Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Weg bereyten soll / vnnd bald wirdt kommen zu seinem Tempel der HERR / den jhr sucht / vnnd der Engel deß Esai. 40, 3. 4.Bunds / deß jhr begehrt. Beym Esaia aber am 40. stehet: Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüsten / bereytet dem HERRN den Weg / macht auff dem Gefilde eine ebne Bahn vnserm GOtt / alle Thal sollen erhöhet werden / vnnd alle Berge vnd Hügel sollen geniedriget werden / vnd was vngleich ist / soll eben / vnd was höckericht ist / soll schlecht werden. Da findet sich etwas / daß Johanni allein zukompt / etwas das gemeine ist / vnnd auch andere mit Johanne thun sollen. Der Johannes muste das Ampt zwar anfangen aber nicht enden. Das gemein Werck / daß auch andere müssen treiben / ist. Heyl predigen / vnd dem HERRN einen Weg bereyten. Der Weg wird bereytet durch die Predigt der Buß. Da wird der Mensch geführet zur Erkantnuß der Sünden durchs Gesätz / durchs Evangelium aber wird er auff Christum geführet / als das Lamb GOttes / in demselben findet er Vergebung der Sünden. Da werden die Berge geniedriget / vnnd die Thal erhöhet. Wann ein Mensch sich für einen elenden Sünder erkennet / vnnd wie er gar nichts sey / da fällt der Muth / vnnd ist dem Heyland der Weg bereytet / welcher mit seinem Heyl den Muth wieder auffrichtet. Diß ist ein Werck aller Prediger / das aber kompt Johanni für allen absonderlich zu / daß er vor dem HERRN hergehet als sein Herhold / vnd ankündiget / daß nun einmal vorhanden sey der HERR der Messias / vnnd darinnen ist er mehr als ein Prophet; dann da alle andere Propheten vor Johanne Christum nur von ferne gesehen vnd verkündiget: Sihe es wird einer kommen; da hat Johannes das Glück / daß er vnmittelbar vor dem HERREN Messia hergehet / vnnd jhn mit Fingern zeyget. Damit hat Johannes den Anfang gemacht / in dem Predigampt deß newen Testaments. Weg bereyten soll / vnnd bald wirdt kommen zu seinem Tempel der HERR / den jhr sucht / vnnd der Engel deß Esai. 40, 3. 4.Bunds / deß jhr begehrt. Beym Esaia aber am 40. stehet: Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüsten / bereytet dem HERRN den Weg / macht auff dem Gefilde eine ebne Bahn vnserm GOtt / alle Thal sollen erhöhet werden / vnnd alle Berge vnd Hügel sollen geniedriget werden / vnd was vngleich ist / soll eben / vnd was höckericht ist / soll schlecht werden. Da findet sich etwas / daß Johanni allein zukompt / etwas das gemeine ist / vnnd auch andere mit Johanne thun sollen. Der Johannes muste das Ampt zwar anfangen aber nicht enden. Das gemein Werck / daß auch andere müssen treiben / ist. Heyl predigen / vnd dem HERRN einen Weg bereyten. Der Weg wird bereytet durch die Predigt der Buß. Da wird der Mensch geführet zur Erkantnuß der Sünden durchs Gesätz / durchs Evangelium aber wird er auff Christum geführet / als das Lamb GOttes / in demselben findet er Vergebung der Sünden. Da werden die Berge geniedriget / vnnd die Thal erhöhet. Wann ein Mensch sich für einen elenden Sünder erkennet / vnnd wie er gar nichts sey / da fällt der Muth / vnnd ist dem Heyland der Weg bereytet / welcher mit seinem Heyl den Muth wieder auffrichtet. Diß ist ein Werck aller Prediger / das aber kompt Johanni für allen absonderlich zu / daß er vor dem HERRN hergehet als sein Herhold / vnd ankündiget / daß nun einmal vorhanden sey der HERR der Messias / vnnd darinnen ist er mehr als ein Prophet; dann da alle andere Propheten vor Johanne Christum nur von ferne gesehen vnd verkündiget: Sihe es wird einer kommen; da hat Johannes das Glück / daß er vnmittelbar vor dem HERREN Messia hergehet / vnnd jhn mit Fingern zeyget. Damit hat Johannes den Anfang gemacht / in dem Predigampt deß newen Testaments. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0646" n="630"/> Weg bereyten soll / vnnd bald wirdt kommen zu seinem Tempel der HERR / den jhr sucht / vnnd der Engel deß <note place="left">Esai. 40, 3. 4.</note>Bunds / deß jhr begehrt. Beym Esaia aber am 40. stehet: Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüsten / bereytet dem HERRN den Weg / macht auff dem Gefilde eine ebne Bahn vnserm GOtt / alle Thal sollen erhöhet werden / vnnd alle Berge vnd Hügel sollen geniedriget werden / vnd was vngleich ist / soll eben / vnd was höckericht ist / soll schlecht werden. Da findet sich etwas / daß Johanni allein zukompt / etwas das gemeine ist / vnnd auch andere mit Johanne thun sollen. Der Johannes muste das Ampt zwar anfangen aber nicht enden. Das gemein Werck / daß auch andere müssen treiben / ist. Heyl predigen / vnd dem HERRN einen Weg bereyten. Der Weg wird bereytet durch die Predigt der Buß. Da wird der Mensch geführet zur Erkantnuß der Sünden durchs Gesätz / durchs Evangelium aber wird er auff Christum geführet / als das Lamb GOttes / in demselben findet er Vergebung der Sünden. Da werden die Berge geniedriget / vnnd die Thal erhöhet. Wann ein Mensch sich für einen elenden Sünder erkennet / vnnd wie er gar nichts sey / da fällt der Muth / vnnd ist dem Heyland der Weg bereytet / welcher mit seinem Heyl den Muth wieder auffrichtet. Diß ist ein Werck aller Prediger / das aber kompt Johanni für allen absonderlich zu / daß er vor dem HERRN hergehet als sein Herhold / vnd ankündiget / daß nun einmal vorhanden sey der HERR der Messias / vnnd darinnen ist er mehr als ein Prophet; dann da alle andere Propheten vor Johanne Christum nur von ferne gesehen vnd verkündiget: Sihe es wird einer kommen; da hat Johannes das Glück / daß er vnmittelbar vor dem HERREN Messia hergehet / vnnd jhn mit Fingern zeyget. Damit hat Johannes den Anfang gemacht / in dem Predigampt deß newen Testaments.</p> </div> </body> </text> </TEI> [630/0646]
Weg bereyten soll / vnnd bald wirdt kommen zu seinem Tempel der HERR / den jhr sucht / vnnd der Engel deß Bunds / deß jhr begehrt. Beym Esaia aber am 40. stehet: Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüsten / bereytet dem HERRN den Weg / macht auff dem Gefilde eine ebne Bahn vnserm GOtt / alle Thal sollen erhöhet werden / vnnd alle Berge vnd Hügel sollen geniedriget werden / vnd was vngleich ist / soll eben / vnd was höckericht ist / soll schlecht werden. Da findet sich etwas / daß Johanni allein zukompt / etwas das gemeine ist / vnnd auch andere mit Johanne thun sollen. Der Johannes muste das Ampt zwar anfangen aber nicht enden. Das gemein Werck / daß auch andere müssen treiben / ist. Heyl predigen / vnd dem HERRN einen Weg bereyten. Der Weg wird bereytet durch die Predigt der Buß. Da wird der Mensch geführet zur Erkantnuß der Sünden durchs Gesätz / durchs Evangelium aber wird er auff Christum geführet / als das Lamb GOttes / in demselben findet er Vergebung der Sünden. Da werden die Berge geniedriget / vnnd die Thal erhöhet. Wann ein Mensch sich für einen elenden Sünder erkennet / vnnd wie er gar nichts sey / da fällt der Muth / vnnd ist dem Heyland der Weg bereytet / welcher mit seinem Heyl den Muth wieder auffrichtet. Diß ist ein Werck aller Prediger / das aber kompt Johanni für allen absonderlich zu / daß er vor dem HERRN hergehet als sein Herhold / vnd ankündiget / daß nun einmal vorhanden sey der HERR der Messias / vnnd darinnen ist er mehr als ein Prophet; dann da alle andere Propheten vor Johanne Christum nur von ferne gesehen vnd verkündiget: Sihe es wird einer kommen; da hat Johannes das Glück / daß er vnmittelbar vor dem HERREN Messia hergehet / vnnd jhn mit Fingern zeyget. Damit hat Johannes den Anfang gemacht / in dem Predigampt deß newen Testaments.
Esai. 40, 3. 4.
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