von dem Gewichte derer samt der gedachten Einballirung ab- gewogenen Waaren abgerechnet wird. Daher ist thariren eben so viel als, das Gewicht, welches die Gefäße oder um- schläge (sie bestehen gleich in Fässern, Kisten, Körben, Säcken, Töpfen, Flaschen, Gläsern, Papiere und Garne, oder worein sonst die Waare gepacket ist) ohne ihre Waaren wiegen, von dem Gewichte beyder (der Gefäße oder Umschläge und der Waare) zusammen abrechnen, so, daß man das reine Gewicht der Waare erhalte.
§. 208.
Ehe nun dieser Abzug geschieht, heißt das Gewicht derSporco oder Brutto, und Netto, was sie seyn? Waare mit samt ihrem Gefäße oder Umschlage, Sporco oder Brutto. Man sagt z. E. dieses Faß Zucker wiegt| Sporco oder Brutto 1000 Pfunde, das ist, es wiegt mit dem Fasse 1000 Pfunde. Hingegen nach dem Thariren, oder wenn das Gewicht der Gefäße oder Umschläge abgerechnet worden, wird das bleibende Gewicht der Waaren allein, Netto genennet; daher saget man: dieses Faß Zucker hält Netto 1000 Pfunde, das ist, es wiegt an Zucker allein, und ohne Faß, 1000 Pfunde.
§. 209.
Nicht alle Waaren sind der Thara unterworfen; sondernGegenstand des Thara. nur gewisse, und zwar vornehmlich die Specerey- und Drogue- reywaaren.
§. 210.
So geschieht auch das Thariren nicht auf eine und ebenArten des Tharirens: diese Art bey allen Waaren, welche thariret werden. Denn gewisse Waaren haben, eingeführter Gewohnheit nach, ihre gewisse oder ordinaire Thara (1) aufs Stücke, daß von dem1) aufs Stü- cke, ganzen Fasse, oder der ganzen Kiste, oder dem ganzen Sacke, u. s. w. gewisse Pfunde, nach Verschiedenheit der Handelsstädte, abgezogen werden: andere hingegen (2) auf pro Cent. Also2) auf pro Cent. haben z. E. in Hamburg folgende Waaren ihre ordinäre Thara aufs Stück: 1 Sack holländischer Pfeffer 4 Pfunde, 1 Beutel schwarzer Jngwer 2 Pfunde, 1 Kiste Brunellen 11/2 Pfund, 1 Pipe lissab. Oel 125 Pfunde, 1 Tonne Rotscheer 49 Pfunde, u. s. w. folgende aber haben ihre Thara auf pro Cent: Lange Rosinen in Fäßgen 10 pro Cent, dänischer Alaun in Tonnen 10 pro Cent, Saflor in Säcken 2 pro Cent, Krappe in Ballen 11/2 bis 2 pro Cent, Seife in Kisten 10 pro Cent u. s. w. Jn unserer Akad. der Kaufl. haben wir in den Artikeln der Waaren, die der Thara unterworfen sind, solche mit angezeiget.
§. 211.
Von der Berechnung der Thara (1) aufs Stücke ist zuBerechnung der Thara: 1) aufs Stü- cke, merken, daß, nach kaufmännischer Gewohnheit, bey den groben Waaren das, was weniger als ein halbes Pfund im
Facit
der Thara, und dem guten Gewichte.
von dem Gewichte derer ſamt der gedachten Einballirung ab- gewogenen Waaren abgerechnet wird. Daher iſt thariren eben ſo viel als, das Gewicht, welches die Gefaͤße oder um- ſchlaͤge (ſie beſtehen gleich in Faͤſſern, Kiſten, Koͤrben, Saͤcken, Toͤpfen, Flaſchen, Glaͤſern, Papiere und Garne, oder worein ſonſt die Waare gepacket iſt) ohne ihre Waaren wiegen, von dem Gewichte beyder (der Gefaͤße oder Umſchlaͤge und der Waare) zuſammen abrechnen, ſo, daß man das reine Gewicht der Waare erhalte.
§. 208.
Ehe nun dieſer Abzug geſchieht, heißt das Gewicht derSporco oder Brutto, und Netto, was ſie ſeyn? Waare mit ſamt ihrem Gefaͤße oder Umſchlage, Sporco oder Brutto. Man ſagt z. E. dieſes Faß Zucker wiegt| Sporco oder Brutto 1000 Pfunde, das iſt, es wiegt mit dem Faſſe 1000 Pfunde. Hingegen nach dem Thariren, oder wenn das Gewicht der Gefaͤße oder Umſchlaͤge abgerechnet worden, wird das bleibende Gewicht der Waaren allein, Netto genennet; daher ſaget man: dieſes Faß Zucker haͤlt Netto 1000 Pfunde, das iſt, es wiegt an Zucker allein, und ohne Faß, 1000 Pfunde.
§. 209.
Nicht alle Waaren ſind der Thara unterworfen; ſondernGegenſtand des Thara. nur gewiſſe, und zwar vornehmlich die Specerey- und Drogue- reywaaren.
§. 210.
So geſchieht auch das Thariren nicht auf eine und ebenArten des Tharirens: dieſe Art bey allen Waaren, welche thariret werden. Denn gewiſſe Waaren haben, eingefuͤhrter Gewohnheit nach, ihre gewiſſe oder ordinaire Thara (1) aufs Stuͤcke, daß von dem1) aufs Stuͤ- cke, ganzen Faſſe, oder der ganzen Kiſte, oder dem ganzen Sacke, u. ſ. w. gewiſſe Pfunde, nach Verſchiedenheit der Handelsſtaͤdte, abgezogen werden: andere hingegen (2) auf pro Cent. Alſo2) auf pro Cent. haben z. E. in Hamburg folgende Waaren ihre ordinaͤre Thara aufs Stuͤck: 1 Sack hollaͤndiſcher Pfeffer 4 Pfunde, 1 Beutel ſchwarzer Jngwer 2 Pfunde, 1 Kiſte Brunellen 1½ Pfund, 1 Pipe liſſab. Oel 125 Pfunde, 1 Tonne Rotſcheer 49 Pfunde, u. ſ. w. folgende aber haben ihre Thara auf pro Cent: Lange Roſinen in Faͤßgen 10 pro Cent, daͤniſcher Alaun in Tonnen 10 pro Cent, Saflor in Saͤcken 2 pro Cent, Krappe in Ballen 1½ bis 2 pro Cent, Seife in Kiſten 10 pro Cent u. ſ. w. Jn unſerer Akad. der Kaufl. haben wir in den Artikeln der Waaren, die der Thara unterworfen ſind, ſolche mit angezeiget.
§. 211.
Von der Berechnung der Thara (1) aufs Stuͤcke iſt zuBerechnung der Thara: 1) aufs Stuͤ- cke, merken, daß, nach kaufmaͤnniſcher Gewohnheit, bey den groben Waaren das, was weniger als ein halbes Pfund im
Facit
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der Thara, und dem guten Gewichte.
von dem Gewichte derer ſamt der gedachten Einballirung ab-
gewogenen Waaren abgerechnet wird. Daher iſt thariren
eben ſo viel als, das Gewicht, welches die Gefaͤße oder um-
ſchlaͤge (ſie beſtehen gleich in Faͤſſern, Kiſten, Koͤrben, Saͤcken,
Toͤpfen, Flaſchen, Glaͤſern, Papiere und Garne, oder worein
ſonſt die Waare gepacket iſt) ohne ihre Waaren wiegen, von
dem Gewichte beyder (der Gefaͤße oder Umſchlaͤge und der
Waare) zuſammen abrechnen, ſo, daß man das reine Gewicht
der Waare erhalte.
§. 208.
Ehe nun dieſer Abzug geſchieht, heißt das Gewicht der
Waare mit ſamt ihrem Gefaͤße oder Umſchlage, Sporco oder
Brutto. Man ſagt z. E. dieſes Faß Zucker wiegt| Sporco
oder Brutto 1000 Pfunde, das iſt, es wiegt mit dem Faſſe
1000 Pfunde. Hingegen nach dem Thariren, oder wenn das
Gewicht der Gefaͤße oder Umſchlaͤge abgerechnet worden, wird
das bleibende Gewicht der Waaren allein, Netto genennet;
daher ſaget man: dieſes Faß Zucker haͤlt Netto 1000 Pfunde,
das iſt, es wiegt an Zucker allein, und ohne Faß, 1000
Pfunde.
Sporco oder
Brutto, und
Netto, was
ſie ſeyn?
§. 209.
Nicht alle Waaren ſind der Thara unterworfen; ſondern
nur gewiſſe, und zwar vornehmlich die Specerey- und Drogue-
reywaaren.
Gegenſtand
des Thara.
§. 210.
So geſchieht auch das Thariren nicht auf eine und eben
dieſe Art bey allen Waaren, welche thariret werden. Denn
gewiſſe Waaren haben, eingefuͤhrter Gewohnheit nach, ihre
gewiſſe oder ordinaire Thara (1) aufs Stuͤcke, daß von dem
ganzen Faſſe, oder der ganzen Kiſte, oder dem ganzen Sacke,
u. ſ. w. gewiſſe Pfunde, nach Verſchiedenheit der Handelsſtaͤdte,
abgezogen werden: andere hingegen (2) auf pro Cent. Alſo
haben z. E. in Hamburg folgende Waaren ihre ordinaͤre Thara
aufs Stuͤck: 1 Sack hollaͤndiſcher Pfeffer 4 Pfunde, 1 Beutel
ſchwarzer Jngwer 2 Pfunde, 1 Kiſte Brunellen 1½ Pfund, 1 Pipe
liſſab. Oel 125 Pfunde, 1 Tonne Rotſcheer 49 Pfunde, u. ſ. w.
folgende aber haben ihre Thara auf pro Cent: Lange Roſinen
in Faͤßgen 10 pro Cent, daͤniſcher Alaun in Tonnen 10 pro Cent,
Saflor in Saͤcken 2 pro Cent, Krappe in Ballen 1½ bis 2 pro
Cent, Seife in Kiſten 10 pro Cent u. ſ. w. Jn unſerer Akad.
der Kaufl. haben wir in den Artikeln der Waaren, die der
Thara unterworfen ſind, ſolche mit angezeiget.
Arten des
Tharirens:
1) aufs Stuͤ-
cke,
2) auf pro
Cent.
§. 211.
Von der Berechnung der Thara (1) aufs Stuͤcke iſt zu
merken, daß, nach kaufmaͤnniſcher Gewohnheit, bey den
groben Waaren das, was weniger als ein halbes Pfund im
Facit
Berechnung
der Thara:
1) aufs Stuͤ-
cke,
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/727>, abgerufen am 23.12.2024.
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