Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.der Verführung der Jugend. len, zermalmet; sein Blut Tropffen-weiseausgepresset, im Mörser des Zorns GOt- tes und des Fluchs vom Gesetz gestampffet; im heissen Ofen der unsäglichsten Höllen-Angst von Gifft und Hitze des ewigen Todes gebacken, und von GOttes Gerechtigkeit, von Juden und Heyden, ja von allen Teuffeln am Creutz zerhammert worden. O wie manchen harten, und grausamen Schlag und Stoß erlitte das zärteste Liebes-Hertz deines JEsu! und du jun- ges Blut soltest ihme jetzt die Schande anthun, daß du keinen Appetit nach diesem Himmels- Manna in dir hegen, noch in stetem Gebet nach seinem Genuß wimseln, noch viel weniger allein damit umgehen woltest, daß du innigst mit ihme vereiniget, und von diesem göttlichen Süß-Brod aus dem Ort der Herrlichkeit, zur Stärckung am inwendigen Menschen, durch den Heil. Geist, der in Christo ist, gesättiget wurdest. e) Bedencke, daß das Manna das erstemal am Sonntag gesallen, und darum auch dem auferstandenen JEsum bedeuten könne. Jssest du nun, liebes Kind, gern schöne, reiffe, rothe und gelbe Früchte; so bringt dir das Gebet gantze Körbe voll der allerkostbarsten vom GOttes-Baum, dem auferstandenen JEsu. f) Bedencke endlich, daß der Krug mit dem Manna im Allerheiligsten/ und das Manna in demselben viele hundert Jahre gantz frisch geblieben; auch kein König oder Hoher- D
der Verfuͤhrung der Jugend. len, zermalmet; ſein Blut Tropffen-weiſeausgepreſſet, im Moͤrſer des Zorns GOt- tes und des Fluchs vom Geſetz geſtampffet; im heiſſen Ofen der unſaͤglichſten Hoͤllen-Angſt von Gifft und Hitze des ewigen Todes gebacken, und von GOttes Gerechtigkeit, von Juden und Heyden, ja von allen Teuffeln am Creutz zerhammert worden. O wie manchen harten, und grauſamen Schlag und Stoß erlitte das zaͤrteſte Liebes-Hertz deines JEſu! und du jun- ges Blut ſolteſt ihme jetzt die Schande anthun, daß du keinen Appetit nach dieſem Himmels- Manna in dir hegen, noch in ſtetem Gebet nach ſeinem Genuß wimſeln, noch viel weniger allein damit umgehen wolteſt, daß du innigſt mit ihme vereiniget, und von dieſem goͤttlichen Suͤß-Brod aus dem Ort der Herrlichkeit, zur Staͤrckung am inwendigen Menſchen, durch den Heil. Geiſt, der in Chriſto iſt, geſaͤttiget wurdeſt. e) Bedencke, daß das Manna das erſtemal am Sonntag geſallen, und darum auch dem auferſtandenen JEſum bedeuten koͤnne. Jſſeſt du nun, liebes Kind, gern ſchoͤne, reiffe, rothe und gelbe Fruͤchte; ſo bringt dir das Gebet gantze Koͤrbe voll der allerkoſtbarſten vom GOttes-Baum, dem auferſtandenen JEſu. f) Bedencke endlich, daß der Krug mit dem Manna im Allerheiligſten/ und das Manna in demſelben viele hundert Jahre gantz friſch geblieben; auch kein Koͤnig oder Hoher- D
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der Verfuͤhrung der Jugend.
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ausgepreſſet, im Moͤrſer des Zorns GOt-
tes und des Fluchs vom Geſetz geſtampffet;
im heiſſen Ofen der unſaͤglichſten Hoͤllen-Angſt
von Gifft und Hitze des ewigen Todes gebacken,
und von GOttes Gerechtigkeit, von Juden
und Heyden, ja von allen Teuffeln am Creutz
zerhammert worden. O wie manchen harten,
und grauſamen Schlag und Stoß erlitte das
zaͤrteſte Liebes-Hertz deines JEſu! und du jun-
ges Blut ſolteſt ihme jetzt die Schande anthun,
daß du keinen Appetit nach dieſem Himmels-
Manna in dir hegen, noch in ſtetem Gebet
nach ſeinem Genuß wimſeln, noch viel weniger
allein damit umgehen wolteſt, daß du innigſt
mit ihme vereiniget, und von dieſem goͤttlichen
Suͤß-Brod aus dem Ort der Herrlichkeit, zur
Staͤrckung am inwendigen Menſchen, durch
den Heil. Geiſt, der in Chriſto iſt, geſaͤttiget
wurdeſt.
e) Bedencke, daß das Manna das erſtemal am
Sonntag geſallen, und darum auch dem
auferſtandenen JEſum bedeuten koͤnne.
Jſſeſt du nun, liebes Kind, gern ſchoͤne, reiffe,
rothe und gelbe Fruͤchte; ſo bringt dir das
Gebet gantze Koͤrbe voll der allerkoſtbarſten
vom GOttes-Baum, dem auferſtandenen
JEſu.
f) Bedencke endlich, daß der Krug mit dem
Manna im Allerheiligſten/ und das
Manna in demſelben viele hundert Jahre
gantz friſch geblieben; auch kein Koͤnig oder
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