Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.waltigen wachen den vnd listigen Feind wir haben. Wer das jhm recht einbildet / vnd dem recht nachdencket / wird auch wol erkennen / daß er nicht aller Gefahr entrunnen. Wir dörffen jhn nicht für einen geringen Fliegen König halten / wir dörffen auch nicht dencken / daß er weit von vns ist / in Egypten oder Mohrenland / er ist ein Fürst der Welt / schweifft allenthalben herumb / gibt allenthalben vnnd zu allerzeit genawe Achtung auff alles vnser Thun vnnd Lassen / ob jhm etwan nicht Raum gegeben werde. Wie begieriger dieser Bluthund ist nach vnserer Seelen / wie fleissiger wir sollen wachen vnd Krafft suchen auß der Höhe. So wenig es vns gebühret sicher zu seyn / so wenig schicket sichs / erschrocken seyn. Es ist ja die Krafft vnnd List deß Satans groß / aber gering vnd nichtig / wann ich sie halte gegen die Krafft die ein Christ auß GOtt hat. So viel GOtt grösser ist dann die Creatur / so viel ist auch vnser Stärck kräfftiger dann deß Satans. Da ist in der Warheit alles Beginnen deß Teuffels nur lauter Thorheit; dann wann er streitet wieder einen Christen / der die Waffen GOttes ergriffen hat / so lehnet er sich auff wider die starcke Krafft GOttes. Nicht daß allein / sondern es tritt dieser loser Feind auff / vnd stehet wider einen Christen mehr auß Frechheit vnd Toben dann auß Stärcke / dieweil er entblösset ist / dann es ist ein Gewaltiger vber jhn kommen / vnnd hat jhm seinen Harnisch auß gezogen. Kan derwegen nicht mehr an dir haben / als du jhm selbsten zugibest; Wie schändlich berauben sich dann dieselbe jhrer Krafft / die dem Teuffel folgen. Einen rechtschaffenen Christen beweget das Toben deß Satans nicht / ohn zur Mutigkeit. Dann wie grösser das Toben deß Feindes / je grösser Ehre deß Christen der vberwindet durch Christum JEsum. So sehe nun nicht in diesem Streit darauff wer du bist / vnd 2. Corint. 12, 9.wie weit sich dein Vermögen erstreck / sondern auff Christum / der sich erbeut starck zu seyn in vnser Schwachheit. Der Streit waltigen wachen den vnd listigen Feind wir haben. Wer das jhm recht einbildet / vnd dem recht nachdencket / wird auch wol erkennen / daß er nicht aller Gefahr entrunnen. Wir dörffen jhn nicht für einen geringen Fliegen König halten / wir dörffen auch nicht dencken / daß er weit von vns ist / in Egypten oder Mohrenland / er ist ein Fürst der Welt / schweifft allenthalben herumb / gibt allenthalben vnnd zu allerzeit genawe Achtung auff alles vnser Thun vnnd Lassen / ob jhm etwan nicht Raum gegeben werde. Wie begieriger dieser Bluthund ist nach vnserer Seelen / wie fleissiger wir sollen wachen vnd Krafft suchen auß der Höhe. So wenig es vns gebühret sicher zu seyn / so wenig schicket sichs / erschrocken seyn. Es ist ja die Krafft vnnd List deß Satans groß / aber gering vnd nichtig / wann ich sie halte gegen die Krafft die ein Christ auß GOtt hat. So viel GOtt grösser ist dann die Creatur / so viel ist auch vnser Stärck kräfftiger dann deß Satans. Da ist in der Warheit alles Beginnen deß Teuffels nur lauter Thorheit; dann wann er streitet wieder einen Christen / der die Waffen GOttes ergriffen hat / so lehnet er sich auff wider die starcke Krafft GOttes. Nicht daß allein / sondern es tritt dieser loser Feind auff / vñ stehet wider einen Christen mehr auß Frechheit vnd Toben dann auß Stärcke / dieweil er entblösset ist / dann es ist ein Gewaltiger vber jhn kommen / vnnd hat jhm seinen Harnisch auß gezogen. Kan derwegen nicht mehr an dir haben / als du jhm selbsten zugibest; Wie schändlich berauben sich dann dieselbe jhrer Krafft / die dem Teuffel folgen. Einen rechtschaffenen Christen beweget das Toben deß Satans nicht / ohn zur Mutigkeit. Dann wie grösser das Toben deß Feindes / je grösser Ehre deß Christen der vberwindet durch Christum JEsum. So sehe nun nicht in diesem Streit darauff wer du bist / vnd 2. Corint. 12, 9.wie weit sich dein Vermögen erstreck / sondern auff Christum / der sich erbeut starck zu seyn in vnser Schwachheit. Der Streit <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0456" n="440"/> waltigen wachen den vnd listigen Feind wir haben. Wer das jhm recht einbildet / vnd dem recht nachdencket / wird auch wol erkennen / daß er nicht aller Gefahr entrunnen. Wir dörffen jhn nicht für einen geringen Fliegen König halten / wir dörffen auch nicht dencken / daß er weit von vns ist / in Egypten oder Mohrenland / er ist ein Fürst der Welt / schweifft allenthalben herumb / gibt allenthalben vnnd zu allerzeit genawe Achtung auff alles vnser Thun vnnd Lassen / ob jhm etwan nicht Raum gegeben werde. Wie begieriger dieser Bluthund ist nach vnserer Seelen / wie fleissiger wir sollen wachen vnd Krafft suchen auß der Höhe.</p> <note place="left">Contra timiditatem arg. à robore Dei.</note> <p>So wenig es vns gebühret sicher zu seyn / so wenig schicket sichs / erschrocken seyn. Es ist ja die Krafft vnnd List deß Satans groß / aber gering vnd nichtig / wann ich sie halte gegen die Krafft die ein Christ auß GOtt hat. So viel GOtt grösser ist dann die Creatur / so viel ist auch vnser Stärck kräfftiger dann deß Satans. Da ist in der Warheit alles Beginnen deß Teuffels nur lauter Thorheit; dann wann er streitet wieder einen Christen / der die Waffen GOttes ergriffen hat / so lehnet er sich auff wider die starcke Krafft GOttes. Nicht daß allein / sondern es tritt dieser loser Feind auff / vñ stehet wider einen Christen mehr auß Frechheit vnd Toben dann auß Stärcke / dieweil er entblösset ist / dann es ist ein Gewaltiger vber jhn kommen / vnnd hat jhm seinen Harnisch auß gezogen. Kan derwegen nicht mehr an dir haben / als du jhm selbsten zugibest; Wie schändlich berauben sich dann dieselbe jhrer Krafft / die dem Teuffel folgen. Einen rechtschaffenen Christen beweget das Toben deß Satans nicht / ohn zur Mutigkeit. Dann wie grösser das Toben deß Feindes / je grösser Ehre deß Christen der vberwindet durch Christum JEsum.</p> <p>So sehe nun nicht in diesem Streit darauff wer du bist / vnd <note place="left">2. Corint. 12, 9.</note>wie weit sich dein Vermögen erstreck / sondern auff Christum / der sich erbeut starck zu seyn in vnser Schwachheit. Der Streit </p> </div> </body> </text> </TEI> [440/0456]
waltigen wachen den vnd listigen Feind wir haben. Wer das jhm recht einbildet / vnd dem recht nachdencket / wird auch wol erkennen / daß er nicht aller Gefahr entrunnen. Wir dörffen jhn nicht für einen geringen Fliegen König halten / wir dörffen auch nicht dencken / daß er weit von vns ist / in Egypten oder Mohrenland / er ist ein Fürst der Welt / schweifft allenthalben herumb / gibt allenthalben vnnd zu allerzeit genawe Achtung auff alles vnser Thun vnnd Lassen / ob jhm etwan nicht Raum gegeben werde. Wie begieriger dieser Bluthund ist nach vnserer Seelen / wie fleissiger wir sollen wachen vnd Krafft suchen auß der Höhe.
So wenig es vns gebühret sicher zu seyn / so wenig schicket sichs / erschrocken seyn. Es ist ja die Krafft vnnd List deß Satans groß / aber gering vnd nichtig / wann ich sie halte gegen die Krafft die ein Christ auß GOtt hat. So viel GOtt grösser ist dann die Creatur / so viel ist auch vnser Stärck kräfftiger dann deß Satans. Da ist in der Warheit alles Beginnen deß Teuffels nur lauter Thorheit; dann wann er streitet wieder einen Christen / der die Waffen GOttes ergriffen hat / so lehnet er sich auff wider die starcke Krafft GOttes. Nicht daß allein / sondern es tritt dieser loser Feind auff / vñ stehet wider einen Christen mehr auß Frechheit vnd Toben dann auß Stärcke / dieweil er entblösset ist / dann es ist ein Gewaltiger vber jhn kommen / vnnd hat jhm seinen Harnisch auß gezogen. Kan derwegen nicht mehr an dir haben / als du jhm selbsten zugibest; Wie schändlich berauben sich dann dieselbe jhrer Krafft / die dem Teuffel folgen. Einen rechtschaffenen Christen beweget das Toben deß Satans nicht / ohn zur Mutigkeit. Dann wie grösser das Toben deß Feindes / je grösser Ehre deß Christen der vberwindet durch Christum JEsum.
So sehe nun nicht in diesem Streit darauff wer du bist / vnd wie weit sich dein Vermögen erstreck / sondern auff Christum / der sich erbeut starck zu seyn in vnser Schwachheit. Der Streit
2. Corint. 12, 9.
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