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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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menschliche Geschlecht zu Fall gebracht / er suchet noch / wie er alle Menschen ins Verdamnuß möge stürtzen. Dieses seyn Mordt- vnd Zorn Bilde / will er auch gern in vns drucken. Dafür aber erschrecken fromme Christen / vnd hüten sich / daß wo sie ja vbereilet werden / dennoch jhr Zorn nicht vber Nacht bleibe / damit nicht / wann die Sonne deß Himmels vber jhrem Zorn vntergehe / auch die Sonne der Gerechtigkeit vber jhrem Zorn vntergehe in jhrem Hertzen. Wann Christus als das Liecht der Seelen / außgetrieben wirdt / so erfüllet die ledige stätte / der Vatter der Finsternuß. Das ist dann wol ernewert!

Vnd wer weiß / ob das nicht deß Geistes eygentliche MeynungRatio. ist / wann er spricht: Lasset die Sonne vber ewern ZornV. 27. nicht vntergehen / vnd gebet nicht Raum dem Lästerer: Der Ertzlästerer ist der Sathan; der deßhalben auch Diabolus Teuffel vnd ein Lästerer heißt. Der wolt vns auch gerne zu Teuffels genossen machen; dazu fanget er vom geringen an / vnd bläset immer zu / daß auß einem Füncklein ein groß Fewr wird. Wir erfahren im Zorn / welche boßhafftige Gedancken wieder vnsern Nächsten vns einfallen / wie wir nur das ärgste gedencken. Da ist das Füncklein angeleget / da feyret der Sathan nicht / sondern bläset vnnd scheuret zu / daß der Haß vnnd Bitterkeit grösser wirdt. Wann dann ein Christ die erste Brunst nit löschet / sondern lässet sie in jhm wachsen / da ist dem Lästerer zu viel Raum in der Seelen gegeben / der verdringet das Liecht der Seelen Christum / das muß vber vnserm leydigen Zorn in vns verschwinden. Dagegen warnet der Geist: Gebet nicht Raum dem Lästerer; wie auch bey Jacobo am 4. Capitel. Wiederstehet dem Lästerer dem Teuffel /Iac. 4, 7. so fleucht er von euch. Sonsten wird auch dem Lästerer Raum gegeben / wann vmb vnsers lasterhafftigen Lebens willen / die himlische Lehr in Verachtung kompt. Der Teuffel suchet ohne daß allezeit Vrsach mit seinen Schuppen / das Evangelium vnnd den

menschliche Geschlecht zu Fall gebracht / er suchet noch / wie er alle Menschen ins Verdamnuß möge stürtzen. Dieses seyn Mordt- vnd Zorn Bilde / will er auch gern in vns drucken. Dafür aber erschrecken fromme Christen / vnd hüten sich / daß wo sie ja vbereilet werden / dennoch jhr Zorn nicht vber Nacht bleibe / damit nicht / wann die Sonne deß Himmels vber jhrem Zorn vntergehe / auch die Sonne der Gerechtigkeit vber jhrem Zorn vntergehe in jhrem Hertzen. Wann Christus als das Liecht der Seelen / außgetrieben wirdt / so erfüllet die ledige stätte / der Vatter der Finsternuß. Das ist dann wol ernewert!

Vnd wer weiß / ob das nicht deß Geistes eygentliche MeynungRatio. ist / wann er spricht: Lasset die Sonne vber ewern ZornV. 27. nicht vntergehen / vnd gebet nicht Raum dem Lästerer: Der Ertzlästerer ist der Sathan; der deßhalben auch Diabolus Teuffel vñ ein Lästerer heißt. Der wolt vns auch gerne zu Teuffels genossen machen; dazu fanget er vom geringen an / vnd bläset im̃er zu / daß auß einem Füncklein ein groß Fewr wird. Wir erfahren im Zorn / welche boßhafftige Gedancken wieder vnsern Nächsten vns einfallen / wie wir nur das ärgste gedencken. Da ist das Füncklein angeleget / da feyret der Sathan nicht / sondern bläset vnnd scheuret zu / daß der Haß vnnd Bitterkeit grösser wirdt. Wann dann ein Christ die erste Brunst nit löschet / sondern lässet sie in jhm wachsen / da ist dem Lästerer zu viel Raum in der Seelen gegeben / der verdringet das Liecht der Seelen Christum / das muß vber vnserm leydigen Zorn in vns verschwinden. Dagegen warnet der Geist: Gebet nicht Raum dem Lästerer; wie auch bey Jacobo am 4. Capitel. Wiederstehet dem Lästerer dem Teuffel /Iac. 4, 7. so fleucht er von euch. Sonsten wird auch dem Lästerer Raum gegeben / wann vmb vnsers lasterhafftigen Lebens willen / die himlische Lehr in Verachtung kompt. Der Teuffel suchet ohne daß allezeit Vrsach mit seinen Schuppen / das Evangelium vnnd den

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[399/0415] menschliche Geschlecht zu Fall gebracht / er suchet noch / wie er alle Menschen ins Verdamnuß möge stürtzen. Dieses seyn Mordt- vnd Zorn Bilde / will er auch gern in vns drucken. Dafür aber erschrecken fromme Christen / vnd hüten sich / daß wo sie ja vbereilet werden / dennoch jhr Zorn nicht vber Nacht bleibe / damit nicht / wann die Sonne deß Himmels vber jhrem Zorn vntergehe / auch die Sonne der Gerechtigkeit vber jhrem Zorn vntergehe in jhrem Hertzen. Wann Christus als das Liecht der Seelen / außgetrieben wirdt / so erfüllet die ledige stätte / der Vatter der Finsternuß. Das ist dann wol ernewert! Vnd wer weiß / ob das nicht deß Geistes eygentliche Meynung ist / wann er spricht: Lasset die Sonne vber ewern Zorn nicht vntergehen / vnd gebet nicht Raum dem Lästerer: Der Ertzlästerer ist der Sathan; der deßhalben auch Diabolus Teuffel vñ ein Lästerer heißt. Der wolt vns auch gerne zu Teuffels genossen machen; dazu fanget er vom geringen an / vnd bläset im̃er zu / daß auß einem Füncklein ein groß Fewr wird. Wir erfahren im Zorn / welche boßhafftige Gedancken wieder vnsern Nächsten vns einfallen / wie wir nur das ärgste gedencken. Da ist das Füncklein angeleget / da feyret der Sathan nicht / sondern bläset vnnd scheuret zu / daß der Haß vnnd Bitterkeit grösser wirdt. Wann dann ein Christ die erste Brunst nit löschet / sondern lässet sie in jhm wachsen / da ist dem Lästerer zu viel Raum in der Seelen gegeben / der verdringet das Liecht der Seelen Christum / das muß vber vnserm leydigen Zorn in vns verschwinden. Dagegen warnet der Geist: Gebet nicht Raum dem Lästerer; wie auch bey Jacobo am 4. Capitel. Wiederstehet dem Lästerer dem Teuffel / so fleucht er von euch. Sonsten wird auch dem Lästerer Raum gegeben / wann vmb vnsers lasterhafftigen Lebens willen / die himlische Lehr in Verachtung kompt. Der Teuffel suchet ohne daß allezeit Vrsach mit seinen Schuppen / das Evangelium vnnd den Ratio. V. 27. Iac. 4, 7.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/415>, abgerufen am 22.11.2024.