Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Namen GOttes zu lästern. Wann jhm dann durch das vnchristliche Leben Gelegenheit gegeben wird / weiß ers sich zu nutze zu machen / vnd ruffet auß: Sihe das seynd Evangelische Leute; das ist jhr Christus den sie gelehret haben! Wer in Christo ernewert ist / begeret dazu dem Teuffelkeine Vrsach zu geben. Wir kommen auffs dritte vnd letzte Exempel / von vnchristlicher Handthierung davon spricht der Apostel: Wer gestohlen V. 28.hat / der stehle nicht mehr / sondern arbeite vnnd schaffe mit der Hand etwas guts / auff daß er habe zu geben dem Dürfftigen. Stelen ist / nicht allein wann man ander Leute Geld vnd Gut / es sey gering oder groß / entweder mit Macht / oder durch Trug vnnd List an sich bringet / sondern auch nach deß Apostels Sententz / wann man nicht arbeytet / vnd etwas redliches würcket / daß man habe zu geben dem Dürfftigen. Dann wer kan mit Ehren etwas erwerben für sich vnd andere Dürfftigen / vnnd thut es nicht / der hat den Armen entzogen / was er jhnen schuldig ist / vnnd heist stehlen. Das alles ist vom bösen / darumb muß mans ablegen. Wer gestohlen hat der stehle nicht mehr. Hingegen müssen wir vns befleissigen eines redlichen Wandels / daß wir arbeiten / vnnd mit vnsern Händen etwas redliches schaffen / das ist / ein jeglicher soll seines Beruffes fleissig abwarten / daß er darinn mit Ehren sei Objectum laboris.Brodt gewinne. Merck aber 1. daß der H. Geist einen Vnderschied mache vnter den Handthierungen / dann er will nicht daß wir mit vnsern Händen würcken / was vns beliebet / sondern etwas gutes vnd redliches / damit den Leuthen gedienet / vnd GOtt nicht erzürnet werde. Darumb mag sich wol einer bedencken / wer ein gutes Gewissen haben will / zu welcher Handthierung er sich vnnd seine Kinder begibet. Schändliche vnnd vnnützliche Künste vnnd Gewerbe / damit weder GOtt noch Menschen zum guten gedienet wird / müssen bey einem auffrichtigen Christen nicht seyn. Merck Ratio.zum 2. zu was Ende du nach täglichem Brodte streben solst. Namen GOttes zu lästern. Wann jhm dann durch das vnchristliche Leben Gelegenheit gegeben wird / weiß ers sich zu nutze zu machen / vnd ruffet auß: Sihe das seynd Evangelische Leute; das ist jhr Christus den sie gelehret haben! Wer in Christo ernewert ist / begeret dazu dem Teuffelkeine Vrsach zu geben. Wir kommen auffs dritte vnd letzte Exempel / von vnchristlicher Handthierung davon spricht der Apostel: Wer gestohlen V. 28.hat / der stehle nicht mehr / sondern arbeite vnnd schaffe mit der Hand etwas guts / auff daß er habe zu geben dem Dürfftigen. Stelen ist / nicht allein wann man ander Leute Geld vnd Gut / es sey gering oder groß / entweder mit Macht / oder durch Trug vnnd List an sich bringet / sondern auch nach deß Apostels Sententz / wann man nicht arbeytet / vnd etwas redliches würcket / daß man habe zu geben dem Dürfftigen. Dann wer kan mit Ehren etwas erwerben für sich vnd andere Dürfftigen / vnnd thut es nicht / der hat den Armen entzogen / was er jhnen schuldig ist / vnnd heist stehlen. Das alles ist vom bösen / darumb muß mans ablegen. Wer gestohlen hat der stehle nicht mehr. Hingegen müssen wir vns befleissigen eines redlichen Wandels / daß wir arbeiten / vnnd mit vnsern Händen etwas redliches schaffen / das ist / ein jeglicher soll seines Beruffes fleissig abwarten / daß er darinn mit Ehren sei Objectum laboris.Brodt gewinne. Merck aber 1. daß der H. Geist einen Vnderschied mache vnter den Handthierungen / dann er will nicht daß wir mit vnsern Händẽ würcken / was vns beliebet / sondern etwas gutes vnd redliches / damit den Leuthen gedienet / vnd GOtt nicht erzürnet werde. Darumb mag sich wol einer bedencken / wer ein gutes Gewissen haben will / zu welcher Handthierung er sich vnnd seine Kinder begibet. Schändliche vnnd vnnützliche Künste vnnd Gewerbe / damit weder GOtt noch Menschen zum guten gedienet wird / müssen bey einem auffrichtigen Christen nicht seyn. Merck Ratio.zum 2. zu was Ende du nach täglichem Brodte streben solst. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0416" n="400"/> Namen GOttes zu lästern. Wann jhm dann durch das vnchristliche Leben Gelegenheit gegeben wird / weiß ers sich zu nutze zu machen / vnd ruffet auß: Sihe das seynd Evangelische Leute; das ist jhr Christus den sie gelehret haben! Wer in Christo ernewert ist / begeret dazu dem Teuffelkeine Vrsach zu geben.</p> <note place="left">3. De furto & labore.</note> <p>Wir kommen auffs dritte vnd letzte Exempel / von vnchristlicher Handthierung davon spricht der Apostel: Wer gestohlen <note place="left">V. 28.</note>hat / der stehle nicht mehr / sondern arbeite vnnd schaffe mit der Hand etwas guts / auff daß er habe zu geben dem Dürfftigen. Stelen ist / nicht allein wann man ander Leute Geld vnd Gut / es sey gering oder groß / entweder mit Macht / oder durch Trug vnnd List an sich bringet / sondern auch nach deß Apostels Sententz / wann man nicht arbeytet / vnd etwas redliches würcket / daß man habe zu geben dem Dürfftigen. Dann wer kan mit Ehren etwas erwerben für sich vnd andere Dürfftigen / vnnd thut es nicht / der hat den Armen entzogen / was er jhnen schuldig ist / vnnd heist stehlen. Das alles ist vom bösen / darumb muß mans ablegen. Wer gestohlen hat der stehle nicht mehr. Hingegen müssen wir vns befleissigen eines redlichen Wandels / daß wir arbeiten / vnnd mit vnsern Händen etwas redliches schaffen / das ist / ein jeglicher soll seines Beruffes fleissig abwarten / daß er darinn mit Ehren sei <note place="left">Objectum laboris.</note>Brodt gewinne. Merck aber 1. daß der H. Geist einen Vnderschied mache vnter den Handthierungen / dann er will nicht daß wir mit vnsern Händẽ würcken / was vns beliebet / sondern etwas gutes vnd redliches / damit den Leuthen gedienet / vnd GOtt nicht erzürnet werde. Darumb mag sich wol einer bedencken / wer ein gutes Gewissen haben will / zu welcher Handthierung er sich vnnd seine Kinder begibet. Schändliche vnnd vnnützliche Künste vnnd Gewerbe / damit weder GOtt noch Menschen zum guten gedienet wird / müssen bey einem auffrichtigen Christen nicht seyn. Merck <note place="left">Ratio.</note>zum 2. zu was Ende du nach täglichem Brodte streben solst. </p> </div> </body> </text> </TEI> [400/0416]
Namen GOttes zu lästern. Wann jhm dann durch das vnchristliche Leben Gelegenheit gegeben wird / weiß ers sich zu nutze zu machen / vnd ruffet auß: Sihe das seynd Evangelische Leute; das ist jhr Christus den sie gelehret haben! Wer in Christo ernewert ist / begeret dazu dem Teuffelkeine Vrsach zu geben.
Wir kommen auffs dritte vnd letzte Exempel / von vnchristlicher Handthierung davon spricht der Apostel: Wer gestohlen hat / der stehle nicht mehr / sondern arbeite vnnd schaffe mit der Hand etwas guts / auff daß er habe zu geben dem Dürfftigen. Stelen ist / nicht allein wann man ander Leute Geld vnd Gut / es sey gering oder groß / entweder mit Macht / oder durch Trug vnnd List an sich bringet / sondern auch nach deß Apostels Sententz / wann man nicht arbeytet / vnd etwas redliches würcket / daß man habe zu geben dem Dürfftigen. Dann wer kan mit Ehren etwas erwerben für sich vnd andere Dürfftigen / vnnd thut es nicht / der hat den Armen entzogen / was er jhnen schuldig ist / vnnd heist stehlen. Das alles ist vom bösen / darumb muß mans ablegen. Wer gestohlen hat der stehle nicht mehr. Hingegen müssen wir vns befleissigen eines redlichen Wandels / daß wir arbeiten / vnnd mit vnsern Händen etwas redliches schaffen / das ist / ein jeglicher soll seines Beruffes fleissig abwarten / daß er darinn mit Ehren sei Brodt gewinne. Merck aber 1. daß der H. Geist einen Vnderschied mache vnter den Handthierungen / dann er will nicht daß wir mit vnsern Händẽ würcken / was vns beliebet / sondern etwas gutes vnd redliches / damit den Leuthen gedienet / vnd GOtt nicht erzürnet werde. Darumb mag sich wol einer bedencken / wer ein gutes Gewissen haben will / zu welcher Handthierung er sich vnnd seine Kinder begibet. Schändliche vnnd vnnützliche Künste vnnd Gewerbe / damit weder GOtt noch Menschen zum guten gedienet wird / müssen bey einem auffrichtigen Christen nicht seyn. Merck zum 2. zu was Ende du nach täglichem Brodte streben solst.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 400. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/416>, abgerufen am 15.06.2024. |