Ludwig, Otto: Der Erbförster. Band 1: Dramatische Werke. Leipzig, 1853.Der Erbförster. Försterin (überrascht). Willst Du noch fort, Christian? Förster. Ja. Försterin. Hat der Weiler vielleicht den Hirsch wieder gespürt? Förster. Ja. Kann sein. Försterin. Wie Du aussiehst! Man könnte sich fürchten vor Dir, wenn man nicht wüßte, wie's wird, wenn Du Wein getrunken hast. Förster. Drum will ich in's Freie. Försterin. Dann siehst Du Alles anders, wie's ist. Du kannst in die Schlucht stürzen. Förster. Dann schneid'st Du das Blatt dort aus der Bibel und legst mir's mit in den Sarg. Försterin. Was das für Reden sind! Förster. Zu Batt, Wilhelm. (Wilhelm ab.) Bete -- oder bete nicht -- Der Erbförſter. Förſterin (überraſcht). Willſt Du noch fort, Chriſtian? Förſter. Ja. Förſterin. Hat der Weiler vielleicht den Hirſch wieder geſpürt? Förſter. Ja. Kann ſein. Förſterin. Wie Du ausſiehſt! Man könnte ſich fürchten vor Dir, wenn man nicht wüßte, wie’s wird, wenn Du Wein getrunken haſt. Förſter. Drum will ich in’s Freie. Förſterin. Dann ſiehſt Du Alles anders, wie’s iſt. Du kannſt in die Schlucht ſtürzen. Förſter. Dann ſchneid’ſt Du das Blatt dort aus der Bibel und legſt mir’s mit in den Sarg. Förſterin. Was das für Reden ſind! Förſter. Zu Batt, Wilhelm. (Wilhelm ab.) Bete — oder bete nicht — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0163" n="149"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Der Erbförſter</hi>.</fw><lb/> <sp who="#SOPH"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſterin</hi> </speaker> <stage>(überraſcht).</stage><lb/> <p>Willſt Du noch fort, Chriſtian?</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſter.</hi> </speaker><lb/> <p>Ja.</p> </sp><lb/> <sp who="#SOPH"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſterin.</hi> </speaker><lb/> <p>Hat der Weiler vielleicht den Hirſch wieder geſpürt?</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſter.</hi> </speaker><lb/> <p>Ja. Kann ſein.</p> </sp><lb/> <sp who="#SOPH"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſterin.</hi> </speaker><lb/> <p>Wie Du ausſiehſt! Man könnte ſich fürchten vor<lb/> Dir, wenn man nicht wüßte, wie’s wird, wenn Du<lb/> Wein getrunken haſt.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſter.</hi> </speaker><lb/> <p>Drum will ich in’s Freie.</p> </sp><lb/> <sp who="#SOPH"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſterin.</hi> </speaker><lb/> <p>Dann ſiehſt Du Alles anders, wie’s iſt. Du kannſt<lb/> in die Schlucht ſtürzen.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſter.</hi> </speaker><lb/> <p>Dann ſchneid’ſt Du das Blatt dort aus der Bibel<lb/> und legſt mir’s mit in den Sarg.</p> </sp><lb/> <sp who="#SOPH"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſterin.</hi> </speaker><lb/> <p>Was das für Reden ſind!</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſter.</hi> </speaker><lb/> <p>Zu Batt, Wilhelm.</p> <stage>(Wilhelm ab.)</stage> <p>Bete — oder bete<lb/> nicht —</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [149/0163]
Der Erbförſter.
Förſterin (überraſcht).
Willſt Du noch fort, Chriſtian?
Förſter.
Ja.
Förſterin.
Hat der Weiler vielleicht den Hirſch wieder geſpürt?
Förſter.
Ja. Kann ſein.
Förſterin.
Wie Du ausſiehſt! Man könnte ſich fürchten vor
Dir, wenn man nicht wüßte, wie’s wird, wenn Du
Wein getrunken haſt.
Förſter.
Drum will ich in’s Freie.
Förſterin.
Dann ſiehſt Du Alles anders, wie’s iſt. Du kannſt
in die Schlucht ſtürzen.
Förſter.
Dann ſchneid’ſt Du das Blatt dort aus der Bibel
und legſt mir’s mit in den Sarg.
Förſterin.
Was das für Reden ſind!
Förſter.
Zu Batt, Wilhelm. (Wilhelm ab.) Bete — oder bete
nicht —
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/ludwig_erbfoerster_1853 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/ludwig_erbfoerster_1853/163 |
Zitationshilfe: | Ludwig, Otto: Der Erbförster. Band 1: Dramatische Werke. Leipzig, 1853, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludwig_erbfoerster_1853/163>, abgerufen am 16.07.2024. |