Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.werden. Ob zwar GOtt den Kopff seiner Feinde zu zerschmeissen gedrawet im 68. Psalm / nemblich deren / die da fortfahren in jhrer Sünde; dennoch spricht der HERR daselbst: Ich will vnterPsal. 68, 232. den Fetten etliche holen / auß der Tieffe deß Meers will ich etliche holen. Wenn nun auch die Heyden / nach dieser Weissagung Esaiae / zum Liecht vnd Reich Christi gezogen werden / das wird hie abgebildet / Erstlich / als ein Abzug vnd Einzug / da einer sich von einem Ort zum andern begibet. Diese alle versamlet kommen zu dir. Es ruffet der Prophet die Bürger in Zion zusammen / diesen mächtigen vnd prächtigen Einzug anzusehen. Hebe deine Augen auff / vnd sihe vmbher / diese alle versamlet kommen zu dir. Wie Abraham von GOtt gesetzet ward zum Vatter aller Glaubigen / führet jhn der HERR hinauß / vnd heisset jhn zehlen die Stern deß Himmels / vnd gibt jhm dabey die Verheissung / daß sein Saame vnzehlig groß werden soll / wie die Sterne am Himmel. Die Erfüllung wird dem Propheten Esaia im Gesicht gezeiget / da er sihet eine grosse menge / die von allen Orten der Welt sich versamlet / vnd nach dem Liecht eilet / das in Zion auffgegangen ist. In dem er solches sihet / fähret er herauß: O Zion / hebe deine Augen auff / sihe / welche eine menge herauff ziehet zu dir; Sie kommen her auß der nahe vnd von ferne / vnd wollen bey dir wohnen. Die ausserhalb Zion wohnen / die wohnen in einem Hause / das auff der Höllen gegründet ist / von aussen ist diß Hauß lustig anzusehen / inwendig dienet man den Lüsten deß Fleisches: aber vnten ist der fewrige Abgrund. Wer in diesen sincket / der versincket in den Abgrund. Wann man auß diesem Hause ziehet / kompt man gen Zion / zu der Statt deß lebendigen Gottes / zu dem himlischenHebr. 12, 22. 23. Jerusalem / zu der menge vieler tausend Engeln / zu der Gemeine der Erstgebornen / die im Himmel angeschrieben sind / vnd werden. Ob zwar GOtt den Kopff seiner Feinde zu zerschmeissen gedrawet im 68. Psalm / nemblich deren / die da fortfahren in jhrer Sünde; dennoch spricht der HERR daselbst: Ich will vnterPsal. 68, 232. den Fetten etliche holen / auß der Tieffe deß Meers will ich etliche holen. Wenn nun auch die Heyden / nach dieser Weissagung Esaiae / zum Liecht vnd Reich Christi gezogen werden / das wird hie abgebildet / Erstlich / als ein Abzug vnd Einzug / da einer sich von einem Ort zum andern begibet. Diese alle versamlet kom̃en zu dir. Es ruffet der Prophet die Bürger in Zion zusammen / diesen mächtigen vnd prächtigen Einzug anzusehen. Hebe deine Augen auff / vnd sihe vmbher / diese alle versamlet kommen zu dir. Wie Abraham von GOtt gesetzet ward zum Vatter aller Glaubigen / führet jhn der HERR hinauß / vnd heisset jhn zehlen die Stern deß Himmels / vnd gibt jhm dabey die Verheissung / daß sein Saame vnzehlig groß werden soll / wie die Sterne am Himmel. Die Erfüllung wird dem Propheten Esaia im Gesicht gezeiget / da er sihet eine grosse menge / die von allen Orten der Welt sich versamlet / vnd nach dem Liecht eilet / das in Zion auffgegangen ist. In dem er solches sihet / fähret er herauß: O Zion / hebe deine Augen auff / sihe / welche eine menge herauff ziehet zu dir; Sie kommen her auß der nahe vnd von ferne / vnd wollen bey dir wohnen. Die ausserhalb Zion wohnen / die wohnen in einem Hause / das auff der Höllen gegründet ist / von aussen ist diß Hauß lustig anzusehen / inwendig dienet man den Lüsten deß Fleisches: aber vnten ist der fewrige Abgrund. Wer in diesen sincket / der versincket in den Abgrund. Wann man auß diesem Hause ziehet / kompt man gen Zion / zu der Statt deß lebendigen Gottes / zu dem himlischenHebr. 12, 22. 23. Jerusalem / zu der menge vieler tausend Engeln / zu der Gemeine der Erstgebornen / die im Himmel angeschrieben sind / vnd <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0225" n="205"/> werden. Ob zwar GOtt den Kopff seiner Feinde zu zerschmeissen gedrawet im 68. Psalm / nemblich deren / die da fortfahren in jhrer Sünde; dennoch spricht der HERR daselbst: Ich will vnter<note place="right">Psal. 68, 232.</note> den Fetten etliche holen / auß der Tieffe deß Meers will ich etliche holen.</p> <p>Wenn nun auch die Heyden / nach dieser Weissagung Esaiae / zum Liecht vnd Reich Christi gezogen werden / das wird hie abgebildet / Erstlich / als ein Abzug vnd Einzug / da einer sich von einem Ort zum andern begibet. Diese alle versamlet kom̃en zu dir. Es ruffet der Prophet die Bürger in Zion zusammen / diesen mächtigen vnd prächtigen Einzug anzusehen. Hebe deine Augen auff / vnd sihe vmbher / diese alle versamlet kommen zu dir. Wie Abraham von GOtt gesetzet ward zum Vatter aller Glaubigen / führet jhn der HERR hinauß / vnd heisset jhn zehlen die Stern deß Himmels / vnd gibt jhm dabey die Verheissung / daß sein Saame vnzehlig groß werden soll / wie die Sterne am Himmel. Die Erfüllung wird dem Propheten Esaia im Gesicht gezeiget / da er sihet eine grosse menge / die von allen Orten der Welt sich versamlet / vnd nach dem Liecht eilet / das in Zion auffgegangen ist. In dem er solches sihet / fähret er herauß: O Zion / hebe deine Augen auff / sihe / welche eine menge herauff ziehet zu dir; Sie kommen her auß der nahe vnd von ferne / vnd wollen bey dir wohnen.</p> <p>Die ausserhalb Zion wohnen / die wohnen in einem Hause / das auff der Höllen gegründet ist / von aussen ist diß Hauß lustig anzusehen / inwendig dienet man den Lüsten deß Fleisches: aber vnten ist der fewrige Abgrund. Wer in diesen sincket / der versincket in den Abgrund. 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werden. Ob zwar GOtt den Kopff seiner Feinde zu zerschmeissen gedrawet im 68. Psalm / nemblich deren / die da fortfahren in jhrer Sünde; dennoch spricht der HERR daselbst: Ich will vnter den Fetten etliche holen / auß der Tieffe deß Meers will ich etliche holen.
Psal. 68, 232. Wenn nun auch die Heyden / nach dieser Weissagung Esaiae / zum Liecht vnd Reich Christi gezogen werden / das wird hie abgebildet / Erstlich / als ein Abzug vnd Einzug / da einer sich von einem Ort zum andern begibet. Diese alle versamlet kom̃en zu dir. Es ruffet der Prophet die Bürger in Zion zusammen / diesen mächtigen vnd prächtigen Einzug anzusehen. Hebe deine Augen auff / vnd sihe vmbher / diese alle versamlet kommen zu dir. Wie Abraham von GOtt gesetzet ward zum Vatter aller Glaubigen / führet jhn der HERR hinauß / vnd heisset jhn zehlen die Stern deß Himmels / vnd gibt jhm dabey die Verheissung / daß sein Saame vnzehlig groß werden soll / wie die Sterne am Himmel. Die Erfüllung wird dem Propheten Esaia im Gesicht gezeiget / da er sihet eine grosse menge / die von allen Orten der Welt sich versamlet / vnd nach dem Liecht eilet / das in Zion auffgegangen ist. In dem er solches sihet / fähret er herauß: O Zion / hebe deine Augen auff / sihe / welche eine menge herauff ziehet zu dir; Sie kommen her auß der nahe vnd von ferne / vnd wollen bey dir wohnen.
Die ausserhalb Zion wohnen / die wohnen in einem Hause / das auff der Höllen gegründet ist / von aussen ist diß Hauß lustig anzusehen / inwendig dienet man den Lüsten deß Fleisches: aber vnten ist der fewrige Abgrund. Wer in diesen sincket / der versincket in den Abgrund. Wann man auß diesem Hause ziehet / kompt man gen Zion / zu der Statt deß lebendigen Gottes / zu dem himlischen Jerusalem / zu der menge vieler tausend Engeln / zu der Gemeine der Erstgebornen / die im Himmel angeschrieben sind / vnd
Hebr. 12, 22. 23.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/225>, abgerufen am 16.02.2025. |