Sagst du: Wie gelange ich armes/ ein- fältiges Kind zu solch grosser Ehr und Vergnügung/ mit JEsu vertraut um- zugehen?
Antwort: Du must
a) das, was JEsu zuwider ist, verläugnen, has- sen und lassen. Dann mit der unflätigen Hof- Farbe seiner Feindin, der Welt, wirst du zum Hey- land nicht eingelassen, noch an seinen Tisch gesetzet, so lang dir Egyptens Knoblauch noch zum Maul ausstincket, und man es dir am Athem riechet, daß du der Teufeln Tisches theilhafftig ge- worden/ 1 Cor. 10, 21.
b) Je reiner das Hertz ist, je geschickter bist du auch, GOtt zu schauen, Matth 5, 8. Je mehr Decken der fleischlichen Liebe weggehoben werden, je kräfftiger wird dich die Lebens-Sonne bescheinen, erwärmen, und der Heil. Geist desto lebendiger in dich einleuchten, 2 Cor. 3, 16-18.
c) Weil das Gut der geheimen Freundschafft Christi unaussprechlich groß ist, so must du den himmlischen Vater um seinen Geist unabläßig be- ten, daß du durch ihne aus Gnaden dahinein ge- führet werdest. JEsus liebet junge Leute, und hat sein Aug sonderbar auf Kinder gerichtet; darum nabe dich zu ihm, und glaube, er werde sich auch zu dir nahen.
d) Gleichwie GOtt die unsterbliche Seele zu seinem selbst eigenen Wunder-Spiel erschaffen hat:
Also
S 2
der Verfuͤhrung der Jugend
§. 8.
Sagſt du: Wie gelange ich armes/ ein- faͤltiges Kind zu ſolch groſſer Ehr und Vergnuͤgung/ mit JEſu vertraut um- zugehen?
Antwort: Du muſt
a) das, was JEſu zuwider iſt, verlaͤugnen, haſ- ſen und laſſen. Dann mit der unflaͤtigen Hof- Farbe ſeiner Feindin, der Welt, wirſt du zum Hey- land nicht eingelaſſen, noch an ſeinen Tiſch geſetzet, ſo lang dir Egyptens Knoblauch noch zum Maul ausſtincket, und man es dir am Athem riechet, daß du der Teufeln Tiſches theilhafftig ge- worden/ 1 Cor. 10, 21.
b) Je reiner das Hertz iſt, je geſchickter biſt du auch, GOtt zu ſchauen, Matth 5, 8. Je mehr Decken der fleiſchlichen Liebe weggehoben werden, je kraͤfftiger wird dich die Lebens-Sonne beſcheinen, erwaͤrmen, und der Heil. Geiſt deſto lebendiger in dich einleuchten, 2 Cor. 3, 16-18.
c) Weil das Gut der geheimen Freundſchafft Chriſti unausſprechlich groß iſt, ſo muſt du den himmliſchen Vater um ſeinen Geiſt unablaͤßig be- ten, daß du durch ihne aus Gnaden dahinein ge- fuͤhret werdeſt. JEſus liebet junge Leute, und hat ſein Aug ſonderbar auf Kinder gerichtet; darum nabe dich zu ihm, und glaube, er werde ſich auch zu dir nahen.
d) Gleichwie GOtt die unſterbliche Seele zu ſeinem ſelbſt eigenen Wunder-Spiel erſchaffen hat:
Alſo
S 2
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der Verfuͤhrung der Jugend
§. 8.
Sagſt du: Wie gelange ich armes/ ein-
faͤltiges Kind zu ſolch groſſer Ehr und
Vergnuͤgung/ mit JEſu vertraut um-
zugehen?
Antwort: Du muſt
a) das, was JEſu zuwider iſt, verlaͤugnen, haſ-
ſen und laſſen. Dann mit der unflaͤtigen Hof-
Farbe ſeiner Feindin, der Welt, wirſt du zum Hey-
land nicht eingelaſſen, noch an ſeinen Tiſch geſetzet,
ſo lang dir Egyptens Knoblauch noch zum Maul
ausſtincket, und man es dir am Athem riechet,
daß du der Teufeln Tiſches theilhafftig ge-
worden/ 1 Cor. 10, 21.
b) Je reiner das Hertz iſt, je geſchickter biſt du
auch, GOtt zu ſchauen, Matth 5, 8. Je mehr
Decken der fleiſchlichen Liebe weggehoben werden,
je kraͤfftiger wird dich die Lebens-Sonne beſcheinen,
erwaͤrmen, und der Heil. Geiſt deſto lebendiger in
dich einleuchten, 2 Cor. 3, 16-18.
c) Weil das Gut der geheimen Freundſchafft
Chriſti unausſprechlich groß iſt, ſo muſt du den
himmliſchen Vater um ſeinen Geiſt unablaͤßig be-
ten, daß du durch ihne aus Gnaden dahinein ge-
fuͤhret werdeſt. JEſus liebet junge Leute, und hat
ſein Aug ſonderbar auf Kinder gerichtet; darum
nabe dich zu ihm, und glaube, er werde ſich auch
zu dir nahen.
d) Gleichwie GOtt die unſterbliche Seele zu
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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 275. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/293>, abgerufen am 22.11.2024.
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