pariser Ellen breit liegt; und im Stücke 16 französische Ellen in der Länge hält, siehe Netteltuch, und Mallemolle.
Terminante, siehe Spirante.
Ternate, eine von den kleinen oder eigentlich so genannten molucki- schen Jnseln, unter denen sie die vornehmste ist. Sie hat nicht über 7 Meilen im Umfange, und wird von einem eigenen Könige regieret, der sonst über die meisten von den moluckischen Jnseln herrschete; itzt aber fast völlig ein Vasall der hol- ländischen ostindischen Compagnie ist, die zur Versicherung seiner Unter- würfigkeit in dieser Jnsel drey Fe- stungen oder Forts hat, nämlich Malley oder Orange, bey welchem der König dieser Jnsel seine Resi- denz hat; Tolucco, sonst auch Hollandia genannt, auf der östli- chen Spitze dieser Jnsel, und Ta- comi, von den Holländern Wil- lemstadt genannt. Vor | Zeiten war diese Jnsel sehr fruchtbar an ver- schiedenen Spezereywaaren, vor- nehmlich an Gewürznägeln, in wel- chen die vornehmste Fruchtbarkeit sowol dieser, als der andern molu- ckischen Jnseln sonsten bestand, wie denn diese Jnsel von denselben vor- mals jährlich wenigstens 400 bis 500, und bey der großen Erndte, welche 7 oder, wie andere wollen, alle 4 Jahre eintraf, an die 1000 Bahar, jeden von 550 Pfunden am- sterdamer Gewicht, zu liefern im Stande war. Alle diese Spezerey- waaren, und insonderheit ermeldete Würznägeln, mußten sonsten, so lange der König von Ternate noch unumschränkt herrschte, sowol von den Einwohnern dieser Jnsel, als von den Einwohnern der übrigen moluckischen Jnseln, so den König von Ternate für ihren Oberherrn erkennen mußten, in die Residenz des Königs geliefert werden, wo die fremden| Kaufleute, als die Java- [Spaltenumbruch]
Terpenthin
ner, Malayen, Chineser, und im Anfange auch die Portugiesen selbst, solche abholten. Seit dem aber die Portugiesen, und nach ihnen die Holländer, sich diesen König un- terwürfig gemacht, und insonderheit diese letztern durch verschiedene in den Jahren 1609, 1612, 1638, 1652, 1682 und 1713 mit demselben geschlos- sene Tractate es dahin gebracht ha- ben, daß ihnen die ganze Handlung mit besagten Gewürznägeln ganz al- lein, mit Ausschließung aller andern Nationen, hat müssen überlassen, und zu deren desto mehrerer Versi- cherung, den Tractaten von 1652, 1682 und 1713 zu Folge, so gar alle Nägelbäume, sowol auf der Jnsel Ternate, als auf den andern mo- luckischen Jnseln haben müssen aus- gerottet werden; so wachsen itzt solche gar nicht mehr auf dieser Jn- sel, außer was etwann hier oder da noch davon wild angetroffen wird. Man bekommt also auf dieser Jnsel itzt fast gar keine Waaren, außer einige wenige Schildkrötenschalen. Die Waaren aber, so von den Hol- ländern dahin geführet werden, sind eben diejenigen, die wir bereits in dem Artikel: Moluckische Jnseln, angezeiget haben.
Terpenthin, oder Terpentin, lat. Terebenthina, franz. Terebinthine, ein weiches Harz, davon man in den Gewölbern der Droguisten, und auf den Apotheken unterschiedliche (1) Sorten findet, nämlich den chii- schen oder cyprischen, den venedi- schen, den straßburgischen, und den gemeinen Terpenthin. Der (a) chiische oder cyprische Terpenthin, lat. Te- rebinthina chia oder cyprina, franz. Terebinthine de Chio oder de Chypre, ist der einzige ächte und wahre Ter- penthin, und derjenige, dem der Na- me des Terpenthins eigentlich nur ganz allein zukömmt: da hingegen alle andere Gattungen von Terpen- thin diesen Namen, den sie von dem-
selben
[Spaltenumbruch]
Terminante
pariſer Ellen breit liegt; und im Stuͤcke 16 franzoͤſiſche Ellen in der Laͤnge haͤlt, ſiehe Netteltuch, und Mallemolle.
Terminante, ſiehe Spirante.
Ternate, eine von den kleinen oder eigentlich ſo genannten molucki- ſchen Jnſeln, unter denen ſie die vornehmſte iſt. Sie hat nicht uͤber 7 Meilen im Umfange, und wird von einem eigenen Koͤnige regieret, der ſonſt uͤber die meiſten von den moluckiſchen Jnſeln herrſchete; itzt aber faſt voͤllig ein Vaſall der hol- laͤndiſchen oſtindiſchen Compagnie iſt, die zur Verſicherung ſeiner Unter- wuͤrfigkeit in dieſer Jnſel drey Fe- ſtungen oder Forts hat, naͤmlich Malley oder Orange, bey welchem der Koͤnig dieſer Jnſel ſeine Reſi- denz hat; Tolucco, ſonſt auch Hollandia genannt, auf der oͤſtli- chen Spitze dieſer Jnſel, und Ta- comi, von den Hollaͤndern Wil- lemſtadt genannt. Vor | Zeiten war dieſe Jnſel ſehr fruchtbar an ver- ſchiedenen Spezereywaaren, vor- nehmlich an Gewuͤrznaͤgeln, in wel- chen die vornehmſte Fruchtbarkeit ſowol dieſer, als der andern molu- ckiſchen Jnſeln ſonſten beſtand, wie denn dieſe Jnſel von denſelben vor- mals jaͤhrlich wenigſtens 400 bis 500, und bey der großen Erndte, welche 7 oder, wie andere wollen, alle 4 Jahre eintraf, an die 1000 Bahar, jeden von 550 Pfunden am- ſterdamer Gewicht, zu liefern im Stande war. Alle dieſe Spezerey- waaren, und inſonderheit ermeldete Wuͤrznaͤgeln, mußten ſonſten, ſo lange der Koͤnig von Ternate noch unumſchraͤnkt herrſchte, ſowol von den Einwohnern dieſer Jnſel, als von den Einwohnern der uͤbrigen moluckiſchen Jnſeln, ſo den Koͤnig von Ternate fuͤr ihren Oberherrn erkennen mußten, in die Reſidenz des Koͤnigs geliefert werden, wo die fremden| Kaufleute, als die Java- [Spaltenumbruch]
Terpenthin
ner, Malayen, Chineſer, und im Anfange auch die Portugieſen ſelbſt, ſolche abholten. Seit dem aber die Portugieſen, und nach ihnen die Hollaͤnder, ſich dieſen Koͤnig un- terwuͤrfig gemacht, und inſonderheit dieſe letztern durch verſchiedene in den Jahren 1609, 1612, 1638, 1652, 1682 und 1713 mit demſelben geſchloſ- ſene Tractate es dahin gebracht ha- ben, daß ihnen die ganze Handlung mit beſagten Gewuͤrznaͤgeln ganz al- lein, mit Ausſchließung aller andern Nationen, hat muͤſſen uͤberlaſſen, und zu deren deſto mehrerer Verſi- cherung, den Tractaten von 1652, 1682 und 1713 zu Folge, ſo gar alle Naͤgelbaͤume, ſowol auf der Jnſel Ternate, als auf den andern mo- luckiſchen Jnſeln haben muͤſſen aus- gerottet werden; ſo wachſen itzt ſolche gar nicht mehr auf dieſer Jn- ſel, außer was etwann hier oder da noch davon wild angetroffen wird. Man bekommt alſo auf dieſer Jnſel itzt faſt gar keine Waaren, außer einige wenige Schildkroͤtenſchalen. Die Waaren aber, ſo von den Hol- laͤndern dahin gefuͤhret werden, ſind eben diejenigen, die wir bereits in dem Artikel: Moluckiſche Jnſeln, angezeiget haben.
Terpenthin, oder Terpentin, lat. Terebenthina, franz. Terebinthine, ein weiches Harz, davon man in den Gewoͤlbern der Droguiſten, und auf den Apotheken unterſchiedliche (1) Sorten findet, naͤmlich den chii- ſchen oder cypriſchen, den venedi- ſchen, den ſtraßburgiſchen, und den gemeinen Terpenthin. Der (a) chiiſche oder cypriſche Terpenthin, lat. Te- rebinthina chia oder cyprina, franz. Terebinthine de Chio oder de Chypre, iſt der einzige aͤchte und wahre Ter- penthin, und derjenige, dem der Na- me des Terpenthins eigentlich nur ganz allein zukoͤmmt: da hingegen alle andere Gattungen von Terpen- thin dieſen Namen, den ſie von dem-
ſelben
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0054"n="[48]"/><cbn="95"/><fwplace="top"type="header">Terminante</fw><lb/>
pariſer Ellen breit liegt; und im<lb/>
Stuͤcke 16 franzoͤſiſche Ellen in der<lb/>
Laͤnge haͤlt, ſiehe <hirendition="#fr">Netteltuch,</hi> und<lb/><hirendition="#fr">Mallemolle.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Terminante</hi>,</hi>ſiehe <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Spirante.</hi></hi></p><lb/><p><hirendition="#fr">Ternate,</hi> eine von den kleinen<lb/>
oder eigentlich ſo genannten molucki-<lb/>ſchen Jnſeln, unter denen ſie die<lb/>
vornehmſte iſt. Sie hat nicht uͤber<lb/>
7 Meilen im Umfange, und wird<lb/>
von einem eigenen Koͤnige regieret,<lb/>
der ſonſt uͤber die meiſten von den<lb/>
moluckiſchen Jnſeln herrſchete; itzt<lb/>
aber faſt voͤllig ein Vaſall der hol-<lb/>
laͤndiſchen oſtindiſchen Compagnie iſt,<lb/>
die zur Verſicherung ſeiner Unter-<lb/>
wuͤrfigkeit in dieſer Jnſel drey Fe-<lb/>ſtungen oder Forts hat, naͤmlich<lb/><hirendition="#fr">Malley</hi> oder <hirendition="#fr">Orange,</hi> bey welchem<lb/>
der Koͤnig dieſer Jnſel ſeine Reſi-<lb/>
denz hat; <hirendition="#fr">Tolucco,</hi>ſonſt auch<lb/><hirendition="#fr">Hollandia</hi> genannt, auf der oͤſtli-<lb/>
chen Spitze dieſer Jnſel, und <hirendition="#fr">Ta-<lb/>
comi,</hi> von den Hollaͤndern <hirendition="#fr">Wil-<lb/>
lemſtadt</hi> genannt. Vor | Zeiten war<lb/>
dieſe Jnſel ſehr fruchtbar an ver-<lb/>ſchiedenen Spezereywaaren, vor-<lb/>
nehmlich an Gewuͤrznaͤgeln, in wel-<lb/>
chen die vornehmſte Fruchtbarkeit<lb/>ſowol dieſer, als der andern molu-<lb/>
ckiſchen Jnſeln ſonſten beſtand, wie<lb/>
denn dieſe Jnſel von denſelben vor-<lb/>
mals jaͤhrlich wenigſtens 400 bis<lb/>
500, und bey der großen Erndte,<lb/>
welche 7 oder, wie andere wollen,<lb/>
alle 4 Jahre eintraf, an die 1000<lb/>
Bahar, jeden von 550 Pfunden am-<lb/>ſterdamer Gewicht, zu liefern im<lb/>
Stande war. Alle dieſe Spezerey-<lb/>
waaren, und inſonderheit ermeldete<lb/>
Wuͤrznaͤgeln, mußten ſonſten, ſo<lb/>
lange der Koͤnig von Ternate noch<lb/>
unumſchraͤnkt herrſchte, ſowol von<lb/>
den Einwohnern dieſer Jnſel, als<lb/>
von den Einwohnern der uͤbrigen<lb/>
moluckiſchen Jnſeln, ſo den Koͤnig<lb/>
von Ternate fuͤr ihren Oberherrn<lb/>
erkennen mußten, in die Reſidenz<lb/>
des Koͤnigs geliefert werden, wo die<lb/>
fremden| Kaufleute, als die Java-<lb/><cbn="96"/><fwplace="top"type="header">Terpenthin</fw><lb/>
ner, Malayen, Chineſer, und im<lb/>
Anfange auch die Portugieſen ſelbſt,<lb/>ſolche abholten. Seit dem aber<lb/>
die Portugieſen, und nach ihnen<lb/>
die Hollaͤnder, ſich dieſen Koͤnig un-<lb/>
terwuͤrfig gemacht, und inſonderheit<lb/>
dieſe letztern durch verſchiedene in<lb/>
den Jahren 1609, 1612, 1638, 1652,<lb/>
1682 und 1713 mit demſelben geſchloſ-<lb/>ſene Tractate es dahin gebracht ha-<lb/>
ben, daß ihnen die ganze Handlung<lb/>
mit beſagten Gewuͤrznaͤgeln ganz al-<lb/>
lein, mit Ausſchließung aller andern<lb/>
Nationen, hat muͤſſen uͤberlaſſen,<lb/>
und zu deren deſto mehrerer Verſi-<lb/>
cherung, den Tractaten von 1652,<lb/>
1682 und 1713 zu Folge, ſo gar alle<lb/>
Naͤgelbaͤume, ſowol auf der Jnſel<lb/>
Ternate, als auf den andern mo-<lb/>
luckiſchen Jnſeln haben muͤſſen aus-<lb/>
gerottet werden; ſo wachſen itzt<lb/>ſolche gar nicht mehr auf dieſer Jn-<lb/>ſel, außer was etwann hier oder da<lb/>
noch davon wild angetroffen wird.<lb/>
Man bekommt alſo auf dieſer Jnſel<lb/>
itzt faſt gar keine Waaren, außer<lb/>
einige wenige <hirendition="#fr">Schildkroͤtenſchalen.</hi><lb/>
Die <hirendition="#fr">Waaren</hi> aber, ſo von den Hol-<lb/>
laͤndern <hirendition="#fr">dahin</hi> gefuͤhret werden, ſind<lb/>
eben diejenigen, die wir bereits in<lb/>
dem Artikel: <hirendition="#fr">Moluckiſche Jnſeln,</hi><lb/>
angezeiget haben.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Terpenthin,</hi> oder <hirendition="#fr">Terpentin,</hi> lat.<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Terebenthina</hi>,</hi> franz. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Terebinthine</hi>,</hi><lb/>
ein weiches Harz, davon man in<lb/>
den Gewoͤlbern der Droguiſten, und<lb/>
auf den Apotheken unterſchiedliche<lb/>
(1) <hirendition="#fr">Sorten</hi> findet, naͤmlich den chii-<lb/>ſchen oder cypriſchen, den venedi-<lb/>ſchen, den ſtraßburgiſchen, und den<lb/>
gemeinen Terpenthin. Der (<hirendition="#aq">a</hi>) <hirendition="#fr">chiiſche</hi><lb/>
oder <hirendition="#fr">cypriſche Terpenthin,</hi> lat. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Te-<lb/>
rebinthina chia</hi></hi> oder <hirendition="#aq"><hirendition="#i">cyprina</hi>,</hi> franz.<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Terebinthine de Chio</hi></hi> oder <hirendition="#aq"><hirendition="#i">de Chypre</hi>,</hi><lb/>
iſt der einzige aͤchte und wahre Ter-<lb/>
penthin, und derjenige, dem der Na-<lb/>
me des Terpenthins eigentlich nur<lb/>
ganz allein zukoͤmmt: da hingegen<lb/>
alle andere Gattungen von Terpen-<lb/>
thin dieſen Namen, den ſie von dem-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſelben</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[[48]/0054]
Terminante
Terpenthin
pariſer Ellen breit liegt; und im
Stuͤcke 16 franzoͤſiſche Ellen in der
Laͤnge haͤlt, ſiehe Netteltuch, und
Mallemolle.
Terminante, ſiehe Spirante.
Ternate, eine von den kleinen
oder eigentlich ſo genannten molucki-
ſchen Jnſeln, unter denen ſie die
vornehmſte iſt. Sie hat nicht uͤber
7 Meilen im Umfange, und wird
von einem eigenen Koͤnige regieret,
der ſonſt uͤber die meiſten von den
moluckiſchen Jnſeln herrſchete; itzt
aber faſt voͤllig ein Vaſall der hol-
laͤndiſchen oſtindiſchen Compagnie iſt,
die zur Verſicherung ſeiner Unter-
wuͤrfigkeit in dieſer Jnſel drey Fe-
ſtungen oder Forts hat, naͤmlich
Malley oder Orange, bey welchem
der Koͤnig dieſer Jnſel ſeine Reſi-
denz hat; Tolucco, ſonſt auch
Hollandia genannt, auf der oͤſtli-
chen Spitze dieſer Jnſel, und Ta-
comi, von den Hollaͤndern Wil-
lemſtadt genannt. Vor | Zeiten war
dieſe Jnſel ſehr fruchtbar an ver-
ſchiedenen Spezereywaaren, vor-
nehmlich an Gewuͤrznaͤgeln, in wel-
chen die vornehmſte Fruchtbarkeit
ſowol dieſer, als der andern molu-
ckiſchen Jnſeln ſonſten beſtand, wie
denn dieſe Jnſel von denſelben vor-
mals jaͤhrlich wenigſtens 400 bis
500, und bey der großen Erndte,
welche 7 oder, wie andere wollen,
alle 4 Jahre eintraf, an die 1000
Bahar, jeden von 550 Pfunden am-
ſterdamer Gewicht, zu liefern im
Stande war. Alle dieſe Spezerey-
waaren, und inſonderheit ermeldete
Wuͤrznaͤgeln, mußten ſonſten, ſo
lange der Koͤnig von Ternate noch
unumſchraͤnkt herrſchte, ſowol von
den Einwohnern dieſer Jnſel, als
von den Einwohnern der uͤbrigen
moluckiſchen Jnſeln, ſo den Koͤnig
von Ternate fuͤr ihren Oberherrn
erkennen mußten, in die Reſidenz
des Koͤnigs geliefert werden, wo die
fremden| Kaufleute, als die Java-
ner, Malayen, Chineſer, und im
Anfange auch die Portugieſen ſelbſt,
ſolche abholten. Seit dem aber
die Portugieſen, und nach ihnen
die Hollaͤnder, ſich dieſen Koͤnig un-
terwuͤrfig gemacht, und inſonderheit
dieſe letztern durch verſchiedene in
den Jahren 1609, 1612, 1638, 1652,
1682 und 1713 mit demſelben geſchloſ-
ſene Tractate es dahin gebracht ha-
ben, daß ihnen die ganze Handlung
mit beſagten Gewuͤrznaͤgeln ganz al-
lein, mit Ausſchließung aller andern
Nationen, hat muͤſſen uͤberlaſſen,
und zu deren deſto mehrerer Verſi-
cherung, den Tractaten von 1652,
1682 und 1713 zu Folge, ſo gar alle
Naͤgelbaͤume, ſowol auf der Jnſel
Ternate, als auf den andern mo-
luckiſchen Jnſeln haben muͤſſen aus-
gerottet werden; ſo wachſen itzt
ſolche gar nicht mehr auf dieſer Jn-
ſel, außer was etwann hier oder da
noch davon wild angetroffen wird.
Man bekommt alſo auf dieſer Jnſel
itzt faſt gar keine Waaren, außer
einige wenige Schildkroͤtenſchalen.
Die Waaren aber, ſo von den Hol-
laͤndern dahin gefuͤhret werden, ſind
eben diejenigen, die wir bereits in
dem Artikel: Moluckiſche Jnſeln,
angezeiget haben.
Terpenthin, oder Terpentin, lat.
Terebenthina, franz. Terebinthine,
ein weiches Harz, davon man in
den Gewoͤlbern der Droguiſten, und
auf den Apotheken unterſchiedliche
(1) Sorten findet, naͤmlich den chii-
ſchen oder cypriſchen, den venedi-
ſchen, den ſtraßburgiſchen, und den
gemeinen Terpenthin. Der (a) chiiſche
oder cypriſche Terpenthin, lat. Te-
rebinthina chia oder cyprina, franz.
Terebinthine de Chio oder de Chypre,
iſt der einzige aͤchte und wahre Ter-
penthin, und derjenige, dem der Na-
me des Terpenthins eigentlich nur
ganz allein zukoͤmmt: da hingegen
alle andere Gattungen von Terpen-
thin dieſen Namen, den ſie von dem-
ſelben
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [48]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/54>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.