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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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sey / dadurch das Hertz erleuchtet / erquicket vnd erfrewet werde. Als wann Joseph im Gefängnüß eine solche Bottschafft höret: Der König Pharao schickt dir diß Kleid / vnd lässet dir sagen / du sollst für jhn kommen. Da erscheinet jhm eine Gnade / die jhm das Hertz erquickt vnd erfrewet. Also wann ein Vbelthäter zum Gericht geführet wird / vnd es kompt einer / vnd ruffet: Gnade / Gnade; das ist eine solche Bottschafft / die den armen Sünder lebendig macht / vnd erquickt vnd erfrewet sein Hertz. Eben so ists auch mit der Predigt von Christo: Wir seynd verdampt zum Todt; Da kompt ein Apostel / vnd predigt: GOtt hat seinen Sohn für euch verdampte Sünder gegeben / daß er euch erlöse von aller Vngerechtigkeit. Das ist ja freylich eine Bottschafft / die die Seel erquickt vnd erfrewet.

Was ists aber / daß gesaget wird: Die heilsame Gnade Gottes ist erschienen allen Menschen; sintemal der grösseste Hauff vnter den Menschen von dieser Gnade nichts weiß? Da wisse erstlich / daß diese Gnade alle angehe / sie erkennen sie / oder nicht. Die Legaten waren von Christo schon abgefertiget in alle Welt / mit solchem Befehl: Prediget das Evangelium allen Creaturen / daß es alle Creaturen hören mögen. So ist auch nunmehr zu halten / daß kein Ort auff Erden sey / dahin das Gerücht von Christo nicht erschollen sey. Hernach / so ist die Predigt von Christo so beschaffen / daß ein jeglicher Mensch / der höret / daß Gott seinen Sohn für vns Sünder gegeben / schliessen könne / daß Gott keine Lust habe an vnser Verdamnüß / es sey noch Gnade bey dem gerechten Gott für die elende Sünder.

3. Paedagogia salutaris gratiae.

Diß ist nun die heilsame Gnade / die vns hie als eine Zuchtmeisterin fürgestellet wird; Es ist erschienen die heilsame Gnade allen Menschen / vnd züchtiget vns / daß wir nemblich verläugnen das vngöttliche Wesen / vnd annehmen einen heiligen göttlichen Wandel. Dieses ist das letzte hie zu betrachten. Die heilsame Gnade / die erschienen ist auß der Sendung deß Sohnes

sey / dadurch das Hertz erleuchtet / erquicket vnd erfrewet werde. Als wann Joseph im Gefängnüß eine solche Bottschafft höret: Der König Pharao schickt dir diß Kleid / vnd lässet dir sagen / du sollst für jhn kommen. Da erscheinet jhm eine Gnade / die jhm das Hertz erquickt vnd erfrewet. Also wann ein Vbelthäter zum Gericht geführet wird / vnd es kompt einer / vnd ruffet: Gnade / Gnade; das ist eine solche Bottschafft / die den armen Sünder lebendig macht / vnd erquickt vnd erfrewet sein Hertz. Eben so ists auch mit der Predigt von Christo: Wir seynd verdampt zum Todt; Da kompt ein Apostel / vnd predigt: GOtt hat seinen Sohn für euch verdampte Sünder gegeben / daß er euch erlöse von aller Vngerechtigkeit. Das ist ja freylich eine Bottschafft / die die Seel erquickt vnd erfrewet.

Was ists aber / daß gesaget wird: Die heilsame Gnade Gottes ist erschienen allen Menschen; sintemal der grösseste Hauff vnter den Menschen von dieser Gnade nichts weiß? Da wisse erstlich / daß diese Gnade alle angehe / sie erkennen sie / oder nicht. Die Legaten waren von Christo schon abgefertiget in alle Welt / mit solchem Befehl: Prediget das Evangelium allen Creaturen / daß es alle Creaturen hören mögen. So ist auch nunmehr zu halten / daß kein Ort auff Erden sey / dahin das Gerücht von Christo nicht erschollen sey. Hernach / so ist die Predigt von Christo so beschaffen / daß ein jeglicher Mensch / der höret / daß Gott seinen Sohn für vns Sünder gegeben / schliessen könne / daß Gott keine Lust habe an vnser Verdamnüß / es sey noch Gnade bey dem gerechten Gott für die elende Sünder.

3. Paedagogia salutaris gratiae.

Diß ist nun die heilsame Gnade / die vns hie als eine Zuchtmeisterin fürgestellet wird; Es ist erschienen die heilsame Gnade allen Menschen / vnd züchtiget vns / daß wir nemblich verläugnen das vngöttliche Wesen / vnd annehmen einen heiligen göttlichen Wandel. Dieses ist das letzte hie zu betrachten. Die heilsame Gnade / die erschienen ist auß der Sendung deß Sohnes

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[132/0152] sey / dadurch das Hertz erleuchtet / erquicket vnd erfrewet werde. Als wann Joseph im Gefängnüß eine solche Bottschafft höret: Der König Pharao schickt dir diß Kleid / vnd lässet dir sagen / du sollst für jhn kommen. Da erscheinet jhm eine Gnade / die jhm das Hertz erquickt vnd erfrewet. Also wann ein Vbelthäter zum Gericht geführet wird / vnd es kompt einer / vnd ruffet: Gnade / Gnade; das ist eine solche Bottschafft / die den armen Sünder lebendig macht / vnd erquickt vnd erfrewet sein Hertz. Eben so ists auch mit der Predigt von Christo: Wir seynd verdampt zum Todt; Da kompt ein Apostel / vnd predigt: GOtt hat seinen Sohn für euch verdampte Sünder gegeben / daß er euch erlöse von aller Vngerechtigkeit. Das ist ja freylich eine Bottschafft / die die Seel erquickt vnd erfrewet. Was ists aber / daß gesaget wird: Die heilsame Gnade Gottes ist erschienen allen Menschen; sintemal der grösseste Hauff vnter den Menschen von dieser Gnade nichts weiß? Da wisse erstlich / daß diese Gnade alle angehe / sie erkennen sie / oder nicht. Die Legaten waren von Christo schon abgefertiget in alle Welt / mit solchem Befehl: Prediget das Evangelium allen Creaturen / daß es alle Creaturen hören mögen. So ist auch nunmehr zu halten / daß kein Ort auff Erden sey / dahin das Gerücht von Christo nicht erschollen sey. Hernach / so ist die Predigt von Christo so beschaffen / daß ein jeglicher Mensch / der höret / daß Gott seinen Sohn für vns Sünder gegeben / schliessen könne / daß Gott keine Lust habe an vnser Verdamnüß / es sey noch Gnade bey dem gerechten Gott für die elende Sünder. Diß ist nun die heilsame Gnade / die vns hie als eine Zuchtmeisterin fürgestellet wird; Es ist erschienen die heilsame Gnade allen Menschen / vnd züchtiget vns / daß wir nemblich verläugnen das vngöttliche Wesen / vnd annehmen einen heiligen göttlichen Wandel. Dieses ist das letzte hie zu betrachten. Die heilsame Gnade / die erschienen ist auß der Sendung deß Sohnes

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/152>, abgerufen am 25.11.2024.