Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Solls aber heissen / daß du GOtt mit deinen Gaben dienest / mustu dich nicht in den Gaben / sondern in GOtt deinem himlischen Vatter belustigen. Habe deine Lust an dem HERRN / vnd nicht an den Gaben. Drumb hab ich gesaget / daß man die Gaben in Demuth / zu Gottes Ehren gebrauchen soll. Es ist wol zu bedencken / was vnser Heyland Christus zu seinen Jüngern gesaget / welche Macht über die Teuffel bekommen / vnd sehr frohe waren / daß sie mit grosser Krafft groß Ding verrichten konten: Luc. 10, 20.Frewet euch nicht darinnen / spricht er / daß euch die Geister vnterthan sind / frewet euch aber / daß ewre Namen im Himmel geschrieben sind. Wann aller Heiligen Gaben vnd Wercke dein wären / vnd du mit Belustigung in denselbigen ruhest / würde das Gut mit Abgötterey beflecket. Denn ein Christ soll seine Lust / Frewd vnd Ruhe allein in GOTT haben. Wann der Mensch mit seiner Belustigung in GOtt ruhet / das ist jhm besser / denn alle Gaben. So fliessen denn die Gaben recht wieder zu GOtt. 3. Ad pesten donorum, elationem & in vidian, cavendam.Hierumb werden wir auch / fürs dritte / ermahnet / daß ein jeglicher mit seinen Gaben zu frieden sey / daß niemand einen andern in seinem Ampt vnd Gaben verachte / oder neide. Wisset / daß jhr von euch selbsten nichts seyd / vnd vnwürdig auch der geringsten Gaben / gedencke / wie auch vnsere Vätter geführet seynd zu stummen Götzen / nicht allein im Heydenthumb / sondern auch noch bey der Erkäntnüß Christi / da sie zu Lappen vnd Todtenbein / als zu einem heiligmachen ding geführet seyn. Darumb ein jeglicher wol solte mit dem seinen zu frieden seyn / vnd GOtt dancken / daß er Christum kenne. Die eine Gabe kommet so wol von GOtt / als die ander / die kleine so wol als die grosse / vnd wird gegeben zum gemeinen Nutz / daß einer dem andern damit diene. Darumb sollen wir die Gaben gebrauchen nach dem Wolgefallen / vnd zu Ehren desselben / von welchem sie gegeben seynd / nicht daß wir vns erheben / vnd andere niederdrucken. Der du herrliche Ga- Solls aber heissen / daß du GOtt mit deinen Gaben dienest / mustu dich nicht in den Gaben / sondern in GOtt deinem himlischen Vatter belustigen. Habe deine Lust an dem HERRN / vnd nicht an den Gaben. Drumb hab ich gesaget / daß man die Gaben in Demuth / zu Gottes Ehren gebrauchen soll. Es ist wol zu bedencken / was vnser Heyland Christus zu seinen Jüngern gesaget / welche Macht über die Teuffel bekommen / vnd sehr frohe waren / daß sie mit grosser Krafft groß Ding verrichten konten: Luc. 10, 20.Frewet euch nicht darinnen / spricht er / daß euch die Geister vnterthan sind / frewet euch aber / daß ewre Namen im Himmel geschrieben sind. Wann aller Heiligen Gaben vnd Wercke dein wären / vnd du mit Belustigung in denselbigen ruhest / würde das Gut mit Abgötterey beflecket. Denn ein Christ soll seine Lust / Frewd vnd Ruhe allein in GOTT haben. Wann der Mensch mit seiner Belustigung in GOtt ruhet / das ist jhm besser / denn alle Gaben. So fliessen denn die Gaben recht wieder zu GOtt. 3. Ad pestẽ donorum, elationem & in vidiã, cavendam.Hierumb werden wir auch / fürs dritte / ermahnet / daß ein jeglicher mit seinen Gaben zu frieden sey / daß niemand einen andern in seinem Ampt vnd Gaben verachte / oder neide. Wisset / daß jhr von euch selbsten nichts seyd / vnd vnwürdig auch der geringsten Gaben / gedencke / wie auch vnsere Vätter geführet seynd zu stummen Götzen / nicht allein im Heydenthumb / sondern auch noch bey der Erkäntnüß Christi / da sie zu Lappen vnd Todtenbein / als zu einem heiligmachen ding geführet seyn. Darumb ein jeglicher wol solte mit dem seinen zu frieden seyn / vnd GOtt dancken / daß er Christum kenne. Die eine Gabe kommet so wol von GOtt / als die ander / die kleine so wol als die grosse / vnd wird gegeben zum gemeinen Nutz / daß einer dem andern damit diene. Darumb sollen wir die Gaben gebrauchen nach dem Wolgefallen / vnd zu Ehren desselben / von welchem sie gegeben seynd / nicht daß wir vns erheben / vnd andere niederdrucken. Der du herrliche Ga- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0234" n="218"/> <p>Solls aber heissen / daß du GOtt mit deinen Gaben dienest / mustu dich nicht in den Gaben / sondern in GOtt deinem himlischen Vatter belustigen. Habe deine Lust an dem HERRN / vnd nicht an den Gaben. Drumb hab ich gesaget / daß man die Gaben in Demuth / zu Gottes Ehren gebrauchen soll. 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Solls aber heissen / daß du GOtt mit deinen Gaben dienest / mustu dich nicht in den Gaben / sondern in GOtt deinem himlischen Vatter belustigen. Habe deine Lust an dem HERRN / vnd nicht an den Gaben. Drumb hab ich gesaget / daß man die Gaben in Demuth / zu Gottes Ehren gebrauchen soll. Es ist wol zu bedencken / was vnser Heyland Christus zu seinen Jüngern gesaget / welche Macht über die Teuffel bekommen / vnd sehr frohe waren / daß sie mit grosser Krafft groß Ding verrichten konten: Frewet euch nicht darinnen / spricht er / daß euch die Geister vnterthan sind / frewet euch aber / daß ewre Namen im Himmel geschrieben sind. Wann aller Heiligen Gaben vnd Wercke dein wären / vnd du mit Belustigung in denselbigen ruhest / würde das Gut mit Abgötterey beflecket. Denn ein Christ soll seine Lust / Frewd vnd Ruhe allein in GOTT haben. Wann der Mensch mit seiner Belustigung in GOtt ruhet / das ist jhm besser / denn alle Gaben. So fliessen denn die Gaben recht wieder zu GOtt.
Luc. 10, 20. Hierumb werden wir auch / fürs dritte / ermahnet / daß ein jeglicher mit seinen Gaben zu frieden sey / daß niemand einen andern in seinem Ampt vnd Gaben verachte / oder neide. Wisset / daß jhr von euch selbsten nichts seyd / vnd vnwürdig auch der geringsten Gaben / gedencke / wie auch vnsere Vätter geführet seynd zu stummen Götzen / nicht allein im Heydenthumb / sondern auch noch bey der Erkäntnüß Christi / da sie zu Lappen vnd Todtenbein / als zu einem heiligmachen ding geführet seyn. Darumb ein jeglicher wol solte mit dem seinen zu frieden seyn / vnd GOtt dancken / daß er Christum kenne. Die eine Gabe kommet so wol von GOtt / als die ander / die kleine so wol als die grosse / vnd wird gegeben zum gemeinen Nutz / daß einer dem andern damit diene. Darumb sollen wir die Gaben gebrauchen nach dem Wolgefallen / vnd zu Ehren desselben / von welchem sie gegeben seynd / nicht daß wir vns erheben / vnd andere niederdrucken. Der du herrliche Ga-
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