Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.wie die Schrifft zeuget / außgesandt zum Dienste vmb derer willen / die die Seeligkeit ererben sollen. Krafft dieser Verheissung / hat kein Gottloser sich der heiligen Engeln Schutz zugetrösten; dennoch dienen die Engel den Herrschafften in der Welt / ob sie schon nicht glaubig oder fromb seyn / vmb jhres hohen Ampts willen / weil sie seyn eine Ordnung Gottes / darzu bestellet / daß sie Gerechtigkeit vnd Gericht handhaben / öffentlichem Gewalt vnnd Boßheit stewren / die Vnschuldige schützen vnnd Frieden erhalten. In diesem jhrem Dienst sehen vnd hören die Engel viel daß nicht gut ist / doch lästern sie dieselbe nicht / mögen auch für GOTT wieder dieselbe keine Klage vnnd Vrtheil der Verdamnüß bringen / sondern vmb der Ordnung GOttes willen / dienen sie jhnen / vnnd halten sie in hohen Ehren. Darauß ist abzunehmen / wie würdig vnnd heylig die Gewalt hoher Herrschafften vnter Menschen seyn solle; dann das bey den himmlischen Geistern ehrwürdig ist / soll bey Menschen nicht vnheylig oder geringschätzig gehalten werden / sondern man soll der weltlichen Obrigkeit / als einer Göttlichen Ordnung / vmb deß Gewissens Rom. 13. 1.willen / nach GOttes Befehl vnterworffen seyn / sie ehren vnnd für sie betten / als die Gerechtigkeit vnnd Frieden in diesem Leben mit dem Schwerdt zuer- wie die Schrifft zeuget / außgesandt zum Dienste vmb derer willen / die die Seeligkeit ererben sollen. Krafft dieser Verheissung / hat kein Gottloser sich der heiligen Engeln Schutz zugetrösten; dennoch dienen die Engel den Herrschafften in der Welt / ob sie schon nicht glaubig oder fromb seyn / vmb jhres hohen Ampts willen / weil sie seyn eine Ordnung Gottes / darzu bestellet / daß sie Gerechtigkeit vnd Gericht handhaben / öffentlichem Gewalt vnnd Boßheit stewren / die Vnschuldige schützen vnnd Frieden erhalten. In diesem jhrem Dienst sehen vnd hören die Engel viel daß nicht gut ist / doch lästern sie dieselbe nicht / mögen auch für GOTT wieder dieselbe keine Klage vnnd Vrtheil der Verdamnüß bringen / sondern vmb der Ordnung GOttes willen / dienen sie jhnen / vnnd halten sie in hohen Ehren. Darauß ist abzunehmen / wie würdig vnnd heylig die Gewalt hoher Herrschafften vnter Menschen seyn solle; dann das bey den him̃lischen Geistern ehrwürdig ist / soll bey Menschen nicht vnheylig oder geringschätzig gehalten werden / sondern man soll der weltlichẽ Obrigkeit / als einer Göttlichen Ordnung / vmb deß Gewissens Rom. 13. 1.willen / nach GOttes Befehl vnterworffen seyn / sie ehren vnnd für sie betten / als die Gerechtigkeit vnnd Frieden in diesem Leben mit dem Schwerdt zuer- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0006" n="6"/> wie die Schrifft zeuget / außgesandt zum Dienste vmb derer willen / die die Seeligkeit ererben sollen. Krafft dieser Verheissung / hat kein Gottloser sich der heiligen Engeln Schutz zugetrösten; dennoch dienen die Engel den Herrschafften in der Welt / ob sie schon nicht glaubig oder fromb seyn / vmb jhres hohen Ampts willen / weil sie seyn eine Ordnung Gottes / darzu bestellet / daß sie Gerechtigkeit vnd Gericht handhaben / öffentlichem Gewalt vnnd Boßheit stewren / die Vnschuldige schützen vnnd Frieden erhalten. In diesem jhrem Dienst sehen vnd hören die Engel viel daß nicht gut ist / doch lästern sie dieselbe nicht / mögen auch für GOTT wieder dieselbe keine Klage vnnd Vrtheil der Verdamnüß bringen / sondern vmb der Ordnung GOttes willen / dienen sie jhnen / vnnd halten sie in hohen Ehren.</p> <p>Darauß ist abzunehmen / wie würdig vnnd heylig die Gewalt hoher Herrschafften vnter Menschen seyn solle; dann das bey den him̃lischen Geistern ehrwürdig ist / soll bey Menschen nicht vnheylig oder geringschätzig gehalten werden / sondern man soll der weltlichẽ Obrigkeit / als einer Göttlichen Ordnung / vmb deß Gewissens <note place="left">Rom. 13. 1.</note>willen / nach GOttes Befehl vnterworffen seyn / sie ehren vnnd für sie betten / als die Gerechtigkeit vnnd Frieden in diesem Leben mit dem Schwerdt zuer- </p> </div> </body> </text> </TEI> [6/0006]
wie die Schrifft zeuget / außgesandt zum Dienste vmb derer willen / die die Seeligkeit ererben sollen. Krafft dieser Verheissung / hat kein Gottloser sich der heiligen Engeln Schutz zugetrösten; dennoch dienen die Engel den Herrschafften in der Welt / ob sie schon nicht glaubig oder fromb seyn / vmb jhres hohen Ampts willen / weil sie seyn eine Ordnung Gottes / darzu bestellet / daß sie Gerechtigkeit vnd Gericht handhaben / öffentlichem Gewalt vnnd Boßheit stewren / die Vnschuldige schützen vnnd Frieden erhalten. In diesem jhrem Dienst sehen vnd hören die Engel viel daß nicht gut ist / doch lästern sie dieselbe nicht / mögen auch für GOTT wieder dieselbe keine Klage vnnd Vrtheil der Verdamnüß bringen / sondern vmb der Ordnung GOttes willen / dienen sie jhnen / vnnd halten sie in hohen Ehren.
Darauß ist abzunehmen / wie würdig vnnd heylig die Gewalt hoher Herrschafften vnter Menschen seyn solle; dann das bey den him̃lischen Geistern ehrwürdig ist / soll bey Menschen nicht vnheylig oder geringschätzig gehalten werden / sondern man soll der weltlichẽ Obrigkeit / als einer Göttlichen Ordnung / vmb deß Gewissens willen / nach GOttes Befehl vnterworffen seyn / sie ehren vnnd für sie betten / als die Gerechtigkeit vnnd Frieden in diesem Leben mit dem Schwerdt zuer-
Rom. 13. 1.
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