Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.auff seine Gedancken / bey seinem guten Fürnehmen vnd Verrichtungen / wurde er so närrisch Zeug finden / daß er sich schämen muste es zu offenbaren. Als wann einer fleissig ist in Wolthaten gegen den Armen / sollen jhm wol solche Gedancken einfallen. Ey daß doch auch Christus mir in armer Gestalt möchte begegnen / wie man sagt daß dem Bischoff Martino geschehen sey; vnd noch wol viel närrischer Gedancken. Kan der Satan vns zu den Lastern nicht ziehen / will er das gute vnbeschmitzet nicht lassen. Hie mercke von deß Teuffels Eingeben / daß es nitdie Meynung habe / als wann du nichts böses gedencken köntest / es muste dann vor der Satan dirs einblasen. Dann die Boßheit ist ohn das starck vnd kräfftig genug bey den Menschen / vnd kan vnsere Sinn vnnd Gedancken / die von Natur nicht gerne still seyn / bald hie vnd dort aufführen / doch mag man recht vnd wol sagen / wann vns böse Gedancken einfallen / sihe doch was nur der böse Feind einblaset / dann man muß freylich gedencken / daß er nicht weit davon ist. Dann er ist vnd bleibet doch ein Herr vnnd Meister der Finsternuß in dieser Welt. Haec consideratio suppeditat Arg. ad fortiter pugnandun 1.So haben wir ja freylich einen grössern Feind als Fleisch vnd Blut / groß Macht vnd viel List / sein grawsam Rüstung ist. Damit kan der Satan vns leicht eine Schantze abgewinnen / das ist dann schon eine Anreitzung zur Göttlichen Außrüstung / wie stärcker der Feind ist / je muthiger wir seyn müssen / je listiger er ist / je mehr wir wachen müssen. II. Scopus puguae, & intentio.II. Weiset vns der H. Geist auff den Zweck deß Streites / zn was Ende wir streiten müssen / nemlich / daß wir Widerstand thun / alles woll außrichten / bestehen mögen / vnd das Feld erhalten. Dann V. 11.so spricht der Geist: Ziehet an den Harnisch GOttes / daß V. 13.jhr bestehen könnet / gegen die listige Anläuff deß Teuffels / vnd abermal / ergreiffet den Harnisch Gottes / auff daß jhr / wann das böse Stündlein kompt / Wieder- auff seine Gedancken / bey seinem guten Fürnehmen vnd Verrichtungen / wurde er so närrisch Zeug finden / daß er sich schämen muste es zu offenbaren. Als wann einer fleissig ist in Wolthaten gegen den Armen / sollen jhm wol solche Gedancken einfallen. Ey daß doch auch Christus mir in armer Gestalt möchte begegnen / wie man sagt daß dem Bischoff Martino geschehen sey; vnd noch wol viel närrischer Gedancken. Kan der Satan vns zu den Lastern nicht ziehen / will er das gute vnbeschmitzet nicht lassen. Hie mercke von deß Teuffels Eingeben / daß es nitdie Meynung habe / als wañ du nichts böses gedencken köntest / es muste dañ vor der Satan dirs einblasen. Dann die Boßheit ist ohn das starck vnd kräfftig genug bey den Menschen / vnd kan vnsere Sinn vnnd Gedancken / die von Natur nicht gerne still seyn / bald hie vnd dort aufführen / doch mag man recht vnd wol sagen / wann vns böse Gedancken einfallen / sihe doch was nur der böse Feind einblaset / dann man muß freylich gedencken / daß er nicht weit davon ist. Dann er ist vnd bleibet doch ein Herr vnnd Meister der Finsternuß in dieser Welt. Haec consideratio suppeditat Arg. ad fortiter pugnandũ 1.So haben wir ja freylich einen grössern Feind als Fleisch vnd Blut / groß Macht vnd viel List / sein grawsam Rüstung ist. Damit kan der Satan vns leicht eine Schantze abgewinnen / das ist dann schon eine Anreitzung zur Göttlichen Außrüstung / wie stärcker der Feind ist / je muthiger wir seyn müssen / je listiger er ist / je mehr wir wachen müssen. II. Scopus puguae, & intentio.II. Weiset vns der H. Geist auff den Zweck deß Streites / zn was Ende wir streiten müssen / nemlich / daß wir Widerstand thun / alles woll außrichten / bestehen mögen / vñ das Feld erhalten. Dann V. 11.so spricht der Geist: Ziehet an den Harnisch GOttes / daß V. 13.jhr bestehen könnet / gegen die listige Anläuff deß Teuffels / vnd abermal / ergreiffet den Harnisch Gottes / auff daß jhr / wann das böse Stündlein kompt / Wieder- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0446" n="430"/> auff seine Gedancken / bey seinem guten Fürnehmen vnd Verrichtungen / wurde er so närrisch Zeug finden / daß er sich schämen muste es zu offenbaren. Als wann einer fleissig ist in Wolthaten gegen den Armen / sollen jhm wol solche Gedancken einfallen. 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Dann er ist vnd bleibet doch ein Herr vnnd Meister der Finsternuß in dieser Welt.</p> <note place="left">Haec consideratio suppeditat Arg. ad fortiter pugnandũ 1.</note> <p>So haben wir ja freylich einen grössern Feind als Fleisch vnd Blut / groß Macht vnd viel List / sein grawsam Rüstung ist. Damit kan der Satan vns leicht eine Schantze abgewinnen / das ist dann schon eine Anreitzung zur Göttlichen Außrüstung / wie stärcker der Feind ist / je muthiger wir seyn müssen / je listiger er ist / je mehr wir wachen müssen.</p> <note place="left">II. Scopus puguae, & intentio.</note> <p>II. Weiset vns der H. Geist auff den Zweck deß Streites / zn was Ende wir streiten müssen / nemlich / daß wir Widerstand thun / alles woll außrichten / bestehen mögen / vñ das Feld erhalten. 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auff seine Gedancken / bey seinem guten Fürnehmen vnd Verrichtungen / wurde er so närrisch Zeug finden / daß er sich schämen muste es zu offenbaren. Als wann einer fleissig ist in Wolthaten gegen den Armen / sollen jhm wol solche Gedancken einfallen. Ey daß doch auch Christus mir in armer Gestalt möchte begegnen / wie man sagt daß dem Bischoff Martino geschehen sey; vnd noch wol viel närrischer Gedancken. Kan der Satan vns zu den Lastern nicht ziehen / will er das gute vnbeschmitzet nicht lassen.
Hie mercke von deß Teuffels Eingeben / daß es nitdie Meynung habe / als wañ du nichts böses gedencken köntest / es muste dañ vor der Satan dirs einblasen. Dann die Boßheit ist ohn das starck vnd kräfftig genug bey den Menschen / vnd kan vnsere Sinn vnnd Gedancken / die von Natur nicht gerne still seyn / bald hie vnd dort aufführen / doch mag man recht vnd wol sagen / wann vns böse Gedancken einfallen / sihe doch was nur der böse Feind einblaset / dann man muß freylich gedencken / daß er nicht weit davon ist. Dann er ist vnd bleibet doch ein Herr vnnd Meister der Finsternuß in dieser Welt.
So haben wir ja freylich einen grössern Feind als Fleisch vnd Blut / groß Macht vnd viel List / sein grawsam Rüstung ist. Damit kan der Satan vns leicht eine Schantze abgewinnen / das ist dann schon eine Anreitzung zur Göttlichen Außrüstung / wie stärcker der Feind ist / je muthiger wir seyn müssen / je listiger er ist / je mehr wir wachen müssen.
II. Weiset vns der H. Geist auff den Zweck deß Streites / zn was Ende wir streiten müssen / nemlich / daß wir Widerstand thun / alles woll außrichten / bestehen mögen / vñ das Feld erhalten. Dann so spricht der Geist: Ziehet an den Harnisch GOttes / daß jhr bestehen könnet / gegen die listige Anläuff deß Teuffels / vnd abermal / ergreiffet den Harnisch Gottes / auff daß jhr / wann das böse Stündlein kompt / Wieder-
V. 11.
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