Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Testamenti divini firmitas. Diß ist ein bestättigtes Testament. Zu erst hat GOtt diesen seinen Willen offenbaret im Paradiß / da er gesaget: Deß Weibes Same soll der Schlangen den Kopff zertretten. Es war aber noch nicht ein gewiß Geschlecht genennet / auß welchem dieser gesegneter Same solte her kommen; biß dem Abrahae diese Verheissung geschahe: Durch deinen Samen sollen alle Völcker der Erden gesegnet werden; auch ist hernach diese Verheissung verbunden an Isaac / Jacob / Juda / vnd endlich an David vnd seinen Samen. Also ist das Testament Gottes vom gesegneten Samen / bekräfftiget durch den ewigen Schluß / vnd die ewige Warheit Gottes / durch die vielfältige Wiederholung / ja durch den Eyd Gottes; wie geschrieben stehet: Der HERR hat geschworen / vnd wird jhn nicht gerewen / Du bist ein Priester ewiglich. Eines Priesters Ampt war / versöhnen; solches Priesterlich Versöhn-Ampt ist Christo auffgetragen / vnd wird auch von jhm verwaltet / so lang Sonn vnd Mond bleibet; das hat GOtt / der nicht liegen kan / mit einem Eyde bestättiget. Endlich ist das göttliche Testament bestättiget / durch den Todt Christi / welches erstlich ist eine Versöhnung / hernach auch eine Bekräfftigung deß göttlichen Testaments. Denn eben damit / daß Gottes Sohn durch seinen Todt die verdampten Menschen versöhnet hat / hat er das göttliche Testament bekräfftiget / darin verordnet / daß durch jhn die Verfluchten solten gesegnet werden. Weil auch der Todt Christi GOtt von Anfang vor Augen gestanden / auch alle Heiligen von Anfang her auff diesen Todt gesehen / wie dann auch durch alle Opffer der Glaubigen / von Adam vnd Abel her / dieser Todt Christi vorgebildet / so heisst Christus recht das Lämblein / das geschlachtet ist von Anbegin der Welt / vnd ist sein Todt so kräfftig von Anbegin her / als wann er alsbald nach der ersten Verheissung im Paradiß den Todt gelitten hätte. Also ist dann schon von Anfang das gött- Testamenti divini firmitas. Diß ist ein bestättigtes Testament. Zu erst hat GOtt diesen seinen Willen offenbaret im Paradiß / da er gesaget: Deß Weibes Same soll der Schlangen den Kopff zertretten. Es war aber noch nicht ein gewiß Geschlecht genennet / auß welchem dieser gesegneter Same solte her kommen; biß dem Abrahae diese Verheissung geschahe: Durch deinen Samen sollen alle Völcker der Erden gesegnet werden; auch ist hernach diese Verheissung verbunden an Isaac / Jacob / Juda / vnd endlich an David vnd seinen Samen. Also ist das Testament Gottes vom gesegneten Samen / bekräfftiget durch den ewigen Schluß / vnd die ewige Warheit Gottes / durch die vielfältige Wiederholung / ja durch den Eyd Gottes; wie geschrieben stehet: Der HERR hat geschworen / vnd wird jhn nicht gerewen / Du bist ein Priester ewiglich. Eines Priesters Ampt war / versöhnen; solches Priesterlich Versöhn-Ampt ist Christo auffgetragen / vnd wird auch von jhm verwaltet / so lang Sonn vnd Mond bleibet; das hat GOtt / der nicht liegen kan / mit einem Eyde bestättiget. Endlich ist das göttliche Testament bestättiget / durch den Todt Christi / welches erstlich ist eine Versöhnung / hernach auch eine Bekräfftigung deß göttlichen Testaments. Denn eben damit / daß Gottes Sohn durch seinen Todt die verdampten Menschen versöhnet hat / hat er das göttliche Testament bekräfftiget / darin verordnet / daß durch jhn die Verfluchten solten gesegnet werden. Weil auch der Todt Christi GOtt von Anfang vor Augen gestanden / auch alle Heiligen von Anfang her auff diesen Todt gesehen / wie dann auch durch alle Opffer der Glaubigen / von Adam vnd Abel her / dieser Todt Christi vorgebildet / so heisst Christus recht das Lämblein / das geschlachtet ist von Anbegin der Welt / vnd ist sein Todt so kräfftig von Anbegin her / als wann er alsbald nach der ersten Verheissung im Paradiß den Todt gelitten hätte. 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Eines Priesters Ampt war / versöhnen; solches Priesterlich Versöhn-Ampt ist Christo auffgetragen / vnd wird auch von jhm verwaltet / so lang Sonn vnd Mond bleibet; das hat GOtt / der nicht liegen kan / mit einem Eyde bestättiget. Endlich ist das göttliche Testament bestättiget / durch den Todt Christi / welches erstlich ist eine Versöhnung / hernach auch eine Bekräfftigung deß göttlichen Testaments. Denn eben damit / daß Gottes Sohn durch seinen Todt die verdampten Menschen versöhnet hat / hat er das göttliche Testament bekräfftiget / darin verordnet / daß durch jhn die Verfluchten solten gesegnet werden. Weil auch der Todt Christi GOtt von Anfang vor Augen gestanden / auch alle Heiligen von Anfang her auff diesen Todt gesehen / wie dann auch durch alle Opffer der Glaubigen / von Adam vnd Abel her / dieser Todt Christi vorgebildet / so heisst Christus recht das Lämblein / das geschlachtet ist von Anbegin der Welt / vnd ist sein Todt so kräfftig von Anbegin her / als wann er alsbald nach der ersten Verheissung im Paradiß den Todt gelitten hätte. Also ist dann schon von Anfang das gött- </p> </div> </body> </text> </TEI> [268/0284]
Diß ist ein bestättigtes Testament. Zu erst hat GOtt diesen seinen Willen offenbaret im Paradiß / da er gesaget: Deß Weibes Same soll der Schlangen den Kopff zertretten. Es war aber noch nicht ein gewiß Geschlecht genennet / auß welchem dieser gesegneter Same solte her kommen; biß dem Abrahae diese Verheissung geschahe: Durch deinen Samen sollen alle Völcker der Erden gesegnet werden; auch ist hernach diese Verheissung verbunden an Isaac / Jacob / Juda / vnd endlich an David vnd seinen Samen. Also ist das Testament Gottes vom gesegneten Samen / bekräfftiget durch den ewigen Schluß / vnd die ewige Warheit Gottes / durch die vielfältige Wiederholung / ja durch den Eyd Gottes; wie geschrieben stehet: Der HERR hat geschworen / vnd wird jhn nicht gerewen / Du bist ein Priester ewiglich. Eines Priesters Ampt war / versöhnen; solches Priesterlich Versöhn-Ampt ist Christo auffgetragen / vnd wird auch von jhm verwaltet / so lang Sonn vnd Mond bleibet; das hat GOtt / der nicht liegen kan / mit einem Eyde bestättiget. Endlich ist das göttliche Testament bestättiget / durch den Todt Christi / welches erstlich ist eine Versöhnung / hernach auch eine Bekräfftigung deß göttlichen Testaments. Denn eben damit / daß Gottes Sohn durch seinen Todt die verdampten Menschen versöhnet hat / hat er das göttliche Testament bekräfftiget / darin verordnet / daß durch jhn die Verfluchten solten gesegnet werden. Weil auch der Todt Christi GOtt von Anfang vor Augen gestanden / auch alle Heiligen von Anfang her auff diesen Todt gesehen / wie dann auch durch alle Opffer der Glaubigen / von Adam vnd Abel her / dieser Todt Christi vorgebildet / so heisst Christus recht das Lämblein / das geschlachtet ist von Anbegin der Welt / vnd ist sein Todt so kräfftig von Anbegin her / als wann er alsbald nach der ersten Verheissung im Paradiß den Todt gelitten hätte. Also ist dann schon von Anfang das gött-
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