Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.zum nächsten. Jehärter Nothstandt / je mehr wird GOttes Hülff bekandt. In dieser Zuversicht werden wir gewaltig gestärcket / durch die beyde Glaubens Säule; GOttes Warheit vnnd Allmacht. Vnserm GOtt ist nichts vnmüglich; aber das ist vnmüglich daß GOtt lügen kan. Errettung vnd Hülffe hat vns Gott zugesagt. Kompt dann eine verzweiffelte Noth / so bedencke / wie weit die Macht gehe / dessen / der da ruffet dem daß nichtes ist / daß es etwas sey. Was solte ich an GOttes Macht verzagen? Es ist jhm so leicht grosse Dinge zu thun / als kleine. Er kan so leicht Todte aufferwecken / als lebendige Menschen von newem schaffen. Ists auß mit mir / kan mich GOtt auffs newe lebendig machen. Es muß mir doch endlich GOtt außhelffen. 3. Signun divinae assistentiae est incarnatio filii Dei.Ob nun zwar diese Säule vnserer Zuversicht vest stehen: Gottes Warheit vnd Allmacht / so gibt vns dennoch Gott ein offenbarliches Zeichen seines Beystandts / nemlich die Menschwerdung seines Sohns der vns geliebet / vnd sich selbst für vns in den Todt gegeben hat. Das ist ein Zeichen / daß Gott etwas kan. So es jhm nicht zu schwer gewesen / eine Jungfraw fruchtbar zu machen; so es jhm nicht vnmüglich gewesen / zu machen / daß ein Mensch GOtt sey / daß der Schöpffer vnmündig worden; so ists jhm auch nicht zu schwer / viel weniger vnmüglich / mich vnd seine Gemeine zu schützen / die er so thewr durch seinen Sohn erkaufft hat. Aber noch mehr ist die Menschwerdung Christi ein Zeichen / daß Gott warhafftig außhelffen will. Dann was die allgemeine Kirche Christi anlanget / kan dieselbe nicht vergehen / so lange der lebt / der da heißt Immanuel GOtt mit vns. Dann was were das für ein Gott mit vns / der seine Gemeine nicht könte schützen? Es wer ja Gott zu vns vergebens ins Fleische kommen. Die Liebe hat Gottes Sohn ins Fleisch gebracht / vns zu erlösen vnd zu schü- zum nächsten. Jehärter Nothstandt / je mehr wird GOttes Hülff bekandt. In dieser Zuversicht werden wir gewaltig gestärcket / durch die beyde Glaubens Säule; GOttes Warheit vnnd Allmacht. Vnserm GOtt ist nichts vnmüglich; aber das ist vnmüglich daß GOtt lügen kan. Errettung vnd Hülffe hat vns Gott zugesagt. Kompt dann eine verzweiffelte Noth / so bedencke / wie weit die Macht gehe / dessen / der da ruffet dem daß nichtes ist / daß es etwas sey. Was solte ich an GOttes Macht verzagen? Es ist jhm so leicht grosse Dinge zu thun / als kleine. Er kan so leicht Todte aufferwecken / als lebendige Menschen von newem schaffen. Ists auß mit mir / kan mich GOtt auffs newe lebendig machen. Es muß mir doch endlich GOtt außhelffen. 3. Signũ divinae assistentiae est incarnatio filii Dei.Ob nun zwar diese Säule vnserer Zuversicht vest stehen: Gottes Warheit vnd Allmacht / so gibt vns dennoch Gott ein offenbarliches Zeichen seines Beystandts / nemlich die Menschwerdung seines Sohns der vns geliebet / vnd sich selbst für vns in den Todt gegeben hat. Das ist ein Zeichen / daß Gott etwas kan. So es jhm nicht zu schwer gewesen / eine Jungfraw fruchtbar zu machen; so es jhm nicht vnmüglich gewesen / zu machen / daß ein Mensch GOtt sey / daß der Schöpffer vnmündig worden; so ists jhm auch nicht zu schwer / viel weniger vnmüglich / mich vnd seine Gemeine zu schützen / die er so thewr durch seinen Sohn erkaufft hat. Aber noch mehr ist die Menschwerdung Christi ein Zeichen / daß Gott warhafftig außhelffen will. Dann was die allgemeine Kirche Christi anlanget / kan dieselbe nicht vergehen / so lange der lebt / der da heißt Immanuel GOtt mit vns. Dann was were das für ein Gott mit vns / der seine Gemeine nicht könte schützen? 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zum nächsten. Jehärter Nothstandt / je mehr wird GOttes Hülff bekandt.
In dieser Zuversicht werden wir gewaltig gestärcket / durch die beyde Glaubens Säule; GOttes Warheit vnnd Allmacht. Vnserm GOtt ist nichts vnmüglich; aber das ist vnmüglich daß GOtt lügen kan. Errettung vnd Hülffe hat vns Gott zugesagt. Kompt dann eine verzweiffelte Noth / so bedencke / wie weit die Macht gehe / dessen / der da ruffet dem daß nichtes ist / daß es etwas sey. Was solte ich an GOttes Macht verzagen? Es ist jhm so leicht grosse Dinge zu thun / als kleine. Er kan so leicht Todte aufferwecken / als lebendige Menschen von newem schaffen. Ists auß mit mir / kan mich GOtt auffs newe lebendig machen. Es muß mir doch endlich GOtt außhelffen.
Ob nun zwar diese Säule vnserer Zuversicht vest stehen: Gottes Warheit vnd Allmacht / so gibt vns dennoch Gott ein offenbarliches Zeichen seines Beystandts / nemlich die Menschwerdung seines Sohns der vns geliebet / vnd sich selbst für vns in den Todt gegeben hat.
Das ist ein Zeichen / daß Gott etwas kan. So es jhm nicht zu schwer gewesen / eine Jungfraw fruchtbar zu machen; so es jhm nicht vnmüglich gewesen / zu machen / daß ein Mensch GOtt sey / daß der Schöpffer vnmündig worden; so ists jhm auch nicht zu schwer / viel weniger vnmüglich / mich vnd seine Gemeine zu schützen / die er so thewr durch seinen Sohn erkaufft hat.
Aber noch mehr ist die Menschwerdung Christi ein Zeichen / daß Gott warhafftig außhelffen will. Dann was die allgemeine Kirche Christi anlanget / kan dieselbe nicht vergehen / so lange der lebt / der da heißt Immanuel GOtt mit vns. Dann was were das für ein Gott mit vns / der seine Gemeine nicht könte schützen? Es wer ja Gott zu vns vergebens ins Fleische kommen. Die Liebe hat Gottes Sohn ins Fleisch gebracht / vns zu erlösen vnd zu schü-
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 610. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/626>, abgerufen am 16.06.2024. |