Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

ermahnet / sehe zu daß er jhn zu recht bringe mit sanfftmüthigem Geiste.

Wann das geschicht / alsdann erfüllen wir das Gesetze Christi / daß ist das ander / welches vns hie Paulus zubedencken fürleget:V. 2. Einer trage deß andern Last / so werdet jhr das Gesetz Christi erfüllen. Wir wissen was Christus an vns gethan / vnd wie er vnsere Schwachheit auff sich genommen vnd getragen habe. Wir wissen / was für ein Gebott er vns gegeben / nemlich / daß wir vns vntereinander lieben. Wie wissen was er gesuchet / da er seinen Jüngern die Füsse gewaschen: Ihr heisset michJohan. 13, 14, 15. Meister vnd HErr / spricht er / vnd saget recht dran / dann ich bins auch. So nu ich ewer HErr vnnd Meister / euch die Füsse gewaschen habe / so solt jhr auch euch vnter einander die Füsse waschen. Ein Beyspiel hab ich euch gegeben / daß jhr thut wie ich euch gethan habe. Diß Beyspiel erkläret der Apostel Petrus mit solchen Worten /1. Pet. 4, 8. in seiner ersten am 4. Für allen Dingen habt vntereinander eine brünstige Liebe / dann die Liebe deckt auch der Sünden Menge. Wer recht liebet / lässet sich nicht leicht erzürnen / sondern verträget alles / wie viel an jhm gesündiget wirdt. Fragstu dann / was bedeuts / daß Christus der HERR den Jüngern die Füsse waschet / so zeyget vns Petrus zweyerley. Erstlich / daß vns allen die sündliche Vnreinigkeit anklebe. Zum andern / daß einer deß andern Vnreinigkeit vnd Schwachheit in der Liebe mit Sanfftmuth vertrage / vnnd bessern helffe. Diß ist das Gesetz Christi vns seinen Jüngern anbefohlen. Diesen Befehl seynd wir schuldig in Würden vnd Ehren zu halten. Einer trage deß andern Last / so werdet jhr das Gesetz Christi erfüllen.

ermahnet / sehe zu daß er jhn zu recht bringe mit sanfftmüthigem Geiste.

Wann das geschicht / alsdañ erfüllen wir das Gesetze Christi / daß ist das ander / welches vns hie Paulus zubedencken fürleget:V. 2. Einer trage deß andern Last / so werdet jhr das Gesetz Christi erfüllen. Wir wissen was Christus an vns gethan / vnd wie er vnsere Schwachheit auff sich genommen vnd getragen habe. Wir wissen / was für ein Gebott er vns gegeben / nemlich / daß wir vns vntereinander lieben. Wie wissen was er gesuchet / da er seinen Jüngern die Füsse gewaschen: Ihr heisset michJohan. 13, 14, 15. Meister vnd HErr / spricht er / vnd saget recht dran / dann ich bins auch. So nu ich ewer HErr vnnd Meister / euch die Füsse gewaschen habe / so solt jhr auch euch vnter einander die Füsse waschen. Ein Beyspiel hab ich euch gegeben / daß jhr thut wie ich euch gethan habe. Diß Beyspiel erkläret der Apostel Petrus mit solchen Worten /1. Pet. 4, 8. in seiner ersten am 4. Für allen Dingen habt vntereinander eine brünstige Liebe / dann die Liebe deckt auch der Sünden Menge. Wer recht liebet / lässet sich nicht leicht erzürnen / sondern verträget alles / wie viel an jhm gesündiget wirdt. Fragstu dañ / was bedeuts / daß Christus der HERR den Jüngern die Füsse waschet / so zeyget vns Petrus zweyerley. Erstlich / daß vns allen die sündliche Vnreinigkeit anklebe. Zum andern / daß einer deß andern Vnreinigkeit vnd Schwachheit in der Liebe mit Sanfftmuth vertrage / vnnd bessern helffe. Diß ist das Gesetz Christi vns seinen Jüngern anbefohlen. Diesen Befehl seynd wir schuldig in Würden vnd Ehren zu halten. Einer trage deß andern Last / so werdet jhr das Gesetz Christi erfüllen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0339" n="323"/>
ermahnet / sehe zu daß er jhn zu recht bringe mit sanfftmüthigem Geiste.</p>
        <p>Wann das geschicht / alsdan&#x0303; erfüllen wir das Gesetze Christi / daß                      ist das ander / welches vns hie Paulus zubedencken fürleget:<note place="right">V. 2.</note> Einer trage deß andern Last / so werdet                      jhr das Gesetz Christi erfüllen. Wir wissen was Christus an vns gethan / vnd wie                      er vnsere Schwachheit auff sich genommen vnd getragen habe. Wir wissen / was für                      ein Gebott er vns gegeben / nemlich / daß wir vns vntereinander lieben. Wie                      wissen was er gesuchet / da er seinen Jüngern die Füsse gewaschen: Ihr heisset                          mich<note place="right">Johan. 13, 14, 15.</note> Meister vnd HErr /                      spricht er / vnd saget recht dran / dann ich bins auch. So nu ich ewer HErr vnnd                      Meister / euch die Füsse gewaschen habe / so solt jhr auch euch vnter einander                      die Füsse waschen. Ein Beyspiel hab ich euch gegeben / daß jhr thut wie ich euch                      gethan habe. Diß Beyspiel erkläret der Apostel Petrus mit solchen Worten /<note place="right">1. Pet. 4, 8.</note> in seiner ersten am 4. Für allen                      Dingen habt vntereinander eine brünstige Liebe / dann die Liebe deckt auch der                      Sünden Menge. Wer recht liebet / lässet sich nicht leicht erzürnen / sondern                      verträget alles / wie viel an jhm gesündiget wirdt. Fragstu dan&#x0303; /                      was bedeuts / daß Christus der HERR den Jüngern die Füsse waschet / so zeyget                      vns Petrus zweyerley. Erstlich / daß vns allen die sündliche Vnreinigkeit                      anklebe. Zum andern / daß einer deß andern Vnreinigkeit vnd Schwachheit in der                      Liebe mit Sanfftmuth vertrage / vnnd bessern helffe. Diß ist das Gesetz Christi                      vns seinen Jüngern anbefohlen. Diesen Befehl seynd wir schuldig in Würden vnd                      Ehren zu halten. Einer trage deß andern Last / so werdet jhr das Gesetz Christi                      erfüllen.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[323/0339] ermahnet / sehe zu daß er jhn zu recht bringe mit sanfftmüthigem Geiste. Wann das geschicht / alsdañ erfüllen wir das Gesetze Christi / daß ist das ander / welches vns hie Paulus zubedencken fürleget: Einer trage deß andern Last / so werdet jhr das Gesetz Christi erfüllen. Wir wissen was Christus an vns gethan / vnd wie er vnsere Schwachheit auff sich genommen vnd getragen habe. Wir wissen / was für ein Gebott er vns gegeben / nemlich / daß wir vns vntereinander lieben. Wie wissen was er gesuchet / da er seinen Jüngern die Füsse gewaschen: Ihr heisset mich Meister vnd HErr / spricht er / vnd saget recht dran / dann ich bins auch. So nu ich ewer HErr vnnd Meister / euch die Füsse gewaschen habe / so solt jhr auch euch vnter einander die Füsse waschen. Ein Beyspiel hab ich euch gegeben / daß jhr thut wie ich euch gethan habe. Diß Beyspiel erkläret der Apostel Petrus mit solchen Worten / in seiner ersten am 4. Für allen Dingen habt vntereinander eine brünstige Liebe / dann die Liebe deckt auch der Sünden Menge. Wer recht liebet / lässet sich nicht leicht erzürnen / sondern verträget alles / wie viel an jhm gesündiget wirdt. Fragstu dañ / was bedeuts / daß Christus der HERR den Jüngern die Füsse waschet / so zeyget vns Petrus zweyerley. Erstlich / daß vns allen die sündliche Vnreinigkeit anklebe. Zum andern / daß einer deß andern Vnreinigkeit vnd Schwachheit in der Liebe mit Sanfftmuth vertrage / vnnd bessern helffe. Diß ist das Gesetz Christi vns seinen Jüngern anbefohlen. Diesen Befehl seynd wir schuldig in Würden vnd Ehren zu halten. Einer trage deß andern Last / so werdet jhr das Gesetz Christi erfüllen. V. 2. Johan. 13, 14, 15. 1. Pet. 4, 8.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/339
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/339>, abgerufen am 25.11.2024.