sche, ingleichen Fischschmalz, oder Thran, Stöhrrogen, Fisch- bein u. s. w. in die Handlung sendet; e) der Bergbau, so einee) Bergbau. gesegnete Mutter der Handlung, indem sie ihr nicht nur die Seele, wir meynen das Geld, (§. 39.) sondern auch so unzäh- lige Metalle, Mineralien, köstliche Steine etc. giebt. Die (2)2) Quellen der Kunst- waaren: a) Fabriken, Quellen der Kunstwaaren sind: a) die Fabriken, von denen es unnöthig wäre, viele Worte zu machen, da jedem sattsam bekannt ist, daß alle Fabriken, als die Gold- und Silber- Stahl- und Eisen- Gewehr- Spiegel- Porzellan-Flanell- etc. Fa- briken bloß zu dem Ende angeleget werden, damit die Kaufleu- te daraus ihre Waaren holen sollen; und b) die Handwerks-b) Hand- werksftätte. stätte, als worinnen aus den rohen Naturgaben eine unzähl- bare Menge von verbesserten Waaren verfertiget, zubereitet, und den Kaufleuten geliefert wird.
Das 7 Capitel. Von dem Tausch- und Kaufhandel.
§. 128.
I.Der Tauschhandel (§. 118), Barattohandel, Stichhan-I. Tausch- oder Barat- tohandel, was er sey? del, oder Changehandel ist das Gewerbe der Kaufleu- te mit dem Verkehre der eigentlichen Waaren gegen andere ei- gentliche Waaren, wenn beyde Theile zuvor sich um den Preiß oder den Werth der beyderseitigen Waaren verglichen haben.
§. 129.
Dieser Verkehr der eigentlichen Waaren, ist das, wasTausch, oder Baratto, was er sey? man den Tausch, oder, nach der Sprache der Kaufleute, den Baratto , auch wol den Stich, und, bey den Buchhänd- lern insonderheit, die Change, franz. Troc, Change, Echange, nennet, und den man sonst auch überhaupt durch die Ver- wechselung des Eigenthums einer Waare gegen die andere zu erklären pfleget.
(*) Daher pflegen die Kaufleute zu sagen: diese Waare ha- be ich in Baratto empfangen: dieser Baratto steht mir nicht wohl an; u. s. w.
(**) Davon kommen die verschiedenen, einerley Bedeutung habenden Wörter: vertauschen, tauschen, barattiren, changiren, verstechen, stutzen, troquiren, welche sämt- lich unter Kaufleuten gehöret werden.
§. 130.
Es ist der Tauschhandel unter allen Arten zu handeln dieAlterthum des Tausch- handels. älteste, und rühret noch aus der alten Welt her, da das Geld noch nicht im Gebrauche gewesen ist, und mithin damals Waa- ren gegen Waaren verstochen werden mußten; die aber bis die- se Stunde zum Theil, ihrer Bequemlichkeit wegen, in gewissen Fällen im Gebrauche geblieben ist.
§. 131.
Waarenhandlung uͤberhaupt.
ſche, ingleichen Fiſchſchmalz, oder Thran, Stoͤhrrogen, Fiſch- bein u. ſ. w. in die Handlung ſendet; e) der Bergbau, ſo einee) Bergbau. geſegnete Mutter der Handlung, indem ſie ihr nicht nur die Seele, wir meynen das Geld, (§. 39.) ſondern auch ſo unzaͤh- lige Metalle, Mineralien, koͤſtliche Steine ꝛc. giebt. Die (2)2) Quellen der Kunſt- waaren: a) Fabriken, Quellen der Kunſtwaaren ſind: a) die Fabriken, von denen es unnoͤthig waͤre, viele Worte zu machen, da jedem ſattſam bekannt iſt, daß alle Fabriken, als die Gold- und Silber- Stahl- und Eiſen- Gewehr- Spiegel- Porzellan-Flanell- ꝛc. Fa- briken bloß zu dem Ende angeleget werden, damit die Kaufleu- te daraus ihre Waaren holen ſollen; und b) die Handwerks-b) Hand- werksftaͤtte. ſtaͤtte, als worinnen aus den rohen Naturgaben eine unzaͤhl- bare Menge von verbeſſerten Waaren verfertiget, zubereitet, und den Kaufleuten geliefert wird.
Das 7 Capitel. Von dem Tauſch- und Kaufhandel.
§. 128.
I.Der Tauſchhandel (§. 118), Barattohandel, Stichhan-I. Tauſch- oder Barat- tohandel, was er ſey? del, oder Changehandel iſt das Gewerbe der Kaufleu- te mit dem Verkehre der eigentlichen Waaren gegen andere ei- gentliche Waaren, wenn beyde Theile zuvor ſich um den Preiß oder den Werth der beyderſeitigen Waaren verglichen haben.
§. 129.
Dieſer Verkehr der eigentlichen Waaren, iſt das, wasTauſch, oder Baratto, was er ſey? man den Tauſch, oder, nach der Sprache der Kaufleute, den Baratto , auch wol den Stich, und, bey den Buchhaͤnd- lern inſonderheit, die Change, franz. Troc, Change, Echange, nennet, und den man ſonſt auch uͤberhaupt durch die Ver- wechſelung des Eigenthums einer Waare gegen die andere zu erklaͤren pfleget.
(*) Daher pflegen die Kaufleute zu ſagen: dieſe Waare ha- be ich in Baratto empfangen: dieſer Baratto ſteht mir nicht wohl an; u. ſ. w.
(**) Davon kommen die verſchiedenen, einerley Bedeutung habenden Woͤrter: vertauſchen, tauſchen, barattiren, changiren, verſtechen, ſtutzen, troquiren, welche ſaͤmt- lich unter Kaufleuten gehoͤret werden.
§. 130.
Es iſt der Tauſchhandel unter allen Arten zu handeln dieAlterthum des Tauſch- handels. aͤlteſte, und ruͤhret noch aus der alten Welt her, da das Geld noch nicht im Gebrauche geweſen iſt, und mithin damals Waa- ren gegen Waaren verſtochen werden mußten; die aber bis die- ſe Stunde zum Theil, ihrer Bequemlichkeit wegen, in gewiſſen Faͤllen im Gebrauche geblieben iſt.
§. 131.
<TEI><text><body><divn="1"><floatingText><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0695"n="91"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Waarenhandlung uͤberhaupt.</hi></fw><lb/>ſche, ingleichen Fiſchſchmalz, oder Thran, Stoͤhrrogen, Fiſch-<lb/>
bein u. ſ. w. in die Handlung ſendet; <hirendition="#aq">e</hi>) der <hirendition="#fr">Bergbau,</hi>ſo eine<noteplace="right"><hirendition="#aq">e</hi>) Bergbau.</note><lb/>
geſegnete Mutter der Handlung, indem ſie ihr nicht nur die<lb/>
Seele, wir meynen das Geld, (§. 39.) ſondern auch ſo unzaͤh-<lb/>
lige Metalle, Mineralien, koͤſtliche Steine ꝛc. giebt. Die (2)<noteplace="right">2) Quellen<lb/>
der Kunſt-<lb/>
waaren:<lb/><hirendition="#aq">a</hi>) Fabriken,</note><lb/><hirendition="#fr">Quellen der Kunſtwaaren</hi>ſind: <hirendition="#aq">a</hi>) die <hirendition="#fr">Fabriken,</hi> von denen<lb/>
es unnoͤthig waͤre, viele Worte zu machen, da jedem ſattſam<lb/>
bekannt iſt, daß alle Fabriken, als die Gold- und Silber-<lb/>
Stahl- und Eiſen- Gewehr- Spiegel- Porzellan-Flanell- ꝛc. Fa-<lb/>
briken bloß zu dem Ende angeleget werden, damit die Kaufleu-<lb/>
te daraus ihre Waaren holen ſollen; und <hirendition="#aq">b</hi>) die <hirendition="#fr">Handwerks-</hi><noteplace="right"><hirendition="#aq">b</hi>) Hand-<lb/>
werksftaͤtte.</note><lb/><hirendition="#fr">ſtaͤtte,</hi> als worinnen aus den rohen Naturgaben eine unzaͤhl-<lb/>
bare Menge von verbeſſerten Waaren verfertiget, zubereitet,<lb/>
und den Kaufleuten geliefert wird.</p></div></div><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b">Das 7 Capitel.<lb/>
Von dem Tauſch- und Kaufhandel.</hi></head><lb/><divn="4"><head>§. 128.</head><lb/><p><hirendition="#aq">I.</hi><hirendition="#in">D</hi>er <hirendition="#fr">Tauſchhandel</hi> (§. 118), <hirendition="#fr">Barattohandel, Stichhan-</hi><noteplace="right"><hirendition="#aq">I.</hi> Tauſch-<lb/>
oder Barat-<lb/>
tohandel,<lb/>
was er ſey?</note><lb/><hirendition="#fr">del,</hi> oder <hirendition="#fr">Changehandel</hi> iſt das Gewerbe der Kaufleu-<lb/>
te mit dem Verkehre der eigentlichen Waaren gegen andere ei-<lb/>
gentliche Waaren, wenn beyde Theile zuvor ſich um den Preiß<lb/>
oder den Werth der beyderſeitigen Waaren verglichen haben.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 129.</head><lb/><p>Dieſer Verkehr der eigentlichen Waaren, iſt das, was<noteplace="right">Tauſch, oder<lb/>
Baratto,<lb/>
was er ſey?</note><lb/>
man den <hirendition="#fr">Tauſch,</hi> oder, nach der Sprache der Kaufleute, den<lb/><hirendition="#fr">Baratto</hi><reftarget="#(*)"/>, auch wol den <hirendition="#fr">Stich,</hi> und, bey den Buchhaͤnd-<lb/>
lern inſonderheit, die <hirendition="#fr">Change,</hi> franz. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Troc, Change, Echange</hi>,</hi><lb/><reftarget="#(**)"/> nennet, und den man ſonſt auch uͤberhaupt durch die Ver-<lb/>
wechſelung des Eigenthums einer Waare gegen die andere zu<lb/>
erklaͤren pfleget.</p><lb/><noteplace="end"n="(*)">Daher pflegen die Kaufleute zu ſagen: dieſe Waare ha-<lb/>
be ich in Baratto empfangen: dieſer Baratto ſteht mir<lb/>
nicht wohl an; u. ſ. w.</note><lb/><noteplace="end"n="(**)">Davon kommen die verſchiedenen, einerley Bedeutung<lb/>
habenden Woͤrter: <hirendition="#fr">vertauſchen, tauſchen, barattiren,<lb/>
changiren, verſtechen, ſtutzen, troquiren,</hi> welche ſaͤmt-<lb/>
lich unter Kaufleuten gehoͤret werden.</note></div><lb/><divn="4"><head>§. 130.</head><lb/><p>Es iſt der Tauſchhandel unter allen Arten zu handeln die<noteplace="right">Alterthum<lb/>
des Tauſch-<lb/>
handels.</note><lb/>
aͤlteſte, und ruͤhret noch aus der alten Welt her, da das Geld<lb/>
noch nicht im Gebrauche geweſen iſt, und mithin damals Waa-<lb/>
ren gegen Waaren verſtochen werden mußten; die aber bis die-<lb/>ſe Stunde zum Theil, ihrer Bequemlichkeit wegen, in gewiſſen<lb/>
Faͤllen im Gebrauche geblieben iſt.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch">§. 131.</fw><lb/></div></div></div></body></floatingText></div></body></text></TEI>
[91/0695]
Waarenhandlung uͤberhaupt.
ſche, ingleichen Fiſchſchmalz, oder Thran, Stoͤhrrogen, Fiſch-
bein u. ſ. w. in die Handlung ſendet; e) der Bergbau, ſo eine
geſegnete Mutter der Handlung, indem ſie ihr nicht nur die
Seele, wir meynen das Geld, (§. 39.) ſondern auch ſo unzaͤh-
lige Metalle, Mineralien, koͤſtliche Steine ꝛc. giebt. Die (2)
Quellen der Kunſtwaaren ſind: a) die Fabriken, von denen
es unnoͤthig waͤre, viele Worte zu machen, da jedem ſattſam
bekannt iſt, daß alle Fabriken, als die Gold- und Silber-
Stahl- und Eiſen- Gewehr- Spiegel- Porzellan-Flanell- ꝛc. Fa-
briken bloß zu dem Ende angeleget werden, damit die Kaufleu-
te daraus ihre Waaren holen ſollen; und b) die Handwerks-
ſtaͤtte, als worinnen aus den rohen Naturgaben eine unzaͤhl-
bare Menge von verbeſſerten Waaren verfertiget, zubereitet,
und den Kaufleuten geliefert wird.
e) Bergbau.
2) Quellen
der Kunſt-
waaren:
a) Fabriken,
b) Hand-
werksftaͤtte.
Das 7 Capitel.
Von dem Tauſch- und Kaufhandel.
§. 128.
I. Der Tauſchhandel (§. 118), Barattohandel, Stichhan-
del, oder Changehandel iſt das Gewerbe der Kaufleu-
te mit dem Verkehre der eigentlichen Waaren gegen andere ei-
gentliche Waaren, wenn beyde Theile zuvor ſich um den Preiß
oder den Werth der beyderſeitigen Waaren verglichen haben.
I. Tauſch-
oder Barat-
tohandel,
was er ſey?
§. 129.
Dieſer Verkehr der eigentlichen Waaren, iſt das, was
man den Tauſch, oder, nach der Sprache der Kaufleute, den
Baratto , auch wol den Stich, und, bey den Buchhaͤnd-
lern inſonderheit, die Change, franz. Troc, Change, Echange,
nennet, und den man ſonſt auch uͤberhaupt durch die Ver-
wechſelung des Eigenthums einer Waare gegen die andere zu
erklaͤren pfleget.
Tauſch, oder
Baratto,
was er ſey?
⁽*⁾ Daher pflegen die Kaufleute zu ſagen: dieſe Waare ha-
be ich in Baratto empfangen: dieſer Baratto ſteht mir
nicht wohl an; u. ſ. w.
⁽**⁾ Davon kommen die verſchiedenen, einerley Bedeutung
habenden Woͤrter: vertauſchen, tauſchen, barattiren,
changiren, verſtechen, ſtutzen, troquiren, welche ſaͤmt-
lich unter Kaufleuten gehoͤret werden.
§. 130.
Es iſt der Tauſchhandel unter allen Arten zu handeln die
aͤlteſte, und ruͤhret noch aus der alten Welt her, da das Geld
noch nicht im Gebrauche geweſen iſt, und mithin damals Waa-
ren gegen Waaren verſtochen werden mußten; die aber bis die-
ſe Stunde zum Theil, ihrer Bequemlichkeit wegen, in gewiſſen
Faͤllen im Gebrauche geblieben iſt.
Alterthum
des Tauſch-
handels.
§. 131.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/695>, abgerufen am 23.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.