Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.tausent auß Juda; nicht allmans Gesindlein / sondern / wie der Text lautet / alles redliche ansehnliche Leuthe. Vber das führte er gefangen zur Dienstbarkeit zu verkauffen zweymal hundert tausend an Weiber / Söhne vnd Töchter. Diser Verlust hat sich dem Ansehen nach zugetragen vor der Verbündtnuß der beyden Könige wieder Jerusalem. Dann es scheinet / daß der König Israel / wie auch der zu Syrien / zu erst absonderlich mit Juda Krieg geführet / hernach sich zusammen geschlagen / vnnd wieder das Hauß David verbunden. Da nun solche Zeitung nach Jerusalem kompt / der König Israel vnd der König in Syrien haben sich zusammen gethan / vnd wieder Jerusalem ein Verbündtnuß gemacht / da erschrickt jederman / also daß Esaias saget / es bebte dem König Achas das Hertz / wie auch das Hertz seines Volckes wie die Bäume im Walde beben vom Winde. Dann das war so eine schröckliche Zeitung / als wann der Papst mit seinem Anhang in einer Schlacht schon viel tausent von vnserer Religionverwanthen geschlagen / vnnd gefangen hätte / hernach auch mit dem Türcken einen Bundt machte wider vnsere kleine Gemeine / mit solchem Anschlag / vns gantz zuvertilgen. Da wurde freylich manchem das Hertze beben. Der König in Syrien war ein Heydnischer König; der König in Israel wolte zwar den Namen haben / daß er diente dem GOtt Abraham; Isaac vnd Jacob / doch war er ein abgöttischer König / vnnd hatte zwey Kälber zum Gottesdienst in seinem Reich auffgerichtet / vnd stifftet vnnd duldet viel Opffer vnd Weise wieder das Gesetz. Achas / der König Juda war zwar für sich ein Gottloser Mann / doch blieb in seinem Reiche der Tempel deß HERREN / vnnd der von Gott angeordnete Gottesdienst. Also galt es jhm Gut vnd Blut / Gottesdienst vnd Seligkeit. In solcher Bestürtzung vergißt das Volck seiner Stärcke die es in GOTT hatte / vnd suchet dargegen frembde Hülffe / bey frembden Königen. Esaias aber der Prophet von Gott gesandt / tausent auß Juda; nicht allmans Gesindlein / sondern / wie der Text lautet / alles redliche ansehnliche Leuthe. Vber das führte er gefangen zur Dienstbarkeit zu verkauffen zweymal hundert tausend an Weiber / Söhne vñ Töchter. Diser Verlust hat sich dem Ansehen nach zugetragen vor der Verbündtnuß der beyden Könige wieder Jerusalem. Dann es scheinet / daß der König Israel / wie auch der zu Syrien / zu erst absonderlich mit Juda Krieg geführet / hernach sich zusammen geschlagen / vnnd wieder das Hauß David verbunden. Da nun solche Zeitung nach Jerusalem kompt / der König Israel vnd der König in Syrien haben sich zusammen gethan / vnd wieder Jerusalem ein Verbündtnuß gemacht / da erschrickt jederman / also daß Esaias saget / es bebte dem König Achas das Hertz / wie auch das Hertz seines Volckes wie die Bäume im Walde beben vom Winde. Dann das war so eine schröckliche Zeitung / als wann der Papst mit seinem Anhang in einer Schlacht schon viel tausent von vnserer Religionverwanthen geschlagen / vnnd gefangen hätte / hernach auch mit dem Türcken einen Bundt machte wider vnsere kleine Gemeine / mit solchem Anschlag / vns gantz zuvertilgen. Da wurde freylich manchem das Hertze beben. Der König in Syrien war ein Heydnischer König; der König in Israel wolte zwar den Namen haben / daß er diente dem GOtt Abraham; Isaac vnd Jacob / doch war er ein abgöttischer König / vnnd hatte zwey Kälber zum Gottesdienst in seinem Reich auffgerichtet / vnd stifftet vnnd duldet viel Opffer vnd Weise wieder das Gesetz. Achas / der König Juda war zwar für sich ein Gottloser Mann / doch blieb in seinem Reiche der Tempel deß HERREN / vnnd der von Gott angeordnete Gottesdienst. Also galt es jhm Gut vnd Blut / Gottesdienst vnd Seligkeit. In solcher Bestürtzung vergißt das Volck seiner Stärcke die es in GOTT hatte / vnd suchet dargegen frembde Hülffe / bey frembden Königen. Esaias aber der Prophet von Gott gesandt / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0612" n="596"/> tausent auß Juda; nicht allmans Gesindlein / sondern / wie der Text lautet / alles redliche ansehnliche Leuthe. Vber das führte er gefangen zur Dienstbarkeit zu verkauffen zweymal hundert tausend an Weiber / Söhne vñ Töchter. Diser Verlust hat sich dem Ansehen nach zugetragen vor der Verbündtnuß der beyden Könige wieder Jerusalem. Dann es scheinet / daß der König Israel / wie auch der zu Syrien / zu erst absonderlich mit Juda Krieg geführet / hernach sich zusammen geschlagen / vnnd wieder das Hauß David verbunden.</p> <p>Da nun solche Zeitung nach Jerusalem kompt / der König Israel vnd der König in Syrien haben sich zusammen gethan / vnd wieder Jerusalem ein Verbündtnuß gemacht / da erschrickt jederman / also daß Esaias saget / es bebte dem König Achas das Hertz / wie auch das Hertz seines Volckes wie die Bäume im Walde beben vom Winde. Dann das war so eine schröckliche Zeitung / als wann der Papst mit seinem Anhang in einer Schlacht schon viel tausent von vnserer Religionverwanthen geschlagen / vnnd gefangen hätte / hernach auch mit dem Türcken einen Bundt machte wider vnsere kleine Gemeine / mit solchem Anschlag / vns gantz zuvertilgen. Da wurde freylich manchem das Hertze beben. Der König in Syrien war ein Heydnischer König; der König in Israel wolte zwar den Namen haben / daß er diente dem GOtt Abraham; Isaac vnd Jacob / doch war er ein abgöttischer König / vnnd hatte zwey Kälber zum Gottesdienst in seinem Reich auffgerichtet / vnd stifftet vnnd duldet viel Opffer vnd Weise wieder das Gesetz. Achas / der König Juda war zwar für sich ein Gottloser Mann / doch blieb in seinem Reiche der Tempel deß HERREN / vnnd der von Gott angeordnete Gottesdienst. Also galt es jhm Gut vnd Blut / Gottesdienst vnd Seligkeit.</p> <p>In solcher Bestürtzung vergißt das Volck seiner Stärcke die es in GOTT hatte / vnd suchet dargegen frembde Hülffe / bey frembden Königen. Esaias aber der Prophet von Gott gesandt / </p> </div> </body> </text> </TEI> [596/0612]
tausent auß Juda; nicht allmans Gesindlein / sondern / wie der Text lautet / alles redliche ansehnliche Leuthe. Vber das führte er gefangen zur Dienstbarkeit zu verkauffen zweymal hundert tausend an Weiber / Söhne vñ Töchter. Diser Verlust hat sich dem Ansehen nach zugetragen vor der Verbündtnuß der beyden Könige wieder Jerusalem. Dann es scheinet / daß der König Israel / wie auch der zu Syrien / zu erst absonderlich mit Juda Krieg geführet / hernach sich zusammen geschlagen / vnnd wieder das Hauß David verbunden.
Da nun solche Zeitung nach Jerusalem kompt / der König Israel vnd der König in Syrien haben sich zusammen gethan / vnd wieder Jerusalem ein Verbündtnuß gemacht / da erschrickt jederman / also daß Esaias saget / es bebte dem König Achas das Hertz / wie auch das Hertz seines Volckes wie die Bäume im Walde beben vom Winde. Dann das war so eine schröckliche Zeitung / als wann der Papst mit seinem Anhang in einer Schlacht schon viel tausent von vnserer Religionverwanthen geschlagen / vnnd gefangen hätte / hernach auch mit dem Türcken einen Bundt machte wider vnsere kleine Gemeine / mit solchem Anschlag / vns gantz zuvertilgen. Da wurde freylich manchem das Hertze beben. Der König in Syrien war ein Heydnischer König; der König in Israel wolte zwar den Namen haben / daß er diente dem GOtt Abraham; Isaac vnd Jacob / doch war er ein abgöttischer König / vnnd hatte zwey Kälber zum Gottesdienst in seinem Reich auffgerichtet / vnd stifftet vnnd duldet viel Opffer vnd Weise wieder das Gesetz. Achas / der König Juda war zwar für sich ein Gottloser Mann / doch blieb in seinem Reiche der Tempel deß HERREN / vnnd der von Gott angeordnete Gottesdienst. Also galt es jhm Gut vnd Blut / Gottesdienst vnd Seligkeit.
In solcher Bestürtzung vergißt das Volck seiner Stärcke die es in GOTT hatte / vnd suchet dargegen frembde Hülffe / bey frembden Königen. Esaias aber der Prophet von Gott gesandt /
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 596. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/612>, abgerufen am 26.06.2024. |