Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Wechselbrief doch zuförderst von der Frage ab-hangen, ob dergleichen Wettungen in den Rechten für erlaubt zu hal- ten? da denn die bejahende Mey- nung heut zu Tage keinen Zweifel hat; mithin ist auch ein darüber ausgestellter Wechselbrief, wenn gleich vorher kein Geld, oder Va- luta, gegeben oder empfangen wor- den, gültig und kräftig. 4) Von (oder a) Dato lautende Wechsel, siehe Datum. 5) Jnterimswechsel, von denen der Artikel: Jnterims- schein, nachzusehen ist. 6) Offene Wechsel, oder Creditsbriefe, so zwar an und vor sich keine Wech- selbriefe sind, gleichwol mit diesen ei- nerley Privilegien und rechtliche Vorzüge haben, siehe Creditbriefe. 7) Schadhafte und versiümmelte Wechsel, das ist, die entweder zer- rissen, durchstrichen, ausgekratzt, oder sonst versehret worden: welche Wechsel einen solchen Mangel an sich haben, sind dadurch sogar der ihnen sonst zustehenden Rechtskraft, wegen der schleunigen Execution, völlig beraubet. 8) Verbürgte Wechsel, siehe Aval, ingleichen Caution und Cautionsschein. Von was für einer Nation und zu wel- cher Zeit die Wechsel und die Wech- selhandlung zuerst (III) erfunden und eingeführet worden, darüber ist man nicht einig. Aus den in den Wechselbriefen noch bis diesen Augenblick gebräuchlichen italieni- schen Worten ist es ziemlich wahr- scheinlich, daß deren Ursprung in Jtalien zu suchen sey. So viel aber beruhet auf Gewißheit, daß die traßirten Wechselbriefe die eigenen an Alter übertreffen: wie denn auch füglich zu behaupten ist, daß vor dem 15 Jahrhunderte die Wechsel in Deutschland nicht bekannt gewesen sind, indem bis in das 15 Jahr- hundert Gold und Silber in Deutsch- land unter die seltenen Sachen zu zählen gewesen. Es sind aber [Spaltenumbruch] Wechselbrief (IV) nicht alle Personen Wechsel-fähig; und werden durch wechsel- fähige Personen nicht nur diejeni- gen verstanden, welche eigene Wech- sel von sich stellen, sondern auch sich in das traßirte Wechselnego- tium mischen können. Von beyden merke man (1) die Generalregel: Wer aus traßirten Wechseln gehal- ten ist, kann ordentlicher Weise auch eigene Wechselbriefe von sich stellen; und umgekehrt, wer fähig ist, eigene Wechselbriefe von sich zu geben, kann sich auch in das traßir- te Wechselnegotium mit Bestande mischen. Den ersten Satz limiti- ret die braunschw. W. O. Art. 6. in Ansehung der Geistlichen, Kir- chen- und Schulbedienten, und ma- chet zwar selbige aus den zu ih- rer Nothdurft auf sie gezogenen und acceptirten Tratten verbind- lich; verbietet ihnen aber eigene Wechselbriefe von sich zu geben. Gleichwie nun nach dem, was itzt gesagt worden, vor allen Dingen in Ansehung der (2) eigenen Wechsel ein Unterscheid zwischen denjenigen Personen, so wirklich Handlung treiben; und denjenigen, so keine Kaufleute sind, billig zu machen ist: Als giebt sich aus der Anwendung solches Unterscheids, daß (a) dieje- nigen, so im Handel und Wandel begriffen sind, ohne Unterscheid des Geschlechts und der Jahre ei- gene Wechselbriefe von sich zu geben im Stande sind, mithin können Frauenspersonen und Minderjähri- ge, so Handlung treiben, sich durch Wechsel verbindlich machen, jedoch wird bey beyden erfordert, daß der Wechselbrief in Ansehung ihrer Handlung ausgestellet worden. Nichts destoweniger müssen auch hierbey folgende Ausnahmen, ver- möge einiger Wechselordnungen, angemerket werden: Die braunschw. W. O. erfordert Art. 5, daß die Minderjährigen, so noch in ihrer Aeltern
[Spaltenumbruch] Wechſelbrief doch zufoͤrderſt von der Frage ab-hangen, ob dergleichen Wettungen in den Rechten fuͤr erlaubt zu hal- ten? da denn die bejahende Mey- nung heut zu Tage keinen Zweifel hat; mithin iſt auch ein daruͤber ausgeſtellter Wechſelbrief, wenn gleich vorher kein Geld, oder Va- luta, gegeben oder empfangen wor- den, guͤltig und kraͤftig. 4) Von (oder a) Dato lautende Wechſel, ſiehe Datum. 5) Jnterimswechſel, von denen der Artikel: Jnterims- ſchein, nachzuſehen iſt. 6) Offene Wechſel, oder Creditsbriefe, ſo zwar an und vor ſich keine Wech- ſelbriefe ſind, gleichwol mit dieſen ei- nerley Privilegien und rechtliche Vorzuͤge haben, ſiehe Creditbriefe. 7) Schadhafte und verſiuͤmmelte Wechſel, das iſt, die entweder zer- riſſen, durchſtrichen, ausgekratzt, oder ſonſt verſehret worden: welche Wechſel einen ſolchen Mangel an ſich haben, ſind dadurch ſogar der ihnen ſonſt zuſtehenden Rechtskraft, wegen der ſchleunigen Execution, voͤllig beraubet. 8) Verbuͤrgte Wechſel, ſiehe Aval, ingleichen Caution und Cautionsſchein. Von was fuͤr einer Nation und zu wel- cher Zeit die Wechſel und die Wech- ſelhandlung zuerſt (III) erfunden und eingefuͤhret worden, daruͤber iſt man nicht einig. Aus den in den Wechſelbriefen noch bis dieſen Augenblick gebraͤuchlichen italieni- ſchen Worten iſt es ziemlich wahr- ſcheinlich, daß deren Urſprung in Jtalien zu ſuchen ſey. So viel aber beruhet auf Gewißheit, daß die traßirten Wechſelbriefe die eigenen an Alter uͤbertreffen: wie denn auch fuͤglich zu behaupten iſt, daß vor dem 15 Jahrhunderte die Wechſel in Deutſchland nicht bekannt geweſen ſind, indem bis in das 15 Jahr- hundert Gold und Silber in Deutſch- land unter die ſeltenen Sachen zu zaͤhlen geweſen. Es ſind aber [Spaltenumbruch] Wechſelbrief (IV) nicht alle Perſonen Wechſel-faͤhig; und werden durch wechſel- faͤhige Perſonen nicht nur diejeni- gen verſtanden, welche eigene Wech- ſel von ſich ſtellen, ſondern auch ſich in das traßirte Wechſelnego- tium miſchen koͤnnen. Von beyden merke man (1) die Generalregel: Wer aus traßirten Wechſeln gehal- ten iſt, kann ordentlicher Weiſe auch eigene Wechſelbriefe von ſich ſtellen; und umgekehrt, wer faͤhig iſt, eigene Wechſelbriefe von ſich zu geben, kann ſich auch in das traßir- te Wechſelnegotium mit Beſtande miſchen. Den erſten Satz limiti- ret die braunſchw. W. O. Art. 6. in Anſehung der Geiſtlichen, Kir- chen- und Schulbedienten, und ma- chet zwar ſelbige aus den zu ih- rer Nothdurft auf ſie gezogenen und acceptirten Tratten verbind- lich; verbietet ihnen aber eigene Wechſelbriefe von ſich zu geben. Gleichwie nun nach dem, was itzt geſagt worden, vor allen Dingen in Anſehung der (2) eigenen Wechſel ein Unterſcheid zwiſchen denjenigen Perſonen, ſo wirklich Handlung treiben; und denjenigen, ſo keine Kaufleute ſind, billig zu machen iſt: Als giebt ſich aus der Anwendung ſolches Unterſcheids, daß (a) dieje- nigen, ſo im Handel und Wandel begriffen ſind, ohne Unterſcheid des Geſchlechts und der Jahre ei- gene Wechſelbriefe von ſich zu geben im Stande ſind, mithin koͤnnen Frauensperſonen und Minderjaͤhri- ge, ſo Handlung treiben, ſich durch Wechſel verbindlich machen, jedoch wird bey beyden erfordert, daß der Wechſelbrief in Anſehung ihrer Handlung ausgeſtellet worden. Nichts deſtoweniger muͤſſen auch hierbey folgende Ausnahmen, ver- moͤge einiger Wechſelordnungen, angemerket werden: Die braunſchw. W. O. erfordert Art. 5, daß die Minderjaͤhrigen, ſo noch in ihrer Aeltern
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Wechſelbrief
Wechſelbrief
doch zufoͤrderſt von der Frage ab-
hangen, ob dergleichen Wettungen
in den Rechten fuͤr erlaubt zu hal-
ten? da denn die bejahende Mey-
nung heut zu Tage keinen Zweifel
hat; mithin iſt auch ein daruͤber
ausgeſtellter Wechſelbrief, wenn
gleich vorher kein Geld, oder Va-
luta, gegeben oder empfangen wor-
den, guͤltig und kraͤftig. 4) Von
(oder a) Dato lautende Wechſel,
ſiehe Datum. 5) Jnterimswechſel,
von denen der Artikel: Jnterims-
ſchein, nachzuſehen iſt. 6) Offene
Wechſel, oder Creditsbriefe, ſo
zwar an und vor ſich keine Wech-
ſelbriefe ſind, gleichwol mit dieſen ei-
nerley Privilegien und rechtliche
Vorzuͤge haben, ſiehe Creditbriefe.
7) Schadhafte und verſiuͤmmelte
Wechſel, das iſt, die entweder zer-
riſſen, durchſtrichen, ausgekratzt,
oder ſonſt verſehret worden: welche
Wechſel einen ſolchen Mangel an
ſich haben, ſind dadurch ſogar der
ihnen ſonſt zuſtehenden Rechtskraft,
wegen der ſchleunigen Execution,
voͤllig beraubet. 8) Verbuͤrgte
Wechſel, ſiehe Aval, ingleichen
Caution und Cautionsſchein. Von
was fuͤr einer Nation und zu wel-
cher Zeit die Wechſel und die Wech-
ſelhandlung zuerſt (III) erfunden
und eingefuͤhret worden, daruͤber
iſt man nicht einig. Aus den in
den Wechſelbriefen noch bis dieſen
Augenblick gebraͤuchlichen italieni-
ſchen Worten iſt es ziemlich wahr-
ſcheinlich, daß deren Urſprung in
Jtalien zu ſuchen ſey. So viel aber
beruhet auf Gewißheit, daß die
traßirten Wechſelbriefe die eigenen
an Alter uͤbertreffen: wie denn auch
fuͤglich zu behaupten iſt, daß vor
dem 15 Jahrhunderte die Wechſel in
Deutſchland nicht bekannt geweſen
ſind, indem bis in das 15 Jahr-
hundert Gold und Silber in Deutſch-
land unter die ſeltenen Sachen zu
zaͤhlen geweſen. Es ſind aber
(IV) nicht alle Perſonen Wechſel-
faͤhig; und werden durch wechſel-
faͤhige Perſonen nicht nur diejeni-
gen verſtanden, welche eigene Wech-
ſel von ſich ſtellen, ſondern auch
ſich in das traßirte Wechſelnego-
tium miſchen koͤnnen. Von beyden
merke man (1) die Generalregel:
Wer aus traßirten Wechſeln gehal-
ten iſt, kann ordentlicher Weiſe
auch eigene Wechſelbriefe von ſich
ſtellen; und umgekehrt, wer faͤhig
iſt, eigene Wechſelbriefe von ſich zu
geben, kann ſich auch in das traßir-
te Wechſelnegotium mit Beſtande
miſchen. Den erſten Satz limiti-
ret die braunſchw. W. O. Art. 6.
in Anſehung der Geiſtlichen, Kir-
chen- und Schulbedienten, und ma-
chet zwar ſelbige aus den zu ih-
rer Nothdurft auf ſie gezogenen
und acceptirten Tratten verbind-
lich; verbietet ihnen aber eigene
Wechſelbriefe von ſich zu geben.
Gleichwie nun nach dem, was itzt
geſagt worden, vor allen Dingen in
Anſehung der (2) eigenen Wechſel
ein Unterſcheid zwiſchen denjenigen
Perſonen, ſo wirklich Handlung
treiben; und denjenigen, ſo keine
Kaufleute ſind, billig zu machen iſt:
Als giebt ſich aus der Anwendung
ſolches Unterſcheids, daß (a) dieje-
nigen, ſo im Handel und Wandel
begriffen ſind, ohne Unterſcheid
des Geſchlechts und der Jahre ei-
gene Wechſelbriefe von ſich zu geben
im Stande ſind, mithin koͤnnen
Frauensperſonen und Minderjaͤhri-
ge, ſo Handlung treiben, ſich durch
Wechſel verbindlich machen, jedoch
wird bey beyden erfordert, daß der
Wechſelbrief in Anſehung ihrer
Handlung ausgeſtellet worden.
Nichts deſtoweniger muͤſſen auch
hierbey folgende Ausnahmen, ver-
moͤge einiger Wechſelordnungen,
angemerket werden: Die braunſchw.
W. O. erfordert Art. 5, daß die
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