Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.chen / vnnd solt ein Segen seyn; dann in dir sollen gesegnet werden alle Geschlecht auff Erden. Diese Verheissung ist nach mals offt wieder holet / vnnd bestättiget / davon insonderheit zu lesen das 15. Capitel im ersten Buch Mosis / allda mitGen. 15, 2. Verwunderung erzehlet wirdt / wie der grosse GOTT sich herunter gelassen / vnnd mit einem sterblichen Menschen einen Bund auffgerichtet. Dann Abraham muste auff Gottes Befehl herzu führen etliche Stuck Viehes / vnd solche zertheylen mitten voneinander / vnnd ein Theyl gegen das ander vberlegen. Vnd sihe / als die Sonne vnter gangen / vnnd finster worden war / da rauchte ein Ofen / vnnd ein Fewr flamm fuhr zwischen den Stucken hin. Diß zuverstehen / ist zu wissen / auff was Art man vor Alters einen Bund hat pflegen auffrichten: Nemblich man zertheylte ein oder mehr Stücke Viehes / zwischen dieselbige Stück giengen durch entweder Partheyen die in einen Bundt traten / oder allein der selbe der sich verbündtlich machte. Vnd war die Bedeutung / daß wo derselbe der etwas zugesaget / sein Wort nicht halten würde / er durch GOttes Rache möchte zerrissen vnnd vertilget werden / gleich wie das Viehe zerstückt were / durch welches Stuck er gangen ist. Sihe nun was GOTT gethan hat? Der nicht liegen kan / bestättiget doch seine Verheissung nach Menschen Art mit einem Bunde / dann die Flamme die zwischen den Stucken hin fuhr / bedeutete GOtt selbsten / welcher hiemit gleichfals so viel gesprochen: Ich will nicht mehr ein lebendiger GOtt seyn / wo ich Abraham nicht halte was ich zugesagt habe. Darumb spricht die Schrifft stracks darauff gleichsamb mit Verwunderung: An dem Tage macht der HERR einen Bundt mit Abram. Auch ist mercklich / daß bey diesem Bunde sich zugetragen; dann das Gevögel fiel auff das Aaß / aber Abram scheucht sie davon. Diß war ein Fürbilde / wie der höllische Raub vogel nur darnach trachte / wie er den Bunde GOttes bey vns möge auff- chen / vnnd solt ein Segen seyn; dann in dir sollen gesegnet werden alle Geschlecht auff Erden. Diese Verheissung ist nach mals offt wieder holet / vnnd bestättiget / davon insonderheit zu lesen das 15. Capitel im ersten Buch Mosis / allda mitGen. 15, 2. Verwunderung erzehlet wirdt / wie der grosse GOTT sich herunter gelassen / vnnd mit einem sterblichen Menschen einen Bund auffgerichtet. Dann Abraham muste auff Gottes Befehl herzu führen etliche Stuck Viehes / vnd solche zertheylen mitten voneinander / vnnd ein Theyl gegen das ander vberlegen. Vnd sihe / als die Sonne vnter gangen / vnnd finster worden war / da rauchte ein Ofen / vnnd ein Fewr flamm fuhr zwischen den Stucken hin. Diß zuverstehen / ist zu wissen / auff was Art man vor Alters einen Bund hat pflegen auffrichten: Nemblich man zertheylte ein oder mehr Stücke Viehes / zwischen dieselbige Stück giengen durch entweder Partheyen die in einen Bundt traten / oder allein der selbe der sich verbündtlich machte. Vnd war die Bedeutung / daß wo derselbe der etwas zugesaget / sein Wort nicht halten würde / er durch GOttes Rache möchte zerrissen vnnd vertilget werden / gleich wie das Viehe zerstückt were / durch welches Stuck er gangen ist. Sihe nun was GOTT gethan hat? Der nicht liegen kan / bestättiget doch seine Verheissung nach Menschen Art mit einem Bunde / dann die Flamme die zwischen den Stucken hin fuhr / bedeutete GOtt selbsten / welcher hiemit gleichfals so viel gesprochen: Ich will nicht mehr ein lebendiger GOtt seyn / wo ich Abraham nicht halte was ich zugesagt habe. Darumb spricht die Schrifft stracks darauff gleichsamb mit Verwunderung: An dem Tage macht der HERR einen Bundt mit Abram. Auch ist mercklich / daß bey diesem Bunde sich zugetragen; dann das Gevögel fiel auff das Aaß / aber Abram scheucht sie davon. Diß war ein Fürbilde / wie der höllische Raub vogel nur darnach trachte / wie er den Bunde GOttes bey vns möge auff- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0641" n="625"/> chen / vnnd solt ein Segen seyn; dann in dir sollen gesegnet werden alle Geschlecht auff Erden. Diese Verheissung ist nach mals offt wieder holet / vnnd bestättiget / davon insonderheit zu lesen das 15. Capitel im ersten Buch Mosis / allda mit<note place="right">Gen. 15, 2.</note> Verwunderung erzehlet wirdt / wie der grosse GOTT sich herunter gelassen / vnnd mit einem sterblichen Menschen einen Bund auffgerichtet. Dann Abraham muste auff Gottes Befehl herzu führen etliche Stuck Viehes / vnd solche zertheylen mitten voneinander / vnnd ein Theyl gegen das ander vberlegen. Vnd sihe / als die Sonne vnter gangen / vnnd finster worden war / da rauchte ein Ofen / vnnd ein Fewr flamm fuhr zwischen den Stucken hin. Diß zuverstehen / ist zu wissen / auff was Art man vor Alters einen Bund hat pflegen auffrichten: Nemblich man zertheylte ein oder mehr Stücke Viehes / zwischen dieselbige Stück giengen durch entweder Partheyen die in einen Bundt traten / oder allein der selbe der sich verbündtlich machte. Vnd war die Bedeutung / daß wo derselbe der etwas zugesaget / sein Wort nicht halten würde / er durch GOttes Rache möchte zerrissen vnnd vertilget werden / gleich wie das Viehe zerstückt were / durch welches Stuck er gangen ist. Sihe nun was GOTT gethan hat? Der nicht liegen kan / bestättiget doch seine Verheissung nach Menschen Art mit einem Bunde / dann die Flamme die zwischen den Stucken hin fuhr / bedeutete GOtt selbsten / welcher hiemit gleichfals so viel gesprochen: Ich will nicht mehr ein lebendiger GOtt seyn / wo ich Abraham nicht halte was ich zugesagt habe. Darumb spricht die Schrifft stracks darauff gleichsamb mit Verwunderung: An dem Tage macht der HERR einen Bundt mit Abram. Auch ist mercklich / daß bey diesem Bunde sich zugetragen; dann das Gevögel fiel auff das Aaß / aber Abram scheucht sie davon. Diß war ein Fürbilde / wie der höllische Raub vogel nur darnach trachte / wie er den Bunde GOttes bey vns möge auff- </p> </div> </body> </text> </TEI> [625/0641]
chen / vnnd solt ein Segen seyn; dann in dir sollen gesegnet werden alle Geschlecht auff Erden. Diese Verheissung ist nach mals offt wieder holet / vnnd bestättiget / davon insonderheit zu lesen das 15. Capitel im ersten Buch Mosis / allda mit Verwunderung erzehlet wirdt / wie der grosse GOTT sich herunter gelassen / vnnd mit einem sterblichen Menschen einen Bund auffgerichtet. Dann Abraham muste auff Gottes Befehl herzu führen etliche Stuck Viehes / vnd solche zertheylen mitten voneinander / vnnd ein Theyl gegen das ander vberlegen. Vnd sihe / als die Sonne vnter gangen / vnnd finster worden war / da rauchte ein Ofen / vnnd ein Fewr flamm fuhr zwischen den Stucken hin. Diß zuverstehen / ist zu wissen / auff was Art man vor Alters einen Bund hat pflegen auffrichten: Nemblich man zertheylte ein oder mehr Stücke Viehes / zwischen dieselbige Stück giengen durch entweder Partheyen die in einen Bundt traten / oder allein der selbe der sich verbündtlich machte. Vnd war die Bedeutung / daß wo derselbe der etwas zugesaget / sein Wort nicht halten würde / er durch GOttes Rache möchte zerrissen vnnd vertilget werden / gleich wie das Viehe zerstückt were / durch welches Stuck er gangen ist. Sihe nun was GOTT gethan hat? Der nicht liegen kan / bestättiget doch seine Verheissung nach Menschen Art mit einem Bunde / dann die Flamme die zwischen den Stucken hin fuhr / bedeutete GOtt selbsten / welcher hiemit gleichfals so viel gesprochen: Ich will nicht mehr ein lebendiger GOtt seyn / wo ich Abraham nicht halte was ich zugesagt habe. Darumb spricht die Schrifft stracks darauff gleichsamb mit Verwunderung: An dem Tage macht der HERR einen Bundt mit Abram. Auch ist mercklich / daß bey diesem Bunde sich zugetragen; dann das Gevögel fiel auff das Aaß / aber Abram scheucht sie davon. Diß war ein Fürbilde / wie der höllische Raub vogel nur darnach trachte / wie er den Bunde GOttes bey vns möge auff-
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