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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Es wird zum 2. gezeiget der Heyland / nemblich der grosse GOtt Jesus Christus / der ist der himlische Moses / von Gott gesandt / auß dem höllischen Egypten vns außzuführen / den müssen wir kennen / weil er vns muß erlösen / dadurch daß er sich selbst für vns in den Todt gibet / so ist er ein Mensch; weil aber menschlich vermögen allein das Sünden-Reich nicht tilgen kan / muß hie mehr als Mensch seyn / vnd nennet jhn Paulus den grossen GOtt. Sihe an / wie groß Himmel vnd Erden / vnd gedencke wie groß derselbe ist / der solches alles gemacht hat. Sihe / derselbe grosse GOtt ist außgesandt zu vns in vnser Elend / das mag vns noch wol ein rechtschaffener Erlöser seyn; dann wär er nicht der grosse GOtt / sondern ein grosser erschaffener Engel / hätte sein Todt nicht können eine Bezahlung seyn für vnsere Sünde. Nun Er aber der grosse ewige GOtt ist / was kan thewrbarer seyn / die verdampten Seelen zu bezahlen vnd zu lösen / als der Todt vnd das Blut deß grossen Gottes?

Darumb haben wir zum 3. zu bedencken das Mittel vnser Erlösung / denn der grosse GOtt / spricht Paulus / hat sich selbst für vns gegeben / verstehe als ein Versöhnopffer. Er hat sich dahin gegeben in die Gewalt aller Teuffel vnd bösen Menschen / jhn zu plagen vnd zu tödten. Für sich durffte er nicht sterben / denn es war keine Schuld deß Todes bey jhm. Daß er nun gestorben ist / ist für andere geschehen. Für wen dann? Paulus sagt: Für vns / die Teuffel haben hie kein Theil.

Moses war ein Erlöser der Kinder Israel / sie auß Egypten zu führen / er durfft es aber nicht thun durch sterben / doch muste zuvor deß Pharaonis Macht durch den hohen Arm Gottes zubrochen werden. Also kunte kein Mensch auß deß Teuffels Reich erlöset werden / deß Teuffels Reich muste zuvor zerbrochen werden. Das Reich deß Teuffels bestehet im Todt / in der Quaal der Seelen / im nagen vnd beissen deß Gewissens. Der Stachel deß Todes

Es wird zum 2. gezeiget der Heyland / nemblich der grosse GOtt Jesus Christus / der ist der himlische Moses / von Gott gesandt / auß dem höllischen Egypten vns außzuführen / den müssen wir kennen / weil er vns muß erlösen / dadurch daß er sich selbst für vns in den Todt gibet / so ist er ein Mensch; weil aber menschlich vermögen allein das Sünden-Reich nicht tilgen kan / muß hie mehr als Mensch seyn / vnd nennet jhn Paulus den grossen GOtt. Sihe an / wie groß Himmel vnd Erden / vnd gedencke wie groß derselbe ist / der solches alles gemacht hat. Sihe / derselbe grosse GOtt ist außgesandt zu vns in vnser Elend / das mag vns noch wol ein rechtschaffener Erlöser seyn; dann wär er nicht der grosse GOtt / sondern ein grosser erschaffener Engel / hätte sein Todt nicht können eine Bezahlung seyn für vnsere Sünde. Nun Er aber der grosse ewige GOtt ist / was kan thewrbarer seyn / die verdampten Seelen zu bezahlen vnd zu lösen / als der Todt vnd das Blut deß grossen Gottes?

Darumb haben wir zum 3. zu bedencken das Mittel vnser Erlösung / denn der grosse GOtt / spricht Paulus / hat sich selbst für vns gegeben / verstehe als ein Versöhnopffer. Er hat sich dahin gegeben in die Gewalt aller Teuffel vnd bösen Menschen / jhn zu plagen vnd zu tödten. Für sich durffte er nicht sterben / denn es war keine Schuld deß Todes bey jhm. Daß er nun gestorben ist / ist für andere geschehen. Für wen dann? Paulus sagt: Für vns / die Teuffel haben hie kein Theil.

Moses war ein Erlöser der Kinder Israel / sie auß Egypten zu führen / er durfft es aber nicht thun durch sterben / doch muste zuvor deß Pharaonis Macht durch den hohen Arm Gottes zubrochen werden. Also kunte kein Mensch auß deß Teuffels Reich erlöset werden / deß Teuffels Reich muste zuvor zerbrochen werden. Das Reich deß Teuffels bestehet im Todt / in der Quaal der Seelen / im nagen vnd beissen deß Gewissens. Der Stachel deß Todes

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[128/0148] Es wird zum 2. gezeiget der Heyland / nemblich der grosse GOtt Jesus Christus / der ist der himlische Moses / von Gott gesandt / auß dem höllischen Egypten vns außzuführen / den müssen wir kennen / weil er vns muß erlösen / dadurch daß er sich selbst für vns in den Todt gibet / so ist er ein Mensch; weil aber menschlich vermögen allein das Sünden-Reich nicht tilgen kan / muß hie mehr als Mensch seyn / vnd nennet jhn Paulus den grossen GOtt. Sihe an / wie groß Himmel vnd Erden / vnd gedencke wie groß derselbe ist / der solches alles gemacht hat. Sihe / derselbe grosse GOtt ist außgesandt zu vns in vnser Elend / das mag vns noch wol ein rechtschaffener Erlöser seyn; dann wär er nicht der grosse GOtt / sondern ein grosser erschaffener Engel / hätte sein Todt nicht können eine Bezahlung seyn für vnsere Sünde. Nun Er aber der grosse ewige GOtt ist / was kan thewrbarer seyn / die verdampten Seelen zu bezahlen vnd zu lösen / als der Todt vnd das Blut deß grossen Gottes? Darumb haben wir zum 3. zu bedencken das Mittel vnser Erlösung / denn der grosse GOtt / spricht Paulus / hat sich selbst für vns gegeben / verstehe als ein Versöhnopffer. Er hat sich dahin gegeben in die Gewalt aller Teuffel vnd bösen Menschen / jhn zu plagen vnd zu tödten. Für sich durffte er nicht sterben / denn es war keine Schuld deß Todes bey jhm. Daß er nun gestorben ist / ist für andere geschehen. Für wen dann? Paulus sagt: Für vns / die Teuffel haben hie kein Theil. Moses war ein Erlöser der Kinder Israel / sie auß Egypten zu führen / er durfft es aber nicht thun durch sterben / doch muste zuvor deß Pharaonis Macht durch den hohen Arm Gottes zubrochen werden. Also kunte kein Mensch auß deß Teuffels Reich erlöset werden / deß Teuffels Reich muste zuvor zerbrochen werden. Das Reich deß Teuffels bestehet im Todt / in der Quaal der Seelen / im nagen vnd beissen deß Gewissens. Der Stachel deß Todes

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/148>, abgerufen am 21.11.2024.