Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.heißt sie stille seyn / vnnd nicht auff frembde Hülffe / sondern auff GOtt trawen / weil der Anschlag der beyden Königen wieder Jerusalem nicht solte fortgehen. Zur Versicherung setzet er jhnen zum Zeichen ein Ding daß wunder bar ist / nemlich eine Jungfräwliche Frucht / die da heisset Immanuel. In solcher Betrachtung wollen wir auch verbleiben / vnd erwegenThema. / wie die Menschwerdung deß Sohns GOttes der beängstigten Kirchen sey ein Zeichen der gewissen Hülffe GOttes. Darzu vns GOTT seine Gnade gebe. Amen. ES wirdt in vnserm Prophetischen Text eine Handlung beschriebenIn textu pponitur transactio inter Deun & populun ejus, Esaia internuncio. Ubi 1. Divinum postulatum. / die da angestellet ist zwischen Gott vnd das Jüdische Volck / vnd war der Prophet Esaias Vnterhändler. Das Anerbieten GOttes war. Sein Volck soll nicht einen Bund mit Heydnischen Völckern machen; er GOtt wölle selbst Erlösung schaffen. Es waren noch etliche Hertzen in Juda / die auff den Trost Israelis warteten. Diese musten einen Trost haben / daß sie nicht versuncken / wann sie sahen / wie das Volck Gottes vnnd der Stamm / auß welchem der Trost jhrer Seelen solte herfür kommen / nun müste außgerottet werden. Dieser wenig frommen Vnterthanen genießt der Gottlose König Achas / vnnd das gantze Königreich. Weil aber schwer vnnd vnmüglich schiene / ohne frembden Beystandt auß dieser Gefahr zu entgehen / gefällts GOtt wol die Gewißheit seiner Verheissung mit einem Wunderzeichen zu bekräfftigen / daß die Glaubigen gewiß erkenneten / GOtt würde vber seine Verheissung dem David vnd seinem Saamen gegeben / veste halten / vnd daß das Vorhaben den mächtigen Feinden nicht würde fortgehen. Hierumb läßt er durch seinen Vnterhändler dem König ein solches anbringen: Fordere dir ein ZeichenV. 10. 11. heißt sie stille seyn / vnnd nicht auff frembde Hülffe / sondern auff GOtt trawen / weil der Anschlag der beyden Königen wieder Jerusalem nicht solte fortgehen. Zur Versicherung setzet er jhnen zum Zeichen ein Ding daß wunder bar ist / nemlich eine Jungfräwliche Frucht / die da heisset Immanuel. In solcher Betrachtung wollen wir auch verbleiben / vnd erwegenThema. / wie die Menschwerdung deß Sohns GOttes der beängstigten Kirchen sey ein Zeichen der gewissen Hülffe GOttes. Darzu vns GOTT seine Gnade gebe. Amen. ES wirdt in vnserm Prophetischen Text eine Handlung beschriebenIn textu pponitur transactio inter Deũ & populũ ejus, Esaiâ internuncio. Ubi 1. Divinum postulatum. / die da angestellet ist zwischen Gott vnd das Jüdische Volck / vnd war der Prophet Esaias Vnterhändler. Das Anerbieten GOttes war. Sein Volck soll nicht einen Bund mit Heydnischen Völckern machen; er GOtt wölle selbst Erlösung schaffen. Es waren noch etliche Hertzen in Juda / die auff den Trost Israelis warteten. Diese musten einen Trost haben / daß sie nicht versuncken / wann sie sahen / wie das Volck Gottes vnnd der Stamm / auß welchem der Trost jhrer Seelen solte herfür kommen / nun müste außgerottet werden. Dieser wenig frommen Vnterthanen genießt der Gottlose König Achas / vnnd das gantze Königreich. Weil aber schwer vnnd vnmüglich schiene / ohne frembden Beystandt auß dieser Gefahr zu entgehen / gefällts GOtt wol die Gewißheit seiner Verheissung mit einem Wunderzeichen zu bekräfftigen / daß die Glaubigen gewiß erkenneten / GOtt würde vber seine Verheissung dem David vnd seinem Saamen gegeben / veste halten / vnd daß das Vorhaben den mächtigen Feinden nicht würde fortgehen. Hierumb läßt er durch seinen Vnterhändler dem König ein solches anbringen: Fordere dir ein ZeichenV. 10. 11. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0613" n="597"/> heißt sie stille seyn / vnnd nicht auff frembde Hülffe / sondern auff GOtt trawen / weil der Anschlag der beyden Königen wieder Jerusalem nicht solte fortgehen. Zur Versicherung setzet er jhnen zum Zeichen ein Ding daß wunder bar ist / nemlich eine Jungfräwliche Frucht / die da heisset Immanuel.</p> <p>In solcher Betrachtung wollen wir auch verbleiben / vnd erwegen<note place="right">Thema.</note> / wie die Menschwerdung deß Sohns GOttes der beängstigten Kirchen sey ein Zeichen der gewissen Hülffe GOttes. Darzu vns GOTT seine Gnade gebe. Amen.</p> <p>ES wirdt in vnserm Prophetischen Text eine Handlung beschrieben<note place="right">In textu pponitur transactio inter Deũ & populũ ejus, Esaiâ internuncio. Ubi 1. Divinum postulatum.</note> / die da angestellet ist zwischen Gott vnd das Jüdische Volck / vnd war der Prophet Esaias Vnterhändler. Das Anerbieten GOttes war. Sein Volck soll nicht einen Bund mit Heydnischen Völckern machen; er GOtt wölle selbst Erlösung schaffen. Es waren noch etliche Hertzen in Juda / die auff den Trost Israelis warteten. Diese musten einen Trost haben / daß sie nicht versuncken / wann sie sahen / wie das Volck Gottes vnnd der Stamm / auß welchem der Trost jhrer Seelen solte herfür kommen / nun müste außgerottet werden. Dieser wenig frommen Vnterthanen genießt der Gottlose König Achas / vnnd das gantze Königreich.</p> <p>Weil aber schwer vnnd vnmüglich schiene / ohne frembden Beystandt auß dieser Gefahr zu entgehen / gefällts GOtt wol die Gewißheit seiner Verheissung mit einem Wunderzeichen zu bekräfftigen / daß die Glaubigen gewiß erkenneten / GOtt würde vber seine Verheissung dem David vnd seinem Saamen gegeben / veste halten / vnd daß das Vorhaben den mächtigen Feinden nicht würde fortgehen. Hierumb läßt er durch seinen Vnterhändler dem König ein solches anbringen: Fordere dir ein Zeichen<note place="right">V. 10. 11.</note> </p> </div> </body> </text> </TEI> [597/0613]
heißt sie stille seyn / vnnd nicht auff frembde Hülffe / sondern auff GOtt trawen / weil der Anschlag der beyden Königen wieder Jerusalem nicht solte fortgehen. Zur Versicherung setzet er jhnen zum Zeichen ein Ding daß wunder bar ist / nemlich eine Jungfräwliche Frucht / die da heisset Immanuel.
In solcher Betrachtung wollen wir auch verbleiben / vnd erwegen / wie die Menschwerdung deß Sohns GOttes der beängstigten Kirchen sey ein Zeichen der gewissen Hülffe GOttes. Darzu vns GOTT seine Gnade gebe. Amen.
Thema. ES wirdt in vnserm Prophetischen Text eine Handlung beschrieben / die da angestellet ist zwischen Gott vnd das Jüdische Volck / vnd war der Prophet Esaias Vnterhändler. Das Anerbieten GOttes war. Sein Volck soll nicht einen Bund mit Heydnischen Völckern machen; er GOtt wölle selbst Erlösung schaffen. Es waren noch etliche Hertzen in Juda / die auff den Trost Israelis warteten. Diese musten einen Trost haben / daß sie nicht versuncken / wann sie sahen / wie das Volck Gottes vnnd der Stamm / auß welchem der Trost jhrer Seelen solte herfür kommen / nun müste außgerottet werden. Dieser wenig frommen Vnterthanen genießt der Gottlose König Achas / vnnd das gantze Königreich.
In textu pponitur transactio inter Deũ & populũ ejus, Esaiâ internuncio. Ubi 1. Divinum postulatum. Weil aber schwer vnnd vnmüglich schiene / ohne frembden Beystandt auß dieser Gefahr zu entgehen / gefällts GOtt wol die Gewißheit seiner Verheissung mit einem Wunderzeichen zu bekräfftigen / daß die Glaubigen gewiß erkenneten / GOtt würde vber seine Verheissung dem David vnd seinem Saamen gegeben / veste halten / vnd daß das Vorhaben den mächtigen Feinden nicht würde fortgehen. Hierumb läßt er durch seinen Vnterhändler dem König ein solches anbringen: Fordere dir ein Zeichen
V. 10. 11.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 597. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/613>, abgerufen am 26.06.2024. |