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Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.

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Cap. 1. Die erste Quelle
de. Zach. 13, 1. Zu diesem Heyls- und Gnaden-
Wasser ladet dich der freundliche Heyland frühe
Morgens, Mittags und Abends auf das holdseligste
ein. Jes. 60, 1. Joh. 7, 37. 38. Off. 21, 6. 22, 17.
Und wie selig sind nicht junge Leute, die in hitziger
Glaubens- und Liebes-Begierde davon reichlich trin-
cken! ey so komme dann, mein Hertz-liebes Kind,
alle Tage fein offt, und mache dich recht lustig über
all dem Guten, so dir dein JEsus, der gute Hirt und
Wirth, täglich aufstellet Ps. 23. der dir so gern seine
Weisheit, seinen gelassenen Sinn mit aller seiner
heiligen Art in dein begieriges Hertz schencken will.
Wann deine Seele nach Heilung und Erlösung nur
recht durstig ist, so stehet seine Seiten und gantzes
Hertz dir offen, und seine Wunden bieten sich dir all-
stäts dar, daraus zu saugen; dein Glaube darff zu-
greiffen, wann du wilt, und aus solcher Fülle neh-
men Gnade um Gnade. Wie ists? Must du nicht
sagen: "Hier ist gut seyn, mir ist wohl! o des feinen
"Heylands! wie treu ist er." Da wird der Heil.
Geist sich über dich freuen, und dir Gewißheit ins
Hertz geben, daß du recht getaufft/ und ein
guter. GOtt angenehmer Communicant,
ja sein täglicher lieber Kostgänger seyest.

Das Gebet wird sodann dein Element seyn, wie das
Wasser den Fischen, die Lufft dem Vogel, und das
Feuer dem Salamander ist.

Es ist artig, was ich an manchen Säuglingen
wahrgenommen habe, daß sie tiefe Seufftzer geholet,
wann ich ihnen etwa Gutes gewünschet, und sie ge-
segnet habe; als welches eine Anzeigung ist, daß der
H. Geist in ihnen würcke, welcher sie zu gesegneten
Lämmerlein JEsu und zu seinem lieben Schülerlein

machen

Cap. 1. Die erſte Quelle
de. Zach. 13, 1. Zu dieſem Heyls- und Gnaden-
Waſſer ladet dich der freundliche Heyland fruͤhe
Morgens, Mittags und Abends auf das holdſeligſte
ein. Jeſ. 60, 1. Joh. 7, 37. 38. Off. 21, 6. 22, 17.
Und wie ſelig ſind nicht junge Leute, die in hitziger
Glaubens- und Liebes-Begierde davon reichlich trin-
cken! ey ſo komme dann, mein Hertz-liebes Kind,
alle Tage fein offt, und mache dich recht luſtig uͤber
all dem Guten, ſo dir dein JEſus, der gute Hirt und
Wirth, taͤglich aufſtellet Pſ. 23. der dir ſo gern ſeine
Weisheit, ſeinen gelaſſenen Sinn mit aller ſeiner
heiligen Art in dein begieriges Hertz ſchencken will.
Wann deine Seele nach Heilung und Erloͤſung nur
recht durſtig iſt, ſo ſtehet ſeine Seiten und gantzes
Hertz dir offen, und ſeine Wunden bieten ſich dir all-
ſtaͤts dar, daraus zu ſaugen; dein Glaube darff zu-
greiffen, wann du wilt, und aus ſolcher Fuͤlle neh-
men Gnade um Gnade. Wie iſts? Muſt du nicht
ſagen: „Hier iſt gut ſeyn, mir iſt wohl! o des feinen
“Heylands! wie treu iſt er.‟ Da wird der Heil.
Geiſt ſich uͤber dich freuen, und dir Gewißheit ins
Hertz geben, daß du recht getaufft/ und ein
guter. GOtt angenehmer Communicant,
ja ſein taͤglicher lieber Koſtgaͤnger ſeyeſt.

Das Gebet wird ſodann dein Element ſeyn, wie das
Waſſer den Fiſchen, die Lufft dem Vogel, und das
Feuer dem Salamander iſt.

Es iſt artig, was ich an manchen Saͤuglingen
wahrgenommen habe, daß ſie tiefe Seufftzer geholet,
wann ich ihnen etwa Gutes gewuͤnſchet, und ſie ge-
ſegnet habe; als welches eine Anzeigung iſt, daß der
H. Geiſt in ihnen wuͤrcke, welcher ſie zu geſegneten
Laͤmmerlein JEſu und zu ſeinem lieben Schuͤlerlein

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[52/0070] Cap. 1. Die erſte Quelle de. Zach. 13, 1. Zu dieſem Heyls- und Gnaden- Waſſer ladet dich der freundliche Heyland fruͤhe Morgens, Mittags und Abends auf das holdſeligſte ein. Jeſ. 60, 1. Joh. 7, 37. 38. Off. 21, 6. 22, 17. Und wie ſelig ſind nicht junge Leute, die in hitziger Glaubens- und Liebes-Begierde davon reichlich trin- cken! ey ſo komme dann, mein Hertz-liebes Kind, alle Tage fein offt, und mache dich recht luſtig uͤber all dem Guten, ſo dir dein JEſus, der gute Hirt und Wirth, taͤglich aufſtellet Pſ. 23. der dir ſo gern ſeine Weisheit, ſeinen gelaſſenen Sinn mit aller ſeiner heiligen Art in dein begieriges Hertz ſchencken will. Wann deine Seele nach Heilung und Erloͤſung nur recht durſtig iſt, ſo ſtehet ſeine Seiten und gantzes Hertz dir offen, und ſeine Wunden bieten ſich dir all- ſtaͤts dar, daraus zu ſaugen; dein Glaube darff zu- greiffen, wann du wilt, und aus ſolcher Fuͤlle neh- men Gnade um Gnade. Wie iſts? Muſt du nicht ſagen: „Hier iſt gut ſeyn, mir iſt wohl! o des feinen “Heylands! wie treu iſt er.‟ Da wird der Heil. Geiſt ſich uͤber dich freuen, und dir Gewißheit ins Hertz geben, daß du recht getaufft/ und ein guter. GOtt angenehmer Communicant, ja ſein taͤglicher lieber Koſtgaͤnger ſeyeſt. Das Gebet wird ſodann dein Element ſeyn, wie das Waſſer den Fiſchen, die Lufft dem Vogel, und das Feuer dem Salamander iſt. Es iſt artig, was ich an manchen Saͤuglingen wahrgenommen habe, daß ſie tiefe Seufftzer geholet, wann ich ihnen etwa Gutes gewuͤnſchet, und ſie ge- ſegnet habe; als welches eine Anzeigung iſt, daß der H. Geiſt in ihnen wuͤrcke, welcher ſie zu geſegneten Laͤmmerlein JEſu und zu ſeinem lieben Schuͤlerlein machen

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/70>, abgerufen am 21.11.2024.