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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.

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Cap. 1. Die erste Quelle
Hoherpriester darvon was nehmen und essen
dörffen. Welche eine Ehre wäre es damals
für dich gewesen, wann dir erlaubet worden
wäre, was denen grössesten und heiligsten Män-
nern in Jsrael bey Lebens-Straffe verbotten
ware? Nun behält GOtt seinen Sohn
in der verklärten Menschheit im Him-
mel
auf, zum ewigen Angedencken, daß er
dir schon auf Erden in der streitenden Kirche dei-
ne geistliche Speise seye, und seyn werde in Ewig-
keit. Hebr. 4, 16. 7, 25. 10, 14. 9, 4. Ja
was noch mehr ist; wann dein Glaube im
Ofen der Anfechtung wohl geläutert wird,
1 Petr. 1, 7. so nimmt GOtt das reine Hertz
an, und gebrauchet es als einen guldenen
Krug/
um dasselbige mit dem wahren Man-
na zu fullen, Eph. 3, 17. auch andern Gnaden-
Hungrigen zu ihren Diensten; halte darum bey
dem HErrn an um den Geist des Glaubens,
und übertäube deinen Bundes-GOtt, daß er
dir dein Hertz mit Glauben erfüllen und darvon
überfliessen lasse; und wann du Glauben hast,
so schliesse ihn ins Hertz hinein, daß ihn dir nie-
mand raube. Ach Glaube mangelte dem Volck
Jsrael, und ist auch wunderselten anzutreffen.
Auf, träge Seel! auf, auf! dein Heyl-Ma-
cher, dein Himmel-Brod ist dir nahe; das un-
beschreibliche Manna, dessen Abgründe der
Krafft, des Segens und alles Guten nicht aus-
zudencken sind, lieget vor deinem Mund und
Hertzen. Stehe darum auf im frühen Mor-
gen deiner frischen Jugend, und ehe deine Ein-
falt und Unschuld von der Hitze der verführi-
schen
Cap. 1. Die erſte Quelle
Hoherprieſter darvon was nehmen und eſſen
doͤrffen. Welche eine Ehre waͤre es damals
fuͤr dich geweſen, wann dir erlaubet worden
waͤre, was denen groͤſſeſten und heiligſten Maͤn-
nern in Jſrael bey Lebens-Straffe verbotten
ware? Nun behaͤlt GOtt ſeinen Sohn
in der verklaͤrten Menſchheit im Him-
mel
auf, zum ewigen Angedencken, daß er
dir ſchon auf Erden in der ſtreitenden Kirche dei-
ne geiſtliche Speiſe ſeye, und ſeyn werde in Ewig-
keit. Hebr. 4, 16. 7, 25. 10, 14. 9, 4. Ja
was noch mehr iſt; wann dein Glaube im
Ofen der Anfechtung wohl gelaͤutert wird,
1 Petr. 1, 7. ſo nimmt GOtt das reine Hertz
an, und gebrauchet es als einen guldenen
Krug/
um daſſelbige mit dem wahren Man-
na zu fullen, Eph. 3, 17. auch andern Gnaden-
Hungrigen zu ihren Dienſten; halte darum bey
dem HErrn an um den Geiſt des Glaubens,
und uͤbertaͤube deinen Bundes-GOtt, daß er
dir dein Hertz mit Glauben erfuͤllen und darvon
uͤberflieſſen laſſe; und wann du Glauben haſt,
ſo ſchlieſſe ihn ins Hertz hinein, daß ihn dir nie-
mand raube. Ach Glaube mangelte dem Volck
Jſrael, und iſt auch wunderſelten anzutreffen.
Auf, traͤge Seel! auf, auf! dein Heyl-Ma-
cher, dein Himmel-Brod iſt dir nahe; das un-
beſchreibliche Manna, deſſen Abgruͤnde der
Krafft, des Segens und alles Guten nicht aus-
zudencken ſind, lieget vor deinem Mund und
Hertzen. Stehe darum auf im fruͤhen Mor-
gen deiner friſchen Jugend, und ehe deine Ein-
falt und Unſchuld von der Hitze der verfuͤhri-
ſchen
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[50/0068] Cap. 1. Die erſte Quelle Hoherprieſter darvon was nehmen und eſſen doͤrffen. Welche eine Ehre waͤre es damals fuͤr dich geweſen, wann dir erlaubet worden waͤre, was denen groͤſſeſten und heiligſten Maͤn- nern in Jſrael bey Lebens-Straffe verbotten ware? Nun behaͤlt GOtt ſeinen Sohn in der verklaͤrten Menſchheit im Him- mel auf, zum ewigen Angedencken, daß er dir ſchon auf Erden in der ſtreitenden Kirche dei- ne geiſtliche Speiſe ſeye, und ſeyn werde in Ewig- keit. Hebr. 4, 16. 7, 25. 10, 14. 9, 4. Ja was noch mehr iſt; wann dein Glaube im Ofen der Anfechtung wohl gelaͤutert wird, 1 Petr. 1, 7. ſo nimmt GOtt das reine Hertz an, und gebrauchet es als einen guldenen Krug/ um daſſelbige mit dem wahren Man- na zu fullen, Eph. 3, 17. auch andern Gnaden- Hungrigen zu ihren Dienſten; halte darum bey dem HErrn an um den Geiſt des Glaubens, und uͤbertaͤube deinen Bundes-GOtt, daß er dir dein Hertz mit Glauben erfuͤllen und darvon uͤberflieſſen laſſe; und wann du Glauben haſt, ſo ſchlieſſe ihn ins Hertz hinein, daß ihn dir nie- mand raube. Ach Glaube mangelte dem Volck Jſrael, und iſt auch wunderſelten anzutreffen. Auf, traͤge Seel! auf, auf! dein Heyl-Ma- cher, dein Himmel-Brod iſt dir nahe; das un- beſchreibliche Manna, deſſen Abgruͤnde der Krafft, des Segens und alles Guten nicht aus- zudencken ſind, lieget vor deinem Mund und Hertzen. Stehe darum auf im fruͤhen Mor- gen deiner friſchen Jugend, und ehe deine Ein- falt und Unſchuld von der Hitze der verfuͤhri- ſchen

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/68>, abgerufen am 21.11.2024.