Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

der HERR. So nun deinen Feind hungert / so speise jhn / dürstet jhn / so träncke jhn. Wenn du das thust / so wirst du fewrige Kolen auff sein Haupt samlen. Laß dich nicht das böse überwinden / sondern überwinde das böse mit gutem.

Die Haupt Regel bestehet darin: Habt Friede mit allenV. 18. Menschen / ists müglich / so viel an euch ist. Fried ist ein seltzam Wildbrät / wer es hat / der halt es fest; fliehet es von dir / so lauff jhm nach. Wie sollen wirs aber machen / daß wir Friede finden vnd erhalten. Erstlich / Fleissiget euch der EhrbarkeitV. 17. gegen jederman. Man muß thun für jederman was ehrbar / vnd niemand verdrießlich ist. Zum andern / Rächet euch selberV. 17. 19. nicht / vnd vergeltet niemand böses mit bösem. Wann einer seinem Widersacher nicht gewachsen ist / vnd kan nichts anders thun / so flucht vnd schilt er. Denen schreyet Gottes Geist zu: Segnet die euch verfolgen / segnet vnd fluchet nicht. Wer aber meynet / er wisse vnd habe noch so viel / daß er seinem Widersacher vergelten könne; der spricht: Ich will jhn wol finden / ich will jhm einschencken / als er mir zugetruncken hat. Wenig gedencken daran / was hie geschrieben stehet: Vergeltet nicht böses mit bösem / rächet euch selber nicht. Doch wer Friede liebet / muß sich so weit überwinden / daß er böses mit bösem nicht vergelte. Zum dritten / gibt der H. Geist den Friedliebenden auch diesen Rath: So deinen Feind hungert / so speise jhn / dürstetV. 20. jhn / so träncke jhn. Womit du jhm kanst dienen / damit diene jhm. Also muß ein Friedfertiger nicht allein vom bösen sich enthalten / sondern muß über das seinem Widersacher auch noch alles liebes vnd gutes thun.

Merckt aber auch / was der H. Geist für Vrsachen euch zu

der HERR. So nun deinen Feind hungert / so speise jhn / dürstet jhn / so träncke jhn. Wenn du das thust / so wirst du fewrige Kolen auff sein Haupt samlen. Laß dich nicht das böse überwinden / sondern überwinde das böse mit gutem.

Die Haupt Regel bestehet darin: Habt Friede mit allenV. 18. Menschen / ists müglich / so viel an euch ist. Fried ist ein seltzam Wildbrät / wer es hat / der halt es fest; fliehet es von dir / so lauff jhm nach. Wie sollen wirs aber machen / daß wir Friede finden vnd erhalten. Erstlich / Fleissiget euch der EhrbarkeitV. 17. gegen jederman. Man muß thun für jederman was ehrbar / vnd niemand verdrießlich ist. Zum andern / Rächet euch selberV. 17. 19. nicht / vnd vergeltet niemand böses mit bösem. Wann einer seinem Widersacher nicht gewachsen ist / vnd kan nichts anders thun / so flucht vnd schilt er. Denen schreyet Gottes Geist zu: Segnet die euch verfolgen / segnet vnd fluchet nicht. Wer aber meynet / er wisse vnd habe noch so viel / daß er seinem Widersacher vergelten könne; der spricht: Ich will jhn wol finden / ich will jhm einschencken / als er mir zugetruncken hat. Wenig gedencken daran / was hie geschrieben stehet: Vergeltet nicht böses mit bösem / rächet euch selber nicht. Doch wer Friede liebet / muß sich so weit überwinden / daß er böses mit bösem nicht vergelte. Zum dritten / gibt der H. Geist den Friedliebenden auch diesen Rath: So deinen Feind hungert / so speise jhn / dürstetV. 20. jhn / so träncke jhn. Womit du jhm kanst dienen / damit diene jhm. Also muß ein Friedfertiger nicht allein vom bösen sich enthalten / sondern muß über das seinem Widersacher auch noch alles liebes vnd gutes thun.

Merckt aber auch / was der H. Geist für Vrsachen euch zu

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0293" n="273"/>
der HERR. So nun deinen Feind hungert / so speise jhn                      / dürstet jhn / so träncke jhn. Wenn du das thust / so wirst du fewrige Kolen                      auff sein Haupt samlen. Laß dich nicht das böse überwinden / sondern überwinde                      das böse mit gutem.</p>
        <p>Die Haupt Regel bestehet darin: Habt Friede mit allen<note place="right">V. 18.</note> Menschen / ists müglich / so viel an euch ist. Fried ist ein                      seltzam Wildbrät / wer es hat / der halt es fest; fliehet es von dir / so lauff                      jhm nach. Wie sollen wirs aber machen / daß wir Friede finden vnd erhalten.                      Erstlich / Fleissiget euch der Ehrbarkeit<note place="right">V.                          17.</note> gegen jederman. Man muß thun für jederman was ehrbar / vnd                      niemand verdrießlich ist. Zum andern / Rächet euch selber<note place="right">V. 17. 19.</note> nicht / vnd vergeltet niemand böses                      mit bösem. Wann einer seinem Widersacher nicht gewachsen ist / vnd kan nichts                      anders thun / so flucht vnd schilt er. Denen schreyet Gottes Geist zu: Segnet                      die euch verfolgen / segnet vnd fluchet nicht. Wer aber meynet / er wisse vnd                      habe noch so viel / daß er seinem Widersacher vergelten könne; der spricht: Ich                      will jhn wol finden / ich will jhm einschencken / als er mir zugetruncken hat.                      Wenig gedencken daran / was hie geschrieben stehet: Vergeltet nicht böses mit                      bösem / rächet euch selber nicht. Doch wer Friede liebet / muß sich so weit                      überwinden / daß er böses mit bösem nicht vergelte. Zum dritten / gibt der H.                      Geist den Friedliebenden auch diesen Rath: So deinen Feind hungert / so speise                      jhn / dürstet<note place="right">V. 20.</note> jhn / so träncke jhn.                      Womit du jhm kanst dienen / damit diene jhm. Also muß ein Friedfertiger nicht                      allein vom bösen sich enthalten / sondern muß über das seinem Widersacher auch                      noch alles liebes vnd gutes thun.</p>
        <p>Merckt aber auch / was der H. Geist für Vrsachen euch zu
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[273/0293] der HERR. So nun deinen Feind hungert / so speise jhn / dürstet jhn / so träncke jhn. Wenn du das thust / so wirst du fewrige Kolen auff sein Haupt samlen. Laß dich nicht das böse überwinden / sondern überwinde das böse mit gutem. Die Haupt Regel bestehet darin: Habt Friede mit allen Menschen / ists müglich / so viel an euch ist. Fried ist ein seltzam Wildbrät / wer es hat / der halt es fest; fliehet es von dir / so lauff jhm nach. Wie sollen wirs aber machen / daß wir Friede finden vnd erhalten. Erstlich / Fleissiget euch der Ehrbarkeit gegen jederman. Man muß thun für jederman was ehrbar / vnd niemand verdrießlich ist. Zum andern / Rächet euch selber nicht / vnd vergeltet niemand böses mit bösem. Wann einer seinem Widersacher nicht gewachsen ist / vnd kan nichts anders thun / so flucht vnd schilt er. Denen schreyet Gottes Geist zu: Segnet die euch verfolgen / segnet vnd fluchet nicht. Wer aber meynet / er wisse vnd habe noch so viel / daß er seinem Widersacher vergelten könne; der spricht: Ich will jhn wol finden / ich will jhm einschencken / als er mir zugetruncken hat. Wenig gedencken daran / was hie geschrieben stehet: Vergeltet nicht böses mit bösem / rächet euch selber nicht. Doch wer Friede liebet / muß sich so weit überwinden / daß er böses mit bösem nicht vergelte. Zum dritten / gibt der H. Geist den Friedliebenden auch diesen Rath: So deinen Feind hungert / so speise jhn / dürstet jhn / so träncke jhn. Womit du jhm kanst dienen / damit diene jhm. Also muß ein Friedfertiger nicht allein vom bösen sich enthalten / sondern muß über das seinem Widersacher auch noch alles liebes vnd gutes thun. V. 18. V. 17. V. 17. 19. V. 20. Merckt aber auch / was der H. Geist für Vrsachen euch zu

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/293
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/293>, abgerufen am 21.11.2024.