Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

ist fast einerley. Dann ein Horn heisset in H. Schrifft ein starckes Reich / oder einen gewaltigen König mit seinem Reich: In solcher Psal. 18, 3.Meynung redet David im 18. Psalm seinen Gott an mit diesem Titel: HERR meine Stärcke / HERR mein Felß / meine Burg / mein Erretter / mein GOTT / mein Hort auff den ich trawe / mein Schild vnnd Horn meines Heyls / vnd mein Schutz. In solcher Meynung nennet auch Christum Zacharias ein Horn deß Heyls; anzudeuten / daß er ein gewaltiger König seyn werde / der nicht allein die seinigen erretten vnnd Heyl schaffen / sondern auch bey dem erworbenen Heyl kräfftiglich schützen kan. Daß also das Reich Christi hie abgebildet wirdt er stlich als ein heylsam Reich / hernach auch als ein kräfftiges Reich.

Erstlich ists ein heylsam Reich. Das Heyl aber bestehet darin / daß er eine Erlösung bereytet hat von vnsern Geistlichen Feinden. Diß ist nicht für ein geringes Heyl zu achten / es kostet gar viel eine Seele auß der Höllen zu erlösen. Gelt vnnd Gold thut es nicht. So ist auch aller Engel vnd aller Menschen Krafft viel zu gering. Diese Erlösung muste mit GOttes Blut erworben werden.

Es ist das Reich Christi auch ein starckes Reich. Daß auch die Pforten der Höllen nichts dawieder vermögen / wie der Matth. 16, 18.HERR selbst spricht Matth. 16. Diß Reich kan nicht geschwächet werden. Das Horn ist zu starck / es stosset die Feinde zu Boden. Starck ist dieser König / in dem er seine Gemeine nicht läßt zergehen. Der Wiedersacher brauchet allerley List vnnd Gewalt / die Gemeine Christi zu zerstören / daß Christus keine Kirche auff Erden behalte. Er greifft sie an mit geistlichen vnnd fleischlichen Waffen: Vnd hetzet insonderheit die Gewaltigen in der Welt wieder das Häufflein Christi. Dann die sonst allerley Buberey

ist fast einerley. Dann ein Horn heisset in H. Schrifft ein starckes Reich / oder einen gewaltigen König mit seinem Reich: In solcher Psal. 18, 3.Meynung redet David im 18. Psalm seinen Gott an mit diesem Titel: HERR meine Stärcke / HERR mein Felß / meine Burg / mein Erretter / mein GOTT / mein Hort auff den ich trawe / mein Schild vnnd Horn meines Heyls / vnd mein Schutz. In solcher Meynung nennet auch Christum Zacharias ein Horn deß Heyls; anzudeuten / daß er ein gewaltiger König seyn werde / der nicht allein die seinigen erretten vnnd Heyl schaffen / sondern auch bey dem erworbenen Heyl kräfftiglich schützen kan. Daß also das Reich Christi hie abgebildet wirdt er stlich als ein heylsam Reich / hernach auch als ein kräfftiges Reich.

Erstlich ists ein heylsam Reich. Das Heyl aber bestehet darin / daß er eine Erlösung bereytet hat von vnsern Geistlichen Feinden. Diß ist nicht für ein geringes Heyl zu achten / es kostet gar viel eine Seele auß der Höllen zu erlösen. Gelt vnnd Gold thut es nicht. So ist auch aller Engel vnd aller Menschen Krafft viel zu gering. Diese Erlösung muste mit GOttes Blut erworben werden.

Es ist das Reich Christi auch ein starckes Reich. Daß auch die Pforten der Höllen nichts dawieder vermögen / wie der Matth. 16, 18.HERR selbst spricht Matth. 16. Diß Reich kan nicht geschwächet werden. Das Horn ist zu starck / es stosset die Feinde zu Boden. Starck ist dieser König / in dem er seine Gemeine nicht läßt zergehen. Der Wiedersacher brauchet allerley List vnnd Gewalt / die Gemeine Christi zu zerstören / daß Christus keine Kirche auff Erden behalte. Er greifft sie an mit geistlichen vnnd fleischlichen Waffen: Vnd hetzet insonderheit die Gewaltigen in der Welt wieder das Häufflein Christi. Dann die sonst allerley Buberey

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0636" n="620"/>
ist fast einerley. Dann ein                      Horn heisset in H. Schrifft ein starckes Reich / oder einen gewaltigen König mit                      seinem Reich: In solcher <note place="left">Psal. 18, 3.</note>Meynung                      redet David im 18. Psalm seinen Gott an mit diesem Titel: HERR meine Stärcke /                      HERR mein Felß / meine Burg / mein Erretter / mein GOTT / mein Hort auff den ich                      trawe / mein Schild vnnd Horn meines Heyls / vnd mein Schutz. In solcher Meynung                      nennet auch Christum Zacharias ein Horn deß Heyls; anzudeuten / daß er ein                      gewaltiger König seyn werde / der nicht allein die seinigen erretten vnnd Heyl                      schaffen / sondern auch bey dem erworbenen Heyl kräfftiglich schützen kan. Daß                      also das Reich Christi hie abgebildet wirdt er stlich als ein heylsam Reich /                      hernach auch als ein kräfftiges Reich.</p>
        <p>Erstlich ists ein heylsam Reich. Das Heyl aber bestehet darin / daß er eine                      Erlösung bereytet hat von vnsern Geistlichen Feinden. Diß ist nicht für ein                      geringes Heyl zu achten / es kostet gar viel eine Seele auß der Höllen zu                      erlösen. Gelt vnnd Gold thut es nicht. So ist auch aller Engel vnd aller                      Menschen Krafft viel zu gering. Diese Erlösung muste mit GOttes Blut erworben                      werden.</p>
        <p>Es ist das Reich Christi auch ein starckes Reich. Daß auch die Pforten der Höllen                      nichts dawieder vermögen / wie der <note place="left">Matth. 16,                          18.</note>HERR selbst spricht Matth. 16. Diß Reich kan nicht geschwächet                      werden. Das Horn ist zu starck / es stosset die Feinde zu Boden. Starck ist                      dieser König / in dem er seine Gemeine nicht läßt zergehen. Der Wiedersacher                      brauchet allerley List vnnd Gewalt / die Gemeine Christi zu zerstören / daß                      Christus keine Kirche auff Erden behalte. Er greifft sie an mit geistlichen vnnd                      fleischlichen Waffen: Vnd hetzet insonderheit die Gewaltigen in der Welt wieder                      das Häufflein Christi. Dann die sonst allerley Buberey
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[620/0636] ist fast einerley. Dann ein Horn heisset in H. Schrifft ein starckes Reich / oder einen gewaltigen König mit seinem Reich: In solcher Meynung redet David im 18. Psalm seinen Gott an mit diesem Titel: HERR meine Stärcke / HERR mein Felß / meine Burg / mein Erretter / mein GOTT / mein Hort auff den ich trawe / mein Schild vnnd Horn meines Heyls / vnd mein Schutz. In solcher Meynung nennet auch Christum Zacharias ein Horn deß Heyls; anzudeuten / daß er ein gewaltiger König seyn werde / der nicht allein die seinigen erretten vnnd Heyl schaffen / sondern auch bey dem erworbenen Heyl kräfftiglich schützen kan. Daß also das Reich Christi hie abgebildet wirdt er stlich als ein heylsam Reich / hernach auch als ein kräfftiges Reich. Psal. 18, 3. Erstlich ists ein heylsam Reich. Das Heyl aber bestehet darin / daß er eine Erlösung bereytet hat von vnsern Geistlichen Feinden. Diß ist nicht für ein geringes Heyl zu achten / es kostet gar viel eine Seele auß der Höllen zu erlösen. Gelt vnnd Gold thut es nicht. So ist auch aller Engel vnd aller Menschen Krafft viel zu gering. Diese Erlösung muste mit GOttes Blut erworben werden. Es ist das Reich Christi auch ein starckes Reich. Daß auch die Pforten der Höllen nichts dawieder vermögen / wie der HERR selbst spricht Matth. 16. Diß Reich kan nicht geschwächet werden. Das Horn ist zu starck / es stosset die Feinde zu Boden. Starck ist dieser König / in dem er seine Gemeine nicht läßt zergehen. Der Wiedersacher brauchet allerley List vnnd Gewalt / die Gemeine Christi zu zerstören / daß Christus keine Kirche auff Erden behalte. Er greifft sie an mit geistlichen vnnd fleischlichen Waffen: Vnd hetzet insonderheit die Gewaltigen in der Welt wieder das Häufflein Christi. Dann die sonst allerley Buberey Matth. 16, 18.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/636
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 620. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/636>, abgerufen am 22.11.2024.