz anders Aus-
sehen gewinnen, und ein unnütz Wort, das itzt
die Leute Feder-leicht zu seyn däucht, dort dein
Hertz quetschen wird, wie ein Mühlen-Stein.
Und ach wie viele Millionen unnütze Worte säet
der Mensch, darvon er auf dem Feld der Ewig-
keit eine entsetzliche Erndte von Blut-reitzenden
Stacheln mit höllischem Schaur vor sich sehen
wird, sie in sich zu fressen. Da im Gegentheil
derjenige, welcher aus der heiligen Salbung hier
geredet hat, dort was herrlich schönes einernd-
ten wird ohne Aufhören. Paulus z. Ex. wird
ein Paradies vor sich sehen von Jerusalem an bis
an Jllyricum, und wiederum von da an bis in
Spanien, alles von der Saat, so er bey Hand-
voll ausgeworffen, da er allenthalben nichts ge-
redet, als was Christus in ihm gewürcket,
Römer 15, 18. Giebe darum auch du dein Hertz
dem Heiligen Geist, daß er sein Gesetz darein
schreibe, und sammle dir einen Schatz von gu-
ten Erkänntnissen.

§. 5. Da-
Cap. 3. Die dritte Quelle

5) Siehe/ der Richter iſt vor der
Thuͤr.
Jac. 5, 9. Er ſtehet hinter unſe-
rer Wand/ und ſiehet durchs Fenſter/

Hohel. 2, 9. Der HERR und ſeine Diener,
JEſus und ſeine Engel ſind da in unſichtbarer
Gloria, und hoͤren dir zu: Dann ſiehe/ es
iſt kein Wort auf deiner Zunge/ daß
der HErr nicht alles wiſſe/
Pſ. 139, 4.
Er ſchreibt auch alles auf, und wird es vor ſein
Gericht bringen, wo alles ein gantz anders Aus-
ſehen gewinnen, und ein unnuͤtz Wort, das itzt
die Leute Feder-leicht zu ſeyn daͤucht, dort dein
Hertz quetſchen wird, wie ein Muͤhlen-Stein.
Und ach wie viele Millionen unnuͤtze Worte ſaͤet
der Menſch, darvon er auf dem Feld der Ewig-
keit eine entſetzliche Erndte von Blut-reitzenden
Stacheln mit hoͤlliſchem Schaur vor ſich ſehen
wird, ſie in ſich zu freſſen. Da im Gegentheil
derjenige, welcher aus der heiligen Salbung hier
geredet hat, dort was herrlich ſchoͤnes einernd-
ten wird ohne Aufhoͤren. Paulus z. Ex. wird
ein Paradies vor ſich ſehen von Jeruſalem an bis
an Jllyricum, und wiederum von da an bis in
Spanien, alles von der Saat, ſo er bey Hand-
voll ausgeworffen, da er allenthalben nichts ge-
redet, als was Chriſtus in ihm gewuͤrcket,
Roͤmer 15, 18. Giebe darum auch du dein Hertz
dem Heiligen Geiſt, daß er ſein Geſetz darein
ſchreibe, und ſammle dir einen Schatz von gu-
ten Erkaͤnntniſſen.

§. 5. Da-
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[236/0254] Cap. 3. Die dritte Quelle 5) Siehe/ der Richter iſt vor der Thuͤr. Jac. 5, 9. Er ſtehet hinter unſe- rer Wand/ und ſiehet durchs Fenſter/ Hohel. 2, 9. Der HERR und ſeine Diener, JEſus und ſeine Engel ſind da in unſichtbarer Gloria, und hoͤren dir zu: Dann ſiehe/ es iſt kein Wort auf deiner Zunge/ daß der HErr nicht alles wiſſe/ Pſ. 139, 4. Er ſchreibt auch alles auf, und wird es vor ſein Gericht bringen, wo alles ein gantz anders Aus- ſehen gewinnen, und ein unnuͤtz Wort, das itzt die Leute Feder-leicht zu ſeyn daͤucht, dort dein Hertz quetſchen wird, wie ein Muͤhlen-Stein. Und ach wie viele Millionen unnuͤtze Worte ſaͤet der Menſch, darvon er auf dem Feld der Ewig- keit eine entſetzliche Erndte von Blut-reitzenden Stacheln mit hoͤlliſchem Schaur vor ſich ſehen wird, ſie in ſich zu freſſen. Da im Gegentheil derjenige, welcher aus der heiligen Salbung hier geredet hat, dort was herrlich ſchoͤnes einernd- ten wird ohne Aufhoͤren. Paulus z. Ex. wird ein Paradies vor ſich ſehen von Jeruſalem an bis an Jllyricum, und wiederum von da an bis in Spanien, alles von der Saat, ſo er bey Hand- voll ausgeworffen, da er allenthalben nichts ge- redet, als was Chriſtus in ihm gewuͤrcket, Roͤmer 15, 18. Giebe darum auch du dein Hertz dem Heiligen Geiſt, daß er ſein Geſetz darein ſchreibe, und ſammle dir einen Schatz von gu- ten Erkaͤnntniſſen. §. 5. Da-

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/254>, abgerufen am 22.11.2024.