Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.theil zusammen setzte / da derselben noch keins beysammen war / so leicht wird jhm auch seyn / dieselbe meine Glieder mit allem Antheil wieder zu finden / wann sie schon tausentfältig durch die Verwesung zertrennet seyn. Da müssen Thier vnd Würme / sampt allen Elementen Gottes Kästlein seyn / darinnen er vnsern Staub verwahret / vnd darauß er jhn mit seinen allgegenwärtigen Fingern wieder nehmen kan. Doch ists kein Wunder / daß bey Heyden / bey welchen wol grewlichere Dinge gefunden / die Aufferstehung der Todten für nichts geachtet ist; darüber hat man sich mehr zu verwundern / daß vnter Christen / vnd zwar solchen Christen / die von Paulo vnd andern Aposteln selbsten das Evangelium vom Todt vnd Aufferstehung Christi empfangen hatten / dennoch Leute gefunden / die nicht haben wollen zugeben / daß an der Aufferstehung der Todten etwas sey / wie deren viele in der grossen Gemeine zu Corintho vnd anderen Orten gewesen / daß man ja sehe / wie der menschliche Verstand zum Irrthumb geneiget ist. Vnd ob sie zwar nicht läugnen konten / daß die Apostel jhnen von Aufferstehung der Todten gepredigt hatten / sagten sie doch; die Aufferstehung der Todten wäre schon geschehen / nemblich / wann der Mensch durch die Tauff mit Christo geistlich begraben / vnd wieder aufferwecket wird zu einem newen Menschen. Wie die Sadduceer zu Christo sagten: Es war ein Weib / die hatte sieben Männer nach einander; sage nun / wessen Manns wird dieses Weib seyn in der Aufferstehung der Todten. Also haben diese vnglaubige Jünger gleiche Rede getrieben: Wo werden wir alle Raum finden? woher werden wir alle gnug bekommen zu vnser Notturfft / so wir bey einander allesampt sollen leben / essen / trincken / Kinder zeugen / vnd andere natürliche Wercke treiben. Wie aber Christus den Sadduceern geantwortet: Ihr verstehet die Schrifft nicht; im ewigen Leben wird man nicht freyen / theil zusammen setzte / da derselben noch keins beysammen war / so leicht wird jhm auch seyn / dieselbe meine Glieder mit allem Antheil wieder zu finden / wann sie schon tausentfältig durch die Verwesung zertrennet seyn. Da müssen Thier vnd Würme / sampt allen Elementen Gottes Kästlein seyn / darinnen er vnsern Staub verwahret / vnd darauß er jhn mit seinen allgegenwärtigen Fingern wieder nehmen kan. Doch ists kein Wunder / daß bey Heyden / bey welchen wol grewlichere Dinge gefunden / die Aufferstehung der Todten für nichts geachtet ist; darüber hat man sich mehr zu verwundern / daß vnter Christen / vnd zwar solchen Christen / die von Paulo vnd andern Aposteln selbsten das Evangelium vom Todt vnd Aufferstehung Christi empfangen hatten / dennoch Leute gefunden / die nicht haben wollen zugeben / daß an der Aufferstehung der Todten etwas sey / wie deren viele in der grossen Gemeine zu Corintho vnd anderen Orten gewesen / daß man ja sehe / wie der menschliche Verstand zum Irrthumb geneiget ist. Vnd ob sie zwar nicht läugnen konten / daß die Apostel jhnen von Aufferstehung der Todten gepredigt hatten / sagten sie doch; die Aufferstehung der Todten wäre schon geschehen / nemblich / wann der Mensch durch die Tauff mit Christo geistlich begraben / vnd wieder aufferwecket wird zu einem newen Menschen. Wie die Sadduceer zu Christo sagten: Es war ein Weib / die hatte sieben Männer nach einander; sage nun / wessen Manns wird dieses Weib seyn in der Aufferstehung der Todten. Also haben diese vnglaubige Jünger gleiche Rede getrieben: Wo werden wir alle Raum finden? woher werden wir alle gnug bekommen zu vnser Notturfft / so wir bey einander allesampt sollen leben / essen / trincken / Kinder zeugen / vnd andere natürliche Wercke treiben. Wie aber Christus den Sadduceern geantwortet: Ihr verstehet die Schrifft nicht; im ewigen Leben wird man nicht freyen / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0240" n="224"/> theil zusammen setzte / da derselben noch keins beysammen war / so leicht wird jhm auch seyn / dieselbe meine Glieder mit allem Antheil wieder zu finden / wann sie schon tausentfältig durch die Verwesung zertrennet seyn. Da müssen Thier vnd Würme / sampt allen Elementen Gottes Kästlein seyn / darinnen er vnsern Staub verwahret / vnd darauß er jhn mit seinen allgegenwärtigen Fingern wieder nehmen kan.</p> <note place="left">Negatus etiam fuit in ecclesia DEI.</note> <p>Doch ists kein Wunder / daß bey Heyden / bey welchen wol grewlichere Dinge gefunden / die Aufferstehung der Todten für nichts geachtet ist; darüber hat man sich mehr zu verwundern / daß vnter Christen / vnd zwar solchen Christen / die von Paulo vnd andern Aposteln selbsten das Evangelium vom Todt vnd Aufferstehung Christi empfangen hatten / dennoch Leute gefunden / die nicht haben wollen zugeben / daß an der Aufferstehung der Todten etwas sey / wie deren viele in der grossen Gemeine zu Corintho vnd anderen Orten gewesen / daß man ja sehe / wie der menschliche Verstand zum Irrthumb geneiget ist. Vnd ob sie zwar nicht läugnen konten / daß die Apostel jhnen von Aufferstehung der Todten gepredigt hatten / sagten sie doch; die Aufferstehung der Todten wäre schon geschehen / nemblich / wann der Mensch durch die Tauff mit Christo geistlich begraben / vnd wieder aufferwecket wird zu einem newen Menschen. Wie die Sadduceer zu Christo sagten: Es war ein Weib / die hatte sieben Männer nach einander; sage nun / wessen Manns wird dieses Weib seyn in der Aufferstehung der Todten. Also haben diese vnglaubige Jünger gleiche Rede getrieben: Wo werden wir alle Raum finden? woher werden wir alle gnug bekommen zu vnser Notturfft / so wir bey einander allesampt sollen leben / essen / trincken / Kinder zeugen / vnd andere natürliche Wercke treiben. Wie aber Christus den Sadduceern geantwortet: Ihr verstehet die Schrifft nicht; im ewigen Leben wird man nicht freyen / </p> </div> </body> </text> </TEI> [224/0240]
theil zusammen setzte / da derselben noch keins beysammen war / so leicht wird jhm auch seyn / dieselbe meine Glieder mit allem Antheil wieder zu finden / wann sie schon tausentfältig durch die Verwesung zertrennet seyn. Da müssen Thier vnd Würme / sampt allen Elementen Gottes Kästlein seyn / darinnen er vnsern Staub verwahret / vnd darauß er jhn mit seinen allgegenwärtigen Fingern wieder nehmen kan.
Doch ists kein Wunder / daß bey Heyden / bey welchen wol grewlichere Dinge gefunden / die Aufferstehung der Todten für nichts geachtet ist; darüber hat man sich mehr zu verwundern / daß vnter Christen / vnd zwar solchen Christen / die von Paulo vnd andern Aposteln selbsten das Evangelium vom Todt vnd Aufferstehung Christi empfangen hatten / dennoch Leute gefunden / die nicht haben wollen zugeben / daß an der Aufferstehung der Todten etwas sey / wie deren viele in der grossen Gemeine zu Corintho vnd anderen Orten gewesen / daß man ja sehe / wie der menschliche Verstand zum Irrthumb geneiget ist. Vnd ob sie zwar nicht läugnen konten / daß die Apostel jhnen von Aufferstehung der Todten gepredigt hatten / sagten sie doch; die Aufferstehung der Todten wäre schon geschehen / nemblich / wann der Mensch durch die Tauff mit Christo geistlich begraben / vnd wieder aufferwecket wird zu einem newen Menschen. Wie die Sadduceer zu Christo sagten: Es war ein Weib / die hatte sieben Männer nach einander; sage nun / wessen Manns wird dieses Weib seyn in der Aufferstehung der Todten. Also haben diese vnglaubige Jünger gleiche Rede getrieben: Wo werden wir alle Raum finden? woher werden wir alle gnug bekommen zu vnser Notturfft / so wir bey einander allesampt sollen leben / essen / trincken / Kinder zeugen / vnd andere natürliche Wercke treiben. Wie aber Christus den Sadduceern geantwortet: Ihr verstehet die Schrifft nicht; im ewigen Leben wird man nicht freyen /
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