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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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wie jhn die Augen sehen / vnd andere Sinne begreiffen. Der inwendige Mensch wird nach dem Hertzen gerichtet / vnd ist niemand offenbar / als GOtt allein / der Hertzen vnd Nieren prüfet. Es ist aber der inwendige zweyerley gestalt; Erstlich ein Schalck / wann er schon eusserlich fromb scheinet: Zum andern / heilig in der Warheit. Ein solcher inwendiger heiliger Mensch wird auff Erden nicht gefunden / ohn allein / wann durch Gottes Geist ein Mensch wiedergeboren wird. Denn was vom Fleisch geboren ist / ist Fleisch / was aber vom Geist geboren ist / ist Geist. Wenn nun dieser newer Mensch betrachtet wird / wie er ernewert ist nach dem Sinn seines Gemüthes / wird er in H. Schrifft der inwendiger Mensch oder verborgener Mensch deß Hertzens genant / vnd vom Apostel Petro so beschrieben; daß er sey vnverrückt mit sanfftem vnd stillem Geist / das ist / er muß rein vnd rechtschaffen im Glauben seyn / vnd den Frieden Gottes in jhm herrschen lassen.

In diesem Menschen bestehet der köstliche Schmuck für GOtt: nicht in Gold vnd Kleidung / sondern der beste Schmuck eines Christen ist der verborgene Mensch deß Hertzens / vnverruckt mit sanfftem vnd stillem Geist / das ist köstlich für GOtt. Deßgleichen stehet von der geistlichen Braut geschrieben im 45. Psalm: Deß Königes Tochter ist gantz herrlich inwendig.Psal. 45, 14.

Es gehöret zu diesem köstlichen Schmuck deß verborgenen Menschen zweyerley. Zu erst der wesentliche Schmuck / die Heiligkeit Christi durch den Glauben in vnsere Seele wohnend. Das ist die Schönheit / darauff allein Gottes Augen sehen. HERR / deine Augen sehen nach dem Glauben / Jerem. 5. Diß istJer. 5, 3. die Schönheit / ohn welche niemand kan GOTT gefallen. Ohn Glauben ist vnmüglich GOtt gefallen / Hebr. 11.Hebr. 11, 6. Wäre ein vngestaltes vngehewerliches Kind noch eins so wol außgeputzet / wäre es doch nur ein Vngehewer. Ein Aff mit eim güldenen Rock / ist doch nur ein Aff. Also ein Mensch ohn die Gerech-

wie jhn die Augen sehen / vnd andere Sinne begreiffen. Der inwendige Mensch wird nach dem Hertzen gerichtet / vnd ist niemand offenbar / als GOtt allein / der Hertzen vnd Nieren prüfet. Es ist aber der inwendige zweyerley gestalt; Erstlich ein Schalck / wann er schon eusserlich fromb scheinet: Zum andern / heilig in der Warheit. Ein solcher inwendiger heiliger Mensch wird auff Erden nicht gefunden / ohn allein / wann durch Gottes Geist ein Mensch wiedergeboren wird. Deñ was vom Fleisch geboren ist / ist Fleisch / was aber vom Geist geboren ist / ist Geist. Wenn nun dieser newer Mensch betrachtet wird / wie er ernewert ist nach dem Sinn seines Gemüthes / wird er in H. Schrifft der inwendiger Mensch oder verborgener Mensch deß Hertzens genant / vnd vom Apostel Petro so beschrieben; daß er sey vnverrückt mit sanfftem vnd stillem Geist / das ist / er muß rein vnd rechtschaffen im Glauben seyn / vnd den Frieden Gottes in jhm herrschen lassen.

In diesem Menschen bestehet der köstliche Schmuck für GOtt: nicht in Gold vnd Kleidung / sondern der beste Schmuck eines Christen ist der verborgene Mensch deß Hertzens / vnverruckt mit sanfftem vnd stillem Geist / das ist köstlich für GOtt. Deßgleichen stehet von der geistlichen Braut geschrieben im 45. Psalm: Deß Königes Tochter ist gantz herrlich inwendig.Psal. 45, 14.

Es gehöret zu diesem köstlichen Schmuck deß verborgenen Menschen zweyerley. Zu erst der wesentliche Schmuck / die Heiligkeit Christi durch den Glauben in vnsere Seele wohnend. Das ist die Schönheit / darauff allein Gottes Augen sehen. HERR / deine Augen sehen nach dem Glauben / Jerem. 5. Diß istJer. 5, 3. die Schönheit / ohn welche niemand kan GOTT gefallen. Ohn Glauben ist vnmüglich GOtt gefallen / Hebr. 11.Hebr. 11, 6. Wäre ein vngestaltes vngehewerliches Kind noch eins so wol außgeputzet / wäre es doch nur ein Vngehewer. Ein Aff mit eim güldenen Rock / ist doch nur ein Aff. Also ein Mensch ohn die Gerech-

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[299/0319] wie jhn die Augen sehen / vnd andere Sinne begreiffen. Der inwendige Mensch wird nach dem Hertzen gerichtet / vnd ist niemand offenbar / als GOtt allein / der Hertzen vnd Nieren prüfet. Es ist aber der inwendige zweyerley gestalt; Erstlich ein Schalck / wann er schon eusserlich fromb scheinet: Zum andern / heilig in der Warheit. Ein solcher inwendiger heiliger Mensch wird auff Erden nicht gefunden / ohn allein / wann durch Gottes Geist ein Mensch wiedergeboren wird. Deñ was vom Fleisch geboren ist / ist Fleisch / was aber vom Geist geboren ist / ist Geist. Wenn nun dieser newer Mensch betrachtet wird / wie er ernewert ist nach dem Sinn seines Gemüthes / wird er in H. Schrifft der inwendiger Mensch oder verborgener Mensch deß Hertzens genant / vnd vom Apostel Petro so beschrieben; daß er sey vnverrückt mit sanfftem vnd stillem Geist / das ist / er muß rein vnd rechtschaffen im Glauben seyn / vnd den Frieden Gottes in jhm herrschen lassen. In diesem Menschen bestehet der köstliche Schmuck für GOtt: nicht in Gold vnd Kleidung / sondern der beste Schmuck eines Christen ist der verborgene Mensch deß Hertzens / vnverruckt mit sanfftem vnd stillem Geist / das ist köstlich für GOtt. Deßgleichen stehet von der geistlichen Braut geschrieben im 45. Psalm: Deß Königes Tochter ist gantz herrlich inwendig. Psal. 45, 14. Es gehöret zu diesem köstlichen Schmuck deß verborgenen Menschen zweyerley. Zu erst der wesentliche Schmuck / die Heiligkeit Christi durch den Glauben in vnsere Seele wohnend. Das ist die Schönheit / darauff allein Gottes Augen sehen. HERR / deine Augen sehen nach dem Glauben / Jerem. 5. Diß ist die Schönheit / ohn welche niemand kan GOTT gefallen. Ohn Glauben ist vnmüglich GOtt gefallen / Hebr. 11. Wäre ein vngestaltes vngehewerliches Kind noch eins so wol außgeputzet / wäre es doch nur ein Vngehewer. Ein Aff mit eim güldenen Rock / ist doch nur ein Aff. Also ein Mensch ohn die Gerech- Jer. 5, 3. Hebr. 11, 6.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/319>, abgerufen am 21.11.2024.