Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

das Wort jhrer Zeugnuß / vnnd haben jhr Leben nicht geliebet biß in den todt. Mit Büchsen vnd Spiessen / vnd andern leiblichen Waffen kanstu den Satan nicht vertreiben. Der Feind ist ein Geist / der Streit ist geistlich / Wehr vnd Waffen müssen auch geistlich seyn. Das Wort Gottes vnd Gedult thun das beste bey der Sache. Darumb wann du ein Christ geworden bist / so sage ab allem was du bist vnd hast / vnd auffopffere dich Gott gantz vnd gar zu eygen / alles nach seinem Willen willig zu thun vnd gedultig zu leyden. Wann du solches dir fürgenommen / als dann mustu versuchet werden auff vilfältige Weise. Der Satan wird zu mancherley fleischlichen jrrdischen Lüsten vnd Sünden Vrsach geben vnd dich reitzen / da bleib beym Wort / daß von Gottes Wolgefallen zeuget / das laß dir lieber seyn als dein eigner Will. Wann du deß Wortes vergissest / vnd nit daran gedenckest / ob du auch nach Gottes Willen lauffest / bistu leicht zu Fall gebracht. Viel Noth vnd Wider willen wirstu auch müssen dulden / das dulde / vnd laß es dir lieb seyn vmbs HErrn Willen. Gedencke / ich bin ein Kriegsmann / vnd muß zu Felde ligen. Wann ein Krieg auff höret / gehet ein anderer an. Laß dir das nit befremb den / dein Beruff bringts mit. Wer wol streitet vnd viel leydet / der wird auch herrlich gekrönet werden. Hastus einmal versehen / daß dich dein Gewissen anklaget / so greiff zum Blut deß Lambs / vnd wisse daß du einen Fürsprecher bey Gott hast / JEsum Christum / der ist die Versönung für deine Sünde. Wird der Satan mit fewrigen Pfeilen dich angreiffen / vnnd das Hertz ängstigen / da wird dir der Streit zu schwer / da lauff nur bloß zu deinem Hauptmann / vnd schrey den vmb Hülff an: Hilff nun mein Jesu. Vnd zum Feind sprich nit mehr als: Ich bin ein Christ / ich bin meines JEsus. Der Feind hat Gott lob offt erfahren müssen / was für mordliche Spieß vnd Waffen es sey / wann der Glaube jhm mit dem Namen JEsus begegnet.

Darumb vergesset deß schönen Trostbildes nicht / welches das3. Consolatorius. fürnemste in diesem Text ist / daß ewer lieber Heyland Jesus mit in

das Wort jhrer Zeugnuß / vnnd haben jhr Leben nicht geliebet biß in den todt. Mit Büchsen vnd Spiessen / vnd andern leiblichen Waffen kanstu den Satan nicht vertreiben. Der Feind ist ein Geist / der Streit ist geistlich / Wehr vñ Waffen müssen auch geistlich seyn. Das Wort Gottes vnd Gedult thun das beste bey der Sache. Darumb wañ du ein Christ geworden bist / so sage ab allem was du bist vnd hast / vnd auffopffere dich Gott gantz vnd gar zu eygen / alles nach seinem Willen willig zu thun vnd gedultig zu leyden. Wañ du solches dir fürgenom̃en / als dann mustu versuchet werden auff vilfältige Weise. Der Satan wird zu mancherley fleischlichen jrrdischen Lüsten vnd Sünden Vrsach geben vnd dich reitzen / da bleib beym Wort / daß von Gottes Wolgefallen zeuget / das laß dir lieber seyn als dein eigner Will. Wañ du deß Wortes vergissest / vnd nit daran gedenckest / ob du auch nach Gottes Willen lauffest / bistu leicht zu Fall gebracht. Viel Noth vnd Wider willen wirstu auch müssen dulden / das dulde / vnd laß es dir lieb seyn vmbs HErrn Willen. Gedencke / ich bin ein Kriegsmann / vnd muß zu Felde ligen. Wañ ein Krieg auff höret / gehet ein anderer an. Laß dir das nit befremb den / dein Beruff bringts mit. Wer wol streitet vnd viel leydet / der wird auch herrlich gekrönet werden. Hastus einmal versehen / daß dich dein Gewissen anklaget / so greiff zum Blut deß Lambs / vñ wisse daß du einen Fürsprecher bey Gott hast / JEsum Christum / der ist die Versönung für deine Sünde. Wird der Satan mit fewrigen Pfeilen dich angreiffen / vnnd das Hertz ängstigen / da wird dir der Streit zu schwer / da lauff nur bloß zu deinem Hauptmann / vnd schrey den vmb Hülff an: Hilff nun mein Jesu. Vnd zum Feind sprich nit mehr als: Ich bin ein Christ / ich bin meines JEsus. Der Feind hat Gott lob offt erfahren müssen / was für mordliche Spieß vnd Waffen es sey / wann der Glaube jhm mit dem Namen JEsus begegnet.

Darumb vergesset deß schönen Trostbildes nicht / welches das3. Consolatorius. fürnemste in diesem Text ist / daß ewer lieber Heyland Jesus mit in

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0699" n="683"/>
das Wort jhrer Zeugnuß / vnnd                      haben jhr Leben nicht geliebet biß in den todt. Mit Büchsen vnd Spiessen / vnd                      andern leiblichen Waffen kanstu den Satan nicht vertreiben. Der Feind ist ein                      Geist / der Streit ist geistlich / Wehr vn&#x0303; Waffen müssen auch                      geistlich seyn. Das Wort Gottes vnd Gedult thun das beste bey der Sache. Darumb                          wan&#x0303; du ein Christ geworden bist / so sage ab allem was du                      bist vnd hast / vnd auffopffere dich Gott gantz vnd gar zu eygen / alles nach                      seinem Willen willig zu thun vnd gedultig zu leyden. Wan&#x0303; du                      solches dir fürgenom&#x0303;en / als dann mustu versuchet werden auff                      vilfältige Weise. Der Satan wird zu mancherley fleischlichen jrrdischen Lüsten                      vnd Sünden Vrsach geben vnd dich reitzen / da bleib beym Wort / daß von Gottes                      Wolgefallen zeuget / das laß dir lieber seyn als dein eigner Will. Wan&#x0303; du deß Wortes vergissest / vnd nit daran gedenckest / ob du auch                      nach Gottes Willen lauffest / bistu leicht zu Fall gebracht. Viel Noth vnd Wider                      willen wirstu auch müssen dulden / das dulde / vnd laß es dir lieb seyn vmbs                      HErrn Willen. Gedencke / ich bin ein Kriegsmann / vnd muß zu Felde ligen. Wan&#x0303; ein Krieg auff höret / gehet ein anderer an. Laß dir das nit                      befremb den / dein Beruff bringts mit. Wer wol streitet vnd viel leydet / der                      wird auch herrlich gekrönet werden. Hastus einmal versehen / daß dich dein                      Gewissen anklaget / so greiff zum Blut deß Lambs / vn&#x0303; wisse daß                      du einen Fürsprecher bey Gott hast / JEsum Christum / der ist die Versönung für                      deine Sünde. Wird der Satan mit fewrigen Pfeilen dich angreiffen / vnnd das                      Hertz ängstigen / da wird dir der Streit zu schwer / da lauff nur bloß zu deinem                      Hauptmann / vnd schrey den vmb Hülff an: Hilff nun mein Jesu. Vnd zum Feind                      sprich nit mehr als: Ich bin ein Christ / ich bin meines JEsus. Der Feind hat                      Gott lob offt erfahren müssen / was für mordliche Spieß vnd Waffen es sey / wann                      der Glaube jhm mit dem Namen JEsus begegnet.</p>
        <p>Darumb vergesset deß schönen Trostbildes nicht / welches das<note place="right">3. Consolatorius.</note> fürnemste in diesem Text ist /                      daß ewer lieber Heyland Jesus mit in
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[683/0699] das Wort jhrer Zeugnuß / vnnd haben jhr Leben nicht geliebet biß in den todt. Mit Büchsen vnd Spiessen / vnd andern leiblichen Waffen kanstu den Satan nicht vertreiben. Der Feind ist ein Geist / der Streit ist geistlich / Wehr vñ Waffen müssen auch geistlich seyn. Das Wort Gottes vnd Gedult thun das beste bey der Sache. Darumb wañ du ein Christ geworden bist / so sage ab allem was du bist vnd hast / vnd auffopffere dich Gott gantz vnd gar zu eygen / alles nach seinem Willen willig zu thun vnd gedultig zu leyden. Wañ du solches dir fürgenom̃en / als dann mustu versuchet werden auff vilfältige Weise. Der Satan wird zu mancherley fleischlichen jrrdischen Lüsten vnd Sünden Vrsach geben vnd dich reitzen / da bleib beym Wort / daß von Gottes Wolgefallen zeuget / das laß dir lieber seyn als dein eigner Will. Wañ du deß Wortes vergissest / vnd nit daran gedenckest / ob du auch nach Gottes Willen lauffest / bistu leicht zu Fall gebracht. Viel Noth vnd Wider willen wirstu auch müssen dulden / das dulde / vnd laß es dir lieb seyn vmbs HErrn Willen. Gedencke / ich bin ein Kriegsmann / vnd muß zu Felde ligen. Wañ ein Krieg auff höret / gehet ein anderer an. Laß dir das nit befremb den / dein Beruff bringts mit. Wer wol streitet vnd viel leydet / der wird auch herrlich gekrönet werden. Hastus einmal versehen / daß dich dein Gewissen anklaget / so greiff zum Blut deß Lambs / vñ wisse daß du einen Fürsprecher bey Gott hast / JEsum Christum / der ist die Versönung für deine Sünde. Wird der Satan mit fewrigen Pfeilen dich angreiffen / vnnd das Hertz ängstigen / da wird dir der Streit zu schwer / da lauff nur bloß zu deinem Hauptmann / vnd schrey den vmb Hülff an: Hilff nun mein Jesu. Vnd zum Feind sprich nit mehr als: Ich bin ein Christ / ich bin meines JEsus. Der Feind hat Gott lob offt erfahren müssen / was für mordliche Spieß vnd Waffen es sey / wann der Glaube jhm mit dem Namen JEsus begegnet. Darumb vergesset deß schönen Trostbildes nicht / welches das fürnemste in diesem Text ist / daß ewer lieber Heyland Jesus mit in 3. Consolatorius.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/699
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 683. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/699>, abgerufen am 22.11.2024.