Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

GOtt den Lohn bekommen. Also hüte sich ein jeglicher / nicht auß Vnbedacht etwas in seinem Beruff anzufahen / sondern sehe auff GOtt. Ein Knecht oder Magd gedencke in jhrer Arbeit: hiezu hat mich GOtt beruffen / in seinem Namen vnd nach seinem Willen arbeite ich. Also auch ein Handwercksman auff seiner Handwercksstatt / vnd ein jeglicher in seinem Beruff / vnd also arbeite er denn / nicht oben hin / sondern als für Gottes Angesicht / mit Trew vnd Fleiß.

Vnd das ist denn in diesem Stück die andere Regel: Nach dem Fleiß seyd nicht träge. Faulheit vnd Nachlässigkeit müssen wir in vnseren Amptsgeschäfften fern von vns treiben. Denn allzeit müssen wir vns damit auffmuntern / daß wir gedencken / wir arbeiten vnd dienen GOtt / der auch alles gutes belohnen wird. Diß muß auch in acht genommen werden / in anderen Geschäfften vnd guten Vbungen / als wann einer etwas gutes fürnimbt vnd anfahet / im lehren / im lesen / im beten / im geben. Da wird man bald müde vnd verdrossen. Mancher ist vnbeständig / fangt heut eins an / morgen ein anders / fähret aber nicht fort / vnd führet keines recht hinauß. Da gedencke man an diese Regel: Nach dem Fleiß seyd nicht träge.

Noch mehr spricht Paulus: Seyd brünstig im Geist. Vorhin sagt er / wir sollen nicht träge seyn; nun setzet er hinzu / wir sollen brünstig seyn / vnd solche Brunst soll auß dem Geiste herkommen. Der Geist ist die newe geistliche Krafft in einem wiedergebornen Menschen. Durch solche Krafft sollen wir vns jmmer eifferig vnd brünstig machen zu allen guten Wercken. Denn der Geist ist geschäfftig / vnd wird nicht ehe müde / als durch müssig stehen / durch Arbeit wird er geschärffet. Je mehr man vom guten ablässt / je mehr sich der Geist verringert; je mehr man sich im guten übet / je kräfftiger wird der Geist. Hieran gedenck ein jeglicher in seinem Ampt / vnd die was gutes fürhaben vnd thun wollen.

GOtt den Lohn bekommen. Also hüte sich ein jeglicher / nicht auß Vnbedacht etwas in seinem Beruff anzufahen / sondern sehe auff GOtt. Ein Knecht oder Magd gedencke in jhrer Arbeit: hiezu hat mich GOtt beruffen / in seinem Namen vnd nach seinem Willen arbeite ich. Also auch ein Handwercksman auff seiner Handwercksstatt / vnd ein jeglicher in seinem Beruff / vnd also arbeite er denn / nicht oben hin / sondern als für Gottes Angesicht / mit Trew vnd Fleiß.

Vnd das ist denn in diesem Stück die andere Regel: Nach dem Fleiß seyd nicht träge. Faulheit vnd Nachlässigkeit müssen wir in vnseren Amptsgeschäfften fern von vns treiben. Denn allzeit müssen wir vns damit auffmuntern / daß wir gedencken / wir arbeiten vnd dienen GOtt / der auch alles gutes belohnen wird. Diß muß auch in acht genommen werden / in anderen Geschäfften vnd guten Vbungen / als wann einer etwas gutes fürnimbt vnd anfahet / im lehren / im lesen / im beten / im geben. Da wird man bald müde vnd verdrossen. Mancher ist vnbeständig / fangt heut eins an / morgen ein anders / fähret aber nicht fort / vnd führet keines recht hinauß. Da gedencke man an diese Regel: Nach dem Fleiß seyd nicht träge.

Noch mehr spricht Paulus: Seyd brünstig im Geist. Vorhin sagt er / wir sollen nicht träge seyn; nun setzet er hinzu / wir sollen brünstig seyn / vnd solche Brunst soll auß dem Geiste herkommen. Der Geist ist die newe geistliche Krafft in einem wiedergebornen Menschen. Durch solche Krafft sollen wir vns jmmer eifferig vnd brünstig machen zu allen guten Wercken. Denn der Geist ist geschäfftig / vnd wird nicht ehe müde / als durch müssig stehen / durch Arbeit wird er geschärffet. Je mehr man vom guten ablässt / je mehr sich der Geist verringert; je mehr man sich im guten übet / je kräfftiger wird der Geist. Hieran gedenck ein jeglicher in seinem Ampt / vnd die was gutes fürhaben vnd thun wollen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0282" n="262"/>
GOtt den Lohn bekommen. Also hüte sich ein jeglicher                      / nicht auß Vnbedacht etwas in seinem Beruff anzufahen / sondern sehe auff GOtt.                      Ein Knecht oder Magd gedencke in jhrer Arbeit: hiezu hat mich GOtt beruffen / in                      seinem Namen vnd nach seinem Willen arbeite ich. Also auch ein Handwercksman                      auff seiner Handwercksstatt / vnd ein jeglicher in seinem Beruff / vnd also                      arbeite er denn / nicht oben hin / sondern als für Gottes Angesicht / mit Trew                      vnd Fleiß.</p>
        <p>Vnd das ist denn in diesem Stück die andere Regel: Nach dem Fleiß seyd nicht                      träge. Faulheit vnd Nachlässigkeit müssen wir in vnseren Amptsgeschäfften fern                      von vns treiben. Denn allzeit müssen wir vns damit auffmuntern / daß wir                      gedencken / wir arbeiten vnd dienen GOtt / der auch alles gutes belohnen wird.                      Diß muß auch in acht genommen werden / in anderen Geschäfften vnd guten Vbungen                      / als wann einer etwas gutes fürnimbt vnd anfahet / im lehren / im lesen / im                      beten / im geben. Da wird man bald müde vnd verdrossen. Mancher ist vnbeständig                      / fangt heut eins an / morgen ein anders / fähret aber nicht fort / vnd führet                      keines recht hinauß. Da gedencke man an diese Regel: Nach dem Fleiß seyd nicht                      träge.</p>
        <p>Noch mehr spricht Paulus: Seyd brünstig im Geist. Vorhin sagt er / wir sollen                      nicht träge seyn; nun setzet er hinzu / wir sollen brünstig seyn / vnd solche                      Brunst soll auß dem Geiste herkommen. Der Geist ist die newe geistliche Krafft                      in einem wiedergebornen Menschen. Durch solche Krafft sollen wir vns jmmer                      eifferig vnd brünstig machen zu allen guten Wercken. Denn der Geist ist                      geschäfftig / vnd wird nicht ehe müde / als durch müssig stehen / durch Arbeit                      wird er geschärffet. Je mehr man vom guten ablässt / je mehr sich der Geist                      verringert; je mehr man sich im guten übet / je kräfftiger wird der Geist.                      Hieran gedenck ein jeglicher in seinem Ampt / vnd die was gutes fürhaben vnd                      thun wollen.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[262/0282] GOtt den Lohn bekommen. Also hüte sich ein jeglicher / nicht auß Vnbedacht etwas in seinem Beruff anzufahen / sondern sehe auff GOtt. Ein Knecht oder Magd gedencke in jhrer Arbeit: hiezu hat mich GOtt beruffen / in seinem Namen vnd nach seinem Willen arbeite ich. Also auch ein Handwercksman auff seiner Handwercksstatt / vnd ein jeglicher in seinem Beruff / vnd also arbeite er denn / nicht oben hin / sondern als für Gottes Angesicht / mit Trew vnd Fleiß. Vnd das ist denn in diesem Stück die andere Regel: Nach dem Fleiß seyd nicht träge. Faulheit vnd Nachlässigkeit müssen wir in vnseren Amptsgeschäfften fern von vns treiben. Denn allzeit müssen wir vns damit auffmuntern / daß wir gedencken / wir arbeiten vnd dienen GOtt / der auch alles gutes belohnen wird. Diß muß auch in acht genommen werden / in anderen Geschäfften vnd guten Vbungen / als wann einer etwas gutes fürnimbt vnd anfahet / im lehren / im lesen / im beten / im geben. Da wird man bald müde vnd verdrossen. Mancher ist vnbeständig / fangt heut eins an / morgen ein anders / fähret aber nicht fort / vnd führet keines recht hinauß. Da gedencke man an diese Regel: Nach dem Fleiß seyd nicht träge. Noch mehr spricht Paulus: Seyd brünstig im Geist. Vorhin sagt er / wir sollen nicht träge seyn; nun setzet er hinzu / wir sollen brünstig seyn / vnd solche Brunst soll auß dem Geiste herkommen. Der Geist ist die newe geistliche Krafft in einem wiedergebornen Menschen. Durch solche Krafft sollen wir vns jmmer eifferig vnd brünstig machen zu allen guten Wercken. Denn der Geist ist geschäfftig / vnd wird nicht ehe müde / als durch müssig stehen / durch Arbeit wird er geschärffet. Je mehr man vom guten ablässt / je mehr sich der Geist verringert; je mehr man sich im guten übet / je kräfftiger wird der Geist. Hieran gedenck ein jeglicher in seinem Ampt / vnd die was gutes fürhaben vnd thun wollen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/282
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/282>, abgerufen am 21.11.2024.