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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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menschlichen Leiber sorgfältig solte auffheben / vnd wieder zusammen bringen.

Es ist aber dieser Vnglaub der Heyden ein Zeugnüß dessen /Sed immerito. davon Paulus saget zun Römern am 1. Cap. GOttes ZornRom. 1, 18. 19. 21. 22. vom Himmel wird offenbaret über alles gottloses Wesen / vnd Vngerechtigkeit der Menschen / die die Warheit in Vngerechtigkeit auffhalten. Denn daß man weiß / daß GOtt sey / ist jhnen offenbar. Ob sie nun wol wusten / daß ein GOtt ist / haben sie jhn doch nicht gepreiset als einen GOtt / noch gedancket / sondern seynd in jhrem tichten eitel worden / vnd jhr vnverständiges Hertz ist verfinstert / da sie sich für weise hielten / sind sie zu Narren worden. Ists wahr / daß GOtt ein Richter ist / vnd ein gerechter Richter / der billich zürnet über alles gottloses Wesen / so hat auch den Heyden nicht sollen vnbekant seyn / daß was dieser gerechter Richter nicht straffet bey diesem Leben / er gewiß straffen werde nach diesem Leben. Wie nun die Seele für sich allein keinen Menschen macht / auch nicht allein sündiget / sondern mit dem Leibe / so muß auch billich nach göttlichem Gerichte / der gantze Mensch mit Leib vnd Seele der Straffe vnterworffen werden. Das hätte ja den Heyden / die da wolten vernünfftig seyn / nicht als eine vnvernünfftige Rede sollen fürkommen / aber weil sie ohn GOtt haben wollen weise seyn / seynd sie in jhrer Weißheit zu Narren worden / vnd haben die Warheit nicht erreichet.

Daß sie aber gesaget / es wäre nicht müglich / daß der Staub deß menschlichen Leibes / der so tausentfältig zertheilet wird / wieder solte zusammen gebracht werden / damit haben sie der Allmacht Gottes einen grossen Eingriff gethan. Wie leicht es GOtt gewesen / daß er diese meine Glieder von stück zu stück mit allem An-

menschlichen Leiber sorgfältig solte auffheben / vnd wieder zusammen bringen.

Es ist aber dieser Vnglaub der Heyden ein Zeugnüß dessen /Sed immeritò. davon Paulus saget zun Römern am 1. Cap. GOttes ZornRom. 1, 18. 19. 21. 22. vom Himmel wird offenbaret über alles gottloses Wesen / vnd Vngerechtigkeit der Menschen / die die Warheit in Vngerechtigkeit auffhalten. Denn daß man weiß / daß GOtt sey / ist jhnen offenbar. Ob sie nun wol wusten / daß ein GOtt ist / haben sie jhn doch nicht gepreiset als einen GOtt / noch gedancket / sondern seynd in jhrem tichten eitel worden / vnd jhr vnverständiges Hertz ist verfinstert / da sie sich für weise hielten / sind sie zu Narren worden. Ists wahr / daß GOtt ein Richter ist / vnd ein gerechter Richter / der billich zürnet über alles gottloses Wesen / so hat auch den Heyden nicht sollen vnbekant seyn / daß was dieser gerechter Richter nicht straffet bey diesem Leben / er gewiß straffen werde nach diesem Leben. Wie nun die Seele für sich allein keinen Menschen macht / auch nicht allein sündiget / sondern mit dem Leibe / so muß auch billich nach göttlichem Gerichte / der gantze Mensch mit Leib vnd Seele der Straffe vnterworffen werden. Das hätte ja den Heyden / die da wolten vernünfftig seyn / nicht als eine vnvernünfftige Rede sollen fürkommen / aber weil sie ohn GOtt haben wollen weise seyn / seynd sie in jhrer Weißheit zu Narren worden / vnd haben die Warheit nicht erreichet.

Daß sie aber gesaget / es wäre nicht müglich / daß der Staub deß menschlichen Leibes / der so tausentfältig zertheilet wird / wieder solte zusammen gebracht werden / damit haben sie der Allmacht Gottes einen grossen Eingriff gethan. Wie leicht es GOtt gewesen / daß er diese meine Glieder von stück zu stück mit allem An-

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[223/0239] menschlichen Leiber sorgfältig solte auffheben / vnd wieder zusammen bringen. Es ist aber dieser Vnglaub der Heyden ein Zeugnüß dessen / davon Paulus saget zun Römern am 1. Cap. GOttes Zorn vom Himmel wird offenbaret über alles gottloses Wesen / vnd Vngerechtigkeit der Menschen / die die Warheit in Vngerechtigkeit auffhalten. Denn daß man weiß / daß GOtt sey / ist jhnen offenbar. Ob sie nun wol wusten / daß ein GOtt ist / haben sie jhn doch nicht gepreiset als einen GOtt / noch gedancket / sondern seynd in jhrem tichten eitel worden / vnd jhr vnverständiges Hertz ist verfinstert / da sie sich für weise hielten / sind sie zu Narren worden. Ists wahr / daß GOtt ein Richter ist / vnd ein gerechter Richter / der billich zürnet über alles gottloses Wesen / so hat auch den Heyden nicht sollen vnbekant seyn / daß was dieser gerechter Richter nicht straffet bey diesem Leben / er gewiß straffen werde nach diesem Leben. Wie nun die Seele für sich allein keinen Menschen macht / auch nicht allein sündiget / sondern mit dem Leibe / so muß auch billich nach göttlichem Gerichte / der gantze Mensch mit Leib vnd Seele der Straffe vnterworffen werden. Das hätte ja den Heyden / die da wolten vernünfftig seyn / nicht als eine vnvernünfftige Rede sollen fürkommen / aber weil sie ohn GOtt haben wollen weise seyn / seynd sie in jhrer Weißheit zu Narren worden / vnd haben die Warheit nicht erreichet. Sed immeritò. Rom. 1, 18. 19. 21. 22. Daß sie aber gesaget / es wäre nicht müglich / daß der Staub deß menschlichen Leibes / der so tausentfältig zertheilet wird / wieder solte zusammen gebracht werden / damit haben sie der Allmacht Gottes einen grossen Eingriff gethan. Wie leicht es GOtt gewesen / daß er diese meine Glieder von stück zu stück mit allem An-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/239>, abgerufen am 22.05.2024.