Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.fraw ist schwanger / vnd wird einen Sohn gebären / den wird sie heissen Immanuel / Butter vnd Honig wird er essen / daß er wisse böses zu verwerffen / vnnd gutes zu erwöhlen; dann ehe der Knabe lernet böses verwerffen / vnd gutes erwöhlen / wird das Land / dafür dir grawet / verlassen seyn von seinen zween Königen. Hie findet sich 1. eine Straffe: Ists zu wenig daß jhrIn qua I. Redargutio incredulitatis. die Leuthe beleydiget / jhr müßt auch meinen GOtt beleydigen? Oder: Ists euch zu wenig / daß jhr die armselige Leuthe müde vnnd matt macht / jhr müsset auch meinen GOtt müd vnnd matt machen. Der König sampt seinem gantzen Hoff hatte mit seiner Furcht vnnd Zagen eine Furcht vnter das gantze Volck gebracht / vnd damit die arme Leuthe also matt vnd müde gemachet / das / wie vorhin angedeutet / jhr Hertz bebete / wie die Bäwme im Walde beben von dem Winde. Das war schon schlimm genug; dann der König hätte sollen dem Volck getrost zusprechen / vnd sie heissen auff die Hülffe deß HERRN hoffen / darengegen macht er sie verzaget / vnnd gantz matt / daß kein Safft noch Krafft mehr in jhnen ist. Doch muste diß Vbel nicht allein bleiben / der König mit seinem Hoff vnterstehet sich auch durch seinen Vnglauben Gott matt vnd müde zu machen / als wann sich GOtt auch für grosser Macht der Menschen fürchten müste / vnd bey Gott kein Vermögen were zu stewren vnd zu wehren. GOtt hatte dem Hauß David / vnd dem Volck Juda Verheissung gegeben / sie solten nur still seyn / er der HERR würde die Feinde wol finden / aber das wolten sie nicht glauben: GOtt befahl / sie solten nur ein Zeichen fordern / aber das wolten sie nicht thun. Dann es dauchte jhnen vnmüglich / daß ohn Menschen Beystand jhnen solte geholffen werden. Diese Wiederspenstigkeit vnd Vnglauben straffet der Prophet am König vnd seinem Hoff. fraw ist schwanger / vnd wird einen Sohn gebären / den wird sie heissen Immanuel / Butter vnd Honig wird er essen / daß er wisse böses zu verwerffen / vnnd gutes zu erwöhlen; dann ehe der Knabe lernet böses verwerffen / vnd gutes erwöhlen / wird das Land / dafür dir grawet / verlassen seyn von seinen zween Königen. Hie findet sich 1. eine Straffe: Ists zu wenig daß jhrIn qua I. Redargutio incredulitatis. die Leuthe beleydiget / jhr müßt auch meinen GOtt beleydigen? Oder: Ists euch zu wenig / daß jhr die armselige Leuthe müde vnnd matt macht / jhr müsset auch meinen GOtt müd vnnd matt machen. Der König sampt seinem gantzen Hoff hatte mit seiner Furcht vnnd Zagen eine Furcht vnter das gantze Volck gebracht / vnd damit die arme Leuthe also matt vnd müde gemachet / das / wie vorhin angedeutet / jhr Hertz bebete / wie die Bäwme im Walde beben von dem Winde. Das war schon schlimm genug; dann der König hätte sollen dem Volck getrost zusprechen / vnd sie heissen auff die Hülffe deß HERRN hoffen / darengegen macht er sie verzaget / vnnd gantz matt / daß kein Safft noch Krafft mehr in jhnen ist. Doch muste diß Vbel nicht allein bleiben / der König mit seinem Hoff vnterstehet sich auch durch seinen Vnglauben Gott matt vnd müde zu machen / als wann sich GOtt auch für grosser Macht der Menschen fürchten müste / vnd bey Gott kein Vermögen were zu stewren vnd zu wehren. GOtt hatte dem Hauß David / vnd dem Volck Juda Verheissung gegeben / sie solten nur still seyn / er der HERR würde die Feinde wol finden / aber das wolten sie nicht glauben: GOtt befahl / sie solten nur ein Zeichen fordern / aber das wolten sie nicht thun. Dann es dauchte jhnen vnmüglich / daß ohn Menschen Beystand jhnen solte geholffen werden. Diese Wiederspenstigkeit vnd Vnglauben straffet der Prophet am König vnd seinem Hoff. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0617" n="601"/> fraw ist schwanger / vnd wird einen Sohn gebären / den wird sie heissen Immanuel / Butter vnd Honig wird er essen / daß er wisse böses zu verwerffen / vnnd gutes zu erwöhlen; dann ehe der Knabe lernet böses verwerffen / vnd gutes erwöhlen / wird das Land / dafür dir grawet / verlassen seyn von seinen zween Königen.</p> <p>Hie findet sich 1. eine Straffe: Ists zu wenig daß jhr<note place="right">In qua I. Redargutio incredulitatis.</note> die Leuthe beleydiget / jhr müßt auch meinen GOtt beleydigen? Oder: Ists euch zu wenig / daß jhr die armselige Leuthe müde vnnd matt macht / jhr müsset auch meinen GOtt müd vnnd matt machen. Der König sampt seinem gantzen Hoff hatte mit seiner Furcht vnnd Zagen eine Furcht vnter das gantze Volck gebracht / vnd damit die arme Leuthe also matt vnd müde gemachet / das / wie vorhin angedeutet / jhr Hertz bebete / wie die Bäwme im Walde beben von dem Winde. Das war schon schlimm genug; dann der König hätte sollen dem Volck getrost zusprechen / vnd sie heissen auff die Hülffe deß HERRN hoffen / darengegen macht er sie verzaget / vnnd gantz matt / daß kein Safft noch Krafft mehr in jhnen ist. Doch muste diß Vbel nicht allein bleiben / der König mit seinem Hoff vnterstehet sich auch durch seinen Vnglauben Gott matt vnd müde zu machen / als wann sich GOtt auch für grosser Macht der Menschen fürchten müste / vnd bey Gott kein Vermögen were zu stewren vnd zu wehren. GOtt hatte dem Hauß David / vnd dem Volck Juda Verheissung gegeben / sie solten nur still seyn / er der HERR würde die Feinde wol finden / aber das wolten sie nicht glauben: GOtt befahl / sie solten nur ein Zeichen fordern / aber das wolten sie nicht thun. Dann es dauchte jhnen vnmüglich / daß ohn Menschen Beystand jhnen solte geholffen werden. Diese Wiederspenstigkeit vnd Vnglauben straffet der Prophet am König vnd seinem Hoff.</p> </div> </body> </text> </TEI> [601/0617]
fraw ist schwanger / vnd wird einen Sohn gebären / den wird sie heissen Immanuel / Butter vnd Honig wird er essen / daß er wisse böses zu verwerffen / vnnd gutes zu erwöhlen; dann ehe der Knabe lernet böses verwerffen / vnd gutes erwöhlen / wird das Land / dafür dir grawet / verlassen seyn von seinen zween Königen.
Hie findet sich 1. eine Straffe: Ists zu wenig daß jhr die Leuthe beleydiget / jhr müßt auch meinen GOtt beleydigen? Oder: Ists euch zu wenig / daß jhr die armselige Leuthe müde vnnd matt macht / jhr müsset auch meinen GOtt müd vnnd matt machen. Der König sampt seinem gantzen Hoff hatte mit seiner Furcht vnnd Zagen eine Furcht vnter das gantze Volck gebracht / vnd damit die arme Leuthe also matt vnd müde gemachet / das / wie vorhin angedeutet / jhr Hertz bebete / wie die Bäwme im Walde beben von dem Winde. Das war schon schlimm genug; dann der König hätte sollen dem Volck getrost zusprechen / vnd sie heissen auff die Hülffe deß HERRN hoffen / darengegen macht er sie verzaget / vnnd gantz matt / daß kein Safft noch Krafft mehr in jhnen ist. Doch muste diß Vbel nicht allein bleiben / der König mit seinem Hoff vnterstehet sich auch durch seinen Vnglauben Gott matt vnd müde zu machen / als wann sich GOtt auch für grosser Macht der Menschen fürchten müste / vnd bey Gott kein Vermögen were zu stewren vnd zu wehren. GOtt hatte dem Hauß David / vnd dem Volck Juda Verheissung gegeben / sie solten nur still seyn / er der HERR würde die Feinde wol finden / aber das wolten sie nicht glauben: GOtt befahl / sie solten nur ein Zeichen fordern / aber das wolten sie nicht thun. Dann es dauchte jhnen vnmüglich / daß ohn Menschen Beystand jhnen solte geholffen werden. Diese Wiederspenstigkeit vnd Vnglauben straffet der Prophet am König vnd seinem Hoff.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 601. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/617>, abgerufen am 26.06.2024. |