Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Scopus epistolicae hujus lectionis. ES redet in dieser Lection der Apostel Paulus nicht mit denen die noch im Vnglauben stecken / sondern mit denen / die schon glaubig geworden waren / vnd lehret nicht was Glaube sey / sondern was er wircke. Vorhin hat er die Römische Christliche Gemein ermahnet zu der Liebe / darauff setzet er jetzo einen allgemeinen Grund von der Erleuchtung der Christen / wann er gelehret: Ihr solt in der Liebe bleiben; setzet er hinzu: Vnd dasselbe / V. 11.(nemblich daß jhr euch sollet lieben) darumb / dieweil jhr wisset die Zeit / daß die Stunde da ist auffzustehen vom Schlaff. Als wolt er sagen: Je heller das Evangelium geprediget wird / je fruchtbarer man durch dasselbe werden soll. Das spricht aber der Apostel nicht auß schlechter weise / sondern vermahnet mit verblümten Worten / vnter dem Gleichnüß deß Liechts vnd der Finsternüß: Die Stunde ist da auffzustehen vom Schlaff. Die Nacht ist vergangen / der Tag aber herbey kommen: Drumb lasst vns ehrbarlich wandeln Partes.als am Tag. Also wird vns zweyerley fürgehalten / 1. Deß Liechtes Auffgang als eine Vrsache / dadurch wir ehrbarlich als am Tag zu wandeln bewogen werden. 2. Der Gebrauch deß Liechts / nemblich die art vnd weise / wie wir in dem Liecht ehrbarlich wandeln sollen. I. De lucis ortu. V. 11. 12.Vom ersten spricht der Apostel / Ihr wisset die Zeit / daß die Stunde da ist auffzustehen vom Schlaff / sintemahl vnser Heil jetzt näher ist / denn da wirs glaubeten. Die Nacht ist vergangen / der Tag aber herbey kommen. Quae sit nox spiritualis?Hie müssen wir vor allem wissen / was Nacht vnd Tag sey. Die Nacht ist lauter Vnwissenheit von dem Heil Christi / vnd wärs auch sonst köstliche Weißheit. Denn ausserhalb der Erkäntnüß Christi ist keine heilwärtige Lehre / sondern eitel Finsternüß. Scopus epistolicae hujus lectionis. ES redet in dieser Lection der Apostel Paulus nicht mit denen die noch im Vnglauben stecken / sondern mit denen / die schon glaubig geworden waren / vnd lehret nicht was Glaube sey / sondern was er wircke. Vorhin hat er die Römische Christliche Gemein ermahnet zu der Liebe / darauff setzet er jetzo einen allgemeinen Grund von der Erleuchtung der Christen / wann er gelehret: Ihr solt in der Liebe bleiben; setzet er hinzu: Vnd dasselbe / V. 11.(nemblich daß jhr euch sollet lieben) darumb / dieweil jhr wisset die Zeit / daß die Stunde da ist auffzustehen vom Schlaff. Als wolt er sagen: Je heller das Evangelium geprediget wird / je fruchtbarer man durch dasselbe werden soll. Das spricht aber der Apostel nicht auß schlechter weise / sondern vermahnet mit verblümten Worten / vnter dem Gleichnüß deß Liechts vnd der Finsternüß: Die Stunde ist da auffzustehen vom Schlaff. Die Nacht ist vergangen / der Tag aber herbey kommen: Drumb lasst vns ehrbarlich wandeln Partes.als am Tag. Also wird vns zweyerley fürgehalten / 1. Deß Liechtes Auffgang als eine Vrsache / dadurch wir ehrbarlich als am Tag zu wandeln bewogen werden. 2. Der Gebrauch deß Liechts / nemblich die art vnd weise / wie wir in dem Liecht ehrbarlich wandeln sollen. I. De lucis ortu. V. 11. 12.Vom ersten spricht der Apostel / Ihr wisset die Zeit / daß die Stunde da ist auffzustehen vom Schlaff / sintemahl vnser Heil jetzt näher ist / denn da wirs glaubeten. Die Nacht ist vergangen / der Tag aber herbey kommen. Quae sit nox spiritualis?Hie müssen wir vor allem wissen / was Nacht vnd Tag sey. Die Nacht ist lauter Vnwissenheit von dem Heil Christi / vñ wärs auch sonst köstliche Weißheit. 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Das spricht aber der Apostel nicht auß schlechter weise / sondern vermahnet mit verblümten Worten / vnter dem Gleichnüß deß Liechts vnd der Finsternüß: Die Stunde ist da auffzustehen vom Schlaff. Die Nacht ist vergangen / der Tag aber herbey kommen: Drumb lasst vns ehrbarlich wandeln <note place="left">Partes.</note>als am Tag. Also wird vns zweyerley fürgehalten / 1. Deß Liechtes Auffgang als eine Vrsache / dadurch wir ehrbarlich als am Tag zu wandeln bewogen werden. 2. Der Gebrauch deß Liechts / nemblich die art vnd weise / wie wir in dem Liecht ehrbarlich wandeln sollen.</p> <note place="left">I. De lucis ortu. V. 11. 12.</note> <p>Vom ersten spricht der Apostel / Ihr wisset die Zeit / daß die Stunde da ist auffzustehen vom Schlaff / sintemahl vnser Heil jetzt näher ist / denn da wirs glaubeten. Die Nacht ist vergangen / der Tag aber herbey kommen.</p> <note place="left">Quae sit nox spiritualis?</note> <p>Hie müssen wir vor allem wissen / was Nacht vnd Tag sey. 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ES redet in dieser Lection der Apostel Paulus nicht mit denen die noch im Vnglauben stecken / sondern mit denen / die schon glaubig geworden waren / vnd lehret nicht was Glaube sey / sondern was er wircke. Vorhin hat er die Römische Christliche Gemein ermahnet zu der Liebe / darauff setzet er jetzo einen allgemeinen Grund von der Erleuchtung der Christen / wann er gelehret: Ihr solt in der Liebe bleiben; setzet er hinzu: Vnd dasselbe / (nemblich daß jhr euch sollet lieben) darumb / dieweil jhr wisset die Zeit / daß die Stunde da ist auffzustehen vom Schlaff. Als wolt er sagen: Je heller das Evangelium geprediget wird / je fruchtbarer man durch dasselbe werden soll. Das spricht aber der Apostel nicht auß schlechter weise / sondern vermahnet mit verblümten Worten / vnter dem Gleichnüß deß Liechts vnd der Finsternüß: Die Stunde ist da auffzustehen vom Schlaff. Die Nacht ist vergangen / der Tag aber herbey kommen: Drumb lasst vns ehrbarlich wandeln als am Tag. Also wird vns zweyerley fürgehalten / 1. Deß Liechtes Auffgang als eine Vrsache / dadurch wir ehrbarlich als am Tag zu wandeln bewogen werden. 2. Der Gebrauch deß Liechts / nemblich die art vnd weise / wie wir in dem Liecht ehrbarlich wandeln sollen.
V. 11.
Partes. Vom ersten spricht der Apostel / Ihr wisset die Zeit / daß die Stunde da ist auffzustehen vom Schlaff / sintemahl vnser Heil jetzt näher ist / denn da wirs glaubeten. Die Nacht ist vergangen / der Tag aber herbey kommen.
Hie müssen wir vor allem wissen / was Nacht vnd Tag sey. Die Nacht ist lauter Vnwissenheit von dem Heil Christi / vñ wärs auch sonst köstliche Weißheit. Denn ausserhalb der Erkäntnüß Christi ist keine heilwärtige Lehre / sondern eitel Finsternüß.
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