Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.diesem Streit ist / vnd mit euch vnd für euch fechtet / vnnd in vnserer Schwachheit durch vns schwache Würmlein seine Krafft beweisen will. Achte nicht / daß dich Gott allein lassen wolle. Wanns scheinet / du bist gar von GOtt verlassen / ist er dir zum nächsten. Dein Heyland selbst hat müssen fühlen als were er verlassen / war aber drumb nit verlassen. Eben so lasset er vns zuweilen fühlen als seyn wir verlassen / aber er ist vns gar nahe. Auß Christi Gegenwart hastu einen drey fachen Trost. 1. Daß er den Anfechtungen Ziel vnd Maß stecket / also daß wieder seinen Willen vns nichts wiederfahren kan. Er lässet vns nit versuchen 1. Cor. 10, 13.vber Vermögen. 1. Cor. 10. Deß Versuchers Lust vnd Begehren ists / einen Pfeil nach dem andern vns ins Hertz zu schiessen / vnnd von einer Anfechtung in die andere zu stossen / ohne alle maß. Was er dem Hiob gethan ist euch bekandt. Deß Pauli hat er auch nicht verschonet / der mit harten Fäusten ist geschlagen worden. Das alles was er thut / lässet jhm Gott zu / doch nit vergebens. Er will vns in der lieben Demuth halten. Ein demütig Hertz aber ist der Sitz Gottes. Er begehret vns herrlich zu machen am Tage der Wiedervergeltung. Wer nicht kämpffet / der wird auch nicht gekrönet. Darumb nicht vergebens ists / so dein Christus dem Satan schon schwere Anfechtung zuläßt. Er ist doch mit im Spiel / ein getrewer Gott / der vns nicht läßt versuchen vber Vermögen. 2. Trägt Christus Mitleyden mit vns / vnd vertritt vns in vnser Schwachheit / vnd sein Geist hilffet vnser Schwachheit auff / vnnd vertritt vns auffs beste mit vnaußsprechlichen Seufftzen. Rom. 8, 26Rom. 8. Solte eine Mutter nit Mitley den tragen mit jhrem Kinde / daß in schwerer Angst liget. Ja sie vergisset der neun vnd neuntzig / vnd gehet vmb das schwache. Also ist Christus nahe bey den angsthafften vnd zerbrochnen Hertzen / da ist seine Werckstatt / da erquickt vnd tröstet er. 3. Verschafft Christus das Entrinnen vnd den Sieg. Er diesem Streit ist / vnd mit euch vnd für euch fechtet / vnnd in vnserer Schwachheit durch vns schwache Würmlein seine Krafft beweisen will. Achte nicht / daß dich Gott allein lassen wolle. Wañs scheinet / du bist gar von GOtt verlassen / ist er dir zum nächsten. Dein Heyland selbst hat müssen fühlen als were er verlassen / war aber drumb nit verlassen. Eben so lasset er vns zuweilen fühlen als seyn wir verlassen / aber er ist vns gar nahe. Auß Christi Gegenwart hastu einen drey fachen Trost. 1. Daß er den Anfechtungen Ziel vnd Maß stecket / also daß wieder seinen Willen vns nichts wiederfahren kan. Er lässet vns nit versuchen 1. Cor. 10, 13.vber Vermögen. 1. Cor. 10. Deß Versuchers Lust vnd Begehren ists / einen Pfeil nach dem andern vns ins Hertz zu schiessen / vnnd von einer Anfechtung in die andere zu stossen / ohne alle maß. Was er dem Hiob gethan ist euch bekandt. Deß Pauli hat er auch nicht verschonet / der mit harten Fäusten ist geschlagen worden. Das alles was er thut / lässet jhm Gott zu / doch nit vergebens. Er will vns in der lieben Demuth halten. Ein demütig Hertz aber ist der Sitz Gottes. Er begehret vns herrlich zu machen am Tage der Wiedervergeltung. Wer nicht kämpffet / der wird auch nicht gekrönet. Darumb nicht vergebens ists / so dein Christus dem Satan schon schwere Anfechtung zuläßt. Er ist doch mit im Spiel / ein getrewer Gott / der vns nicht läßt versuchen vber Vermögen. 2. Trägt Christus Mitleyden mit vns / vñ vertritt vns in vnser Schwachheit / vnd sein Geist hilffet vnser Schwachheit auff / vnnd vertritt vns auffs beste mit vnaußsprechlichen Seufftzen. Rom. 8, 26Rom. 8. Solte eine Mutter nit Mitley den tragen mit jhrem Kinde / daß in schwerer Angst liget. Ja sie vergisset der neun vnd neuntzig / vnd gehet vmb das schwache. Also ist Christus nahe bey den angsthafften vnd zerbrochnen Hertzen / da ist seine Werckstatt / da erquickt vnd tröstet er. 3. Verschafft Christus das Entrinnen vnd den Sieg. Er <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0700" n="684"/> diesem Streit ist / vnd mit euch vnd für euch fechtet / vnnd in vnserer Schwachheit durch vns schwache Würmlein seine Krafft beweisen will. Achte nicht / daß dich Gott allein lassen wolle. Wañs scheinet / du bist gar von GOtt verlassen / ist er dir zum nächsten. Dein Heyland selbst hat müssen fühlen als were er verlassen / war aber drumb nit verlassen. Eben so lasset er vns zuweilen fühlen als seyn wir verlassen / aber er ist vns gar nahe.</p> <p>Auß Christi Gegenwart hastu einen drey fachen Trost. 1. 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diesem Streit ist / vnd mit euch vnd für euch fechtet / vnnd in vnserer Schwachheit durch vns schwache Würmlein seine Krafft beweisen will. Achte nicht / daß dich Gott allein lassen wolle. Wañs scheinet / du bist gar von GOtt verlassen / ist er dir zum nächsten. Dein Heyland selbst hat müssen fühlen als were er verlassen / war aber drumb nit verlassen. Eben so lasset er vns zuweilen fühlen als seyn wir verlassen / aber er ist vns gar nahe.
Auß Christi Gegenwart hastu einen drey fachen Trost. 1. Daß er den Anfechtungen Ziel vnd Maß stecket / also daß wieder seinen Willen vns nichts wiederfahren kan. Er lässet vns nit versuchen vber Vermögen. 1. Cor. 10. Deß Versuchers Lust vnd Begehren ists / einen Pfeil nach dem andern vns ins Hertz zu schiessen / vnnd von einer Anfechtung in die andere zu stossen / ohne alle maß. Was er dem Hiob gethan ist euch bekandt. Deß Pauli hat er auch nicht verschonet / der mit harten Fäusten ist geschlagen worden. Das alles was er thut / lässet jhm Gott zu / doch nit vergebens. Er will vns in der lieben Demuth halten. Ein demütig Hertz aber ist der Sitz Gottes. Er begehret vns herrlich zu machen am Tage der Wiedervergeltung. Wer nicht kämpffet / der wird auch nicht gekrönet. Darumb nicht vergebens ists / so dein Christus dem Satan schon schwere Anfechtung zuläßt. Er ist doch mit im Spiel / ein getrewer Gott / der vns nicht läßt versuchen vber Vermögen.
1. Cor. 10, 13. 2. Trägt Christus Mitleyden mit vns / vñ vertritt vns in vnser Schwachheit / vnd sein Geist hilffet vnser Schwachheit auff / vnnd vertritt vns auffs beste mit vnaußsprechlichen Seufftzen. Rom. 8. Solte eine Mutter nit Mitley den tragen mit jhrem Kinde / daß in schwerer Angst liget. Ja sie vergisset der neun vnd neuntzig / vnd gehet vmb das schwache. Also ist Christus nahe bey den angsthafften vnd zerbrochnen Hertzen / da ist seine Werckstatt / da erquickt vnd tröstet er.
Rom. 8, 26 3. Verschafft Christus das Entrinnen vnd den Sieg. Er
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 684. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/700>, abgerufen am 18.06.2024. |