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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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am 5. Lasset ewer Liecht leuchten für den Leuthen / daßMatt. 5, 16. sie ewere gute Werckesehen / vnd ewern Vatter im Himmel / mit jhrer Gottseligen Nachfolge / preisen. Ein jeglicher Christ der richtet mit seinem Wandel an / entweder Ergernuß vnd Verführung / vnd stärcket die Sicherheit; oder aber Erleuchtung vnd Erbawung / vnd befördert die Heyligung. Es muß ja Ergernuß kommen / einer wird den andern verführen; doch wehe dem Menschen durch welchen Ergernuß kompt. Wilstu ein guter Christ seyn / so lerne einen solchen Wandel führen / daß du niemand verführest / sondern viele erleuchtest. O welch eine Frewde ist das für GOTT / wann Lehrer wol vorlauffen / die Zuhörer fein hernach!

Fragstu dann; wobey kenne ich / daß einer wol laufft? So ist der Vnderscheyd der Läuffer schon gezeyget. Ein Theyl trachtet nach der Erden / vnd was jrrdiseh ist; das ander Theil trachtet nach dem Himmel / vnnd was himlisch ist. Darumb habe acht auff das Fürbild Christlicher Vollkommenheit / welches der heylige Paulus in seinem Wandel zeyget: Ich jage nach dem vorgestecktenV. 14. Ziel / nach dem Kleinodt / welches vorhält die himlische Beruffung Gottes in Christo JEsu.

Können wir dann vollkommen seyn? Das hab ich nie gesagt. Wir bekennen mit Paulo: Ich schätze mich selbst noch nicht /V. 13. daß ichs ergriffen habe. Wir befleissigen vns wol zu haben ein vnbeflecktes Gewissen / doch schätzen wir vns nicht / als hätten wirs all ergriffen. Sollen wir dann still stehen? Das hat ein böser Geist hinzu gethan. Der Heylige Geist in Paulo setzet diß hinzu: Ich vergesse was dahinden ist / vnnd strecke mich zu dem das da forne ist. Alle die Christum lieben / lauffen mit vns / vnnd strecken sich nach demselben Ziel.

am 5. Lasset ewer Liecht leuchten für den Leuthen / daßMatt. 5, 16. sie ewere gute Werckesehen / vnd ewern Vatter im Himmel / mit jhrer Gottseligen Nachfolge / preisen. Ein jeglicher Christ der richtet mit seinem Wandel an / entweder Ergernuß vnd Verführung / vnd stärcket die Sicherheit; oder aber Erleuchtung vnd Erbawung / vnd befördert die Heyligung. Es muß ja Ergernuß kommen / einer wird den andern verführen; doch wehe dem Menschen durch welchen Ergernuß kompt. Wilstu ein guter Christ seyn / so lerne einen solchen Wandel führen / daß du niemand verführest / sondern viele erleuchtest. O welch eine Frewde ist das für GOTT / wann Lehrer wol vorlauffen / die Zuhörer fein hernach!

Fragstu dann; wobey kenne ich / daß einer wol laufft? So ist der Vnderscheyd der Läuffer schon gezeyget. Ein Theyl trachtet nach der Erden / vnd was jrrdiseh ist; das ander Theil trachtet nach dem Himmel / vnnd was himlisch ist. Darumb habe acht auff das Fürbild Christlicher Vollkommenheit / welches der heylige Paulus in seinem Wandel zeyget: Ich jage nach dem vorgestecktenV. 14. Ziel / nach dem Kleinodt / welches vorhält die himlische Beruffung Gottes in Christo JEsu.

Können wir dann vollkommen seyn? Das hab ich nie gesagt. Wir bekennen mit Paulo: Ich schätze mich selbst noch nicht /V. 13. daß ichs ergriffen habe. Wir befleissigen vns wol zu haben ein vnbeflecktes Gewissen / doch schätzen wir vns nicht / als hätten wirs all ergriffen. Sollen wir dann still stehen? Das hat ein böser Geist hinzu gethan. Der Heylige Geist in Paulo setzet diß hinzu: Ich vergesse was dahinden ist / vnnd strecke mich zu dem das da forne ist. Alle die Christum lieben / lauffen mit vns / vnnd strecken sich nach demselben Ziel.

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[491/0507] am 5. Lasset ewer Liecht leuchten für den Leuthen / daß sie ewere gute Werckesehen / vnd ewern Vatter im Himmel / mit jhrer Gottseligen Nachfolge / preisen. Ein jeglicher Christ der richtet mit seinem Wandel an / entweder Ergernuß vnd Verführung / vnd stärcket die Sicherheit; oder aber Erleuchtung vnd Erbawung / vnd befördert die Heyligung. Es muß ja Ergernuß kommen / einer wird den andern verführen; doch wehe dem Menschen durch welchen Ergernuß kompt. Wilstu ein guter Christ seyn / so lerne einen solchen Wandel führen / daß du niemand verführest / sondern viele erleuchtest. O welch eine Frewde ist das für GOTT / wann Lehrer wol vorlauffen / die Zuhörer fein hernach! Matt. 5, 16. Fragstu dann; wobey kenne ich / daß einer wol laufft? So ist der Vnderscheyd der Läuffer schon gezeyget. Ein Theyl trachtet nach der Erden / vnd was jrrdiseh ist; das ander Theil trachtet nach dem Himmel / vnnd was himlisch ist. Darumb habe acht auff das Fürbild Christlicher Vollkommenheit / welches der heylige Paulus in seinem Wandel zeyget: Ich jage nach dem vorgesteckten Ziel / nach dem Kleinodt / welches vorhält die himlische Beruffung Gottes in Christo JEsu. V. 14. Können wir dann vollkommen seyn? Das hab ich nie gesagt. Wir bekennen mit Paulo: Ich schätze mich selbst noch nicht / daß ichs ergriffen habe. Wir befleissigen vns wol zu haben ein vnbeflecktes Gewissen / doch schätzen wir vns nicht / als hätten wirs all ergriffen. Sollen wir dann still stehen? Das hat ein böser Geist hinzu gethan. Der Heylige Geist in Paulo setzet diß hinzu: Ich vergesse was dahinden ist / vnnd strecke mich zu dem das da forne ist. Alle die Christum lieben / lauffen mit vns / vnnd strecken sich nach demselben Ziel. V. 13.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 491. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/507>, abgerufen am 22.11.2024.