gewirkte Zeuge daraus verfertigen. Endlich werden auch auf dieser Jn- sel die trefflichen Käse gemacht, die man insgemein Texterkäse nennet.
Thaler, holl. Daalder, (welcher Name jedoch eigentlich nur denen unten zu benennenden holländischen schlechten, oder seeländischen Tha- lern zukömmt,) ingleichen Ryksdaal- der, (wie sie die Deutschen, Kreuz- Alberts- oder burgundischen Thaler nennen,) schwed. Toler, franz. Ecu, Dalle, oder Daller, und, wie man bisweilen auch geschrieben findet, Dollar, ingleichen Richedale, Ris- dale, Rixdale, Richedalle, Riche- daller und Richedollar, lat. Thale- rus, oder Imperialis, Solidus argen- teus, ist eigentlich und dem Ursprun- ge nach eine deutsche Silbermünze, und nunmehr auch, nachdem die gangbare Münze von dem Reichs- thalerfuße abgegangen, in Deutsch- land eine Münzrechnung; gewisser- maßen aber auch itziger Zeit eine Münze und Münzrechnung in ver- schiedenen andern Ländern von Eu- ropa. Die (1) erste Münze auf diesen Fuß ist schon im funfzehn- ten Jahrhunderte aufgekommen, aber unter dem Namen Gülden- groschen, oder Güldenpfennig, großer Pfennig, und Guldensil- ber, bekannt gewesen, wie an den 1479 von Maximilianen dem I, 1484 von Erzherzog Sigismunden von Oesterreich, und 1500 von dem Churfürsten zu Sachsen, Friedri- chen, mit denen auf der Gegenseite geprägten Gesichtern der Herzoge Johann und George, geprägten Thalern zu ersehen ist. Als aber 1517 in dem böhmischen Städtchen Joachimsthal, die Grafen von Schlick derselben viel prägen lassen, ist ihnen der Name Joachimstha- ler, lat. Joachimicus und Vallensis, gegeben worden. Jn den folgenden Zeiten sind auch anderswo, mit we- niger Veränderung, dergleichen ge- [Spaltenumbruch]
Thaler
schlagen worden, die man, mit Weglassung der einen Hälfte des Worts Joachimsthaler, nur bloß Thaler genennet, und, um sie von einander zu unterscheiden, ihnen theils von dem Lande, oder dem Or- te, wo sie gepräget worden; theils von dem Münzherrn, der sie hat prägen lassen; theils von ihrem Ge- präge; und theils von ihrer äußer- lichen Beschaffenheit etc. besondere Zunamen gegeben hat, dergleichen die bekannten Kreuz- oder Alberts- thaler, so auch burgundische, oder burgunder Thaler heißen; die hol- ländischen; die spanischen Philipps- oder Dickthaler; die französischen Thaler; u. a. m. sind. Wir thei- len hier ein (2) Verzeichniß der be- kanntesten Thaler in alphabeti- scher Ordnung, nebst ihrem Wer- the, mit: a) Ein Albertsthaler, oder, welches einerley ist, ein Kreuzthaler, und burgundischer, oder burgunder Thaler, gilt, was die vor 1600 ausgemünzten Thaler von dieser Gattung anbelanget, al- ler Orten, auch so gar in Hamburg in der dasigen Banco, so viel, als der gerechte Reichsthaler, oder der voll geltende Speciesthaler: Hin- gegen die, welche nach 1600 aus- gemünzt sind, gelten in Sachsen nur 27 bis 30 gute Groschen; in Hamburg 52 bis 54 Schillinge, oder welches einerley ist, 3 Mark lübisch, und 4 bis 6 Schillinge lübisch cur- rent; in Nürnberg 1 Gulden und 56 Kreuzer, weniger oder mehr cur- rent; in Danzig und Polen 111 bis 112 polnische Groschen, mehr oder weniger; und in Holland 50 Stü- ver, welches auch an bemeldeten Orten alle nach diesem Fuße ausge- prägte Thaler gelten, siehe Alber- tiner.b) Bancothaler sind alte ge- rechte Species Reichsthaler, welche in Banco angenommen und wieder ausgezahlet werden; wiewol in An- sehung derselben nach den Orten ein
Unter-
[Spaltenumbruch]
Thaler
gewirkte Zeuge daraus verfertigen. Endlich werden auch auf dieſer Jn- ſel die trefflichen Kaͤſe gemacht, die man insgemein Texterkaͤſe nennet.
Thaler, holl. Daalder, (welcher Name jedoch eigentlich nur denen unten zu benennenden hollaͤndiſchen ſchlechten, oder ſeelaͤndiſchen Tha- lern zukoͤmmt,) ingleichen Ryksdaal- der, (wie ſie die Deutſchen, Kreuz- Alberts- oder burgundiſchen Thaler nennen,) ſchwed. Toler, franz. Ecu, Dalle, oder Daller, und, wie man bisweilen auch geſchrieben findet, Dollar, ingleichen Richedale, Ris- dale, Rixdale, Richedalle, Riche- daller und Richedollar, lat. Thale- rus, oder Imperialis, Solidus argen- teus, iſt eigentlich und dem Urſprun- ge nach eine deutſche Silbermuͤnze, und nunmehr auch, nachdem die gangbare Muͤnze von dem Reichs- thalerfuße abgegangen, in Deutſch- land eine Muͤnzrechnung; gewiſſer- maßen aber auch itziger Zeit eine Muͤnze und Muͤnzrechnung in ver- ſchiedenen andern Laͤndern von Eu- ropa. Die (1) erſte Muͤnze auf dieſen Fuß iſt ſchon im funfzehn- ten Jahrhunderte aufgekommen, aber unter dem Namen Guͤlden- groſchen, oder Guͤldenpfennig, großer Pfennig, und Guldenſil- ber, bekannt geweſen, wie an den 1479 von Maximilianen dem I, 1484 von Erzherzog Sigismunden von Oeſterreich, und 1500 von dem Churfuͤrſten zu Sachſen, Friedri- chen, mit denen auf der Gegenſeite gepraͤgten Geſichtern der Herzoge Johann und George, gepraͤgten Thalern zu erſehen iſt. Als aber 1517 in dem boͤhmiſchen Staͤdtchen Joachimsthal, die Grafen von Schlick derſelben viel praͤgen laſſen, iſt ihnen der Name Joachimstha- ler, lat. Joachimicus und Vallenſis, gegeben worden. Jn den folgenden Zeiten ſind auch anderswo, mit we- niger Veraͤnderung, dergleichen ge- [Spaltenumbruch]
Thaler
ſchlagen worden, die man, mit Weglaſſung der einen Haͤlfte des Worts Joachimsthaler, nur bloß Thaler genennet, und, um ſie von einander zu unterſcheiden, ihnen theils von dem Lande, oder dem Or- te, wo ſie gepraͤget worden; theils von dem Muͤnzherrn, der ſie hat praͤgen laſſen; theils von ihrem Ge- praͤge; und theils von ihrer aͤußer- lichen Beſchaffenheit ꝛc. beſondere Zunamen gegeben hat, dergleichen die bekannten Kreuz- oder Alberts- thaler, ſo auch burgundiſche, oder burgunder Thaler heißen; die hol- laͤndiſchen; die ſpaniſchen Philipps- oder Dickthaler; die franzoͤſiſchen Thaler; u. a. m. ſind. Wir thei- len hier ein (2) Verzeichniß der be- kannteſten Thaler in alphabeti- ſcher Ordnung, nebſt ihrem Wer- the, mit: a) Ein Albertsthaler, oder, welches einerley iſt, ein Kreuzthaler, und burgundiſcher, oder burgunder Thaler, gilt, was die vor 1600 ausgemuͤnzten Thaler von dieſer Gattung anbelanget, al- ler Orten, auch ſo gar in Hamburg in der daſigen Banco, ſo viel, als der gerechte Reichsthaler, oder der voll geltende Speciesthaler: Hin- gegen die, welche nach 1600 aus- gemuͤnzt ſind, gelten in Sachſen nur 27 bis 30 gute Groſchen; in Hamburg 52 bis 54 Schillinge, oder welches einerley iſt, 3 Mark luͤbiſch, und 4 bis 6 Schillinge luͤbiſch cur- rent; in Nuͤrnberg 1 Gulden und 56 Kreuzer, weniger oder mehr cur- rent; in Danzig und Polen 111 bis 112 polniſche Groſchen, mehr oder weniger; und in Holland 50 Stuͤ- ver, welches auch an bemeldeten Orten alle nach dieſem Fuße ausge- praͤgte Thaler gelten, ſiehe Alber- tiner.b) Bancothaler ſind alte ge- rechte Species Reichsthaler, welche in Banco angenommen und wieder ausgezahlet werden; wiewol in An- ſehung derſelben nach den Orten ein
Unter-
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[[59]/0065]
Thaler
Thaler
gewirkte Zeuge daraus verfertigen.
Endlich werden auch auf dieſer Jn-
ſel die trefflichen Kaͤſe gemacht, die
man insgemein Texterkaͤſe nennet.
Thaler, holl. Daalder, (welcher
Name jedoch eigentlich nur denen
unten zu benennenden hollaͤndiſchen
ſchlechten, oder ſeelaͤndiſchen Tha-
lern zukoͤmmt,) ingleichen Ryksdaal-
der, (wie ſie die Deutſchen, Kreuz-
Alberts- oder burgundiſchen Thaler
nennen,) ſchwed. Toler, franz. Ecu,
Dalle, oder Daller, und, wie man
bisweilen auch geſchrieben findet,
Dollar, ingleichen Richedale, Ris-
dale, Rixdale, Richedalle, Riche-
daller und Richedollar, lat. Thale-
rus, oder Imperialis, Solidus argen-
teus, iſt eigentlich und dem Urſprun-
ge nach eine deutſche Silbermuͤnze,
und nunmehr auch, nachdem die
gangbare Muͤnze von dem Reichs-
thalerfuße abgegangen, in Deutſch-
land eine Muͤnzrechnung; gewiſſer-
maßen aber auch itziger Zeit eine
Muͤnze und Muͤnzrechnung in ver-
ſchiedenen andern Laͤndern von Eu-
ropa. Die (1) erſte Muͤnze auf
dieſen Fuß iſt ſchon im funfzehn-
ten Jahrhunderte aufgekommen,
aber unter dem Namen Guͤlden-
groſchen, oder Guͤldenpfennig,
großer Pfennig, und Guldenſil-
ber, bekannt geweſen, wie an den
1479 von Maximilianen dem I, 1484
von Erzherzog Sigismunden von
Oeſterreich, und 1500 von dem
Churfuͤrſten zu Sachſen, Friedri-
chen, mit denen auf der Gegenſeite
gepraͤgten Geſichtern der Herzoge
Johann und George, gepraͤgten
Thalern zu erſehen iſt. Als aber
1517 in dem boͤhmiſchen Staͤdtchen
Joachimsthal, die Grafen von
Schlick derſelben viel praͤgen laſſen,
iſt ihnen der Name Joachimstha-
ler, lat. Joachimicus und Vallenſis,
gegeben worden. Jn den folgenden
Zeiten ſind auch anderswo, mit we-
niger Veraͤnderung, dergleichen ge-
ſchlagen worden, die man, mit
Weglaſſung der einen Haͤlfte des
Worts Joachimsthaler, nur bloß
Thaler genennet, und, um ſie von
einander zu unterſcheiden, ihnen
theils von dem Lande, oder dem Or-
te, wo ſie gepraͤget worden; theils
von dem Muͤnzherrn, der ſie hat
praͤgen laſſen; theils von ihrem Ge-
praͤge; und theils von ihrer aͤußer-
lichen Beſchaffenheit ꝛc. beſondere
Zunamen gegeben hat, dergleichen
die bekannten Kreuz- oder Alberts-
thaler, ſo auch burgundiſche, oder
burgunder Thaler heißen; die hol-
laͤndiſchen; die ſpaniſchen Philipps-
oder Dickthaler; die franzoͤſiſchen
Thaler; u. a. m. ſind. Wir thei-
len hier ein (2) Verzeichniß der be-
kannteſten Thaler in alphabeti-
ſcher Ordnung, nebſt ihrem Wer-
the, mit: a) Ein Albertsthaler,
oder, welches einerley iſt, ein
Kreuzthaler, und burgundiſcher,
oder burgunder Thaler, gilt, was
die vor 1600 ausgemuͤnzten Thaler
von dieſer Gattung anbelanget, al-
ler Orten, auch ſo gar in Hamburg
in der daſigen Banco, ſo viel, als
der gerechte Reichsthaler, oder der
voll geltende Speciesthaler: Hin-
gegen die, welche nach 1600 aus-
gemuͤnzt ſind, gelten in Sachſen
nur 27 bis 30 gute Groſchen; in
Hamburg 52 bis 54 Schillinge, oder
welches einerley iſt, 3 Mark luͤbiſch,
und 4 bis 6 Schillinge luͤbiſch cur-
rent; in Nuͤrnberg 1 Gulden und
56 Kreuzer, weniger oder mehr cur-
rent; in Danzig und Polen 111 bis
112 polniſche Groſchen, mehr oder
weniger; und in Holland 50 Stuͤ-
ver, welches auch an bemeldeten
Orten alle nach dieſem Fuße ausge-
praͤgte Thaler gelten, ſiehe Alber-
tiner. b) Bancothaler ſind alte ge-
rechte Species Reichsthaler, welche
in Banco angenommen und wieder
ausgezahlet werden; wiewol in An-
ſehung derſelben nach den Orten ein
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [59]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/65>, abgerufen am 22.12.2024.
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