Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

glück / die Erschlagene vnter meinem Volck. Ach daß ich eine Herberge hätte in der Wüsten / so wolte ich mein Volck verlassen / vnd von jhnen ziehen / daß ich nur den Jammer nicht sehe / dann es ist eytel Ehebrecher / vnnd ein frecher Hauffe / sie gehen von einer Boßheit zur andern / vnd achten deß HERRN nicht. Wer es auffrichtig mit Christo meynet / kan nicht anders / er muß vber das schädliche vnnd verderbliche Weltwesen der Christen zum wenigsten seufftzen.

Du aber / du Welt Christ / der du weist / daß es nicht Christlich / sich der Welt gleichformig machen / vnd kanst dennoch / oder wilst nicht lassen von Weise vnnd Gewonheit der Welt. Höre / ich will dir eines sagen. Weil du nicht ablassen wilt von deiner Weise / so will GOtt auch nicht ablassen von seiner Weise: Die Weise GOttes ist diese: Die Freunde der Welt vnnd Feinde Christi zu verdammen. Dann jhr Ende ist das Verdamnuß. Was habt jhr alsdann für ein Lob? Ihr werdet euch schämen müssen in Ewigkeit.

Hierumb ists Zeit / von der Welt vnd jhrer Art zu leben vmbzukehren.2 ad correctionen. Dann es ist zuvor gesagt: Viele mitten vnter den Christen wandeln als Feinde deß Creutzes Christi / die nemblich jrrdisch gesinnet seyn / vnd deren GOtt jhr Bauch ist. Da hüte sich ein jeder frommer Christ / daß er nicht mit solchen Leuten ins Verderben lauffe. Dann wann der Bauch GOtt wird / was wird dieser GOtt für einen Himmel geben?

Vielmehr trettet in die Fußstapffen Pauli / vnd wandert dennach also / daß jhr der Welt den hindern kehret / vnd stäts vnd in allen Dingen trachtet nach dem himlischen Vatterland. Dann wir seynd hie nur Pilgerleuth. Vnser Hauß / Vatterland / Burgerrecht / Erbgut vnd Ergetzligkeit ist im Himmel. Wir haben hie

glück / die Erschlagene vnter meinem Volck. Ach daß ich eine Herberge hätte in der Wüsten / so wolte ich mein Volck verlassen / vnd von jhnen ziehen / daß ich nur den Jammer nicht sehe / dann es ist eytel Ehebrecher / vnnd ein frecher Hauffe / sie gehen von einer Boßheit zur andern / vnd achten deß HERRN nicht. Wer es auffrichtig mit Christo meynet / kan nicht anders / er muß vber das schädliche vnnd verderbliche Weltwesen der Christen zum wenigsten seufftzen.

Du aber / du Welt Christ / der du weist / daß es nicht Christlich / sich der Welt gleichformig machen / vnd kanst dennoch / oder wilst nicht lassen von Weise vnnd Gewonheit der Welt. Höre / ich will dir eines sagen. Weil du nicht ablassen wilt von deiner Weise / so will GOtt auch nicht ablassen von seiner Weise: Die Weise GOttes ist diese: Die Freunde der Welt vnnd Feinde Christi zu verdammen. Dann jhr Ende ist das Verdamnuß. Was habt jhr alsdann für ein Lob? Ihr werdet euch schämen müssen in Ewigkeit.

Hierumb ists Zeit / von der Welt vnd jhrer Art zu leben vmbzukehren.2 ad correctionẽ. Dann es ist zuvor gesagt: Viele mitten vnter den Christen wandeln als Feinde deß Creutzes Christi / die nemblich jrrdisch gesinnet seyn / vnd deren GOtt jhr Bauch ist. Da hüte sich ein jeder frommer Christ / daß er nicht mit solchen Leuten ins Verderben lauffe. Dann wann der Bauch GOtt wird / was wird dieser GOtt für einen Himmel geben?

Vielmehr trettet in die Fußstapffen Pauli / vñ wandert dẽnach also / daß jhr der Welt den hindern kehret / vnd stäts vnd in allen Dingen trachtet nach dem himlischen Vatterland. Dann wir seynd hie nur Pilgerleuth. Vnser Hauß / Vatterland / Burgerrecht / Erbgut vnd Ergetzligkeit ist im Himmel. Wir haben hie

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0503" n="487"/>
glück / die Erschlagene vnter meinem Volck. Ach daß ich eine Herberge                      hätte in der Wüsten / so wolte ich mein Volck verlassen / vnd von jhnen ziehen /                      daß ich nur den Jammer nicht sehe / dann es ist eytel Ehebrecher / vnnd ein                      frecher Hauffe / sie gehen von einer Boßheit zur andern / vnd achten deß HERRN                      nicht. Wer es auffrichtig mit Christo meynet / kan nicht anders / er muß vber                      das schädliche vnnd verderbliche Weltwesen der Christen zum wenigsten                      seufftzen.</p>
        <p>Du aber / du Welt Christ / der du weist / daß es nicht Christlich / sich der Welt                      gleichformig machen / vnd kanst dennoch / oder wilst nicht lassen von Weise vnnd                      Gewonheit der Welt. Höre / ich will dir eines sagen. Weil du nicht ablassen wilt                      von deiner Weise / so will GOtt auch nicht ablassen von seiner Weise: Die Weise                      GOttes ist diese: Die Freunde der Welt vnnd Feinde Christi zu verdammen. Dann                      jhr Ende ist das Verdamnuß. Was habt jhr alsdann für ein Lob? Ihr werdet euch                      schämen müssen in Ewigkeit.</p>
        <p>Hierumb ists Zeit / von der Welt vnd jhrer Art zu leben vmbzukehren.<note place="right">2 ad correctione&#x0303;.</note> Dann es ist                      zuvor gesagt: Viele mitten vnter den Christen wandeln als Feinde deß Creutzes                      Christi / die nemblich jrrdisch gesinnet seyn / vnd deren GOtt jhr Bauch ist. Da                      hüte sich ein jeder frommer Christ / daß er nicht mit solchen Leuten ins                      Verderben lauffe. Dann wann der Bauch GOtt wird / was wird dieser GOtt für einen                      Himmel geben?</p>
        <p>Vielmehr trettet in die Fußstapffen Pauli / vn&#x0303; wandert de&#x0303;nach also / daß jhr der Welt den hindern kehret / vnd stäts vnd                      in allen Dingen trachtet nach dem himlischen Vatterland. Dann wir seynd hie nur                      Pilgerleuth. Vnser Hauß / Vatterland / Burgerrecht / Erbgut vnd Ergetzligkeit                      ist im Himmel. Wir haben hie
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[487/0503] glück / die Erschlagene vnter meinem Volck. Ach daß ich eine Herberge hätte in der Wüsten / so wolte ich mein Volck verlassen / vnd von jhnen ziehen / daß ich nur den Jammer nicht sehe / dann es ist eytel Ehebrecher / vnnd ein frecher Hauffe / sie gehen von einer Boßheit zur andern / vnd achten deß HERRN nicht. Wer es auffrichtig mit Christo meynet / kan nicht anders / er muß vber das schädliche vnnd verderbliche Weltwesen der Christen zum wenigsten seufftzen. Du aber / du Welt Christ / der du weist / daß es nicht Christlich / sich der Welt gleichformig machen / vnd kanst dennoch / oder wilst nicht lassen von Weise vnnd Gewonheit der Welt. Höre / ich will dir eines sagen. Weil du nicht ablassen wilt von deiner Weise / so will GOtt auch nicht ablassen von seiner Weise: Die Weise GOttes ist diese: Die Freunde der Welt vnnd Feinde Christi zu verdammen. Dann jhr Ende ist das Verdamnuß. Was habt jhr alsdann für ein Lob? Ihr werdet euch schämen müssen in Ewigkeit. Hierumb ists Zeit / von der Welt vnd jhrer Art zu leben vmbzukehren. Dann es ist zuvor gesagt: Viele mitten vnter den Christen wandeln als Feinde deß Creutzes Christi / die nemblich jrrdisch gesinnet seyn / vnd deren GOtt jhr Bauch ist. Da hüte sich ein jeder frommer Christ / daß er nicht mit solchen Leuten ins Verderben lauffe. Dann wann der Bauch GOtt wird / was wird dieser GOtt für einen Himmel geben? 2 ad correctionẽ. Vielmehr trettet in die Fußstapffen Pauli / vñ wandert dẽnach also / daß jhr der Welt den hindern kehret / vnd stäts vnd in allen Dingen trachtet nach dem himlischen Vatterland. Dann wir seynd hie nur Pilgerleuth. Vnser Hauß / Vatterland / Burgerrecht / Erbgut vnd Ergetzligkeit ist im Himmel. Wir haben hie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/503
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 487. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/503>, abgerufen am 22.11.2024.