Handel mit Tuche findet man um- ständliche Nachricht im Artikel: Tuchhandel.
Tuchartig, franz. Drape, Dra- pee, nennet man diejenigen wollenen Zeuge, die nach Art der Tuche ge- walket, geschoren und zugerichtet sind. Dergleichen sind die tuchar- tigen Droguets, die tuchartigen Sar- schen, siehe Sarsche, die tuchartigen Ratine, sihe Ratin, die tuchartigen Ra- sche oder Tuchrasche, s. Tuchrasche.
Tuchbereiter, ein Handwerks- mann, welcher den gewalkten Tü- chern und Zeugen, insonderheit den feinen Tüchern, die überflüßigen und groben Haare benimmt, sie presset, und endlich ausstaffiret, folglich sie vollends in ihre Voll- kommenheit und Schönheit setzet, siehe Tuch. Der Unterscheid eines Tuchbereiters von einem Tuch- scheerer besteht darinn, daß jener sich mehr auf die Zurichtung feiner, dieser aber mehr auf die Zurichtung grober und ordinärer Tücher leget; sonst aber kommen sie im Haupt- werke mit einander überein, wie denn daher bey den Werkzeugen der Tuchbereiter etwas weniges anders ist, als bey den Werkzeugen der Tuchscheerer. Es haben aber die Tuchbereiter in Deutschland ihr ei- genes Zunftrecht, und die Tuch- scheerer Gebräuche nicht angenom- men; sich auch nicht so an die Schleifer gebunden, als die Tuch- scheerer, siehe Tuchscheerer.
Tuchhandel, oder der Handel mit Tuch, ist eine von den sauber- sten und wichtigsten Handlungen; die sich aber eben nicht mit gerin- gem Gelde anfangen läßt. Jhrer (I) Wichtigkeit wegen haben sich große Herren und obrigkeitliche Per- sonen jederzeit höchstens angelegen seyn lassen, sie in ihren Ländern empor zu bringen: weswegen wir auch von dem Tuchhandel etwas umständlich handeln wollen. Was [Spaltenumbruch]
Tuchhandel
nun (II) den Gegenstand des Tuch- handels anbetrifft: so besteht solcher (1) theils in rohen, theils in zu- bereiteten Tüchern; (2) theils in einheimischen oder Landtüchern, theils in ausländischen oder frem- den Tüchern. Manche führen in ihrer Tuchhandlung auch (3) beydes unvollkommene Tücher, nämlich Boy, Flanell, etc. als auch tuch- artige Zeuge, nämlich Tuchrasch, Tuchsarsche, geköperten Flanell, ge- köpertes Tuch, Frieß, Ratin, Ker- sey, Droguet, etc. Jedoch sehen wir in der Folge dieses Artikels hauptsächlich nur auf den Handel mit den eigentlichen und vollkom- menen Tüchern, da von den beson- dern Gattungen der unvollkomme- nen Tücher und der tuchartigen Zeuge in besondern Artikeln das nö- thige schon beygebracht ist. Ferner (III) die des Tuchhandels fähigen Personen, oder welche den Tuch- handel treiben dürfen, anlangend, so sind solche: 1) die Tuchmacher, von denen ein Artikel folget; 2) die Tuchhändler, das ist, diejeni- gen Handelsleute, welche Tücher bey ganzen Ballen und Stücken, und also ins Große, entweder in- oder auch außerhalb Landes, ein- und verkaufen, auch wohl zugleich Manufacturisten sind; und endlich 3) die Gewandschneider, das ist, diejenigen Handelsleute, welche Tü- cher im Ausschnitte oder Ellenweise verkaufen, und deren Handlung da- her ins besondere der Gewand- schnitt genennet wird, siehe Ge- wandschneider. Der Unterscheid des Handels dieser dreye besteht insgemein darinnen: daß den Tuch- machern vergönnet ist, ihre eigenen oder die von ihnen selbst verfertig- ten Tücher in ganzen Stücken und Ellenweise zu verkaufen, von frem- den Tüchern hingegen keine über ei- nen Gulden zu führen, den Ge- wandschneidern aber das Recht
bleibt
K 2
[Spaltenumbruch]
Tuchartig
Handel mit Tuche findet man um- ſtaͤndliche Nachricht im Artikel: Tuchhandel.
Tuchartig, franz. Drapé, Dra- pée, nennet man diejenigen wollenen Zeuge, die nach Art der Tuche ge- walket, geſchoren und zugerichtet ſind. Dergleichen ſind die tuchar- tigen Droguets, die tuchartigen Sar- ſchen, ſiehe Sarſche, die tuchartigen Ratine, ſihe Ratin, die tuchartigen Ra- ſche oder Tuchraſche, ſ. Tuchraſche.
Tuchbereiter, ein Handwerks- mann, welcher den gewalkten Tuͤ- chern und Zeugen, inſonderheit den feinen Tuͤchern, die uͤberfluͤßigen und groben Haare benimmt, ſie preſſet, und endlich ausſtaffiret, folglich ſie vollends in ihre Voll- kommenheit und Schoͤnheit ſetzet, ſiehe Tuch. Der Unterſcheid eines Tuchbereiters von einem Tuch- ſcheerer beſteht darinn, daß jener ſich mehr auf die Zurichtung feiner, dieſer aber mehr auf die Zurichtung grober und ordinaͤrer Tuͤcher leget; ſonſt aber kommen ſie im Haupt- werke mit einander uͤberein, wie denn daher bey den Werkzeugen der Tuchbereiter etwas weniges anders iſt, als bey den Werkzeugen der Tuchſcheerer. Es haben aber die Tuchbereiter in Deutſchland ihr ei- genes Zunftrecht, und die Tuch- ſcheerer Gebraͤuche nicht angenom- men; ſich auch nicht ſo an die Schleifer gebunden, als die Tuch- ſcheerer, ſiehe Tuchſcheerer.
Tuchhandel, oder der Handel mit Tuch, iſt eine von den ſauber- ſten und wichtigſten Handlungen; die ſich aber eben nicht mit gerin- gem Gelde anfangen laͤßt. Jhrer (I) Wichtigkeit wegen haben ſich große Herren und obrigkeitliche Per- ſonen jederzeit hoͤchſtens angelegen ſeyn laſſen, ſie in ihren Laͤndern empor zu bringen: weswegen wir auch von dem Tuchhandel etwas umſtaͤndlich handeln wollen. Was [Spaltenumbruch]
Tuchhandel
nun (II) den Gegenſtand des Tuch- handels anbetrifft: ſo beſteht ſolcher (1) theils in rohen, theils in zu- bereiteten Tuͤchern; (2) theils in einheimiſchen oder Landtuͤchern, theils in auslaͤndiſchen oder frem- den Tuͤchern. Manche fuͤhren in ihrer Tuchhandlung auch (3) beydes unvollkommene Tuͤcher, naͤmlich Boy, Flanell, ꝛc. als auch tuch- artige Zeuge, naͤmlich Tuchraſch, Tuchſarſche, gekoͤperten Flanell, ge- koͤpertes Tuch, Frieß, Ratin, Ker- ſey, Droguet, ꝛc. Jedoch ſehen wir in der Folge dieſes Artikels hauptſaͤchlich nur auf den Handel mit den eigentlichen und vollkom- menen Tuͤchern, da von den beſon- dern Gattungen der unvollkomme- nen Tuͤcher und der tuchartigen Zeuge in beſondern Artikeln das noͤ- thige ſchon beygebracht iſt. Ferner (III) die des Tuchhandels faͤhigen Perſonen, oder welche den Tuch- handel treiben duͤrfen, anlangend, ſo ſind ſolche: 1) die Tuchmacher, von denen ein Artikel folget; 2) die Tuchhaͤndler, das iſt, diejeni- gen Handelsleute, welche Tuͤcher bey ganzen Ballen und Stuͤcken, und alſo ins Große, entweder in- oder auch außerhalb Landes, ein- und verkaufen, auch wohl zugleich Manufacturiſten ſind; und endlich 3) die Gewandſchneider, das iſt, diejenigen Handelsleute, welche Tuͤ- cher im Ausſchnitte oder Ellenweiſe verkaufen, und deren Handlung da- her ins beſondere der Gewand- ſchnitt genennet wird, ſiehe Ge- wandſchneider. Der Unterſcheid des Handels dieſer dreye beſteht insgemein darinnen: daß den Tuch- machern vergoͤnnet iſt, ihre eigenen oder die von ihnen ſelbſt verfertig- ten Tuͤcher in ganzen Stuͤcken und Ellenweiſe zu verkaufen, von frem- den Tuͤchern hingegen keine uͤber ei- nen Gulden zu fuͤhren, den Ge- wandſchneidern aber das Recht
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[[147]/0153]
Tuchartig
Tuchhandel
Handel mit Tuche findet man um-
ſtaͤndliche Nachricht im Artikel:
Tuchhandel.
Tuchartig, franz. Drapé, Dra-
pée, nennet man diejenigen wollenen
Zeuge, die nach Art der Tuche ge-
walket, geſchoren und zugerichtet
ſind. Dergleichen ſind die tuchar-
tigen Droguets, die tuchartigen Sar-
ſchen, ſiehe Sarſche, die tuchartigen
Ratine, ſihe Ratin, die tuchartigen Ra-
ſche oder Tuchraſche, ſ. Tuchraſche.
Tuchbereiter, ein Handwerks-
mann, welcher den gewalkten Tuͤ-
chern und Zeugen, inſonderheit den
feinen Tuͤchern, die uͤberfluͤßigen
und groben Haare benimmt, ſie
preſſet, und endlich ausſtaffiret,
folglich ſie vollends in ihre Voll-
kommenheit und Schoͤnheit ſetzet,
ſiehe Tuch. Der Unterſcheid eines
Tuchbereiters von einem Tuch-
ſcheerer beſteht darinn, daß jener
ſich mehr auf die Zurichtung feiner,
dieſer aber mehr auf die Zurichtung
grober und ordinaͤrer Tuͤcher leget;
ſonſt aber kommen ſie im Haupt-
werke mit einander uͤberein, wie
denn daher bey den Werkzeugen der
Tuchbereiter etwas weniges anders
iſt, als bey den Werkzeugen der
Tuchſcheerer. Es haben aber die
Tuchbereiter in Deutſchland ihr ei-
genes Zunftrecht, und die Tuch-
ſcheerer Gebraͤuche nicht angenom-
men; ſich auch nicht ſo an die
Schleifer gebunden, als die Tuch-
ſcheerer, ſiehe Tuchſcheerer.
Tuchhandel, oder der Handel
mit Tuch, iſt eine von den ſauber-
ſten und wichtigſten Handlungen;
die ſich aber eben nicht mit gerin-
gem Gelde anfangen laͤßt. Jhrer
(I) Wichtigkeit wegen haben ſich
große Herren und obrigkeitliche Per-
ſonen jederzeit hoͤchſtens angelegen
ſeyn laſſen, ſie in ihren Laͤndern
empor zu bringen: weswegen wir
auch von dem Tuchhandel etwas
umſtaͤndlich handeln wollen. Was
nun (II) den Gegenſtand des Tuch-
handels anbetrifft: ſo beſteht ſolcher
(1) theils in rohen, theils in zu-
bereiteten Tuͤchern; (2) theils in
einheimiſchen oder Landtuͤchern,
theils in auslaͤndiſchen oder frem-
den Tuͤchern. Manche fuͤhren in
ihrer Tuchhandlung auch (3) beydes
unvollkommene Tuͤcher, naͤmlich
Boy, Flanell, ꝛc. als auch tuch-
artige Zeuge, naͤmlich Tuchraſch,
Tuchſarſche, gekoͤperten Flanell, ge-
koͤpertes Tuch, Frieß, Ratin, Ker-
ſey, Droguet, ꝛc. Jedoch ſehen
wir in der Folge dieſes Artikels
hauptſaͤchlich nur auf den Handel
mit den eigentlichen und vollkom-
menen Tuͤchern, da von den beſon-
dern Gattungen der unvollkomme-
nen Tuͤcher und der tuchartigen
Zeuge in beſondern Artikeln das noͤ-
thige ſchon beygebracht iſt. Ferner
(III) die des Tuchhandels faͤhigen
Perſonen, oder welche den Tuch-
handel treiben duͤrfen, anlangend,
ſo ſind ſolche: 1) die Tuchmacher,
von denen ein Artikel folget; 2)
die Tuchhaͤndler, das iſt, diejeni-
gen Handelsleute, welche Tuͤcher
bey ganzen Ballen und Stuͤcken,
und alſo ins Große, entweder in-
oder auch außerhalb Landes, ein-
und verkaufen, auch wohl zugleich
Manufacturiſten ſind; und endlich
3) die Gewandſchneider, das iſt,
diejenigen Handelsleute, welche Tuͤ-
cher im Ausſchnitte oder Ellenweiſe
verkaufen, und deren Handlung da-
her ins beſondere der Gewand-
ſchnitt genennet wird, ſiehe Ge-
wandſchneider. Der Unterſcheid
des Handels dieſer dreye beſteht
insgemein darinnen: daß den Tuch-
machern vergoͤnnet iſt, ihre eigenen
oder die von ihnen ſelbſt verfertig-
ten Tuͤcher in ganzen Stuͤcken und
Ellenweiſe zu verkaufen, von frem-
den Tuͤchern hingegen keine uͤber ei-
nen Gulden zu fuͤhren, den Ge-
wandſchneidern aber das Recht
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [147]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/153>, abgerufen am 22.12.2024.
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