Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.ste nicht jmmer dar bleiben / sondern biß auff die bestimpte ZeitGal. 3, 23. 24. vom Vatter. Gleich wie der Erb nicht jmmerdar bleibet vnter den Vormündern / sondern er wird endlich zugelassen zur freyen vnd völligen Verwaltung seiner Güter: also hälts Gott auch mit seiner Kirchen; Er hat eine gewisse Zeit bestimmet / wie lang sie soll vnter deß Gesetzes Dienstbarkeit bleiben. Diese Zeit ist die Zukunfft deß Sohnes Gottes ins Fleisch /II. De vitili libertate. da hebet sich an ein ander Zustand der Kirchen / davon hat Paulus im 3. Cap. an die Galater also geredet: Nun der Glaube kommenGal. 3, 25. 26. ist / sind wir nicht mehr vnter dem Zuchtmeister; denn jhr seyd alle Gottes Kinder durch den Glauben an Christo Jesu. In vnserm heutigen Text redet er deutlicher: Da die Zeit erfüllet war / sandte GOtt seinen Sohn /V. 4. 5. geboren von einem Weibe / vnd vnter das Gesetz gethan / auff daß er die / so vnter dem Gesetz waren / erlösete / daß wir die Kindschafft empfiengen. Hie fällt zu betrachten für das Geheimnüß der MenschwerdungUbi 1. Exponitur missio filii in carnem. deß Sohns Gottes mit jhren Früchten. Davon redet Paulus / als von einer Legation. Der HERR der Legation ist GOtt der Vatter / der Legat ist sein eingeborner Sohn. Denn GOtt1. Secundun personas. sandte seinen Sohn. Da ist zwar ein ander der dasendet / vnd ein ander der gesandt wird; ein ander der Vatter / ein ander der Sohn; doch ist bey des Vatter vnd Sohn ein einiger ewiger Gott / hoch gepreiset von Ewigkeit zu Ewigkeit. Denn nach dem Evangelio Johannis / war Christus / das Wort deß Vatters / im AnfangJoh. 1, 1. 2. 3. der Creaturen / da noch nichts erschaffen war / sondern die Creaturen zu erst erschaffen wurden / in demselben Anfang war das Wort / es ward nicht erschaffen / sondern es war schon; vnd das Wort war bey GOtt / vnd GOtt war das Wort / dasselbige war im Anfang schon bey GOtt; Alle Ding sind durch dasselbige ge- ste nicht jmmer dar bleiben / sondern biß auff die bestimpte ZeitGal. 3, 23. 24. vom Vatter. Gleich wie der Erb nicht jmmerdar bleibet vnter den Vormündern / sondern er wird endlich zugelassen zur freyen vnd völligen Verwaltung seiner Güter: also hälts Gott auch mit seiner Kirchen; Er hat eine gewisse Zeit bestimmet / wie lang sie soll vnter deß Gesetzes Dienstbarkeit bleiben. Diese Zeit ist die Zukunfft deß Sohnes Gottes ins Fleisch /II. De vitili libertate. da hebet sich an ein ander Zustand der Kirchen / davon hat Paulus im 3. Cap. an die Galater also geredet: Nun der Glaube kommenGal. 3, 25. 26. ist / sind wir nicht mehr vnter dem Zuchtmeister; denn jhr seyd alle Gottes Kinder durch den Glauben an Christo Jesu. In vnserm heutigen Text redet er deutlicher: Da die Zeit erfüllet war / sandte GOtt seinen Sohn /V. 4. 5. geboren von einem Weibe / vnd vnter das Gesetz gethan / auff daß er die / so vnter dem Gesetz waren / erlösete / daß wir die Kindschafft empfiengen. Hie fällt zu betrachten für das Geheimnüß der MenschwerdungUbi 1. Exponitur missio filii in carnem. deß Sohns Gottes mit jhren Früchten. Davon redet Paulus / als von einer Legation. Der HERR der Legation ist GOtt der Vatter / der Legat ist sein eingeborner Sohn. Denn GOtt1. Secundũ personas. sandte seinen Sohn. Da ist zwar ein ander der dasendet / vnd ein ander der gesandt wird; ein ander der Vatter / ein ander der Sohn; doch ist bey des Vatter vnd Sohn ein einiger ewiger Gott / hoch gepreiset von Ewigkeit zu Ewigkeit. Denn nach dem Evangelio Johannis / war Christus / das Wort deß Vatters / im AnfangJoh. 1, 1. 2. 3. der Creaturen / da noch nichts erschaffen war / sondern die Creaturen zu erst erschaffen wurden / in demselben Anfang war das Wort / es ward nicht erschaffen / sondern es war schon; vnd das Wort war bey GOtt / vnd GOtt war das Wort / dasselbige war im Anfang schon bey GOtt; Alle Ding sind durch dasselbige ge- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0165" n="145"/> ste nicht jmmer dar bleiben / sondern biß auff die bestimpte Zeit<note place="right">Gal. 3, 23. 24.</note> vom Vatter. Gleich wie der Erb nicht jmmerdar bleibet vnter den Vormündern / sondern er wird endlich zugelassen zur freyen vnd völligen Verwaltung seiner Güter: also hälts Gott auch mit seiner Kirchen; Er hat eine gewisse Zeit bestimmet / wie lang sie soll vnter deß Gesetzes Dienstbarkeit bleiben.</p> <p>Diese Zeit ist die Zukunfft deß Sohnes Gottes ins Fleisch /<note place="right">II. De vitili libertate.</note> da hebet sich an ein ander Zustand der Kirchen / davon hat Paulus im 3. Cap. an die Galater also geredet: Nun der Glaube kommen<note place="right">Gal. 3, 25. 26.</note> ist / sind wir nicht mehr vnter dem Zuchtmeister; denn jhr seyd alle Gottes Kinder durch den Glauben an Christo Jesu. In vnserm heutigen Text redet er deutlicher: Da die Zeit erfüllet war / sandte GOtt seinen Sohn /<note place="right">V. 4. 5.</note> geboren von einem Weibe / vnd vnter das Gesetz gethan / auff daß er die / so vnter dem Gesetz waren / erlösete / daß wir die Kindschafft empfiengen.</p> <p>Hie fällt zu betrachten für das Geheimnüß der Menschwerdung<note place="right">Ubi 1. Exponitur missio filii in carnem.</note> deß Sohns Gottes mit jhren Früchten. Davon redet Paulus / als von einer Legation. Der HERR der Legation ist GOtt der Vatter / der Legat ist sein eingeborner Sohn. Denn GOtt<note place="right">1. Secundũ personas.</note> sandte seinen Sohn. Da ist zwar ein ander der dasendet / vnd ein ander der gesandt wird; ein ander der Vatter / ein ander der Sohn; doch ist bey des Vatter vnd Sohn ein einiger ewiger Gott / hoch gepreiset von Ewigkeit zu Ewigkeit. Denn nach dem Evangelio Johannis / war Christus / das Wort deß Vatters / im Anfang<note place="right">Joh. 1, 1. 2. 3.</note> der Creaturen / da noch nichts erschaffen war / sondern die Creaturen zu erst erschaffen wurden / in demselben Anfang war das Wort / es ward nicht erschaffen / sondern es war schon; vnd das Wort war bey GOtt / vnd GOtt war das Wort / dasselbige war im Anfang schon bey GOtt; Alle Ding sind durch dasselbige ge- </p> </div> </body> </text> </TEI> [145/0165]
ste nicht jmmer dar bleiben / sondern biß auff die bestimpte Zeit vom Vatter. Gleich wie der Erb nicht jmmerdar bleibet vnter den Vormündern / sondern er wird endlich zugelassen zur freyen vnd völligen Verwaltung seiner Güter: also hälts Gott auch mit seiner Kirchen; Er hat eine gewisse Zeit bestimmet / wie lang sie soll vnter deß Gesetzes Dienstbarkeit bleiben.
Gal. 3, 23. 24. Diese Zeit ist die Zukunfft deß Sohnes Gottes ins Fleisch / da hebet sich an ein ander Zustand der Kirchen / davon hat Paulus im 3. Cap. an die Galater also geredet: Nun der Glaube kommen ist / sind wir nicht mehr vnter dem Zuchtmeister; denn jhr seyd alle Gottes Kinder durch den Glauben an Christo Jesu. In vnserm heutigen Text redet er deutlicher: Da die Zeit erfüllet war / sandte GOtt seinen Sohn / geboren von einem Weibe / vnd vnter das Gesetz gethan / auff daß er die / so vnter dem Gesetz waren / erlösete / daß wir die Kindschafft empfiengen.
II. De vitili libertate.
Gal. 3, 25. 26.
V. 4. 5. Hie fällt zu betrachten für das Geheimnüß der Menschwerdung deß Sohns Gottes mit jhren Früchten. Davon redet Paulus / als von einer Legation. Der HERR der Legation ist GOtt der Vatter / der Legat ist sein eingeborner Sohn. Denn GOtt sandte seinen Sohn. Da ist zwar ein ander der dasendet / vnd ein ander der gesandt wird; ein ander der Vatter / ein ander der Sohn; doch ist bey des Vatter vnd Sohn ein einiger ewiger Gott / hoch gepreiset von Ewigkeit zu Ewigkeit. Denn nach dem Evangelio Johannis / war Christus / das Wort deß Vatters / im Anfang der Creaturen / da noch nichts erschaffen war / sondern die Creaturen zu erst erschaffen wurden / in demselben Anfang war das Wort / es ward nicht erschaffen / sondern es war schon; vnd das Wort war bey GOtt / vnd GOtt war das Wort / dasselbige war im Anfang schon bey GOtt; Alle Ding sind durch dasselbige ge-
Ubi 1. Exponitur missio filii in carnem.
1. Secundũ personas.
Joh. 1, 1. 2. 3.
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