Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

Geist Gottes wider sich selbst? Mit nichten. Findestu einen der ein Mensch ist / vnd nicht mehr / auff den kanstu vnd sollstu dein Vertrawen nicht setzen. Einer aber muste vnter den Menschenkindern gebohren werden / von welchem der HERR prediget: DuPsal. 2, 7. bist mein Sohn / heut / von alle Ewigkeit habe ich dich gezeuget; auff den kanstu hoffen / auff den sollstu hoffen. Wol allen / die auff Ihn trawen.

Wann Esaias predigt vom Liecht / das vns erleuchten sollEsai. 9, 6. im Finsternüß / von der Frewde / die vns erfrewen soll in allerley Trübsal / von dem Held / der das Seelen-Joch zerbrechen solte / von dem Friedenfürsten / der da herrschen würde auff dem Stuel Davids / der ewig herrschen würde / als ein ewiger Vatter / in welches Reich deß Friedes kein Ende seyn würde; beschreibet er denselben / als ein kleines Kind in diese Welt gebohren: Ein Kind ist vns gebohren / ein Sohn ist vns gegeben.

Das mercket / damit jhr euch nicht jrren lasset / wann euch für Augen kompt die Schwachheit eines zarten Kindes. Wir haben ein festes Prophetisches Wort. Vnser GOtt / vnser König / vnd vnser Heyland / auff welchen wir hoffen sollen / muste ein solch vnvermögen Kind werden / es ist viel hundert Jahr zuvor verkündiget.

Daß aber das Jesulein / das von Maria geboren ist / eben derselbe HERR sey / auff welchen die Schrifft zuvor gewiesen / davon haben wir gewisse Zeugnüß. Ich will nicht sagen von den Vmbständen der Zeit vnd deß Orts / daß zuvor verkündiget / Christus solte zu Bethlehem gebohren werden / vnd zu einer solchen Zeit / da das Regiment vnd der Gottesdienst von Juden noch nicht gantz entwandt wäre; denn das ist nur ein gemein Zeichen; es seynd zu solcher Zeit / vnd am selbigen Ort auch mehr Kinder geboren. Wir müssen näher kommen.

JESVS der Sohn Mariae ist zu erst bezeuget ein GOtt

Geist Gottes wider sich selbst? Mit nichten. Findestu einen der ein Mensch ist / vnd nicht mehr / auff den kanstu vnd sollstu dein Vertrawen nicht setzen. Einer aber muste vnter den Menschenkindern gebohren werden / von welchem der HERR prediget: DuPsal. 2, 7. bist mein Sohn / heut / von alle Ewigkeit habe ich dich gezeuget; auff den kanstu hoffen / auff den sollstu hoffen. Wol allen / die auff Ihn trawen.

Wann Esaias predigt vom Liecht / das vns erleuchten sollEsai. 9, 6. im Finsternüß / von der Frewde / die vns erfrewen soll in allerley Trübsal / von dem Held / der das Seelen-Joch zerbrechen solte / von dem Friedenfürsten / der da herrschen würde auff dem Stuel Davids / der ewig herrschen würde / als ein ewiger Vatter / in welches Reich deß Friedes kein Ende seyn würde; beschreibet er denselben / als ein kleines Kind in diese Welt gebohren: Ein Kind ist vns gebohren / ein Sohn ist vns gegeben.

Das mercket / damit jhr euch nicht jrren lasset / wann euch für Augen kompt die Schwachheit eines zarten Kindes. Wir haben ein festes Prophetisches Wort. Vnser GOtt / vnser König / vnd vnser Heyland / auff welchen wir hoffen sollen / muste ein solch vnvermögen Kind werden / es ist viel hundert Jahr zuvor verkündiget.

Daß aber das Jesulein / das von Maria geboren ist / eben derselbe HERR sey / auff welchen die Schrifft zuvor gewiesen / davon haben wir gewisse Zeugnüß. Ich will nicht sagen von den Vmbständen der Zeit vnd deß Orts / daß zuvor verkündiget / Christus solte zu Bethlehem gebohren werden / vnd zu einer solchen Zeit / da das Regiment vnd der Gottesdienst von Juden noch nicht gantz entwandt wäre; denn das ist nur ein gemein Zeichen; es seynd zu solcher Zeit / vnd am selbigen Ort auch mehr Kinder geboren. Wir müssen näher kommen.

JESVS der Sohn Mariae ist zu erst bezeuget ein GOtt

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0127" n="107"/>
Geist Gottes wider sich                      selbst? Mit nichten. Findestu einen der ein Mensch ist / vnd nicht mehr / auff                      den kanstu vnd sollstu dein Vertrawen nicht setzen. Einer aber muste vnter den                      Menschenkindern gebohren werden / von welchem der HERR prediget: Du<note place="right">Psal. 2, 7.</note> bist mein Sohn / heut / von alle                      Ewigkeit habe ich dich gezeuget; auff den kanstu hoffen / auff den sollstu                      hoffen. Wol allen / die auff Ihn trawen.</p>
        <p>Wann Esaias predigt vom Liecht / das vns erleuchten soll<note place="right">Esai. 9, 6.</note> im Finsternüß / von der Frewde / die                      vns erfrewen soll in allerley Trübsal / von dem Held / der das Seelen-Joch                      zerbrechen solte / von dem Friedenfürsten / der da herrschen würde auff dem                      Stuel Davids / der ewig herrschen würde / als ein ewiger Vatter / in welches                      Reich deß Friedes kein Ende seyn würde; beschreibet er denselben / als ein                      kleines Kind in diese Welt gebohren: Ein Kind ist vns gebohren / ein Sohn ist                      vns gegeben.</p>
        <p>Das mercket / damit jhr euch nicht jrren lasset / wann euch für Augen kompt die                      Schwachheit eines zarten Kindes. Wir haben ein festes Prophetisches Wort. Vnser                      GOtt / vnser König / vnd vnser Heyland / auff welchen wir hoffen sollen / muste                      ein solch vnvermögen Kind werden / es ist viel hundert Jahr zuvor                      verkündiget.</p>
        <p>Daß aber das Jesulein / das von Maria geboren ist / eben derselbe HERR sey / auff                      welchen die Schrifft zuvor gewiesen / davon haben wir gewisse Zeugnüß. Ich will                      nicht sagen von den Vmbständen der Zeit vnd deß Orts / daß zuvor verkündiget /                      Christus solte zu Bethlehem gebohren werden / vnd zu einer solchen Zeit / da das                      Regiment vnd der Gottesdienst von Juden noch nicht gantz entwandt wäre; denn das                      ist nur ein gemein Zeichen; es seynd zu solcher Zeit / vnd am selbigen Ort auch                      mehr Kinder geboren. Wir müssen näher kommen.</p>
        <p>JESVS der Sohn Mariae ist zu erst bezeuget ein GOtt
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[107/0127] Geist Gottes wider sich selbst? Mit nichten. Findestu einen der ein Mensch ist / vnd nicht mehr / auff den kanstu vnd sollstu dein Vertrawen nicht setzen. Einer aber muste vnter den Menschenkindern gebohren werden / von welchem der HERR prediget: Du bist mein Sohn / heut / von alle Ewigkeit habe ich dich gezeuget; auff den kanstu hoffen / auff den sollstu hoffen. Wol allen / die auff Ihn trawen. Psal. 2, 7. Wann Esaias predigt vom Liecht / das vns erleuchten soll im Finsternüß / von der Frewde / die vns erfrewen soll in allerley Trübsal / von dem Held / der das Seelen-Joch zerbrechen solte / von dem Friedenfürsten / der da herrschen würde auff dem Stuel Davids / der ewig herrschen würde / als ein ewiger Vatter / in welches Reich deß Friedes kein Ende seyn würde; beschreibet er denselben / als ein kleines Kind in diese Welt gebohren: Ein Kind ist vns gebohren / ein Sohn ist vns gegeben. Esai. 9, 6. Das mercket / damit jhr euch nicht jrren lasset / wann euch für Augen kompt die Schwachheit eines zarten Kindes. Wir haben ein festes Prophetisches Wort. Vnser GOtt / vnser König / vnd vnser Heyland / auff welchen wir hoffen sollen / muste ein solch vnvermögen Kind werden / es ist viel hundert Jahr zuvor verkündiget. Daß aber das Jesulein / das von Maria geboren ist / eben derselbe HERR sey / auff welchen die Schrifft zuvor gewiesen / davon haben wir gewisse Zeugnüß. Ich will nicht sagen von den Vmbständen der Zeit vnd deß Orts / daß zuvor verkündiget / Christus solte zu Bethlehem gebohren werden / vnd zu einer solchen Zeit / da das Regiment vnd der Gottesdienst von Juden noch nicht gantz entwandt wäre; denn das ist nur ein gemein Zeichen; es seynd zu solcher Zeit / vnd am selbigen Ort auch mehr Kinder geboren. Wir müssen näher kommen. JESVS der Sohn Mariae ist zu erst bezeuget ein GOtt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/127
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/127>, abgerufen am 09.11.2024.