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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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So wir dann nun Zeit haben / so lasset vns gutes 2. Cor. 6, 2.thun / 2. Corinth. 6. Spricht Paulus auß dem Propheten Esaia / Siehe jetzo ist die angenehme Zeit / jetzt ist der Tag deß Heyls.

So lange einem Menschen / das Liecht deß Evangelij scheinet / so lange hat er gelegene Zeit gutes zu thun / es sey die Zeit auch wie sie will / ist die Zeit glückselig / so erzeyge darinnen daß GOtt dir lieber ist / dann alles Gut der Welt / ist die Zeit trübselig / so hast du abermal Gelegenheit / nach GOttes Willen zu üben / Gedult / Zuversicht / vnd Hoffnung / gerathestu vnter Verführer / so hastu Gelegenheit deinen Glauben zu bekennen vnd zuvertretten / steiget in deinem Hertzen auff / fleischliche Lust vnnd Zorn / da ist Zeit zu streiten vnd zu vberwinden / daß du durch Abbruch deines fleischlichen Willens / dem Willen GOttes die Ehre gebest / alles was du zu jederzeit gutes thun kanst / bistu nach dieser Regul schuldig nicht. zu versäumen / hastu es aber versäumet / solls dir so leyd seyn / als hättestu groß Gut verlohren.

Was ist es aber daß der Apostel hinzu setzet: Es ist böse Zeit? Ich meyne er rede von einer gewünschten Zeit; kan dann die Zeit zugleich gut vnd böse seyn? Jafreylich / eben die Stunde die gut vnd selig ist / weil vns darinnen das Liecht der Gnaden scheinet / daß wir im Liechte / das ist nach GOttes Willen wandeln können / eben dieselbe Stunde ist auch böse / wegen deß Teuffels Wüten / der Welt Verführung / vnd vnsers eigenen Fleisches Wiederstrebung / dieses alles ist dem Liechte zuwider / darumb mag ein Mensch auff alle Zeit gute Achtung geben / so lange jhm das Liecht der Gnaden scheinet / daß er auch als ein Kind deß Liechtes wandele. Es möchte das Liecht von vns genommen werden / da gilt es dann nicht lauffen. Wanns GOtt nicht gibt vnd darbeut / werden wir es mit vnserm Nachlauffen weder finden noch erhaschen / wann aber das Liecht Esa. 55, 6.wieder gekommen ist / so nimb es an vnnd gebrauch sein / Esa. 55.

So wir dann nun Zeit haben / so lasset vns gutes 2. Cor. 6, 2.thun / 2. Corinth. 6. Spricht Paulus auß dem Propheten Esaia / Siehe jetzo ist die angenehme Zeit / jetzt ist der Tag deß Heyls.

So lange einem Menschen / das Liecht deß Evangelij scheinet / so lange hat er gelegene Zeit gutes zu thun / es sey die Zeit auch wie sie will / ist die Zeit glückselig / so erzeyge darinnen daß GOtt dir lieber ist / dann alles Gut der Welt / ist die Zeit trübselig / so hast du abermal Gelegenheit / nach GOttes Willen zu üben / Gedult / Zuversicht / vnd Hoffnung / gerathestu vnter Verführer / so hastu Gelegenheit deinen Glauben zu bekennen vnd zuvertretten / steiget in deinem Hertzen auff / fleischliche Lust vnnd Zorn / da ist Zeit zu streiten vnd zu vberwinden / daß du durch Abbruch deines fleischlichen Willens / dem Willen GOttes die Ehre gebest / alles was du zu jederzeit gutes thun kanst / bistu nach dieser Regul schuldig nicht. zu versäumen / hastu es aber versäumet / solls dir so leyd seyn / als hättestu groß Gut verlohren.

Was ist es aber daß der Apostel hinzu setzet: Es ist böse Zeit? Ich meyne er rede von einer gewünschten Zeit; kan dañ die Zeit zugleich gut vnd böse seyn? Jafreylich / eben die Stunde die gut vnd selig ist / weil vns darinnen das Liecht der Gnaden scheinet / daß wir im Liechte / das ist nach GOttes Willen wandeln können / eben dieselbe Stunde ist auch böse / wegen deß Teuffels Wüten / der Welt Verführung / vnd vnsers eigenen Fleisches Wiederstrebung / dieses alles ist dem Liechte zuwider / darumb mag ein Mensch auff alle Zeit gute Achtung geben / so lange jhm das Liecht der Gnaden scheinet / daß er auch als ein Kind deß Liechtes wandele. Es möchte das Liecht von vns genom̃en werden / da gilt es dann nicht lauffen. Wanns GOtt nicht gibt vnd darbeut / werden wir es mit vnserm Nachlauffen weder finden noch erhaschen / wann aber das Liecht Esa. 55, 6.wieder gekommen ist / so nimb es an vnnd gebrauch sein / Esa. 55.

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[412/0428] So wir dann nun Zeit haben / so lasset vns gutes thun / 2. Corinth. 6. Spricht Paulus auß dem Propheten Esaia / Siehe jetzo ist die angenehme Zeit / jetzt ist der Tag deß Heyls. 2. Cor. 6, 2. So lange einem Menschen / das Liecht deß Evangelij scheinet / so lange hat er gelegene Zeit gutes zu thun / es sey die Zeit auch wie sie will / ist die Zeit glückselig / so erzeyge darinnen daß GOtt dir lieber ist / dann alles Gut der Welt / ist die Zeit trübselig / so hast du abermal Gelegenheit / nach GOttes Willen zu üben / Gedult / Zuversicht / vnd Hoffnung / gerathestu vnter Verführer / so hastu Gelegenheit deinen Glauben zu bekennen vnd zuvertretten / steiget in deinem Hertzen auff / fleischliche Lust vnnd Zorn / da ist Zeit zu streiten vnd zu vberwinden / daß du durch Abbruch deines fleischlichen Willens / dem Willen GOttes die Ehre gebest / alles was du zu jederzeit gutes thun kanst / bistu nach dieser Regul schuldig nicht. zu versäumen / hastu es aber versäumet / solls dir so leyd seyn / als hättestu groß Gut verlohren. Was ist es aber daß der Apostel hinzu setzet: Es ist böse Zeit? Ich meyne er rede von einer gewünschten Zeit; kan dañ die Zeit zugleich gut vnd böse seyn? Jafreylich / eben die Stunde die gut vnd selig ist / weil vns darinnen das Liecht der Gnaden scheinet / daß wir im Liechte / das ist nach GOttes Willen wandeln können / eben dieselbe Stunde ist auch böse / wegen deß Teuffels Wüten / der Welt Verführung / vnd vnsers eigenen Fleisches Wiederstrebung / dieses alles ist dem Liechte zuwider / darumb mag ein Mensch auff alle Zeit gute Achtung geben / so lange jhm das Liecht der Gnaden scheinet / daß er auch als ein Kind deß Liechtes wandele. Es möchte das Liecht von vns genom̃en werden / da gilt es dann nicht lauffen. Wanns GOtt nicht gibt vnd darbeut / werden wir es mit vnserm Nachlauffen weder finden noch erhaschen / wann aber das Liecht wieder gekommen ist / so nimb es an vnnd gebrauch sein / Esa. 55. Esa. 55, 6.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 412. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/428>, abgerufen am 22.11.2024.