Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.gen in Christo finden ist ein verborgenes Gut / an Würden so groß / daß es mit GOttes Blut hat müssen erworben werden. Christus trägt selbst ein Verlangen darnach / daß es nur offenbaret werde / darumb bittet er Johan. am 17. Vatter ich will daß sie seyn /Ioh. 17, 2[4.] wo ich bin / auff daß sie meine Herrligkeit sehen. Wann du nun auch / lieber Christ / dein Liecht / Heyl vnnd Preiß in Christo sihest vnd ergreiffest / sihe / so kanstu muthig seyn wieder Todt vnd alles Vnglück. Dann eben damit du dich gewehnest auff Christum zu sehen / scheinet dir ein Liecht / vnnd findest einen vnendlichen Reichthumb alles guten in Christo. Wer aber etwas gutes findet / der frewet sich. Gut macht Muth. Hingegen was ausser Christo ist / das wirstu nicht achten. Dann du hast Simeonis Augen / die sehen auff das / nicht was offenbar ist / sondern was verborgen ist. Alles Vnglück sihet den Glauben an / als einen vnsauberen Bundt / voller köstlichen Schätzen; als einen dornichten Weg / zu dem aller liebsten. Lieg ich schon dem Teuffel im Rachen / muß ich doch glauben daß ich in GOttes Hertze verwahretlige. Fühle ich Todt vnd Sünde / muß ich doch glauben / daß Sünd vnnd Todt mir nichts anhaben können / dann kein Teuffel oder Gewalt mich scheyden kan von der Liebe GOttes / die da ist in Christo vnserm HERRN. Von Natur ist vnser Hertz viel zu finster darzu / daß es also durch dicke Nebel sehe / vnd erkenne das rechte Liecht vnnd Heyl: Aber die Krafft / die Simeon ins Hertz geleuchtet / muß auch vns erleuchten / dann können wir hindurch sehen. Damit aber daß der Glaube hindurch dringet / macht er Hertz vnd Muth. Wann David gedenckt an GOttes Beystandt / vnnd das Gnadenzeichen / daß er an seinem Leibe trug / nemblich die Beschneidung / wird er so muthig / daß er sich nicht grawen lässet / für der grewlichen Gestalt deß grossen gewapneten Goliath / sondern sprach: Wer ist der Philister / dieser vnbesch nittner? Der1. Sam. 17, 36. 37. 45. gen in Christo finden ist ein verborgenes Gut / an Würden so groß / daß es mit GOttes Blut hat müssen erworben werden. Christus trägt selbst ein Verlangen darnach / daß es nur offenbaret werde / darumb bittet er Johan. am 17. Vatter ich will daß sie seyn /Ioh. 17, 2[4.] wo ich bin / auff daß sie meine Herrligkeit sehen. Wann du nun auch / lieber Christ / dein Liecht / Heyl vnnd Preiß in Christo sihest vnd ergreiffest / sihe / so kanstu muthig seyn wieder Todt vnd alles Vnglück. Dann eben damit du dich gewehnest auff Christum zu sehen / scheinet dir ein Liecht / vnnd findest einen vnendlichen Reichthumb alles guten in Christo. Wer aber etwas gutes findet / der frewet sich. Gut macht Muth. Hingegen was ausser Christo ist / das wirstu nicht achten. Dann du hast Simeonis Augen / die sehen auff das / nicht was offenbar ist / sondern was verborgen ist. Alles Vnglück sihet den Glauben an / als einen vnsauberen Bundt / voller köstlichen Schätzen; als einen dornichten Weg / zu dem aller liebsten. Lieg ich schon dem Teuffel im Rachen / muß ich doch glauben daß ich in GOttes Hertze verwahretlige. Fühle ich Todt vnd Sünde / muß ich doch glauben / daß Sünd vnnd Todt mir nichts anhaben können / dann kein Teuffel oder Gewalt mich scheyden kan von der Liebe GOttes / die da ist in Christo vnserm HERRN. Von Natur ist vnser Hertz viel zu finster darzu / daß es also durch dicke Nebel sehe / vnd erkenne das rechte Liecht vnnd Heyl: Aber die Krafft / die Simeon ins Hertz geleuchtet / muß auch vns erleuchten / dann können wir hindurch sehen. Damit aber daß der Glaube hindurch dringet / macht er Hertz vnd Muth. Wann David gedenckt an GOttes Beystandt / vnnd das Gnadenzeichen / daß er an seinem Leibe trug / nemblich die Beschneidung / wird er so muthig / daß er sich nicht grawen lässet / für der grewlichen Gestalt deß grossen gewapneten Goliath / sondern sprach: Wer ist der Philister / dieser vnbesch nittner? Der1. Sam. 17, 36. 37. 45. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0607" n="591"/> gen in Christo finden ist ein verborgenes Gut / an Würden so groß / daß es mit GOttes Blut hat müssen erworben werden. Christus trägt selbst ein Verlangen darnach / daß es nur offenbaret werde / darumb bittet er Johan. am 17. Vatter ich will daß sie seyn /<note place="right">Ioh. 17, 2<supplied>4.</supplied></note> wo ich bin / auff daß sie meine Herrligkeit sehen.</p> <p>Wann du nun auch / lieber Christ / dein Liecht / Heyl vnnd Preiß in Christo sihest vnd ergreiffest / sihe / so kanstu muthig seyn wieder Todt vnd alles Vnglück. Dann eben damit du dich gewehnest auff Christum zu sehen / scheinet dir ein Liecht / vnnd findest einen vnendlichen Reichthumb alles guten in Christo. Wer aber etwas gutes findet / der frewet sich. Gut macht Muth. Hingegen was ausser Christo ist / das wirstu nicht achten. Dann du hast Simeonis Augen / die sehen auff das / nicht was offenbar ist / sondern was verborgen ist. Alles Vnglück sihet den Glauben an / als einen vnsauberen Bundt / voller köstlichen Schätzen; als einen dornichten Weg / zu dem aller liebsten. Lieg ich schon dem Teuffel im Rachen / muß ich doch glauben daß ich in GOttes Hertze verwahretlige. Fühle ich Todt vnd Sünde / muß ich doch glauben / daß Sünd vnnd Todt mir nichts anhaben können / dann kein Teuffel oder Gewalt mich scheyden kan von der Liebe GOttes / die da ist in Christo vnserm HERRN.</p> <p>Von Natur ist vnser Hertz viel zu finster darzu / daß es also durch dicke Nebel sehe / vnd erkenne das rechte Liecht vnnd Heyl: Aber die Krafft / die Simeon ins Hertz geleuchtet / muß auch vns erleuchten / dann können wir hindurch sehen. Damit aber daß der Glaube hindurch dringet / macht er Hertz vnd Muth.</p> <p>Wann David gedenckt an GOttes Beystandt / vnnd das Gnadenzeichen / daß er an seinem Leibe trug / nemblich die Beschneidung / wird er so muthig / daß er sich nicht grawen lässet / für der grewlichen Gestalt deß grossen gewapneten Goliath / sondern sprach: Wer ist der Philister / dieser vnbesch nittner? Der<note place="right">1. Sam. 17, 36. 37. 45.</note> </p> </div> </body> </text> </TEI> [591/0607]
gen in Christo finden ist ein verborgenes Gut / an Würden so groß / daß es mit GOttes Blut hat müssen erworben werden. Christus trägt selbst ein Verlangen darnach / daß es nur offenbaret werde / darumb bittet er Johan. am 17. Vatter ich will daß sie seyn / wo ich bin / auff daß sie meine Herrligkeit sehen.
Ioh. 17, 24. Wann du nun auch / lieber Christ / dein Liecht / Heyl vnnd Preiß in Christo sihest vnd ergreiffest / sihe / so kanstu muthig seyn wieder Todt vnd alles Vnglück. Dann eben damit du dich gewehnest auff Christum zu sehen / scheinet dir ein Liecht / vnnd findest einen vnendlichen Reichthumb alles guten in Christo. Wer aber etwas gutes findet / der frewet sich. Gut macht Muth. Hingegen was ausser Christo ist / das wirstu nicht achten. Dann du hast Simeonis Augen / die sehen auff das / nicht was offenbar ist / sondern was verborgen ist. Alles Vnglück sihet den Glauben an / als einen vnsauberen Bundt / voller köstlichen Schätzen; als einen dornichten Weg / zu dem aller liebsten. Lieg ich schon dem Teuffel im Rachen / muß ich doch glauben daß ich in GOttes Hertze verwahretlige. Fühle ich Todt vnd Sünde / muß ich doch glauben / daß Sünd vnnd Todt mir nichts anhaben können / dann kein Teuffel oder Gewalt mich scheyden kan von der Liebe GOttes / die da ist in Christo vnserm HERRN.
Von Natur ist vnser Hertz viel zu finster darzu / daß es also durch dicke Nebel sehe / vnd erkenne das rechte Liecht vnnd Heyl: Aber die Krafft / die Simeon ins Hertz geleuchtet / muß auch vns erleuchten / dann können wir hindurch sehen. Damit aber daß der Glaube hindurch dringet / macht er Hertz vnd Muth.
Wann David gedenckt an GOttes Beystandt / vnnd das Gnadenzeichen / daß er an seinem Leibe trug / nemblich die Beschneidung / wird er so muthig / daß er sich nicht grawen lässet / für der grewlichen Gestalt deß grossen gewapneten Goliath / sondern sprach: Wer ist der Philister / dieser vnbesch nittner? Der
1. Sam. 17, 36. 37. 45.
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