Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

vnd vertritt vns / bittet für vns. GOTT ist mit vns als ein starcker Nothhelffer / nicht müssig / sondern daß er sein Ampt thue / wie er mit seinem Namen heisst Immanuel / der starcker Gott mit vns. Fasset die Seele das recht / so findet sie Ehre in Schande / Reichthumb in Armuth / Trost in Angst / Leben in Todt. In Immanuel finde ich mehr Trost / als alle Welt betrüben kan.

Es ist vns dieser Name Immanuel nicht allein ein Zeichen der Errettung auß Nöthen / sondern auch deß Segens. Dann wo Gott ist da muß auch Segen seyn. Was vorhin verflucht gewesen vmb vnser Sünde willen / das ist durch Immanuel wieder 1. Tim 4, 4.zum Segen worden / daher Paulus saget: Alle Speise Gottes seynd gut / dann sie werden geheyliget durchs Wort vnnd Gebett. Wann du ein Bissen Brodes in den Mund steckest / kanstu daran gedencken: Sihe das ist vmb der Sünde willen mir ein Fluch; aber vmb Christi willen ists ein Segen.

Conclusio, adhortatoria.

So lasset vns nun in aller Anfechtung ein Hertz fassen. Wir müssen nicht mit Achas auff äusserliche Mittel alleine sehen. Das ist nur vnsere verkehrte Art / wann die Noth da ist / daß wir alsbald nach leiblichen Mitteln vmbsehen. Vnd so lang wir die ersehen / haben wir noch Hoffnung / wann aber die gar verschwunden ist / da ists auß mit vns. Aber nicht so mit einem Christen. Je weniger Hülffe du auff Erden sihest / je stärcker deine Zuversichtseyn soll. Da gilts erstlich GOtt trawen. Das mercke wol / vnnd brauchs zu seiner Zeit / zu deinem besten. Gedenck an deinen Immanuel. Ist die Nothgroß / ist der GOtt noch grösser der mit dir ist / dem nichts zu schwer ist / vnd hie sagen darff: Foder dir ein Zeichen / entweder darunten in der Hölle / oder droben im Himmel. Vnd damit du an seinem Willen nicht zweiffelst / so gedenck / daß es sein Ampt ist / bey dir zu seyn als ein starcker GOtt vnnd Nothhelffer. Darumb heist er Immanuel der starcke GOTT mit vns.

vnd vertritt vns / bittet für vns. GOTT ist mit vns als ein starcker Nothhelffer / nicht müssig / sondern daß er sein Ampt thue / wie er mit seinem Namen heisst Immanuel / der starcker Gott mit vns. Fasset die Seele das recht / so findet sie Ehre in Schande / Reichthumb in Armuth / Trost in Angst / Leben in Todt. In Immanuel finde ich mehr Trost / als alle Welt betrüben kan.

Es ist vns dieser Name Immanuel nicht allein ein Zeichen der Errettung auß Nöthen / sondern auch deß Segens. Dann wo Gott ist da muß auch Segen seyn. Was vorhin verflucht gewesen vmb vnser Sünde willen / das ist durch Immanuel wieder 1. Tim 4, 4.zum Segen worden / daher Paulus saget: Alle Speise Gottes seynd gut / dann sie werden geheyliget durchs Wort vnnd Gebett. Wann du ein Bissen Brodes in den Mund steckest / kanstu daran gedencken: Sihe das ist vmb der Sünde willen mir ein Fluch; aber vmb Christi willen ists ein Segen.

Conclusio, adhortatoria.

So lasset vns nun in aller Anfechtung ein Hertz fassen. Wir müssen nicht mit Achas auff äusserliche Mittel alleine sehen. Das ist nur vnsere verkehrte Art / wann die Noth da ist / daß wir alsbald nach leiblichen Mitteln vmbsehen. Vnd so lang wir die ersehen / haben wir noch Hoffnung / wann aber die gar verschwunden ist / da ists auß mit vns. Aber nicht so mit einem Christen. Je weniger Hülffe du auff Erden sihest / je stärcker deine Zuversichtseyn soll. Da gilts erstlich GOtt trawen. Das mercke wol / vnnd brauchs zu seiner Zeit / zu deinem besten. Gedenck an deinen Immanuel. Ist die Nothgroß / ist der GOtt noch grösser der mit dir ist / dem nichts zu schwer ist / vnd hie sagen darff: Foder dir ein Zeichen / entweder darunten in der Hölle / oder droben im Him̃el. Vnd damit du an seinem Willen nicht zweiffelst / so gedenck / daß es sein Ampt ist / bey dir zu seyn als ein starcker GOtt vnnd Nothhelffer. Darumb heist er Immanuel der starcke GOTT mit vns.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0628" n="612"/>
vnd                      vertritt vns / bittet für vns. GOTT ist mit vns als ein starcker Nothhelffer /                      nicht müssig / sondern daß er sein Ampt thue / wie er mit seinem Namen heisst                      Immanuel / der starcker Gott mit vns. Fasset die Seele das recht / so findet sie                      Ehre in Schande / Reichthumb in Armuth / Trost in Angst / Leben in Todt. In                      Immanuel finde ich mehr Trost / als alle Welt betrüben kan.</p>
        <p>Es ist vns dieser Name Immanuel nicht allein ein Zeichen der Errettung auß Nöthen                      / sondern auch deß Segens. Dann wo Gott ist da muß auch Segen seyn. Was vorhin                      verflucht gewesen vmb vnser Sünde willen / das ist durch Immanuel wieder <note place="left">1. Tim 4, 4.</note>zum Segen worden / daher Paulus                      saget: Alle Speise Gottes seynd gut / dann sie werden geheyliget durchs Wort                      vnnd Gebett. Wann du ein Bissen Brodes in den Mund steckest / kanstu daran                      gedencken: Sihe das ist vmb der Sünde willen mir ein Fluch; aber vmb Christi                      willen ists ein Segen.</p>
        <note place="left">Conclusio, adhortatoria.</note>
        <p>So lasset vns nun in aller Anfechtung ein Hertz fassen. Wir müssen nicht mit                      Achas auff äusserliche Mittel alleine sehen. Das ist nur vnsere verkehrte Art /                      wann die Noth da ist / daß wir alsbald nach leiblichen Mitteln vmbsehen. Vnd so                      lang wir die ersehen / haben wir noch Hoffnung / wann aber die gar verschwunden                      ist / da ists auß mit vns. Aber nicht so mit einem Christen. Je weniger Hülffe                      du auff Erden sihest / je stärcker deine Zuversichtseyn soll. Da gilts erstlich                      GOtt trawen. Das mercke wol / vnnd brauchs zu seiner Zeit / zu deinem besten.                      Gedenck an deinen Immanuel. Ist die Nothgroß / ist der GOtt noch grösser der mit                      dir ist / dem nichts zu schwer ist / vnd hie sagen darff: Foder dir ein Zeichen                      / entweder darunten in der Hölle / oder droben im Him&#x0303;el. Vnd                      damit du an seinem Willen nicht zweiffelst / so gedenck / daß es sein Ampt ist /                      bey dir zu seyn als ein starcker GOtt vnnd Nothhelffer. Darumb heist er Immanuel                      der starcke GOTT mit vns.
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[612/0628] vnd vertritt vns / bittet für vns. GOTT ist mit vns als ein starcker Nothhelffer / nicht müssig / sondern daß er sein Ampt thue / wie er mit seinem Namen heisst Immanuel / der starcker Gott mit vns. Fasset die Seele das recht / so findet sie Ehre in Schande / Reichthumb in Armuth / Trost in Angst / Leben in Todt. In Immanuel finde ich mehr Trost / als alle Welt betrüben kan. Es ist vns dieser Name Immanuel nicht allein ein Zeichen der Errettung auß Nöthen / sondern auch deß Segens. Dann wo Gott ist da muß auch Segen seyn. Was vorhin verflucht gewesen vmb vnser Sünde willen / das ist durch Immanuel wieder zum Segen worden / daher Paulus saget: Alle Speise Gottes seynd gut / dann sie werden geheyliget durchs Wort vnnd Gebett. Wann du ein Bissen Brodes in den Mund steckest / kanstu daran gedencken: Sihe das ist vmb der Sünde willen mir ein Fluch; aber vmb Christi willen ists ein Segen. 1. Tim 4, 4. So lasset vns nun in aller Anfechtung ein Hertz fassen. Wir müssen nicht mit Achas auff äusserliche Mittel alleine sehen. Das ist nur vnsere verkehrte Art / wann die Noth da ist / daß wir alsbald nach leiblichen Mitteln vmbsehen. Vnd so lang wir die ersehen / haben wir noch Hoffnung / wann aber die gar verschwunden ist / da ists auß mit vns. Aber nicht so mit einem Christen. Je weniger Hülffe du auff Erden sihest / je stärcker deine Zuversichtseyn soll. Da gilts erstlich GOtt trawen. Das mercke wol / vnnd brauchs zu seiner Zeit / zu deinem besten. Gedenck an deinen Immanuel. Ist die Nothgroß / ist der GOtt noch grösser der mit dir ist / dem nichts zu schwer ist / vnd hie sagen darff: Foder dir ein Zeichen / entweder darunten in der Hölle / oder droben im Him̃el. Vnd damit du an seinem Willen nicht zweiffelst / so gedenck / daß es sein Ampt ist / bey dir zu seyn als ein starcker GOtt vnnd Nothhelffer. Darumb heist er Immanuel der starcke GOTT mit vns.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/628
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 612. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/628>, abgerufen am 22.11.2024.