Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

fliessen meine Strömlein / so gut sie mir GOTT gegeben. So weit es meine Arbeit halte ichs für gering / wo aber was gutes darinnen ist halte ichs nicht für mein / sondern für ein Tröpflein der Gnaden die in mir ist / auß Gnaden bin ich / was ich bin.

Es ist meine Gewohnheit nicht / Predigten auffzuschreiben / weil ich aber gesehen / daß viele einfältige getrewe Christen begierig gewesen auch zu lesen / was sie vorhin auß meinem Munde gehöret / habe ich mir gefallen lassen die Vermahnungen / so ich über die gewöhnliche Episteln zu Rostock / mehren Theyls im Anfang meines Predig-Ampts gehalten / auffzusetzen / auff daß auch nach meinem Abscheid von dieser Welt ich meinen JEsum preisen könne; in welchem Vornehmen ich gestärcket bin / nach dem durch GOttes Schickung ich von meiner lieben Gemeine zu Rostock habe weichen müssen / vnnd viele fromme Hertzen hinterlassen / die begierig seynd / etwas von dem daß ich jhnen gepredigt zu sehen vnnd zu hören. Ich köndte noch etwas anders herfür bringen / daß mich anfänglich zu diesem Fürnehmen bewogen: Aber ich verschweige es / damit es nicht das Ansehen habe / als wolte ich mich selbst rühmen / da ich doch nur das Lob meines GOttes zu rühmen begierig bin. Ich gestehe gern / daß die Welt dieser Arbeit wol entbehren kan / vnnd bereyts

fliessen meine Strömlein / so gut sie mir GOTT gegeben. So weit es meine Arbeit halte ichs für gering / wo aber was gutes darinnen ist halte ichs nicht für mein / sondern für ein Tröpflein der Gnaden die in mir ist / auß Gnaden bin ich / was ich bin.

Es ist meine Gewohnheit nicht / Predigten auffzuschreiben / weil ich aber gesehen / daß viele einfältige getrewe Christen begierig gewesen auch zu lesen / was sie vorhin auß meinem Munde gehöret / habe ich mir gefallen lassen die Vermahnungen / so ich über die gewöhnliche Episteln zu Rostock / mehren Theyls im Anfang meines Predig-Ampts gehalten / auffzusetzen / auff daß auch nach meinem Abscheid von dieser Welt ich meinen JEsum preisen könne; in welchem Vornehmen ich gestärcket bin / nach dem durch GOttes Schickung ich von meiner lieben Gemeine zu Rostock habe weichen müssen / vnnd viele fromme Hertzen hinterlassen / die begierig seynd / etwas von dem daß ich jhnen gepredigt zu sehen vnnd zu hören. Ich köndte noch etwas anders herfür bringen / daß mich anfänglich zu diesem Fürnehmen bewogen: Aber ich verschweige es / damit es nicht das Ansehen habe / als wolte ich mich selbst rühmen / da ich doch nur das Lob meines GOttes zu rühmen begierig bin. Ich gestehe gern / daß die Welt dieser Arbeit wol entbehren kan / vnnd bereyts

<TEI>
  <text>
    <front>
      <div>
        <p><pb facs="#f0015" n="11"/>
fliessen meine Strömlein / so gut sie mir GOTT gegeben. So weit es                      meine Arbeit halte ichs für gering / wo aber was gutes darinnen ist halte ichs                      nicht für mein / sondern für ein Tröpflein der Gnaden die in mir ist / auß                      Gnaden bin ich / was ich bin.</p>
        <p>Es ist meine Gewohnheit nicht / Predigten auffzuschreiben / weil ich aber gesehen                      / daß viele einfältige getrewe Christen begierig gewesen auch zu lesen / was sie                      vorhin auß meinem Munde gehöret / habe ich mir gefallen lassen die Vermahnungen                      / so ich über die gewöhnliche Episteln zu Rostock / mehren Theyls im Anfang                      meines Predig-Ampts gehalten / auffzusetzen / auff daß auch nach meinem Abscheid                      von dieser Welt ich meinen JEsum preisen könne; in welchem Vornehmen ich                      gestärcket bin / nach dem durch GOttes Schickung ich von meiner lieben Gemeine                      zu Rostock habe weichen müssen / vnnd viele fromme Hertzen hinterlassen / die                      begierig seynd / etwas von dem daß ich jhnen gepredigt zu sehen vnnd zu hören.                      Ich köndte noch etwas anders herfür bringen / daß mich anfänglich zu diesem                      Fürnehmen bewogen: Aber ich verschweige es / damit es nicht das Ansehen habe /                      als wolte ich mich selbst rühmen / da ich doch nur das Lob meines GOttes zu                      rühmen begierig bin. Ich gestehe gern / daß die Welt dieser Arbeit wol entbehren                      kan / vnnd bereyts
</p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[11/0015] fliessen meine Strömlein / so gut sie mir GOTT gegeben. So weit es meine Arbeit halte ichs für gering / wo aber was gutes darinnen ist halte ichs nicht für mein / sondern für ein Tröpflein der Gnaden die in mir ist / auß Gnaden bin ich / was ich bin. Es ist meine Gewohnheit nicht / Predigten auffzuschreiben / weil ich aber gesehen / daß viele einfältige getrewe Christen begierig gewesen auch zu lesen / was sie vorhin auß meinem Munde gehöret / habe ich mir gefallen lassen die Vermahnungen / so ich über die gewöhnliche Episteln zu Rostock / mehren Theyls im Anfang meines Predig-Ampts gehalten / auffzusetzen / auff daß auch nach meinem Abscheid von dieser Welt ich meinen JEsum preisen könne; in welchem Vornehmen ich gestärcket bin / nach dem durch GOttes Schickung ich von meiner lieben Gemeine zu Rostock habe weichen müssen / vnnd viele fromme Hertzen hinterlassen / die begierig seynd / etwas von dem daß ich jhnen gepredigt zu sehen vnnd zu hören. Ich köndte noch etwas anders herfür bringen / daß mich anfänglich zu diesem Fürnehmen bewogen: Aber ich verschweige es / damit es nicht das Ansehen habe / als wolte ich mich selbst rühmen / da ich doch nur das Lob meines GOttes zu rühmen begierig bin. Ich gestehe gern / daß die Welt dieser Arbeit wol entbehren kan / vnnd bereyts

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/15
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/15>, abgerufen am 21.11.2024.