Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.übersehen / die Lieder in den Kirchen sollen in ein heulen verkehret werden / spricht der HERR HERR / vnd zur selbigen Zeit werden viel todter Leichnamb ligen an allen örtern / die man heimlich wegtragen wird. Wann solche Zornzeichen gesehen werden / zeugen sie von dem ewigen Zorn / der die lieblose Hertzen drücken wird. Drumb machen die lieb vergessene Hertzen jhnen keine ander Rechnung: Wer nicht liebet / der bleibet im Todt / vnd wird für Gottes Gericht wie ein Todtschläger geachtet; vnd ein Todtschläger hat das ewige Leben nicht bey jhm bleibend. Bistu schon einmahl wiedergeboren gewest / so kan doch das Leben nicht bey dir bleiben / es ist verlohren / das bezeuget dein liebloses Hertze. Es kan zwar niemand sich einer Vollkommenheit rühmen / als mangele jhm nichts an der Liebe. Doch wie das nicht ist eine Christliche Heiligkeit / der nichts mangelt; also ist das auch nicht eine Christliche Liebe / der nichts mangelt. Wie Johannes von 1. Joh. 1, 8.sich vnd allen Heiligen bekennet: So wir sagen / wir haben keine Sünde / so verführen wir vns selbst. Also müssen wir auch sprechen: So wir sagen / vns mangelt nichts an der Liebe / so verfahren wir vns / vnd die Warheit ist nicht in vns. Wer will fromb seyn / muß Christi Blut mit zu hülffe nehmen / sonst 1. Joh. 1, 9. 7wird er nimmer fromb seyn; denn so wir vnsere Sünde bekennen / so ist GOtt getrew vnd gerecht / daß er vns die Sünde vergibt / vnd reiniget vns von aller Vntugend; denn das Blut Jesu Christi deß Sohns Gottes / macht vns rein von aller Sünde; wie auch Johannes sagt in seiner ersten Epistel am 1. Cap. Also auch / wer will lieben / der nehme Christi Blut mit zu hülffe / sonsten wird er nimmer recht lieben. Befleissige dich nur mit allem Ernst / ohne Heucheley / nach Ver- übersehen / die Lieder in den Kirchen sollen in ein heulen verkehret werden / spricht der HERR HERR / vnd zur selbigen Zeit werden viel todter Leichnamb ligen an allen örtern / die man heimlich wegtragen wird. Wann solche Zornzeichen gesehen werden / zeugen sie von dem ewigen Zorn / der die lieblose Hertzen drücken wird. Drumb machen die lieb vergessene Hertzen jhnen keine ander Rechnung: Wer nicht liebet / der bleibet im Todt / vnd wird für Gottes Gericht wie ein Todtschläger geachtet; vnd ein Todtschläger hat das ewige Leben nicht bey jhm bleibend. Bistu schon einmahl wiedergeboren gewest / so kan doch das Leben nicht bey dir bleiben / es ist verlohren / das bezeuget dein liebloses Hertze. Es kan zwar niemand sich einer Vollkommenheit rühmen / als mangele jhm nichts an der Liebe. Doch wie das nicht ist eine Christliche Heiligkeit / der nichts mangelt; also ist das auch nicht eine Christliche Liebe / der nichts mangelt. Wie Johannes von 1. Joh. 1, 8.sich vnd allen Heiligen bekennet: So wir sagen / wir haben keine Sünde / so verführen wir vns selbst. Also müssen wir auch sprechen: So wir sagen / vns mangelt nichts an der Liebe / so verfahren wir vns / vnd die Warheit ist nicht in vns. Wer will fromb seyn / muß Christi Blut mit zu hülffe nehmen / sonst 1. Joh. 1, 9. 7wird er nimmer fromb seyn; denn so wir vnsere Sünde bekennen / so ist GOtt getrew vnd gerecht / daß er vns die Sünde vergibt / vnd reiniget vns von aller Vntugend; denn das Blut Jesu Christi deß Sohns Gottes / macht vns rein von aller Sünde; wie auch Johannes sagt in seiner ersten Epistel am 1. Cap. Also auch / wer will lieben / der nehme Christi Blut mit zu hülffe / sonsten wird er nimmer recht lieben. Befleissige dich nur mit allem Ernst / ohne Heucheley / nach Ver- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0074" n="58"/> übersehen / die Lieder in den Kirchen sollen in ein heulen verkehret werden / spricht der HERR HERR / vnd zur selbigen Zeit werden viel todter Leichnamb ligen an allen örtern / die man heimlich wegtragen wird. Wann solche Zornzeichen gesehen werden / zeugen sie von dem ewigen Zorn / der die lieblose Hertzen drücken wird. Drumb machen die lieb vergessene Hertzen jhnen keine ander Rechnung: Wer nicht liebet / der bleibet im Todt / vnd wird für Gottes Gericht wie ein Todtschläger geachtet; vnd ein Todtschläger hat das ewige Leben nicht bey jhm bleibend. Bistu schon einmahl wiedergeboren gewest / so kan doch das Leben nicht bey dir bleiben / es ist verlohren / das bezeuget dein liebloses Hertze.</p> <p>Es kan zwar niemand sich einer Vollkommenheit rühmen / als mangele jhm nichts an der Liebe. Doch wie das nicht ist eine Christliche Heiligkeit / der nichts mangelt; also ist das auch nicht eine Christliche Liebe / der nichts mangelt. Wie Johannes von <note place="left">1. Joh. 1, 8.</note>sich vnd allen Heiligen bekennet: So wir sagen / wir haben keine Sünde / so verführen wir vns selbst. Also müssen wir auch sprechen: So wir sagen / vns mangelt nichts an der Liebe / so verfahren wir vns / vnd die Warheit ist nicht in vns. Wer will fromb seyn / muß Christi Blut mit zu hülffe nehmen / sonst <note place="left">1. Joh. 1, 9. 7</note>wird er nimmer fromb seyn; denn so wir vnsere Sünde bekennen / so ist GOtt getrew vnd gerecht / daß er vns die Sünde vergibt / vnd reiniget vns von aller Vntugend; denn das Blut Jesu Christi deß Sohns Gottes / macht vns rein von aller Sünde; wie auch Johannes sagt in seiner ersten Epistel am 1. Cap. Also auch / wer will lieben / der nehme Christi Blut mit zu hülffe / sonsten wird er nimmer recht lieben. Befleissige dich nur mit allem Ernst / ohne Heucheley / nach Ver- </p> </div> </body> </text> </TEI> [58/0074]
übersehen / die Lieder in den Kirchen sollen in ein heulen verkehret werden / spricht der HERR HERR / vnd zur selbigen Zeit werden viel todter Leichnamb ligen an allen örtern / die man heimlich wegtragen wird. Wann solche Zornzeichen gesehen werden / zeugen sie von dem ewigen Zorn / der die lieblose Hertzen drücken wird. Drumb machen die lieb vergessene Hertzen jhnen keine ander Rechnung: Wer nicht liebet / der bleibet im Todt / vnd wird für Gottes Gericht wie ein Todtschläger geachtet; vnd ein Todtschläger hat das ewige Leben nicht bey jhm bleibend. Bistu schon einmahl wiedergeboren gewest / so kan doch das Leben nicht bey dir bleiben / es ist verlohren / das bezeuget dein liebloses Hertze.
Es kan zwar niemand sich einer Vollkommenheit rühmen / als mangele jhm nichts an der Liebe. Doch wie das nicht ist eine Christliche Heiligkeit / der nichts mangelt; also ist das auch nicht eine Christliche Liebe / der nichts mangelt. Wie Johannes von sich vnd allen Heiligen bekennet: So wir sagen / wir haben keine Sünde / so verführen wir vns selbst. Also müssen wir auch sprechen: So wir sagen / vns mangelt nichts an der Liebe / so verfahren wir vns / vnd die Warheit ist nicht in vns. Wer will fromb seyn / muß Christi Blut mit zu hülffe nehmen / sonst wird er nimmer fromb seyn; denn so wir vnsere Sünde bekennen / so ist GOtt getrew vnd gerecht / daß er vns die Sünde vergibt / vnd reiniget vns von aller Vntugend; denn das Blut Jesu Christi deß Sohns Gottes / macht vns rein von aller Sünde; wie auch Johannes sagt in seiner ersten Epistel am 1. Cap. Also auch / wer will lieben / der nehme Christi Blut mit zu hülffe / sonsten wird er nimmer recht lieben. Befleissige dich nur mit allem Ernst / ohne Heucheley / nach Ver-
1. Joh. 1, 8.
1. Joh. 1, 9. 7
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |