Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Wetterau und Runkel; ferner die Herrschaf-ten Gödern, Wisbaden, Königstein, Epstein etc. und endlich die freyen Reichsstädte Frankfurt, Wetzlar, Friedberg und Gelnhausen, außer welchen Reichsstädten noch 49 gros- se und kleine Städte, über funfzig Schlösser, und eine Anzahl von fünfhundert Dörfern darinn liegen. Diese hingegen, nämlich die nörd- liche Wetterau, so auch der We- sterwald, lat. Westerwaldia, oder Sylva hesperia, heißt, liegt in dem westphälischen Kreise, und stößt ge- gen Abend an den Rhein, gegen Mitternacht an Bergen und West- phalen, gegen Morgen an Oberhes- sen, und gegen Mittag an die süd- liche, oder eigentliche Wetterau. Sie begreift einen großen Theil des Fürstenthums Nassau, als Nassau- siegen, Nassaudillenburg, und Ha- damar; ferner die Grafschaften Wied, Niedereisenburg, Sayn, Beilstein, Weserburg, Waldeck etc. Es durchwässern die Wetterau ver- schiedene fischreiche (4) Flüsse, als der Mayn, so sie zwar nur an der einen Seite berühret; dann die Lohn oder Lahn, die Nied, oder Nidda, die Kinz, die Wetter, die Nidder etc. Die (5) natürliche Be- schaffenheit der Wetterau anlan- gend, so ist die Luft gesund, und das Erdreich mehrentheils schwarz und fett. Sie hat zwar verschie- dene Hügel und Wälder, hingegen aber auch die herrlichsten Thäler, und vortrefflich-fruchtbare Ebenen und Gegenden, die mit Gärten, Aeckern, Feldern, und Wiesen, so- wol als mit Bächen und Auen an- gefüllet sind. Es fehlet ihr daher nicht an schönen und vielen (6) Na- turgaben. Denn die Wälder sind mit allerhand Wildpret und Geflü- gel, die Wiesen und Auen mit vie- len Heerden Vieh, die Flüsse mit mancherley Fischen und schmackhaf- ten Krebsen, und die Felder mit [Spaltenumbruch] Wetterau Getreide und Hülsenfrüchten geseg-net. Jnsonderheit wachsen in der Wetterau Küchenkräuter fast von allen Gattungen, und sämtlich von gutem Geschmacke, und sind z. E. unter den dasigen gelben Rüben, vornehmlich die Hanauer die besten, die den Sommer durch nicht nur in ganzen Schiffen, sondern auch auf Wägen nach Frankfurt zu Markte geführet, hieselbst aufgekaufet, und in die andern Städte, als Maynz, Wißbaden, Höchst, Friedberg, Darmstadt; und viele andere Orte mehr, zum Verspeisen verführet werden. Nicht weniger ist der so starke Tabacksbau mit Stillschwei- gen vorbey zu gehen, der vornehm- lich in den Fabriken zu Hanau, wie auch zu Frankfurt, Gelnhausen, Offenbach und Schlichtern verar- beitet, und weit und breit versendet wird. An Obst- und Fruchtbäu- men von allerhand Gattungen ist ein reicher Ueberfluß aller Orten, und werden insonderheit die fechen- heimer Kirschen im Hananischen, von den Zuckerbeckern sehr stark zum Einmachen aufgekaufet. Hin und wie- der an verschiedenen Orten trifft man insbesondere Castanien- Mandeln- und Maulbeerbäume an. Unter den Getreidesorten, als Korn, Ger- ste, Haber etc. wird insonderheit der Weitzen wegen des fetten Erdreichs in großer Menge gezogen. Hin und wieder findet man die schönsten Weinberge, welche einen köstlichen Trunk darreichen, davon absonder- lich die berühmtesten in der Graf- schaft Hanau, bey Bergen, und im Freygerichte bey Herstein sind: wie denn auch derjenige Wein, so um Frankfurt herum, ingleichen zu Gelnhausen und Büdingen, im Ep- steinerländchen, bey Friedberg, Wetz- lar, und vielen andern Orten ge- bauet wird, nicht zu verachten ist. Silberbergwerke sind in dem Am- te Bieberau, ingleichen zu Brau- bach
[Spaltenumbruch] Wetterau und Runkel; ferner die Herrſchaf-ten Goͤdern, Wisbaden, Koͤnigſtein, Epſtein ꝛc. und endlich die freyen Reichsſtaͤdte Frankfurt, Wetzlar, Friedberg und Gelnhauſen, außer welchen Reichsſtaͤdten noch 49 groſ- ſe und kleine Staͤdte, uͤber funfzig Schloͤſſer, und eine Anzahl von fuͤnfhundert Doͤrfern darinn liegen. Dieſe hingegen, naͤmlich die noͤrd- liche Wetterau, ſo auch der We- ſterwald, lat. Weſterwaldia, oder Sylva heſperia, heißt, liegt in dem weſtphaͤliſchen Kreiſe, und ſtoͤßt ge- gen Abend an den Rhein, gegen Mitternacht an Bergen und Weſt- phalen, gegen Morgen an Oberheſ- ſen, und gegen Mittag an die ſuͤd- liche, oder eigentliche Wetterau. Sie begreift einen großen Theil des Fuͤrſtenthums Naſſau, als Naſſau- ſiegen, Naſſaudillenburg, und Ha- damar; ferner die Grafſchaften Wied, Niedereiſenburg, Sayn, Beilſtein, Weſerburg, Waldeck ꝛc. Es durchwaͤſſern die Wetterau ver- ſchiedene fiſchreiche (4) Fluͤſſe, als der Mayn, ſo ſie zwar nur an der einen Seite beruͤhret; dann die Lohn oder Lahn, die Nied, oder Nidda, die Kinz, die Wetter, die Nidder ꝛc. Die (5) natuͤrliche Be- ſchaffenheit der Wetterau anlan- gend, ſo iſt die Luft geſund, und das Erdreich mehrentheils ſchwarz und fett. Sie hat zwar verſchie- dene Huͤgel und Waͤlder, hingegen aber auch die herrlichſten Thaͤler, und vortrefflich-fruchtbare Ebenen und Gegenden, die mit Gaͤrten, Aeckern, Feldern, und Wieſen, ſo- wol als mit Baͤchen und Auen an- gefuͤllet ſind. Es fehlet ihr daher nicht an ſchoͤnen und vielen (6) Na- turgaben. Denn die Waͤlder ſind mit allerhand Wildpret und Gefluͤ- gel, die Wieſen und Auen mit vie- len Heerden Vieh, die Fluͤſſe mit mancherley Fiſchen und ſchmackhaf- ten Krebſen, und die Felder mit [Spaltenumbruch] Wetterau Getreide und Huͤlſenfruͤchten geſeg-net. Jnſonderheit wachſen in der Wetterau Kuͤchenkraͤuter faſt von allen Gattungen, und ſaͤmtlich von gutem Geſchmacke, und ſind z. E. unter den daſigen gelben Ruͤben, vornehmlich die Hanauer die beſten, die den Sommer durch nicht nur in ganzen Schiffen, ſondern auch auf Waͤgen nach Frankfurt zu Markte gefuͤhret, hieſelbſt aufgekaufet, und in die andern Staͤdte, als Maynz, Wißbaden, Hoͤchſt, Friedberg, Darmſtadt; und viele andere Orte mehr, zum Verſpeiſen verfuͤhret werden. Nicht weniger iſt der ſo ſtarke Tabacksbau mit Stillſchwei- gen vorbey zu gehen, der vornehm- lich in den Fabriken zu Hanau, wie auch zu Frankfurt, Gelnhauſen, Offenbach und Schlichtern verar- beitet, und weit und breit verſendet wird. An Obſt- und Fruchtbaͤu- men von allerhand Gattungen iſt ein reicher Ueberfluß aller Orten, und werden inſonderheit die fechen- heimer Kirſchen im Hananiſchen, von den Zuckerbeckern ſehr ſtark zum Einmachen aufgekaufet. Hin und wie- der an verſchiedenen Orten trifft man insbeſondere Caſtanien- Mandeln- und Maulbeerbaͤume an. Unter den Getreideſorten, als Korn, Ger- ſte, Haber ꝛc. wird inſonderheit der Weitzen wegen des fetten Erdreichs in großer Menge gezogen. Hin und wieder findet man die ſchoͤnſten Weinberge, welche einen koͤſtlichen Trunk darreichen, davon abſonder- lich die beruͤhmteſten in der Graf- ſchaft Hanau, bey Bergen, und im Freygerichte bey Herſtein ſind: wie denn auch derjenige Wein, ſo um Frankfurt herum, ingleichen zu Gelnhauſen und Buͤdingen, im Ep- ſteinerlaͤndchen, bey Friedberg, Wetz- lar, und vielen andern Orten ge- bauet wird, nicht zu verachten iſt. Silberbergwerke ſind in dem Am- te Bieberau, ingleichen zu Brau- bach
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Wetterau
Wetterau
und Runkel; ferner die Herrſchaf-
ten Goͤdern, Wisbaden, Koͤnigſtein,
Epſtein ꝛc. und endlich die freyen
Reichsſtaͤdte Frankfurt, Wetzlar,
Friedberg und Gelnhauſen, außer
welchen Reichsſtaͤdten noch 49 groſ-
ſe und kleine Staͤdte, uͤber funfzig
Schloͤſſer, und eine Anzahl von
fuͤnfhundert Doͤrfern darinn liegen.
Dieſe hingegen, naͤmlich die noͤrd-
liche Wetterau, ſo auch der We-
ſterwald, lat. Weſterwaldia, oder
Sylva heſperia, heißt, liegt in dem
weſtphaͤliſchen Kreiſe, und ſtoͤßt ge-
gen Abend an den Rhein, gegen
Mitternacht an Bergen und Weſt-
phalen, gegen Morgen an Oberheſ-
ſen, und gegen Mittag an die ſuͤd-
liche, oder eigentliche Wetterau.
Sie begreift einen großen Theil des
Fuͤrſtenthums Naſſau, als Naſſau-
ſiegen, Naſſaudillenburg, und Ha-
damar; ferner die Grafſchaften
Wied, Niedereiſenburg, Sayn,
Beilſtein, Weſerburg, Waldeck ꝛc.
Es durchwaͤſſern die Wetterau ver-
ſchiedene fiſchreiche (4) Fluͤſſe, als
der Mayn, ſo ſie zwar nur an der
einen Seite beruͤhret; dann die
Lohn oder Lahn, die Nied, oder
Nidda, die Kinz, die Wetter, die
Nidder ꝛc. Die (5) natuͤrliche Be-
ſchaffenheit der Wetterau anlan-
gend, ſo iſt die Luft geſund, und
das Erdreich mehrentheils ſchwarz
und fett. Sie hat zwar verſchie-
dene Huͤgel und Waͤlder, hingegen
aber auch die herrlichſten Thaͤler,
und vortrefflich-fruchtbare Ebenen
und Gegenden, die mit Gaͤrten,
Aeckern, Feldern, und Wieſen, ſo-
wol als mit Baͤchen und Auen an-
gefuͤllet ſind. Es fehlet ihr daher
nicht an ſchoͤnen und vielen (6) Na-
turgaben. Denn die Waͤlder ſind
mit allerhand Wildpret und Gefluͤ-
gel, die Wieſen und Auen mit vie-
len Heerden Vieh, die Fluͤſſe mit
mancherley Fiſchen und ſchmackhaf-
ten Krebſen, und die Felder mit
Getreide und Huͤlſenfruͤchten geſeg-
net. Jnſonderheit wachſen in der
Wetterau Kuͤchenkraͤuter faſt von
allen Gattungen, und ſaͤmtlich von
gutem Geſchmacke, und ſind z. E.
unter den daſigen gelben Ruͤben,
vornehmlich die Hanauer die beſten,
die den Sommer durch nicht nur in
ganzen Schiffen, ſondern auch auf
Waͤgen nach Frankfurt zu Markte
gefuͤhret, hieſelbſt aufgekaufet, und
in die andern Staͤdte, als Maynz,
Wißbaden, Hoͤchſt, Friedberg,
Darmſtadt; und viele andere Orte
mehr, zum Verſpeiſen verfuͤhret
werden. Nicht weniger iſt der ſo
ſtarke Tabacksbau mit Stillſchwei-
gen vorbey zu gehen, der vornehm-
lich in den Fabriken zu Hanau, wie
auch zu Frankfurt, Gelnhauſen,
Offenbach und Schlichtern verar-
beitet, und weit und breit verſendet
wird. An Obſt- und Fruchtbaͤu-
men von allerhand Gattungen iſt
ein reicher Ueberfluß aller Orten,
und werden inſonderheit die fechen-
heimer Kirſchen im Hananiſchen, von
den Zuckerbeckern ſehr ſtark zum
Einmachen aufgekaufet. Hin und wie-
der an verſchiedenen Orten trifft man
insbeſondere Caſtanien- Mandeln-
und Maulbeerbaͤume an. Unter
den Getreideſorten, als Korn, Ger-
ſte, Haber ꝛc. wird inſonderheit der
Weitzen wegen des fetten Erdreichs
in großer Menge gezogen. Hin und
wieder findet man die ſchoͤnſten
Weinberge, welche einen koͤſtlichen
Trunk darreichen, davon abſonder-
lich die beruͤhmteſten in der Graf-
ſchaft Hanau, bey Bergen, und im
Freygerichte bey Herſtein ſind: wie
denn auch derjenige Wein, ſo um
Frankfurt herum, ingleichen zu
Gelnhauſen und Buͤdingen, im Ep-
ſteinerlaͤndchen, bey Friedberg, Wetz-
lar, und vielen andern Orten ge-
bauet wird, nicht zu verachten iſt.
Silberbergwerke ſind in dem Am-
te Bieberau, ingleichen zu Brau-
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